Textbausteine zum Gutachten Verkehrsprognose Anlage 26_01_01 Der Prognosehorizont bis 2025 ist zu kurz. Bei einer geplanten Eröffnung des Tunnels in 2022 endet die Prognose nach 3 Jahren. Die Prognose für ein so teures Bauwerk müsste mindestens bis 2034 reichen. Die sozio-ökonomischen Daten sind nicht aktualisiert. Im Vergleich der Prognosen von 2002 mit der Ist-Entwicklung hat sich herausgestellt, dass fast alle Prognosen falsch sind. Hier muss eine aktuelle Studie vorgelegt werden. Besonders der demografische Wandel ist nicht berücksichtigt. Statt der prognostizierten 83,5 Mio. Menschen lebten in der BRD nur 81,8 Mio. in 2011. Die Prognosen von 2002 zu sämtlichen Nutzerkosten bis auf Low-cost Flugverkehr sind falsch und müssen aktuell neu berechnet werden. Die Annahme, dass die Fährlinie Puttgarden-Rödby eingestellt wird, ist falsch. 30 % aller Menschen sind Tunnel-Phobiker und fahren lieber mit einer Fähre. Viele Urlauber machen lieber eine kleine Seereise als eine Fahrt durch einen Tunnel. LKW-Fahrer machen ihre vorgeschriebene Pause auf dem Schiff. Es gibt keine Aussage der Reederei, dass die Linie aufgegeben werden soll. Der Vorhabenträger soll seine Behauptung belegen. Die Methodik der Prognose ist falsch. Es ist nur der Verkehr über den Fehmarnbelt betrachtet worden und nicht die Entwicklung des gesamten Systems. Es wurde die Projektwirkung der alten Prognose von 2002 übernommen und auf die aktuellen Verkehrszahlen hochgerechnet. Hier muss eine aktuelle Erhebung aller Personen und Güterverkehre nach Skandinavien durchgeführt werden. Die vorgelegten Erhebungen sind von 2002 und damit völlig veraltet. Der Seeverkehr fehlt komplett. Es fehlen aktualisierte wirtschaftliche Strukturdaten wie z. B. der Rohölpreis und sämtliche Rahmenbedingungen. Es fehlt eine plausible Erklärung warum sich der PKW Verkehr von 4.285 täglich in 2011 auf 9.805 PKW in 2025 steigern soll. Die Zahl der Busse soll sich von 83 auf 93 steigern und die Zahl der LKW von 1000 in 2011 auf 1.816 LKW in 2025 steigern. Gesamtzahl der Fahrzeuge pro Tag : 11.714 KFZ in 2025 gegenüber 5.367 in 2011. Die gesamte Verkehrsprognose ist zu optimistisch und berücksichtigt nicht den rabattierten Bordershopverkehr, der ca. 35 % der Überfahrten ausmacht. Es fehlt die Prüfung alternativer Routen. Die Prüfung der Jütlandroute ist nicht durchgeführt worden.Auch müsste die Route Gedser-Rostock als Tunnel geprüft werden. Beim Bau des Tunnels werden 2-3 Mio. t CO2 freigesetzt. CO 2 trägt bei zur Versauerung der Meere. Übersäuertes Wasser greift den Kalk der Muscheln an. Es gibt bereits tote Flächen in der Ostsee. Die umweltverträglichere Lösung wäre der Beibehalt der Fährlinie evt. bei Einsatz von Wasserstofffähren, die hätten gar keine Emissionen.
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