Stellungnahme zum Verkauf von MEG für 10 (zehn) Mio € Als weltweites Referenzprojekt für küstenferne Offshore-Windparks gilt das von Windreich entwickelte und erfolgreich in Betrieb befindliche Projekt Global Tech 1 mit 400 MW. Die Ertragserwartungen werden aufgrund der Windverhältnisse übertroffen. In den Jahren 2008 und 2009 wurden 84 % der Anteile der Betriebsgesellschaft Global Tech 1 GmbH auf einer Preisbasis von 150 Mio € an namhafte Energieversorger aus Deutschland und der Schweiz verkauft. Zu diesem Zeitpunkt lag lediglich die Baugenehmigung für den Nordseewindpark GT 1 vor. Mit der Netzanbindung erhöhte sich der Preis um 70 Millionen € und mit der Zusage für die Projektfinanzierung stieg der Wert der Gesellschaftsanteile belegt mit Käufen eines Pensionsfonds abermals um weitere 40 Mio € auf 260 Mio €. Das bedeutet aber auf den Fall Merkur übertragen Unglaubliches: Herr Blümle bewertet Merkur im heutigen Projektreifegrad mit Netzanbindung, aber vor Financial Close mit 50-40=10 Mio €! Nach der erfolgreichen Inbetriebnahme hat der Unternehmenswert von GT 1 nunmehr ca. 1 Milliarde € erreicht. Dies hat Herr Blümle im Rahmen seiner Präsentation vor dem Insolvenzgericht am 22.7.2016 in Esslingen nunmehr auch erkannt. Er hat sich, völlig abweichend von allen seinen bisherigen "Sachverständigenberichten", nunmehr den von mir schon immer konsequent aufrechterhaltenen Werten angenähert. Warum er diese späte, aber richtige Erkenntnis bei MEG/Merkur nicht anzuwenden in der Lage ist weiß man nicht. Es gibt hierfür keinen vernünftigen Grund. Ein im Juni 2016 bekannt gewordenes Offshoregeschäft in der deutschen Nordsee, der Verkauf des von Blackstone Projekts "Meerwind" an einen chinesischen Investor übertrifft diese Werte sogar! MEG 1 hat exakt dieselbe Nennleistung und ungefähr dieselbe Windparkfläche wie GT 1. Die am MEG Standort gegebenen, etwa 4,5 % schlechteren, Windverhältnisse werden durch die heute deutlich günstigeren Gestehungskosten hervorgerufen durch Skaleneffekte der Zulieferer sowie die heute wesentlichen geringeren Zinskosten für die Projektfinanzierung mehr als kompensiert. Deshalb bietet es sich geradezu an die Werte des Offshore-Windparks GT 1 als Referenz auch für das Projekt MEG 1 heranzuziehen. Irgendwelche Gutachten kosten zehntausende von Euro und haben keine bessere Aussagekraft da sie theoretischer Natur sind und die technische Qualität eines Projekts überhaupt nicht erfassen können. Natürlich ist hierfür Voraussetzung, dass auch MEG 1 nach den anerkannten Regeln der Baukunst auf dem mindestens gleich hohen technischen Level wie GT 1 errichtet wird. Dies ist in dem Merkur Konzept allerdings ganz offensichtlich nicht der Fall. An drei entscheidenden Stellen wurden hier die anerkannten Regeln der Baukunst verletzt: 1.) die genehmigte Windparkfläche wurde, nur um Kabelkosten in Höhe von 6 Mio € zu sparen, um 5 km² verkleinert, die Maschinen sind viel zu dicht aufeinander gebaut, was zu hohen Windabschattungen und damit reduzierten Erträgen führt. Weiterhin wird dadurch eine erhöhte Turbulenz verursacht, dies wiederum erhöht unnötigerweise den Verschleiß und beeinträchtigt die Zuverlässigkeit und die Lebensdauer des gesamten Windparks. 