Top-Thema mit Vokabeln Begleitmaterialien Wagner und die Bayreuther Festspiele 1876 fanden die ersten Bayreuther Festspiele statt. Damals lud der Komponist Richard Wagner die Besucher persönlich ein, seine Opern zu hören. Heute kommen Klassik-Fans aus aller Welt zu dem berühmten Festival. Kein Musikfestival in Deutschland ist so alt wie die Bayreuther Festspiele. Der Komponist Richard Wagner gründete sie 1876 und ließ extra ein Festspielhaus bauen. In Bayreuth ist Tradition sehr wichtig: Die Wagner-Familie hat bis heute die Festspielleitung, und es werden nur Opern von Wagner gezeigt. Die Klassik-Fans sitzen auf den gleichen harten Holzbänken, die es schon vor 140 Jahren gab. Aber etwas hat sich geändert: Heute kommen mehr Besucher als damals. Denn die Bayreuther Festspiele waren nicht immer so erfolgreich: Am Anfang waren sie sogar eine finanzielle Katastrophe. Manchmal wurden die Vorstellungen vor fast leeren Rängen aufgeführt. 1885 wurden einmal sogar nur zwölf Karten für eine Oper verkauft. Während des Ersten Weltkriegs fanden die Festspiele gar nicht mehr statt. Im Dritten Reich unterstützte Adolf Hitler jede neue Produktion finanziell. Er war ein großer Wagner-Fan. Er organisierte sogar Sonderaufführungen für verwundete Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg, weil er glaubte, sie könnten bei Wagners Musik schneller gesund werden. Wegen der Verbindung zu Hitler wurden die Festspiele in den Jahren nach dem Krieg fast für immer abgeschafft. Erst 1951 gelang ein Neustart. Wagners Opern erzählen zwar Geschichten aus der Mythologie, doch die Themen sind immer noch modern: Es geht zum Beispiel um Hass und Liebe, Treue und Verrat. Wer sich eine Aufführung bei den Bayreuther Festspielen, die jedes Jahr im Sommer laufen, ansehen möchte, muss rund 190 Euro zahlen. Sitze mit schlechter Sicht gibt es sogar schon für 25 Euro. Allerdings muss man oft jahrelang auf Karten warten – außer man besorgt sie sich auf dem Schwarzmarkt. Dort können die Preise allerdings bei 1000 Euro liegen. Autoren: Rick Fulker/Benjamin Wirtz Redaktion: Suzanne Cords Seite 1/2 Deutsch zum Mitnehmen www.dw.com/topthema Deutsche Welle Top-Thema mit Vokabeln Begleitmaterialien Glossar Festspiele (hier nur Plural) – eine regelmäßig stattfindende Veranstaltung, bei der künstlerische Werke (z. B. Theaterstücke, Filme) gezeigt werden Komponist, -en/Komponistin, -nen – jemand, der Musikstücke schreibt Oper, -n (f.) – eine Aufführung von klassischer Musik mit Gesang, bei der eine Geschichte erzählt wird Fan, -s (m., aus dem Englischen) – jemand, der etwas/jemanden toll findet Festival, -s (n., aus dem Englischen) – eine große kulturelle Veranstaltung mit mehreren Vorführungen, die meist mehrere Tage dauert (z. B. ein Musikfestival, ein Theaterfestival) extra – nur für einen bestimmten Zweck Rang, Ränge (m.) – der Ort in einem Theater, wo die Zuschauer sitzen etwas auf|führen – hier: ein künstlerisches Werk (z. B. ein Theaterstück) vor einem Publikum zeigen (Substantiv: die Aufführung) Das Dritte Reich (n., nur Singular)– der Nationalsozialismus; die Diktatur Hitlers (1933– 1945) Produktion, -en (f.) – hier: das Zeigen eines künstlerischen Werks vor einem Publikum verwundet – verletzt (meist im Krieg) Verbindung, -en (f.) – hier: der Zusammenhang etwas ab|schaffen – hier: dafür sorgen, dass etwas nicht mehr stattfindet Neustart, -s (m.) – die Tatsache, dass man mit etwas nochmal neu anfängt Mythologie, -n (f.) – Geschichten und Erzählungen eines Volkes, die schon Jahrhunderte alt sind Verrat (m., nur Singular) – die Tatsache, dass man jemanden betrügt Sicht (f., nur Singular) – die Tatsache, dass man etwas sehen kann Schwarzmarkt, -märkte (m.) – hier: der verbotene Handel mit etwas bei etwas liegen – betragen; von einer bestimmten Höhe sein Seite 2/2 Deutsch zum Mitnehmen www.dw.com/topthema Deutsche Welle
© Copyright 2024 ExpyDoc