Deutsche stürzt in den Tod

moNtag, 18. Juli 2016
4,00 N$ (iNkl. mwst.)
seit 1916
Guter Brexit?
Hiesige Finanzexperten
sind der Meinung, dass
Brexit sich positiv auf Währung und Zinsen von Namibia auswirkt. Seite 4
100. Jahrgang, nummer 134
Hüh und Hot
Am Wochenende spielten
die Welwitschias zweimal.
Das A-Team gewann gegen
Kenia, die Bullen machten
kurzen Prozess. Seite 8
AZ-Geburtstagsfeier
22.
Juli 2016, Freitag
issn 1560-9421
Noch 4 Tage!
Jubiläums-Info: Zum AZ-Geburtstag werden 2 Kuchen
angeschnitten: erst am frühen
Morgen am Sitz der Redaktion,
später bei der Druckerei.
Das Wetter
Windhoek .................. 6o| 23o
Walvis Bay..................9o| 26o
Tsumeb .......................8o| 25o
Weitere Werte und Vorhersage Seite 2
WelTGröSSTe ScHWiMMeNDe BucHMeSSe leGT iN WAlviS BAy AN
Das Schif „logos Hope“ mit dem
weltweit größten Büchermarkt an
Bord weckt großes interesse, seit es
am Samstag im Hafen von Walvis
Bay angelegt hat. Mehr als 5 000
Buchtitel sind im Angebot und weitere unterhaltung steht an Bord zur
verfügung; u.a. gestern mit Kulturcafé und Theatervorführungen. im Jahr
2002 besuchten nahezu 12 000 Namibier das vormalige Schwesterschif,
die „Doulos“. Die neue und größere
„logos Hope“ bietet Platz für mehr
Besucher und ermöglicht das gemütliche Stöbern in klimatisierten räumen. Kapitän Tom Dyer freute sich
auf den Walvis Bayer Hafen als eines
der historisch interessanten maritimen Ziele. Auch die Besatzung sei
erfreut darüber, noch bis zum 27. Juli
Besucher an Bord der „logos Hope“
willkommen zu heißen. • Foto: Albe bothA
Deutsche stürzt in den Tod
• Namibia-Besucherin begeht ofenbar Selbstmord – Polizei ermittelt
laut ersten indizien der Polizei hat sich eine deutsche Touristin
beim Harmony-Zentrum südlich von Windhoek das leben
genommen. Dieser Fall folgt einem ähnlichen Suizid zweier
Frauen zu Jahresbeginn.
Von Frank Stefen
Windhoek
W
ie Cheinspektorin und Polizeisprecherin Kauna Shikwambi gestern in Windhoek
gegenüber Medienvertretern sagte, sei
am Samstag die Leiche einer Frau beim
Harmony-Zentrum gefunden worden.
Die deutsche Staatsangehörige sei 46
Jahre alt gewesen; den Namen wollte
die Polizei noch nicht veröfentlichen,
weil zunächst die Angehörigen informiert und eine Identiizierung statinden müssen. Laut Polizeiangaben
ist die Deutsche am Donnerstag (14.
Juli) in Namibia eingereist und hat
sich ein Auto am Flughafen gemietet.
Die Frau sei beim Harmony Mountain
Village bereits vorher als „Bergsteigerin“ bekannt gewesen und habe sich
nach aktuellem Erkenntnisstand in
der Nähe dieses Komplexes von einem
Steilhang in die Tiefe gestürzt. Weitere
Kleterer seien mitags auf den Leichnam und zwei Rucksäcke mit den Habseligkeiten der Frau und eines Mannes,
sowie einen Abschiedsbrief gestoßen.
Diese habe eine Telefonnummer von
einer Person enthalten, die kontaktiert werden solle. Shikwambi sagte
gestern, dass sich auf den Anruf ein
Mann gemeldet habe, der sich am
Wochenende in Swakopmund aufgehalten habe. Weitere Details wollte sie
nicht nennen. Die Ermitlungen zur
Feststellung der genauen Todesumstände dauern an.
