Pressebericht vom 29.07.2016

Interessengruppe vernünftige Asyllösung
für Seelisberg
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Seelisberg, 29.07.2016
Asylzentrum in Seelisberg
Seelisberg wehrt sich gegen das geplante Asylzentrum
Am 21. Juli 2016 wurden die Seelisberger Bürger, mitten in den
Sommerferien, über das vom Kanton Uri in Seelisberg geplante
Asylzentrum mit einem Rundschreiben in Kenntnis gesetzt. Das
Vorgehen hat die Bevölkerung zu tiefst schockiert. Eine
Interessengruppe setzt sich nun zusammen mit dem Gemeinderat gegen
die Umsetzung dieses Vorhabens ein.
Der Kanton Uri beabsichtigt ab September 2016 im ehemaligen Hotel Löwen in
Seelisberg bis zu 60 junge Asylsuchende zu beherbergen. Eine Interessengruppe
hat sich nun zusammen mit dem Gemeinderat formiert, um gegen das geplante
Vorhaben anzukämpfen. „Wir haben Verständnis für die Probleme der
Unterbringung von Asylanten im Kanton Uri und sind auch bereit, in Seelisberg
unseren Anteil dazu zu leisten!“ betont Ursi Aschwanden von der
Interessengruppe und liefert verschiedene Argumente dazu. Die
Interessengruppe votiert aber gegen das vom Kanton Uri geplante Vorhaben in
Seelisberg.
Standort mitten in der Dorfkernzone
Der vorgesehene Standort in der Dorfkernzone von Seelisberg ist für ein
Asylzentrum absolut ungeeignet. In unmittelbarer Nähe befinden sich der
Kindergarten, die Primarschule sowie die Turnhalle von Seelisberg. Hier gehen
nicht nur 55 Kinder im Alter von 4 – 12 Jahren zur Schule, hier finden auch
verschiedene Freizeitaktivitäten der Seelisberger Jugend statt, vom
Kindertrachtentanz über das J+S Turnen bis hin zum Treffpunkt als Spielplatz.
Zudem befinden sich zwei Hotels und Dorfrestaurants auf dem
Nachbargrundstück vom Hotel Löwen. Das geplante Asylzentrum steht direkt an
der Hauptstrasse, der einzigen Verbindung von und nach Seelisberg und
zwischen den einzelnen Dorfteilen.
Unverhältnismässige Verteilung
Das geplante Asylzentrum in Seelisberg soll bis zu 60 Personen aufnehmen
können. Das entspricht fast 10 % der Dorfbevölkerung von Seelisberg oder 28 %
der stimmberechtigten Bevölkerung. Die Anzahl der aufzunehmenden
Asylsuchenden in Seelisberg ist unverhältnismässig hoch und birgt ein grosses
Konfliktpotential, da vor allem erstasylsuchende junge Männer einquartiert
werden und für diese jungen Männer keine Beschäftigung angeboten werden
kann in Seelisberg. Davor haben die Bürgerinnen und Bürger grosse Angst.
Gemeinsames Vorgehen
Die Bevölkerung ist wegen der mangelnden Information und wegen der
fehlenden demokratischen Mitbestimmung bei diesem Vorhaben von der Urner
Regierung zu tiefst enttäuscht. Für Entscheidungen, welche für Seelisberg so
grosse Veränderungen im Dorfleben mit sich bringen und grosse wirtschaftliche
Nachteile verursachen, müssten auf jeden Fall im Voraus die Empfindlichkeiten
der Bürgerinnen und Bürger in einem offenen und transparenten Gespräch
abgeholt werden. Die Interessengruppe verlangt deshalb zusammen mit dem
Gemeinderat einen Marschhalt beim Asylprojekt in Seelisberg. Sie verlangt eine
sorgfältige Abklärung des Handlungsspielraumes seitens vom Kanton Uri und
setzt sich für eine für die Bevölkerung und Wirtschaft von Seelisberg verträgliche
Asylunterkunft ein. Die Votanten werden diese Argumente anlässlich der
Informationsveranstaltung der Urner Regierung vom 4. August 2016 in
Seelisberg vorbringen.