80 Prozent der Patienten sind Männer UKJ

URL: http://www.uni-jena.de/Forschungsmeldungen/FM160721_Alkoholstudie.pdf
80 Prozent der Patienten sind Männer
UKJ-Studie analysiert alkoholisierte Patienten in Zentraler
Notfallaufnahme
Foto: Schroll/UKJ
Notfallmediziner am Jenaer Uniklinikum behandeln mehr als 600 alkoholisierte Patienten jährlich.
Alkoholisierte Patienten sind ein alltägliches Problem in der Notaufnahme: Allein im Jahr 2011
behandelten die Mediziner der Zentralen Notfallaufnahme (ZNA) am Universitätsklinikum Jena
(UKJ) über 600 alkoholisierte Patienten. Dies entspricht etwa zweieinhalb Prozent aller Patienten
der ZNA. Doch wann werden die meisten alkoholisierten Patienten versorgt? Und ist der maßlose
Umgang mit Alkohol ein Phänomen der Jugend? Um diese Fragen zu beantworten, untersuchten
die Mediziner der ZNA und der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie am UKJ die
alkoholisch bedingten Aufnahmen am Jenaer Uniklinikum in den Jahren 2010 und 2011. Das
Überraschende: Die Ergebnisse der Jenaer Untersuchung stimmen mit einer ähnlichen Studie aus
80 Prozent der Patienten sind Männer
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Japan exakt überein.
Alkoholisierte Patienten vor allem nachts und am Wochenende
Die Anzahl alkoholisierter Patienten steigt: Während 2010 580 Patienten alkoholbedingt
aufgenommen wurden, waren es im darauffolgenden Jahr 632. Etwa zwei bis drei Patienten
wöchentlich besitzen einen deutlich erhöhten Promillewert, damit bezeichnen Mediziner Werte ab
zwei Promille. "Wer bei diesen Patienten ausschließlich an Jugendliche nach einer langen
Partynacht denkt, liegt falsch", so Dr. Steffen Herdtle, Oberarzt an der ZNA. Denn die Studie zeigt,
dass auch Personen über 50 Jahre besonders häufig alkoholbedingt aufgenommen wurden.
Insgesamt sind etwa 80 Prozent aller Patienten männlich.
Die Jenaer Notfallmediziner behandeln diese Patienten meist in den nächtlichen Stunden zwischen
20.00 und 5.00 Uhr, etwa die Hälfte der Betroffenen zwischen Freitag und Sonntag. Zudem gibt es
in den Sommermonaten Spitzenwerte. "Vor allem an Tagen mit besonderen Ereignissen oder an
Feiertagen wie am Männer- bzw. Vatertag werden mehr Patienten als sonst aufgrund ihres
Alkoholkonsums in der Notfallaufnahme behandelt", bestätigt Herdtle.
Besonderes Maß an Professionalität bei alkoholisierten Patienten
"Bei alkoholisierten Patienten sprechen wir von Hochrisikopatienten", sagt Herdtle. Oft ist unklar,
ob die Beschwerden des gestürzten Patienten alkoholbedingt oder durch Blutungen im Kopf
entstehen. "Deshalb fällt die Diagnostik bei diesen Patienten sehr gründlich aus, vor allem die
bildgebenden Verfahren", bestätigt Herdtle. Die Mediziner benötigen bei der Behandlung
alkoholisierter Patienten ein besonderes Maß an Professionalität, um speziell auf sie einzugehen.
Während die Studie die meisten Erwartungen der Mediziner hinsichtlich Uhrzeit und Häufigkeit der
Aufnahme von alkoholisierter Patienten bestätigte, gab es auch eine überraschende Erkenntnis:
Die Ergebnisse am Jenaer Klinikum stimmen mit den Resultaten einer ähnlichen japanischen
Studie exakt überein - sowohl die Verteilung der Geschlechter und des Alters, als auch die
Häufigkeit und der Zeitpunkt der Aufnahme alkoholisierter Patienten.
Kontakt:
Dr. Steffen Herdtle
Zentrale Notfallaufnahme des UKJ
Erlanger Allee 101
07747 Jena
Tel.: 03641 / 9322030
E-Mail: [email protected]
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