Dieser Fall erinnert an den Suizid
zweier deutschen Frauen, die sich im
Januar dieses Jahres im FischlussCanyon das Leben genommen haten.
Eine Frau und ihre Tochter waren vom
Canyon-Rand in den Tod gesprungen,
nachdem sie laut ihrer Suizidankündigung nicht über den vorangegangenen Tod ihrer Tochter bzw. Schwester
hinwegkamen (AZ berichtete).
WORLD-CLASS
ear institute
HEARING
for your family!
Drei Nasenhörner
beschlagnahmt
Windhoek/Otavi (ste) • Laut Polizeibericht sind am Freitag gegen 21
Uhr drei Insassen eines Bakkies an
der Schoterstraße von Outjo nach
Otavi inhaftiert worden, weil man
bei ihnen 3 Rhino-Nasenhörner gefunden hat. Die Polizei habe nachts
auf dieser Strecke einen sogenannten Mini-Roadblock (unplanmäßige Straßensperre) etwa 40 km außerhalb Otavis errichtet und dabei
den Wagen angehalten, erklärte
Polizeisprecherin Kauna Shikwambi. Bei näherer Untersuchung häten
die Ordnungshüter die drei Hörner
auf der Ladeläche gefunden. Die Ermitlungen dauern an, das Trio soll
indes heute dem Haftrichter in Otavi
vorgeführt werden.
Windhoek
(061) 224-720
Swakopmund
(064) 406-954
www.earinstitute.co.za
Postfach 86695 • General-Murtala-Muhammed-Avenue 11 • Windhoek • Tel.: +264-61-22 58 22 • Fax: +264-61-22 02 25, +264-61-24 52 00 • [email protected] • www.az.com.na
2
MoNtAg, 18. JuLI 2016
INLAND
Der Kommentar
Im Landesinnern heiter und
warm im Süden wird mit stürmischem Wind gerechnet. An der
Küste weht der Wind frisch aus
Südwesten.
StefAn
fIScher
Wir empfehlen auch: www.namibiaweather.info/
CHEFREDAKTEUR
CHEF
REDAKTEUR
ALLGEMEINE ZEITUNG
[email protected]
Das Rauschen
im Blätterwald
Herausgegeben von Namibia Media Holdings /
NMH (Pty) Ltd., Windhoek, Namibia, Co. Reg.
No: 77/03366/07. 99. Jahrgang; erscheint Mo.
bis Fr. mit einer Tagesaulage von ca. 5 000
Exemplaren sowie einmal monatlich mit Journal
,,Tourismus Namibia” (ca. 50 000 Stück);
Druck: Newsprint Namibia, Windhoek.
Der Spruch
Aus.................................19o / 36o
Gobabis .......................... 3o / 23o
Grootfontein.................. 2o / 23o
Henties Bay.................. 10o / 19o
Katima Mulilo ................6o / 25o
Keetmanshoop.............11o / 26o
Khorixas ........................ 14o / 27o
Lüderitzbucht ..............10o / 26o
Mariental ........................9o / 27o
Okaukuejo......................8o / 25o
Ondangwa .....................6o / 27o
Oranjemund ...................7o / 19o
Oshakati .........................8o / 27o
Otjiwarongo...................8o / 24o
Outjo ...............................6o / 25o
Rehoboth .......................4o / 24o
Rundu .............................8o / 25o
Swakopmund ...................9o / 23o
Tsumeb ...........................8o / 25o
Walvis Bay ......................9o / 26o
Windhoek .......................6o / 23o
SADC-Region
Gaborone .......................4o / 23o
Harare .............................8o / 22o
Luanda ..........................19o / 26o
Lusaka .............................9o / 22o
Kapstadt ......................... 6o / 19o
Johannesburg.................5o / 17o
Europa
Berlin ............................. 18o / 22o
Frankfurt/M ................. 17o / 28o
München ...................... 14o / 23o
Wien ..............................14o / 24o
Zürich .............................11o / 26o
ScheunenmArKt WIrd zur BegegnungSStätte für WIndhoeKer
Ein deutsch­namibisches Thema
prägte vergangene Woche einige
Teile des hiesigen Bläterwaldes.
