Pressemitteilung zur sofortigen Verbreitung Biel. den 21. Juli 2016 Schweizerische Uhrenexporte im ersten Halbjahr 2016 Allgemein hohe Einbussen Die schweizerische Uhrenindustrie hatte das ganze erste Halbjahr mit einer schwierigen Situation zu kämpfen. Der Ende 2015 festgestellte Rückgang verstärkte sich aufgrund zahlreicher Elemente, die den Geschäftsgang beeinträchtigten. Der Markt Hongkong erholte sich nicht, was erhebliche Auswirkungen auf das Gesamtergebnis hatte. Die Überbewertung des Schweizer Frankens, die Unsicherheit im Zusammenhang mit dem Terrorismus und die Veränderungen bei den Touristenströmen belasteten die Nachfrage nach Schweizer Uhren ebenfalls. So erreichten die Uhrenexporte in den ersten sechs Monaten des Jahres wertmässig 9,5 Milliarden Franken, während sie in den vier Jahren zuvor noch bei über 10 Milliarden lagen. Gegenüber Januar–Juni 2015 entspricht dies einem Rückgang von 10,6%. Europa hielt sich im ersten Quartal zwar etwas besser, aber derzeit sind sämtliche Regionen von der rückläufigen Tendenz betroffen. Die Aussichten für 2016 haben sich erheblich verschlechtert. Auch wenn sich die Lage im zweiten Halbjahr etwas bessern sollte, wird das Jahresergebnis wohl einen ähnlichen Rückgang verzeichnen wie die erste Jahreshälfte. Produkte Wertmässig entfielen 94 % der Exporte auf Uhren. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2015 büssten sie 10,7% ein. Mit einem Einbruch um 11,9% sind die Volumen noch stärker zurückgegangen. In sechs Monaten verliessen 12,0 Millionen Stück die Schweiz, 1,6 Millionen weniger als vor einem Jahr. Wertmässig war der Rückgang bei den mechanischen und elektronischen Uhren etwa gleich hoch. Bei den Stückzahlen verzeichneten die mechanischen Uhren mit -14,8% allerdings eine höhere Einbusse. Mehr als die Hälfte des wertmässigen Rückgangs ist den Produkten aus Edelmetall zuzuschreiben. Sie verloren im ersten Halbjahr 16,0%. Die Stahluhren waren mit -6,4% weniger stark betroffen. Sie hatten jedoch einen starken Einfluss auf den Rückgang der Volumen, standen sie doch mit 800'000 Stück im Minus (-11,6%). Die Kategorie Übrige Metalle musste ebenfalls hohe Einbussen hinnehmen (-19,9%). Die von der FH verbreiteten Statistiken beruhen auf den Exportzahlen und nicht auf den Verkaufszahlen an die Endkonsumenten. Zwischen diesen beiden Werten können Unterschiede bestehen. Darüber hinaus resultieren die FH-Statistiken aus der Konsolidierung der Exporte aller Schweizer Uhrenunternehmen. Da der Geschäftsgang von einem Unternehmen zum anderen unterschiedlich ausfallen kann, erlauben es diese Statistiken nicht, die Entwicklung der Geschäfte einer bestimmten Unternehmung oder einer bestimmten Unternehmensgruppe nachzuvollziehen. In den meisten Segmenten war eine rückläufige Entwicklung in zweistelliger Höhe zu verzeichnen. Nur die Uhren zwischen 500 und 3'000 Franken (Exportpreis) widerstanden der allgemeinen Erosion besser, aber auch sie konnten sich dem Abwärtstrend nicht entziehen (-4,7%). Die höchsten Einbussen waren im Preissegment 200 bis 500 Franken hinzunehmen: rund 15%. Märkte Im ersten Halbjahr 2016 haben sich die 15 wichtigsten Märkte wie folgt entwickelt (Gesamtwert in Millionen Franken und Veränderung in % gegenüber 2015): 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. Hongkong USA Japan China Italien Deutschland Vereinigtes Königreich Vereinigte Ar. Em. Frankreich Singapur Südkorea Spanien Saudi-Arabien Taiwan Oesterreich 1'189,5 1'051,0 631,9 590,8 588,5 558,3 529,9 492,7 490,8 485,6 313,8 218,7 186,3 181,6 141,1 -26,7% -9,3% +2,9% -14,7% -12,6% -4,9% -5,4% +2,7% -14,8% -12,8% -8,9% -6,1% -4,6% -18,0% -2,0% In Asien war die Baisse am markantesten (-12,7%). Der Einfluss von Hongkong war weiterhin stark. In Amerika erholte sich die Lage im zweiten Quartal, über das ganze erste Halbjahr betrachtet war die Entwicklung allerdings klar negativ (-9,8%). Europa erlebte eine umgekehrte Entwicklung. Als Folge der Verschlechterung in den letzten Monaten betrug die Einbusse schliesslich -8,6 %. Mit 17 stark rückläufigen Monaten in Folge ist Hongkong nach wie vor der schwarze Punkt der schweizerischen Uhrenexporte. Im ersten Halbjahr gingen sie hier um 26,7% zurück, was das Gesamtergebnis stark belastete. Wegen eines Jahresbeginns, der von einem günstigen Basiseffekt profitierte, war Japan einer der raren Wachstumsmärkte (+2,9%). Der Trend der letzten Monate ist jedoch negativ. In China (-14,7%) waren keine Anzeichen für eine Erholung zu erkennen, ganz im Gegenteil. Im Mittleren Osten entwickelten sich die Vereinigten Arabischen Emirate leicht positiv (+2,7%). Die übrigen asiatischen Hauptmärkte wiesen einen Rückgang aus. Nach einem schlechten Jahresbeginn, der sich erheblich auf den Durchschnitt auswirkte, stabilisierten die USA ihre rückläufige Tendenz und schlossen das Halbjahr mit -9,3% ab. Kein europäischer Markt konnte sich der Flaute im ersten Halbjahr entziehen. Italien (-12,6%) und Frankreich (-14,8%) waren am stärksten betroffen. Deutschland (-4,9%), Grossbritannien (-5,4%), Spanien (-6,1%) und Österreich (-2,0%) hielten sich besser als der Durchschnitt, aber mit einer deutlich rückläufigen Tendenz. Kontakt: Jean-Daniel Pasche, Präsident [email protected] Page 2
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