China zur Kooperation bereit

Mittwoch, 18. Januar 2017
5,00 N$
seit 1916
Falschgeld
Angesichts der jüngsten
Festnahme dreier mutmaßlicher Geldfälscher erinnert
die Notenbank an Merkmale echter Scheine. Seite 2
101. Jahrgang, nummer 12
Baustopp
Unbezahlte Rechnungen
bringen den Bau der Verbindungsstraße zwischen
Windhoek und Okahandja
ins Stocken. Seite 3
issn 1560-9421
Im Interview
Fußball-Projekt-Macher
von Global United wird
wieder beim Afrika-Cup
vor Ort sein. Pfannenstiel
dazu auf den Seiten 8 & 9
Das Wetter
Windhoek..................19o| 33o
Walvis Bay..................17o| 24o
Tsumeb.......................19o| 32o
Weitere Werte und Vorhersage Seite 2
Regen zaubert einen Lilienteppich auf die Farm Hebron
Von Mittwoch bis Sonntag 99,5
Millimeter, im Monat Januar insgesamt schon 170 Millimeter - das ist
die Niederschlagsbilanz von Familie
Wölbling auf der Farm Hebron,
südlich von Okakarara. Dort hat
der Regen eine Lilienfläche zum
Leben erweckt, an der sich Johanna
Wölbling (Bild) erfreut. Beim Rückblick aufs Wochenende meldete
Mark Egger von der Wabi Game
Lodge (am Waterberg) folgende
Regenmessungen von Montagmorgen: vier und 30 Millimeter.
Indes verdeutlichte Manfred Lehrl
anhand von Bildern, dass am Sonntagabend das Khan-Rivier zwischen
Karibib und Omaruru Wasser führte. Günther Friederich aus Grootfontein hat indes am Freitag sieben
und am Samstag 43 Millimeter
Niederschlag gemessen, während
Reinhard Herrgott aus Outjo am
Sonntag acht Millimeter ablesen
konnte. • Foto: Wölbling
China zur Kooperation bereit
• Botschafter Xuejun verspricht Hilfe im Kampf gegen kriminelle Landsleute
Am Kampf gegen Umweltverbrechen in Namibia wird sich
jetzt auch die chinesische Botschaft und damit die Regierung
des asiatischen Landes beteiligen. Das sagte der chinesische
Botschafter zu. Indes geben zwei Behörden angesichts des
dubiosen Fischfangschiffes „Ryazanovka“ vor der Küste
Entwarnung.
Von Stefan Fischer,
Windhoek/Walvis Bay
K
eine zwei Wochen nachdem
die namibische Umweltkammer (NCE) einen Offenen Brief
an den chinesischen Botschafter in
Windhoek, Qiu Xuejun, gerichtet und
darin die Sorgen angesichts der „Umweltkriminalität“ durch chinesische
Staatsbürger geäußert hat, gab es ein
Gespräch zwischen dem Diplomaten
und einer NCE-Delegation. Das Ergebnis: China will der Regierung und
den Umweltverbänden Namibias im
Kampf gegen Umweltkriminalität zur
Seite stehen.
Erst gestern informierte die Umweltkammer über das Gespräch, das
am 4. Januar auf Einladung des Botschafters stattgefunden habe. Dabei
habe Xuejun erklärt, dass er und seine
Regierung „gegen jegliche Form von
kriminellen Aktivitäten chinesischer
Staatsangehörige in Namibia sind,
inklusive Natur- und Umweltverbrechen“. Der Diplomat habe darüber
hinaus seinen Wunsch ausgedrückt,
dass „die Botschaft mit dem namibischen Umwelt-NGO-Sektor und der
namibischen Regierung zusammenarbeitet, um sich dieser Sache anzunehmen“. Die NCE habe indes bekräftigt, dass ihre Mitglieder bereit seien,
mit der chinesischen Botschaft und
Regierung zu kooperieren, um „die
Angelegenheit der Natur- und Umweltkriminalität effektiv anzugehen“.