Deutschland erkennt den Kolonialkrieg 1904­08 als Völkermord an
und ist bereit, sich zu entschuldigen – so hieß es da in teils großen
Letern auf der Titelseite. Ein Durchbruch? Nein! Das alles war nicht
neu. Fast vergessen wurde dabei
ein aktueller Aspekt: Die Bundesregierung sieht daraus für sich keine
Rechtsfolgen.
Im Juli 2015 hate Bundestagspräsident Norbert Lammert als erster
deutscher Toppolitiker von Völkermord gesprochen, kurz danach hat
ein Sprecher des Auswärtigen Amtes
ins gleiche Horn geblasen. Legislative und Exekutive sind sich also seit
einem Jahr einig. Was jetzt durch
die Spalten namibischer und auch
deutscher Bläter geistert, sind vermischte Informationen und Spekulationen. Dass beispielsweise Bundespräsident Joachim Gauck eine
Entschuldigung aussprechen wird,
ist vielleicht eine Idee, steht aber
längst nicht fest. Dass eine deutsch­
namibische Zukunftsstiftung gegründet werden soll, ist ebenfalls in
die Kategorie Wünsche einzuordnen. Dass aber mit Entschädigungsgeld aus Deutschland eine Meerwasser­Entsalzungsanlage gebaut
werden soll, darf getrost erstmal als
Humbug bezeichnet werden.
Interessant ist, was das Auswärtige
Amt letzte Woche erklärt hat, nämlich dass die Bundesregierung trotz
Genozid­Bekenntnis und Entschuldigung „keine Rechtsfolgen“ sieht.
Soll heißen: Deutschland lässt sich
nicht in eine juristische Zwangsjacke stecken, sondern wird Wiedergutmachung aus freien Stücken
üben. Das sichert einen moralischen
Vorteil und eine gewisse Selbstbestimmung. Das wird noch für Rauschen im Bläterwald sorgen.
IMPRESSuM
Das Wetter
die rund 30 Kilometer östlich
von Windhoek auf farm neuweiler gelegene und schlicht als
„the Shed“ bekannte Scheune entwickelt sich zunehmend zum Besuchermagneten. So auch am vergangenen
Wochenende als hunderte
gäste der einladung zu einem
Wintermarkt folgten der mit
glühwein, Bar und einem breit
gefächerten Angebot an handarbeiten, naturprodukten,
Lebensmitteln und textilien
zum Verweilen einlud. der regelmäßig stattindende markt
in der Scheune bietet nicht nur
Verkäufern die möglichkeit auf
ihre ausgefallene Ware aufmerksam zu machen, sondern
schaft auch einen trefpunkt
zum gedankenaustausch für
Windhoeker, denen nach Austrocknen des Avis-damms
einer der wenigen naherholungsorte abhanden gekommen ist. • Foto: Marc Springer
Studie zeigt namibischen Nachholbedarf auf
Minister beklagt unternehmerfeindliche Verzögerungen bei Firmenregistrierungen
Windhoek (ms) • Der Minister für
Handel und Industrie, Immanuel
Ngatjizeko, hat als „inakzeptabel“
bezeichnet, dass es Unternehmern
in Namibia besonders schwer falle,
eine Firma zu registrieren und Geschäfte zu machen.
Wie er am Donnerstag in seiner Erwiderung auf die Parlamentsdebate
über den von seinem Stellvertreter
Pieter van der Walt vorgelegten Gesetzentwurf zum Schutz geistigen
Eigentums bemerkte, habe Namibia
großen Nachholbedarf darin, Geschäftsleuten die unternehmerische
Entfaltung zu erleichtern.
