Der neue Trend! Wohnen auf Zeit in „Boarding Houses“ Düsseldorf Zu Gast in der eigenen Stadt – das ist gerade Christine Pauls Schicksal. Die 46-jährige Personalreferentin musste plötzlich mitsamt Mann, Sohn und Hund wieder aus der gerade bezogenen Penthouse-Wohnung in Pempelfort raus: Wasserschaden! „Den Schaden haben wir im Februar bemerkt. Die Prognosen für die Wiederherstellung der Wohnung wurden immer länger. Da war klar: In ein klassisches Hotel ziehen wir nicht. Jeden Tag im Restaurant essen, das kann sich keiner leisten, man will nicht ständig auf dem Hotelbett rumhängen, und außerdem musste unser Sohn Ruhe fürs Abi haben.“ Deshalb wohnt Paul mit ihrer Familie seit April in einem Boardinghouse (auch Serviced Apartments genannt) – Wohnen auf Zeit. Voraussichtlich noch bis Ende Juli ist „The Red“ gegenüber dem Landtag Pauls Zuhause. 320 bis 400 Euro (je nach Aufenthaltsdauer) kostet das „Robert-Schumann-Penthouse“ pro Tag. Dafür bekommen Paul und ihre Familie 165 qm Wohnraum mit zwei Schlafzimmern, großem Wohnzimmer, Terrasse und zwei Loggien. Und anders als im Hotel mit kompletter Küche, Esszimmer und Wirtschaftsraum. „Wenn ich mal weg muss, kann ich sogar unseren Hund Gil unten bei den beiden Mädels lassen“, sagt Paul. Die beiden Mädels – das sind Alexandra Palazi (44) und Miriam Lochmann (24), die das Haus mit seinen 23 unterschiedlich großen Zimmern managen. Palazi: „Ein Boardinghouse ist ganz anders als ein Hotel – auch für uns Mitarbeiter. Hier ist alles viel familiärer, zum Beispiel, wenn Gäste für uns kochen.“ „The Red“ ist nur eines von inzwischen 29 Boardinghouses mit insgesamt 883 Zimmern in Düsseldorf. Die NRW-Landeshauptstadt steht damit an fünfter Stelle in der deutschen BoardinghouseStatistik. Im Schnitt bleiben Gäste 31,68 Nächte. Gründe gibt’s genug: berufliche Projekte etwa, die medizinische Behandlung von Ausländern, eine Probezeit im neuen Job – oder eben die vorübergehende Unbewohnbarkeit der eigenen vier Wände – wie bei Christine Paul. Boardinghouses boomen. So erwartet die Berliner Agentur „Boardinghouse Consulting“ deutschlandweit ein Angebotswachstum von rund 30 Prozent bis 2018 in diesem lukrativen Markt. In Düsseldorf sollen demnächst unter anderem im neuen „Andreas Quartier“ in der Altstadt (102 Einheiten) und auf der Friedrichstraße (8 Zimmer) weitere „Serviced Apartments“ hinzukommen. „Düsseldorf ist wegen der Anwesenheit vieler international orientierter Unternehmen ein attraktiver Standort für Boardinghouses“, sagt denn auch Hotel-Profi Hans-Günther Oepen (58), Chef des „boardinghouse düsseldorf“ in der Kurfürstenstraße. Quelle: www.express.de Quelle Detail: http://www.express.de/duesseldorf/der-neue-trend--wohnen-auf-zeit-in--boardinghouses--24408570 Datum: 19.07.2016
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