Flyer Sonderausstellung "Erstmals Freiwillig"

Fahne der FFW Meißen, 2001
(Foto: Münzberg)
Die Ausstellung zeigt neben
der weiteren Entwicklung des
Brandschutzes im 20. Jahrhundert historische Löschtechnik,
Einsatzkleidung und originale
FFW-Fahrzeuge sowie Modelle
im Maßstab 1:87. Dazu arbeitete das Stadtmuseum mit
zahlreichen Leihgebern wie
den Technischen Sammlungen
Dresden, dem Sächsischen Feuerwehrmuseum Zeithain, dem Stadtarchiv Meißen, der Freiwilligen Feuerwehr Meißen und dem Numismatischen Verein Dresden sowie Privatpersonen zusammen.
1841 – 2016
175 Jahre Freiwillige Feuerwehr Meißen
Erstmals freiwillig!
쐍 Filmvorführungen
» Bei der Feuerwehr wird der Kaffee kalt«
DEFA-Trickfilmstudio Dresden, 1970,
Regie: Rudolf Schraps, 17min
• Di – So 10:30 | 14:30 | 16:00 Uhr
»125 Jahre Freiwillige Feuerwehr der Stadt Meißen «
(Dokumentation der Festwoche Juli 1966). Film des EWSFilmstudios, 1966; Regie: Helmut Bergander, ca. 37 min.
• Di – Fr 16:30 Uhr | Sa + So + Feiertag 11:00 | 16:30 Uhr
Szene aus dem Dokumentarfilm
„125 Jahre FFW Meißen“
쐍 Führungen durch die Sonderausstellung
17.08., 07.09. und 19.10. jeweils 18 Uhr
쐍 Eintritt | Erwachsene: 3 € · Ermäßigte: 2 € · Familienkarte: 8 €
쐍 Öffnungszeiten | Di – So 10 – 18 Uhr sowie 3. und 31. Oktober
쐍 Infos zur Ausstellung | Stadtmuseum Meißen, Heinrichsplatz 3,
Tel.: 03521 458857, E-Mail: [email protected]
Jeden 1. Dienstag im Monat 16 Uhr Führung durch 20 Schaudepoträume, Anmeldung erwünscht (5 € /Pers.)
Sonderausstellung
im Stadtmuseum Meißen
Gefördert vom Kulturraum Meißen - Sächsische Schweiz - Osterzgebirge
2. Juli – 31. Oktober 2016
Stellplatz nach der Parade historischer
Feuerwehr-Fahrzeuge im Jubiläumsjahr
1991 (Foto: Münzberg)
Am 12. März 1813 brannten zum wiederholten Male die hölzernen Fache der
Elbbrücke ab (kolorierter Kupferstich von J. C. Knüpfer/ Stadtarchiv Meißen).
Die 1864 neugebildete freiwillige
Turner-Feuerwehr als Steigerzug
A
ls vor 175 Jahren in Meißen die erste Freiwillige Feuerwehr
Deutschlands gegründet wurde, hatte die Stadt bereits seit
Jahrhunderten ein gut funktionierendes Löschwesen aufzuweisen,
welches seine Leistungskraft z.B. beim Brand der Porzellan-Manufaktur 1773 unter Beweis gestellt hatte. In den 1820er Jahren war
es allerdings in die Krise geraten. Inzwischen wurde das kommunale
Löschwesen von einer Vielzahl an Vorschriften beherrscht. In einem
Zwangsdienst war die erforderliche Disziplin beim Löschdienst wohl
nicht länger gewährleistet! Der Löschdienst war 1830 der neugebildeten Kommunalgarde zugewiesen worden. Bei
dem verheerenden Schadenfeuer des Jahres
1836 versagte sie allerdings kläglich.
Deshalb schlug Stadtrat Goedsche 1839 vor,
ein 80 Mann starkes, besoldetes Feuerlöschkorps, also eine Berufsfeuerwehr, zu bilden.
Dagegen hatte der demokratisch gesinnte
Bürgermeister Hugo Tzschucke (Abb.) 1840
eine Idee, die dem wachsenden kommunalpolitischen Engagement der Bürgerschaft besser entsprach: Ein freiwilliges Feuerlösch- und Rettungskorps, welches als
Avantgarde der Brandbekämpfung wirkte, weil es alle nötigen Handgriffe und Verrichtungen regelmäßig übte. Bis zum 17. Juli 1841
erhielt diese Initiative 132 Anmeldungen. An diesem Tag verpflichteten sich die Unterzeichner vor dem Rathaus per Handschlag zu
Gehorsam und Pflichterfüllung im Einsatz und hielten sogleich die
erste Übung ab.
Fahne der FFW Meißen, 2001
(Foto: Münzberg)
Die Meißner Wehr fand für ihre Einsätze zunächst bei verschiedenen
Brandversicherungskassen Anerkennung, entwickelte sich aber ab
den 1860er Jahren nicht mehr kontinuierlich. Der Rat der Stadt
führte 1861 für Männer von 20 bis 50 Jahren die Pflichtfeuerwehr
ein, die bis 1873 währte. Doch 1864 griffen die Meißner Turner das
Freiwilligkeitsprinzip wieder auf und initiierten eine freiwillige
Turnerfeuerwehr, die als Steigerzug fungierte.
Der technische Fortschritt der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts wirkte
sich auf den Meißner Brandschutz und die FFW Meißen aus. Als 1893
für die öffentliche Wasserversorgung ein Wasserleitungsnetz in
Betrieb genommen wurde, stand dieses auch für die Löschwasserentnahme zur Verfügung. Als 1909 flächendeckend ein elektrisches
Feuermeldesystem installiert wurde, stellte der Türmer, dem bisher
die Aufgabe der Feuerwache und -meldung oblag, seine Arbeit ein.
Einen weiteren großen Schritt stellte die Motorisierung dar: Meißen
kaufte 1923 eine Opel-Automobilspritze. So gelangte nicht nur die
Einsatztechnik schneller an den Brandort, sondern die motorbetriebene Spritze förderte größere Mengen Wasser mit größerem Druck.