Bei dem Treffen sei dem Botschafter
ein Handlungskatalog als Grundlage
für weitere Diskussionen überreicht
worden. Die Vorschläge reichten von
Aufklärung der in Namibia lebenden
Chinesen bis zu Umweltinvestitionen
Chinas in Namibia, um die Ressourcengrundlage wieder aufzubauen, erklärte NCE-Geschäftsführer Dr. Chris
Brown gestern auf AZ-Nachfrage. Er
stellte klar: „Gute Intentionen, Gespräche und Zusammenkünfte sind
keine Indikatoren für Fortschritt. Nur
effektives Handeln, das zur deutlichen Reduzierung der Umweltkriminalität führt, ist ein Zeichen für
Fortschritt.“
Kurz vor Weihnachten hatte sich
die NCE mit einem Offenen Brief
an den Diplomaten gewendet und
diesen aufgefordert, ein „sofortiges
Ende der Umweltkriminalität“ seiner
Landsleute zu erwirken. Begründung:
Durch die Ankunft vieler Chinesen in
Namibia sei die kommerzielle Umweltkriminalität „expotenziell gestiegen“ (AZ berichtete).
Schiff wird repariert
Unterdessen berichtete die Nachrichtenagentur Nampa, dass das vor der
Küste liegende russische Schiff „Ryazanovka“ auf einen Platz im Walvis
Bayer Hafen warte, wo Reparatur-
arbeiten ausgeführt werden sollen.
Die Hafenkontrolle beobachte mittels Radar die Position des Schiffes,
wird Elias Mwenyo von der Hafenbehörde NamPort zitiert. Der Staatssekretär des Fischereiministeriums,
Moses Maurihungirire, habe indes
versichert: „Es ist schwierig, illegalen Aktivitäten in unseren Gewässern nachzugehen; unsere Fischerei­
inspektoren beobachten das Schiff
genau.“
Ein chinesisches Unternehmen
wollte mit diesem Schiff Meerestiere
fangen und diese nach China exportieren, hatte das Vorhaben aber kurz
vor Weihnachten wegen des öffentlichen Protests und wegen mangelnder
Unterstützung der Regierung abgeblasen. Da das Schiff noch vor Namibias Küste ankert, befürchten einige
Namibier illegale Fangaktivitäten.
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2
Mittwoch, 18. Januar 2017
INLAND
Der Kommentar
Teilweise bewölkt und heiß bis
sehr heiß in der Karas-Region.
Teilweise bewölkt im Innern mit
vereinzelten Schauern; ansonsten heiß bis sehr heiß.
Clemens
von Alten
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redakteur
Chef
redakteur
Allgemeine zeitung
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Viel Ignoranz ­
im Verkehr
Herausgegeben von Namibia Media Holdings /
NMH (Pty) Ltd., Windhoek, Namibia, Co. Reg.
No: 77/03366/07. 99. Jahrgang; erscheint Mo.
bis Fr. mit einer Tagesauflage von ca. 5 000
Exemplaren sowie einmal monatlich mit Journal
,,Tourismus Namibia” (ca. 50 000 Stück);
Druck: Newsprint Namibia, Windhoek.
Der Spruch
Aus.................................19o / 36o
Gobabis......................... 16o / 33o
Grootfontein.................15o / 30o
Henties Bay...................15o / 21o
Katima Mulilo...............19o / 28o
Keetmanshoop............. 21o / 36o
Khorixas.........................19o / 36o
Lüderitzbucht...............16o / 25o
Mariental.......................20o / 37o
Okaukuejo.....................20o / 37o
Omaruru........................19o / 36o
Oranjemund................. 14o / 23o
Oshakati........................20o / 37o
Otjiwarongo..................19o / 34o
Outjo............................. 20o / 34o
Rehoboth...................... 19o / 33o
Rundu........................... 20o / 29o
Swakopmund..................16o / 22o
Tsumeb.......................... 19o / 32o
Walvis Bay..................... 17o / 24o
Windhoek...................... 19o / 33o
SADC-Region
Gaborone......................20o / 32o
Harare............................18o / 26o
Luanda........................... 21o / 32o
Lusaka........................... 20o / 26o
Kapstadt........................ 18o / 32o
Johannesburg............... 12o / 24o
Europa
Berlin................................-9o / -1o
Frankfurt/M................... -9o / -3o
München........................-9o / -5o
Wien................................ -5o / -3o
Zürich................................-7o / 0o
Lkw überschlägt sich und landet neben Tanksäule
Der unlängst veröffentlichte Kommentar „Verkehr fehlt die Schule“
(5.12.2016) bedarf eines Nachtrags:
Derweil die mangelnde Schulung in
Sachen Verkehrsverhalten ein ausgesprochenes Problem in Namibia ist,
geht sie mit der Ignoranz zahlreicher
Verkehrsteilnehmer einher. Denn
leider lassen auch zu viele gebildete (Auto-)Fahrer Desinteresse und
Rücksichtslosigkeit walten, was nur
auf ihren Egoismus zurückzuführen ist.
