Interessengruppe vernünftige Asyllösung für Seelisberg c/o Christoph Näpflin Bahnhofplatz 1 6377 Seelisberg Tel 041 820 15 63 Mail [email protected] Seelisberg, 29.07.2016 Asylzentrum in Seelisberg Seelisberg wehrt sich gegen das geplante Asylzentrum Am 21. Juli 2016 wurden die Seelisberger Bürger, mitten in den Sommerferien, über das vom Kanton Uri in Seelisberg geplante Asylzentrum mit einem Rundschreiben in Kenntnis gesetzt. Das Vorgehen hat die Bevölkerung zu tiefst schockiert. Eine Interessengruppe setzt sich nun zusammen mit dem Gemeinderat gegen die Umsetzung dieses Vorhabens ein. Der Kanton Uri beabsichtigt ab September 2016 im ehemaligen Hotel Löwen in Seelisberg bis zu 60 junge Asylsuchende zu beherbergen. Eine Interessengruppe hat sich nun zusammen mit dem Gemeinderat formiert, um gegen das geplante Vorhaben anzukämpfen. „Wir haben Verständnis für die Probleme der Unterbringung von Asylanten im Kanton Uri und sind auch bereit, in Seelisberg unseren Anteil dazu zu leisten!“ betont Ursi Aschwanden von der Interessengruppe und liefert verschiedene Argumente dazu. Die Interessengruppe votiert aber gegen das vom Kanton Uri geplante Vorhaben in Seelisberg. Standort mitten in der Dorfkernzone Der vorgesehene Standort in der Dorfkernzone von Seelisberg ist für ein Asylzentrum absolut ungeeignet. In unmittelbarer Nähe befinden sich der Kindergarten, die Primarschule sowie die Turnhalle von Seelisberg. Hier gehen nicht nur 55 Kinder im Alter von 4 – 12 Jahren zur Schule, hier finden auch verschiedene Freizeitaktivitäten der Seelisberger Jugend statt, vom Kindertrachtentanz über das J+S Turnen bis hin zum Treffpunkt als Spielplatz. Zudem befinden sich zwei Hotels und Dorfrestaurants auf dem Nachbargrundstück vom Hotel Löwen. Das geplante Asylzentrum steht direkt an der Hauptstrasse, der einzigen Verbindung von und nach Seelisberg und zwischen den einzelnen Dorfteilen. Unverhältnismässige Verteilung Das geplante Asylzentrum in Seelisberg soll bis zu 60 Personen aufnehmen können. Das entspricht fast 10 % der Dorfbevölkerung von Seelisberg oder 28 % der stimmberechtigten Bevölkerung. Die Anzahl der aufzunehmenden Asylsuchenden in Seelisberg ist unverhältnismässig hoch und birgt ein grosses Konfliktpotential, da vor allem erstasylsuchende junge Männer einquartiert werden und für diese jungen Männer keine Beschäftigung angeboten werden kann in Seelisberg. Davor haben die Bürgerinnen und Bürger grosse Angst. Gemeinsames Vorgehen Die Bevölkerung ist wegen der mangelnden Information und wegen der fehlenden demokratischen Mitbestimmung bei diesem Vorhaben von der Urner Regierung zu tiefst enttäuscht. Für Entscheidungen, welche für Seelisberg so grosse Veränderungen im Dorfleben mit sich bringen und grosse wirtschaftliche Nachteile verursachen, müssten auf jeden Fall im Voraus die Empfindlichkeiten der Bürgerinnen und Bürger in einem offenen und transparenten Gespräch abgeholt werden. Die Interessengruppe verlangt deshalb zusammen mit dem Gemeinderat einen Marschhalt beim Asylprojekt in Seelisberg. Sie verlangt eine sorgfältige Abklärung des Handlungsspielraumes seitens vom Kanton Uri und setzt sich für eine für die Bevölkerung und Wirtschaft von Seelisberg verträgliche Asylunterkunft ein. Die Votanten werden diese Argumente anlässlich der Informationsveranstaltung der Urner Regierung vom 4. August 2016 in Seelisberg vorbringen.
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