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Dienstag, 9. August 2016
Schikanen für Autofahrer § „Bessere Ampelschaltungen müssen möglich sein“
Was sich die Lenker wünschen
„Die Ampelsteuerung ist mir ein Dorn im Auge“, klagt
„Krone“-Leser Michael G. und ist damit nicht alleine:
Jeden Tag treffen in der Redaktion neue E-Mails ein, in
denen sich Autofahrer über die vielen roten Lichter beschweren. Gemeinsamer Wunsch an die Verantwortlichen: „Bessere Schaltungen müssen möglich sein!“
1280 Ampeln regeln in
Wien den Verkehr, viele von
ihnen bringen so manch einen Autofahrer aber zur
VON ISABELLA KUBICEK
Foto: Klemens Groh
Weißglut.
Besonders
schlimm sei die Situation in
Liesing, meint Leser Andreas K. „Bei der Querung der
Badner Bahn bei den Stationen Vösendorf-Siebenhirten
und Neu-Erlaa musste ich
15 Minuten bei der roten
Ampel warten“, ärgert sich
der Autofahrer. „Eine bessere Koordination muss doch
möglich sein.“
Ebenfalls im 23. Bezirk
wünscht sich Leser Andreas
H. eine Änderung: „Stadteinwärts gibt es auf der Brei-
Schluss mit den
Schikanen für
„Stop-and-go-Verkehr“ auf der Breitenfurter Straße
Autofahrer
Senden Sie ein E-Mail an [email protected]
tenfurter Straße keine grüne
Welle, nicht einmal sonntags.“
Dringenden Handlungsbedarf sehen viele Autofahrer auch für die Burg- und
Neustiftgasse. „Seit Einführung der 30er-Zone hat man
leider bei jeder Ampel Rot“,
schildert Karl G. „Wagt man
jedoch, mit den früher erlaubten 50 km/h konstant
durchzufahren, so gleitet
man von der 2er-Linie bis
zum Gürtel hinauf mit
durchgehend Grüner Welle
ohne einen einzigen roten
Ampelstopp.“ Das allerdings ist illegal!
Schicken Sie uns Ihre
Erlebnisse und Ideen
Sind auch Sie auf eine
Schikane gestoßen? Welche
Baustelle nervt Sie am meisten? Haben Sie Verbesserungsvorschläge? Schicken
Sie uns Ihre Beschwerden
oder Ideen per E-Mail an
[email protected]
Immer mehr Erkrankungen § „Versorgung nicht gegeben“
Psychiater-Mangel: 335 Private,
aber nur 29 Kassenärzte in Wien
„Ich habe viele Patienten,
die es sich gar nicht leisten
können“, sagt Dr. Sigrun
Roßmanith. Aber bei KasVON MAIDA DEDAGIC
senärzten müssten sie Monate warten. „Das ist unverantwortlich, wenn jemand
akute Angst oder Panik
hat.“ Die Kassenbedingungen wollte sich Dr. Roßmanith nicht antun: „Ich brauche Zeit. Mit einem Kas-
senvertrag hätte ich 10 Minuten pro Patient. Es ist
reine Abfertigung“, kritisiert
sie.
Die „Krone“ machte bei
Kassenpsychiatern den Test.
Erreichbar war eine Praxis
im 4. Bezirk: „Eine Neuaufnahme ist wegen der vielen
Anfragen gerade nur möglich, wenn man aus dem Bezirk kommt“, so die Sprechstundenhilfe. „Die Wartezeit beträgt dabei vier bis
fünf Wochen. Das ist ziem-
lich gut.“ Die Praxis betreut
bis zu 35 Patienten pro Tag.
Für Wahlärztin DDr. Gabriele Wörgötter ist genau
diese Arbeit mit Kassenvertrag aufgrund der zeitunabhängigen Honorare schlicht
unmöglich. Dabei gibt es
immer mehr Erkrankungen
wie Depressionen.
Mit einem
Kassenvertrag
hätte ich 10 Minuten
pro Patient. Als
Psychiaterin brauche ich
Zeit für die Behandlung.
Dr. Sigrun Roßmanith, Fachärztin für
Psychiatrie und Neurologie
Foto: Zwefo
„Eine flächendeckende Versorgung ist nicht gegeben“, kommentiert Ärztekammer-Chef Thomas Szekeres diese Zahlen: Während 335 Psychiatrie-Wahlärzte
in Wien arbeiten, gibt es mit nur 29 Kassenmedizinern
ein Ungleichgewicht. Für Kinder existieren nur sechs
Doktoren. Nun kommt massive Kritik von Psychiatern.
¥ Ärztekammer-Chef Thomas
Szekeres kritisiert die massive
Mangelversorgung, während
Erkrankungen wie Depressionen immer mehr werden.
Dienstag, 9. August 2016
› WIEN ›
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Burger vom Fließband stecken in der Krise. „Individuelle Hamburger, mit regionalen Zutaten und nach Kundenwunsch zusammengestellt, sind die Zukunft“, sagen Lukas Tauber und Ingo
Faust (re.). Mit diesem Konzept eröffnen sie am Donnerstag LeBurger in der Mariahilfer Straße 114. Auf 2 Etagen bieten sie 150 Sitzplätze
und haben null Zweifel, sich in
der Branche durchzusetzen.
Foto: LeBurger
› WIEN ›
Foto: LeBurger
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§ Wehsely kritisiert Lopatka
Von einem „Sozialhilfe-Paradies“ sprach – wie berichtet –
der ÖVP-Klubobmann Reinhold Lopatka, das wiederum
will (wenig überraschend) Sozialstadträtin Sonja Wehsely
(SPÖ) nicht auf sich sitzen lassen: „Lopatkas Scheinheiligkeit ist ausschließlich darauf ausgelegt querzutreiben“.