Man erinnert sich an halbstarke Jugendliche, die mit dem elternfinanzierten Golf in der Nachbarschaft
die Reifen quietschen lassen und
sich mit dreister Aufdringlichkeit
im Stadtverkehr behaupten wollen,
nachdem sie gerade die Fahrprüfung
bestanden haben. Oder eingebildete
Gutverdiener, die sich mit ihren Mittel- bis Luxuswagen als Könige der
Straße fühlen und auf andere Verkehrsteilnehmer - das gemeine Volk
- verachtend herabblicken. Oder
die gestresste Hausfrau, die immer
spät dran zu sein scheint und nervös, zugleich aber äußerst frustriert
zu dicht auffährt und damit nicht
nur sich selbst verunsichert. Oder
der entspannte Taxifahrer, für den
der Tageslohn allererste Priorität­
genießt; Regeln und andere Verkehrsteilnehmer sind zweitrangig,
wodurch man sich waghalsige Verkehrsmanöver und unverschämtes
Verhalten gefallen lassen muss.
Klischees wie die oben genannten
werden immer wieder bestätigt.
Auch bei uns selbst. Daher ist es so
enorm wichtig, dass wir mit kritischer Selbstbetrachtung der Ignoranz entgegentreten und uns aktiv
für einen sichereren Straßenverkehr
einsetzen. Das erfordert Rücksicht,
Selbstbeherrschung und Einfühlungsvermögen. Ohne diese Werte
ist ein friedliches Miteinander nicht
möglich.
Impressum
Das Wetter
Am vergangenen Sonntagmorgen, um
etwa 01:30 Uhr, versäumte der angeblich angetrunkene Fahrer eines Bakkies,
rechtzeitig an einer Ampel zu halten und verlor die Kontrolle über den
Wagen, als er doch noch versuchte zu
bremsen. Laut Hauptinspektor Erastus
Ikuyu von der NamPol in Walvis Bay
waren der Fahrer und drei Passagiere
auf der Sam-Nujoma-Avenue von Kuisebmond unterwegs in die Innenstadt,
als der Fahrer zu spät merkte, dass
die Ampel neben der Shell-Tankstelle
dabei war, auf Rot umzuschlagen. Er
bremste bei hohem Tempo und raste
in eine Palme, wonach sich der Wagen
drei Mal überschlug, bevor er neben
einer Tanksäule auf dem Dach zu liegen
kam. Zwei Personen wurden verletzt ins
Krankenhaus eingeliefert; einer davon
mit schweren Verletzungen. Der Fahrer
sollte vorgestern dem Haftrichter vorgeführt werden, doch noch ist nichts
Näheres bekannt. • Fotos privat.
Mehr als 28 000 N$ in Blüten
Streit um Zigarette artet aus
Falschgeld-Fall: Notenbank weist auf Sicherheitsmerkmale hin
Windhoek (cev) • Angesichts der drei
mutmaßlichen Geldfälscher, die bei
frischer Tat ertappt worden seien, erinnert die Zentralbank daran, bei der
Handhabe von Bargeld genau auf die
Sicherheitsmerkmale der Geldscheine
zu achten. Das teilte die Bank of Namibia (BoN) gestern schriftlich mit
und lieferte weitere Details zu dem
vergangene Woche aufgedeckten Fall.
Am Dienstag vergangener Woche
hat die Polizei nach eigenen Angaben
in einer Blechhütte in Windhoek-Katutura drei Personen dabei ertappt,
wie diese mit einer herkömmlichen
Kopiermaschine Banknoten fälschten
(AZ berichtete). „Insgesamt wurden
Geldscheine mit einem bedruckten
Wert von 28100 N$ illegal hergestellt,
Mitglied im Editors’ Forum of Namibia (EFN)
und in der AG Internationale Medienhilfe (IMH),
Köln. Es gilt die Preisliste von November 2016.