2.) Bei den Windkraftanlagen wurde die billigste 6 MW Maschine am Markt verwendet, eine französische Technologie, deren 2 Prototypen seit nunmehr vier Jahren durch mangelhafte Zuverlässigkeit auffallen. Diese unverrückbare Tatsache ist auch durch irgendwelche Garantien von großen Konzernen nicht zu ersetzen, da hierbei sowohl die Laufzeit endlich ist als auch eine Deckelung in einer Größenordnung von z.B. 250 Mio € in weniger als 2 Jahren erreicht sein kann. Insbesondere hat man versucht die übliche maschinenbautechnisch saubere Lösung zur Befestigung der Permanentmagnete durch eine billige Verklebung zu ersetzen. Dieser Versuch ist gescheitert. 3.) Die kritische Komponente ist immer das Umspannwerk. Anstatt hier auf bewährte deutsche Elektrotechnik zu setzen verwendet man einen außereuropäischen Lieferanten. Die Kosten vom Global Tech Umspannwerk werden um mehr als die Hälfte unterschritten, die Qualität auch. Ich sehe daher die reale Gefahr, dass hier auf Basis einer als mangelhaft zu bezeichnenden Projektplanung mit 50 Mio € nach Financial Close und eventuellen 35 Mio € frühestens in 2019 zu billig verkauft werden muss. Leider hat Herr Blümle in seinem Aeolus/Deme Vergleich dies in seinem Vergleich einfach ausgeblendet. Es ist auch zu befürchten, dass der von Blümle bevorzugte Schnäppchenjäger zunächst zu einem Drittel des wahren Wertes bei uns einkauft und anschließend ein an wenigen, aber entscheidenden, Stellen ein optimiertes technisches Konzept umsetzen wird. Damit wären 60 Mio € im Vergleich mit dem Aeolus Angebot für die Gläubiger unwiederbringlich verloren. Aeolus hingegen würde ein mit mir abgestimmtes und auf der Erfahrung von GT 1 aufgesetztes, grundsolides und konservatives technisches Konzept realisieren und dieses auch gegenüber der Windreich angemessen mit einer um mehr das doppelte höheren und sofortigen Zahlung honorieren. Für eine weitere Reduzierung des Kaufpreises sorgt die Tatsache, dass der "Baupartner" Deme etwa das dreifache der üblichen Preisaufschläge kalkuliert. Deme erhofft sich nach meinen Kalkulationen eine Gewinnmarge von 210 Millionen €, 70 Millionen wären üblich und angemessen. All das läuft gegen unseren Projektwert, da ein Investor die technische Qualität und die Erträge des Windparks bewertet und auch bezahlt, jedoch nicht die faire interne Verteilung der Gewinne zwischen Projektentwickler und auch Errichter beeinflussen kann. Offensichtlich scheint es Deme gelungen zu sein unsere Verantwortlichen komplett über den Tisch zu ziehen. Bis Ende 2012 haben wir in das Projekt MEG 1 gut 120 Mio € investiert, hier sind grosse Teile der Anleihemittel hineingeflossen. Damals hat der weltgrößte Infrastrukturfonds Macquarie im Termsheet vom 3. Januar 2013 exakt 200 Millionen € geboten. Seither sind weitere ca. 20 Mio € an Investitionen dazu gekommen, weshalb ich 140 Mio € als absolute Preisuntergrenze für einen Verkauf des Projekts MEG 1 sehe. Eine grundsolide Gesellschaft aus Luxemburg, Jan de Nul, hat am 23. März 2015 MEG 1 in ihrem Binding Offer mit 150 Mio € bewertet und es hätten 6.8 Mio € für den sofortigen Baubeginn zur Verfügung gestanden. Damit wäre die hohe Einspeisevergütung gesichert gewesen. Die Annahme dieses Angebotes hätte eine 100 % Quote und die Fortführung der Windreich ermöglicht, da wir im hohen Einspeisetarif geblieben wären. Der Investor wurde aber seitens der Verwaltung, seitens des Geschäftsführers Werner Herr und insbesondere auch durch Herrn Günther von OSA in einer ganz besonderen Art und Weise betreut: Die vom Investor selbst in seinem bindenden Angebot