10. Nenne die Grundprobleme bei einem Wettbewerbsverfahren. Die CSMA - Verfahren gehören zu den Wettbewerbsverfahren, bei denen die Stationen im Prinzip jederzeit Zugriff zum Übertragungsmedium haben. Die Einschränkung besteht darin, dass eine Station nicht senden darf, wenn das Medium bereits durch eine andere Station bereits in Anspruch genommen wird, weil bei gleichzeitigem Senden zweier Stationen beide Nachrichten zerstört werden. 11. Beschreibe in Stichworten das Verhalten einer sendewilligen Station bei persistenten CSMA/CD, a) ohne Kollision, b) mit Kollision. Allen CSMA/CD – Verfahren gemeinsam ist, dass eine sendewillige Station • • • • • Zunächst das Medium abhört, (LBT ! Listen Before Talking) bevor sie eine Übertragung startet Mit der Übertragung beginnt, wenn sie das Medium frei findet, Während der Übertragung das Medium weiterhin abhört (LWT ! Listen While Talking): dies ist aus technischen Gründen nur bei leitungsgebundener Übertragung möglich) Die Übertragung abbricht, wenn sie eine Kollision mit der Übertragung einer anderen Station feststellt (erkennbar dadurch, dass sie etwas anderes hört als sie selbst gesendet hat) und nach einer durch die Backoff – Strategie festgelegten Wartezeit einen erneuten Übertragungsversuch startet, Nach dem Erkennen einer Kollision ein sogenanntes JAM – Signal aussendet, durch welches sichergestellt werden soll, dass alle Stationen am Bus registrieren, dass eine Kollision aufgetreten ist. Fall a) ohne Kollision (persistent CSMA/CD): In diesem Fall hört die sendewillige Station, die das Medium besetzt findet, das Medium weiter ab und startet die Übertragung, sobald die laufende Übertragung beendet ist. Fall b) mit Kollision (persistent CSMA/CD) In diesem Fall ist es entscheidend, dass die Stationen nach unabhängig kalkulierten, zufälligen Wartezeiten einen erneuten Übertragungsversuch starten, weil es sonst zu einer Synchronisation und damit zu sicheren weiteren Kollisionen kommen könnte. Nach 10 vergeblichen Übertragungsversuchen steigt die Wartezeit (im statistischen Mittel) nicht weiter an; nach 16 Versuchen wird abgebrochen und eine Fehlermeldung erzeugt. 12. Wodurch unterscheiden sich persistentes und nicht persistentes CSMA/CD? • Persistentes CSMA/CD: In diesem Fall hört die sendewillige Station, die das Medium besetzt findet, das Medium weiter ab und startet die Übertragung, sobald die laufende Übertragung beendet ist. • Nicht Persistentes CSMA/CD: In diesem Fall verhält sich die sendewillige Station, die das Medium beim Abhören besetzt findet, als ob eine Kollision eingetreten wäre; sie wartet eine gemäß der Backoff – Strategie ermittelte Zufallszeit und startet dann einen zweiten (weiteren) Versuch. Der Nachteil dieser letzteren Version besteht darin, dass sich dadurch evtl. unnötige Verzögerungen ergeben, bis die Station endlich senden kann. Diese Schwäche hat die erste Variante nicht; der Nachteil dieser Variante ist, dass eine sichere Kollision eintritt, wenn mehrere Stationen während einer laufenden Übertragung sendebereit werden und unmittelbar nach Ende dieser Übertragung selbst zu senden beginnen. 13. Was versteht man unter dem Backoff – Verfahren? Backoff – Verfahren (Truncated Binary Exponential Backoff): W=i*T W I T Wartezeit Zufallszahl Slot Time (Round Trip Delay); doppelte maximale Signallaufzeit Nach 10 vergeblichen Übertragungsversuchen steigt die Wartezeit (im statistischen Mittel) nicht weiter an; nach 16 Versuchen wird abgebrochen und eine Fehlermeldung erzeugt. 14. Skizziere den Aufbau eines 10 BASE 5 Segments und benenne die Komponenten. 15. Warum arbeitet man bei 10 BASE 5 und 10 BASE 2 mit 50Ohm-Kabeln und nicht mit dem dämpfungsärmeren 75Ohm-Kabeln? 50Ohm-Kabel wird der geringeren Empfindlichkeit gegenüber kapazitiver Belastung durch die Anschlüsse eingesetzt (Reflexionen). 16. Was ist ein Remote-Repeater, wozu dient er? (Skizze) Repeater sind Verstärker, die Signale regenerieren. Es gibt zwei verschiedene Typen von Repeatern, Local Repeater, die zwei Koaxialkabel – Segmente direkt verbinden und Remote Repeater, die zwei Koaxialkabel – Segmente über eine Punkt zu Punkt Verbindung (Link) von maximal 2000m Länge verbinden. 17. Die Adressfelder umfassen bei lokalen Netzen 48 bit. Die ersten beiden haben eine besondere Bedeutung, welche? Wie unterscheiden sich dabei Quell- und Zieladresse? Preambel: Dieser Vorspann (Präambel) dient der Synchronisation der Empfangsschaltungen; er besteht aus einer binären ‚10’ – Folge von mindestens 7 Bytes Länge. Starting Frame Delemiter Dieses Trennzeichen markiert den Anfang eines Informationsrahmens; es hat eine Länge von einem Byte und besteht wie die Präambel aus einer binären ‚10’ – Folge, wobei aber das letzte Bit der Folge auf 1 gesetzt ist. Der Aufbau einer Quelladresse entspricht dem einer Zieladresse. Eine Absenderadresse ist aber immer eine Individualadresse. 18. Was versteht man unter unicast und was unter multicast? Bei einer Individualadresse spricht man von unicast, sonst von multicast. 19. Welche Aufgabe haben die Paddingbits im Ethernetrahmen? Beliebige Füllbits, mit denen (in Einheiten von Bytes) gegebenenfalls das Datenfeld aufgefüllt wird. Die Angabe im Längenfeld erlaubt es, auf der Empfängerseite die echten Nutzdaten von den Fülldaten zu unterscheiden. 20. Welche Aufgaben erfüllt das Aussenden eines JAM – Signals? Nach dem Erkennen einer Kollision wird ein sogenanntes JAM – Signal ausgesendet, durch welches sichergestellt werden soll, dass alle Stationen am Bus registrieren, dass eine Kollision aufgetreten ist. 21. Was bedeutet LATE – Collision? Late Collisions können auftreten, wenn das Netz nicht dem Standard entspricht (Netzausdehnung und Laufzeiten zu groß), oder defekte Stationen im Netz sind. Es sind Kollisionen, die erst nach dem 64. gesendeten Byte auftreten und damit nicht mehr beobachtet werden. 22. Was zeichnet Manchestercode und Differential – Manchastercode aus, was ist von Nachteil? Manchastercode Jeder binäre Symbolwert wird durch einen Phasensprung codiert. Der Leitungscode hat einen hohen Taktgehalt und ist gleichstromfrei. Die Codierung hat allerdings den Nachteil, dass sie bei einer Polaritätsvertauschung einen Fehler erzeugt. Differential – Manchastercode Der Nachteil der Manchestercodierung, bei Polaritätsvertauschung einen Fehler zu erzeugen, wird durch die Differential – Manchestercodierung vermieden. Die binären Symbolwerte werden in Abhängigkeit des letzten binären Symbolwertes bi und des Codesymbols a in jeweils zwei Alternativen aij kodiert. War der letzte binäre Symbolwert b eine „0“, dann folgt ein Sprung am Bitanfang.
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