• Redaktion
Chefredakteur: Stefan Fischer (fis), Tel.:
081-1290174. Stellvertr. Chefredakteur: Frank
Steffen (ste), Tel.: 081-1240882. Reporter &
Fotografen: Bianca Ahrens (ba), Nina Cerezo
(nic), Olaf Mueller (omu), Wiebke Schmidt (ws),
Marc Springer (ms), Clemens von Alten (cev);
wovon 5000 N$ nur bis zur Hälfte bedruckt waren“, so die namibischen
Währungshüter. „In diesem Fall konnten die Geldfälscher allerdings keines
der Merkmale fälschen.“ Den Behörden zufolge wurden lediglich drei
echte (100- und 200-N$-)Banknoten
mit einem Gesamtwert von 500 N$
im Besitz der Verhafteten gefunden.
„Offenbar hatte noch keiner einen finanziellen Schaden erlitten“, schreibt
die Bank of Namibia.
Die Notenbank möchte den Anlass nutzen, um an die Sicherheitsmerkmale auf vor allem namibischen
Geldscheinen hinzuweisen, nach
dem bekannten Fühlen-Sehen-Kippen-Prinzip: „Zunächst sollte man
bei Geldscheinen auf merkwürdige
Freelancer: Wolfgang Drechsler (wd), Robby
Echel­meyer (re), Eberhard Hofmann (hf). ­Arne
Putensen (ap), Sven-Eric Stender (ses), Konny
von Schmettau (kvs)
• Hauptbüro Windhoek
General-Murtala-Muhammed-Avenue 11,
Postfach 3436, Tel.: +264-61-225822, Fax: +26461-220225, E-Mail: [email protected]
• Anzeigen & Marketing
Bahati Traut, Tel. 061-2972309 (Büro) und 081-
Verfärbungen, die Nummer, das Porträt und das Wasserzeichen achten.
­Außerdem sollten Banknoten von diversen Winkeln betrachtet werden,
um reflektierende bzw. HologrammKennzeichen zu überprüfen. Ferner
sollte erfühlt werden, ob Schriftzüge, Bilder, Kennzeichen und Blindenschrift auf den Scheinen geprägt
sind“, so die Zentralbank Namibias.
Generell seien gefälschte Geldscheine
von sehr schlechter Qualität und wer
mit den Sicherheitsmerkmalen vertraut ist, könne Blüten relativ schnell
erkennen. „Das Fälschen von Geld gefährdet die Integrität unserer Währung und sollte somit umgehend den
Behörden gemeldet werden“, so der
Appell der Währungshüter.
1271603; Fax: +264-61-245200, E-Mail: ads@
az.com.na, Agnes Hoffmann, Tel. 061-2972310
(Büro) und 081-2451238; Hennie Geldenhuys,
Tel. 061-2972201 (Büro) und 081-211 5973
• Küstenbüro Swakopmund
Libertina-Amathila-Avenue 11, Postfach 2336;
Tel. 064-404452.
• Vertrieb & Abonnement
Christiane Maluche, Tel. 061-297 2076,
[email protected]
Der Feind ist der Freund, der zum Handeln anstachelt.
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und Quellenangabe. Für unaufgefordert
eingesandtes Material wird keine Haftung
übernommen. Leserbriefe können sowohl
in der gedruckten Ausgabe als auch auf der
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WhatsApp: 081-1700030
Hubbard
Windhoek/ Rundu (Nampa/
nic) • Eine 51-jährige Frau ist am
Samstag gegen 19 Uhr im Dorf Likwaterera bei Rundu verstorben,
nachdem sie von ihrer jüngeren
Cousine mit einem Stock geschlagen wurde. Laut Willie Bampton,
stellvertretender Kommissar der
namibischen Polizei (NamPol) der
Region Kavango-Ost ist zwischen
dem Todesopfer und der 41-jährigen Cousine ein Streit ausgebrochen, nachdem das Opfer ihre
Verwandte nach einer Zigarette gefragt hatte. Daraufhin habe diese
mit einem Stock auf die Stirn des
Opfers geschlagen. Die Verdächtige sei verhaftet worden und soll
noch gestern vor dem Gericht in
Rundu erschienen sein.
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