Mitglied im Editors’ Forum of Namibia (EFN)
und in der AG Internationale Medienhilfe (IMH),
Köln. Es gilt die Preisliste von November 2015.
• Redaktion
Chefredakteur: Stefan Fischer (is), Tel.: 0811290174. Stellvertr. Chefredakteur: Eberhard
Hofmann (hf), Tel.: 081-1222101. Reporter &
Fotografen: Bianca Ahrens (ba), Dirk Heinrich
(dh), Nina Külbs (nik), Olaf Mueller (omu),
Wiebke Schmidt (ws), Marc Springer (ms),
Er berief sich dabei auf eine Studie der Weltbank in der Namibia
bei der Benotung der Unternehmerfreundlichkeit nur den 101. Platz unter 189 bewerteten Ländern einnehme. Dies sei angesichts der Tatsache
„inakzeptabel“, dass zum Beispiel
Ruanda (Platz 62), Botswana (Platz
72) und Südafrika (Platz 73) in diese
Klassement deutlich über Namibia
rangierten.
Schlechter noch habe Namibia in
der Kategorie abgeschniten, in der
beurteilt wird, wie unkompliziert
und schnell sich in den analysierten
Ländern ein Unternehmen regis­
Clemens von Alten (cev); Freelancer: Wolfgang
Drechsler (wd), Robby Echelmeyer (re), Arne
Putensen (ap), Frank Stefen (ste), Sven-Eric
Stender (ses), Konny von Schmettau (kvs)
• Hauptbüro Windhoek
General-Murtala-Muhammed-Avenue 11,
Postfach 866 95, Tel.: +264-61-225822, Fax:
+264-61-220225, E-Mail: [email protected]
• Anzeigen & Marketing
Bahati Traut, Tel. 061-2972309 (Büro) und 081-
Frei ist, wer will, was er muss.
trieren lässt. Auf diesem Index belege Namibia unter den 189 benoteten
Ländern nur den 164. Rang und liege
damit erneut deutlich hinter anderen Ländern des Kontinents, die um
Investoren konkurrieren würden. So
wies Ngatjizeko darauf hin, dass es in
Namibia rund 66 Tage benötige, eine
Firma zu „starten“ und derselbe Vorgang in Ruanda nur durchschnitlich
5,5 Tage in Anspruch nehme.
Da die Registrierung einer Firma
ein wesentlicher Faktor dabei sei,
müsse sich Namibia dafür einsetzen,
die hierzulande übliche Verzögerung
bei der Anmeldung eines Betriebs zu
1271603; Fax: +264-61-245200, E-Mail: ads@
az.com.na, Agnes Hofmann, Tel. 061-2972310
(Büro) und 081-2451238; Hennie Geldenhuys,
Tel. 061-2972201 (Büro) und 081-211 5973
• Küstenbüro Swakopmund
Libertina-Amathila-Avenue 11, Postfach 2336;
Tel. 064-404452.
• Vertrieb & Abonnement
Christiane Maluche, Tel. 061-297 2076,
[email protected]
Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlages
und Quellenangabe. Für unaufgefordert
eingesandtes Material wird keine Haftung
übernommen. Leserbriefe können sowohl
in der gedruckten Ausgabe als auch auf der
AZ-Webseite erscheinen.
Internet: www.az.com.na
Facebook: www.facebook.com/aznamibia
WhatsApp: 081-1700030
Lohberger
verringern. Der von allen Abgeordneten begrüßte Gesetzentwurf werde
einen wesentlichen Teil dazu beitragen, weil er die Gründung einer autonomen Behörde vorsehe, die sowohl
für Firmenanmeldungen, als auch für
die Registrierung von Urheberrechten, Handelsmarken und Patenten
zuständig sei.
Indem diese Funktion nun einer
eigens dafür gegründeten Behörde übertragen und das bisher verantwortliche Ministerium entlastet
werde, könne Namibia auch auf eine
Verbesserung seiner Wetbewerbsfähigkeit hofen.
Digitaler Service
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