Kuhmilcheiweißallergie bei gestillten Kindern

Kuhmilcheiweißallergie
bei gestillten Kindern
Liebe Mutter,
Ihr Arzt/Kinderarzt hat die
Vermutung, dass Ihr Kind eine Kuhmilcheiweißallergie hat. Dies ist die häufigste
Nahrungs­mittelallergie im
Säuglingsalter.
Allergene in der Nahrung können auch mit der Muttermilch übertragen werden
Muttermilch ist die beste Nahrung für Ihr Baby und wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen. Allergene, die Sie mit der Nahrung
zu sich nehmen, können durch die Muttermilch auf Ihr Kind übertragen
werden. Daher kann auch ein gestilltes Baby eine Allergie entwickeln.
Um zu testen, ob die Symptome Ihres Babys tatsächlich auf die Kuhmilch
zurückzuführen sind, gehen Sie wie folgt vor:
Verzichten Sie nach Absprache mit Ihrem Arzt/Kinderarzt zunächst für
bis zu 2 Wochen auf alle Milch- und Milchbestandteile in Ihrer Ernährung.
Eine Hilfestellung zur milchfreien Ernährung finden Sie auf der Rückseite.
Symptombeobachtung bei/nach Verzicht auf Milch
erbesserte Symptome – meist schon nach einigen Tagen – bedeuten sehr wahrscheinlich, dass Ihr Kind
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eine Kuhmilchproteinallergie hat. Sie können unter Verzicht auf Milch- und Milch­bestandteile in Ihrer
Ernährung weiter stillen. Bei einem längeren Verzicht auf Milch sollte eine Ernährungsberatung erfolgen.
Verbessern sich die Symptome nicht, können Sie nach Absprache mit Ihrem Arzt/
2 Kinderarzt Ihr Baby für 1 (–2) Woche(n) auf eine kuhmilchfreie Spezialnahrung
wie Neocate ® umstellen. Diese enthält alle notwendigen Nährstoffe für Ihr Kind
und kann zur ausschließlichen Ernährung verwendet werden. In dieser Zeit pumpen
Sie Ihre Milch ab.
Stellt sich auch während der Gabe von Spezialnahrung keine Besserung der Symptome ein, kann eine
3 Kuhmilchallergie mit höchster Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden. Besprechen Sie mit Ihrem
Arzt/Kinderarzt die weitere Vorgehensweise.
Bestätigung und Überprüfung der Diagnose Kuhmilchallergie
Um sicherzustellen, dass Ihr Baby eine Kuhmilchallergie hat, sollte die Diagnose durch die Wieder­einführung der Milch bestätigt werden (Provokation). Diese wird nur unter ärztlicher Aufsicht
durchgeführt, da es in seltenen Fällen zu einer schweren allergischen Reaktion kommen kann.
Treten die Symptome wieder auf, verzichten Sie weiterhin auf Milch und Milch­bestandteile
in Ihrer Ernährung. Damit eine optimale Nährstoffversorgung für Sie und Ihr Kind sichergestellt ist, ist eine Ernährungsberatung wichtig.
Da sich die Kuhmilchallergie in 90 % der Fälle bis spätestens zum Schuleintritt wieder
verwächst, wird zur Überprüfung des Fortbestehens der Allergie eine erneute
Provokation unter ärztlicher Aufsicht nach 6 – 18 Monaten durchgeführt.
Praktische Tipps für die milchfreie Ernährung in Ihrem Alltag
ilch oder deren Bestandteile sind in unterschiedM
lichster Form in unseren Lebensmitteln enthalten
•Süßigkeiten: Fruchtgummi, Götter­speise, Popcorn,
milchfreie Lutscher, Bonbons oder Waffeln
Tipp: Immer die Zutatenliste lesen, z.B. bei Fertig­
produkten: Brot/Backwaren, Zwie­back, Müsli,
Süßspeisen/Desserts, Fertiggerichte, Fruchtsäfte
mit Molke, Soßen, Suppen, Gewürzmischungen,
Dressings, Mayonnaise, Wurst/Fleischwaren etc.
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ORSICHT bei Schokolade und Eiscreme,
ggf. milchfreie Zartbitterschokolade oder reines
Fruchteis wählen!
• Sojamilch: Sojaprotein kann Allergien auslösen
und hat eine mögliche hormonähnliche Wirkung
Tipp: Verwenden Sie calciumreiches Mineralwasser
• Mandelmilch:
möglicher Allergieauslöser
Milchfreie Lebensmittel
• Schafs-, Ziegen- oder Stutenmilch:
Allergen, ähnlich Kuhmilcheiweiß
• Brotaufstriche: Margarine, Marmelade und Honig,
vegane Brotaufstriche, Wurst (beim Metzger
nachfragen)
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ORSICHT bei Käse, auch Schafs- oder Ziegenkäse enthalten Allergene, da ihr Eiweiß dem
Kuhmilcheiweiß ähnlich ist.
Nebenstehende Zutaten weisen auf
Milchbestandteile im Lebensmittel hin: Auch Medikamente und homöopathische
Mittel können Milchbestandteile enthalten!
Dies muss bei einer Kuhmilcheiweißallergie
berücksichtigt werden.
✗Milch
✗Rahm
✗Joghurt
✗Molke/
Dickmilch
✗Butter
✗Albumin
✗Molkeneiweiß
✗Casein/Kasein
✗Caseinat/
ACHTUNG:
Laktosefreie
(milchzuckerfreie)
Kaseinat
Produkte
sind nicht
✗Laktolin
unbedingt
milch­
globu
eiweißfrei
✗Laktalbumin
✗Kefir
✗Quark / Topfen
✗Käse
✗Kondensmilch ✗Laktose/
Milchzucker
✗Buttermilch
✗Saure Sahne
Neocate ® Infant ist eine bewährte Spezialnahrung auf Basis
non-allergener Aminosäuren*. Sie ist als Mutter­milchersatz nur dann
vorgesehen, wenn die Muttermilch nicht vertragen wird und wenn
zusätzlich das Weglassen der Milch in Ihrer Ernährung nicht erfolgreich
war. Das Vor­gehen bei gestillten Babys sollte immer
mit Ihrem Arzt/Kinderarzt besprochen werden.
Fragen Sie Ihren Arzt/Kinderarzt in diesem Fall nach
einem kostenlosen Neocate ® Diagnostik-Set
(eine Dose Neocate® Infant & Eltern-Informationen).
*Aminosäuren sind die kleinsten Bausteine des Eiweißes,
sie rufen im Körper keine Allergie hervor.
Neocate ® ist ein Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke (Bilanzierte Diät) und ist nur unter ärztlicher Aufsicht zu verwenden.
Deutschland:
Nutricia GmbH
Postfach 2769
D-91015 Erlangen
Telefon 09131 7782 0
Telefax 09131 7782 10
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Österreich:
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A-1120 Wien
Telefon 01 6882626 0
Telefax 01 6882626 666
[email protected]
www.nutricia.at
EMH – Art.-Nr. 9706166 15.T. 05.16 – D/A
•Milch enthält Nährstoffe, die für die Entwicklung
Ihres Kindes wichtig sind, z.B. Calcium.
VORSICHT bei alternativen Milchen