vorgegebenen Preis-Bewertungen wurden von der Verwaltung aktiv nach unten verhandelt, der Investor wurde regelrecht verjagt. Die Frage wie man denn zu dem angebotenen Preisen käme, wurde wiederholt gestellt! Der Hinweis auf die zugrundeliegenden professionellen Finanzmodelle wurde belächelt ob der Windvolllaststunden, obwohl man im Falle von Deme nach Auskunft von Herrn Heer bis heute nicht über ein eigenes Finanzmodell verfügt. Dies ist aber unbedingte Voraussetzung zur Wertermittlung von langfristig betriebenen Windparks mit schwankenden Einspeisevergütungen und vielen wertbestimmenden Eingabeparametern wie zum Beispiel den Kosten der Projektfinanzierung. Der Geschäftsführer Werner Heer hat weiterhin JdN von 120 Millionen zusätzlichen vertraglichen Areva Verpflichtungen aus von mir in 2012 abgeschlossenen Windkraftanlagenkaufverträgen berichtet, eine Summe, die um 115 Mio € überhöht war wohl nur der Abschreckung des Investors dienen sollte. Die die richtige Summe ist 5 Millionen € und diese hatte ich schon vor der Insolvenz bezahlt. Bis heute hat Areva keine weiteren Nachforderungen gestellt, wie mir deren Geschäftsleitung gerade am vergangenen Montag erneut versichert hat. Mit dem Investor Aeolus, Meyrick Cox versucht man nun dieselbe Strategie. Cox hat übers Wochenende das am Freitag Geforderte 1:1 geliefert, jetzt legt Blümle mir lächerlichen KWC -Anforderungen und weltfremden Fristsetzungen von wenigen Stunden nach. Seit 3.3.2016 liegt das Cox-Angebot über 80 % ohne jede Reaktion von Blümle vor, seit gestern gibt er nun plötzlich vor, er könne nur 75% liefern! Die in den letzten Jahren im Markt erzielten Preise für Offshoreprojekte sind stetig am Steigen und liegen allesamt in dieser Höhe oder darüber. Ein Verkauf unterhalb eines Betrags von 140 Mio € führt zu einem durch nichts zu gerechtfertigendem Schaden für die Masse. Es besteht dafür also gerade keine Eilbedürftigkeit Interessant war am Freitag auch die Antwort des Herrn Blümle auf die Frage des Herrn Dr. Fischer ob es eine Deadline gäbe: er antwortete klar mit ja. Auf die nachgeschobene Frage wer diese Deadline gesetzt habe, kam von der verunsicherten Verwaltung die sehr erstaunliche Antwort: Merkur selber. Also gibt es keine! Warum man es seitens der Verwaltung mittels selbst erfundenen "Deadlines", ganz unabhängig vom Aeolus Angebot, besonders eilig hat ein Projekt zu 90-130 Millionen unter Gestehungskosten und mit einer null Ausschüttung für die Windreich (MEG GmbH zehrt mit 50 Mio € eigenen Verbindlichkeiten den Merkur Zufluss im Jahr 2016 komplett auf) zu verkaufen erschließt sich im Versammlungsraum in Esslingen von den achtzig anwesenden Personen nur den Wenigsten! Anlage Mio. € Mio. € bei pro 400 MW MW 1400 3,5 1200 3,0 Unternehmenswert für 100% Global Tech I GmbH Anteile ohne Gesellschafterdarlehen Vergleich mit Meerwind-Deal 1000 2,5 800 2,0 * + 42 Mio. € Nachschlag bei mehr als 3.500 Volllaststunden Thermsheet Pension fund 12/2015 aeolus * 1) 2) 3) 1,5 600 HSE* 4) EGL* Founders of Bavaria* SWM* * Pension fund 400 * 1,0 Pension fund * 200 6) 0,5 5) Pension fund, 12/11 Pension fund, 12/10 Netzanschluss Nuklearkatastrophe Fukushima genehmigt Financial close € 1,047 bn ramp up In Betrieb 0 0 2003 1 2004 2 2005 3 2006 4 2007 5 2008 6 2009 7 2010 8 2011 9 2012 10 2013 11 2014 12 2015 13 2016 14 2016,5 Jahre 15
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