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Pressemitteilung
zur sofortigen Verbreitung
Biel. den 26. Januar 2017
Schweizerische Uhrenexporte im 2016
Der Rückgang war das ganze Jahr über markant, aber die Talsohle dürfte überwunden sein
Das Umfeld blieb für die schweizerische Uhrenindustrie über das ganze Jahr 2016 hinweg schwierig. Es
herrschte eine geringere Nachfrage nach persönlichen Luxusartikeln, insbesondere nach den teuersten
Produkten. Somit hatten die Uhren mit Veränderungen bei den Vorlieben der Konsumenten zu kämpfen,
denn im Vordergrund stand für sie vermehrt das Kauferlebnis anstelle des Shoppings, das zuvor
tonangebend war. Der starke Schweizer Franken, der flaue Tourismus in Europa und die von der
chinesischen Regierung getroffenen Massnahmen hatten ebenfalls Auswirkungen auf die Bilanz.
Die Exporte der schweizerischen Uhrenindustrie waren wie schon im Vorjahr rückläufig. Ihr Wert erreichte
19,4 Milliarden Franken und somit 9,9% weniger als 2015. Damit kehrte die Branche zu den Ergebnissen
von 2011 zurück und musste zusehen, wie das zwischen 2011 und 2014 erzielte Wachstum von 15%
dahinschmolz. Vom Rückgang waren sämtliche Regionen betroffen.
Das komplexe und ungewisse Umfeld macht Prognosen sehr schwierig. Erschwerend wirkt sich zudem die
Entwicklung struktureller Faktoren aus. Die uns vorliegenden Daten deuten jedoch darauf hin, dass sich das
Ergebnis 2017 stabilisieren wird.
Produkte
Die Uhrenexporte gingen vergangenes Jahr um 9,8% auf 18,3 Milliarden zurück. Im gleichen Ausmass
schrumpften auch die Stückzahlen. In zwölf Monaten wurden insgesamt 25,4 Millionen Zeitmesser
ausgeführt. Dies ist der tiefste Stand seit 2009.
Bei den mechanischen und elektronischen Uhren war die Einbusse wert- und volumenmässig etwa gleich
hoch und lag bei rund 10%.
Fast drei Viertel des Rückgangs war den Edelmetalluhren zuzuschreiben (-18,5%). Weniger stark betroffen
waren die Stahluhren mit einem Minderabsatz von wertmässig 3,3%. Bei den Volumen hingegen waren die
Stahlprodukte (-7,8%) wesentlich an der Einbusse beteiligt. Die Kategorien Übrige Materialien (-9,5%) und
Übrige Metalle (-17,2%) belasteten das Ergebnis ebenfalls.
Die Uhren im Wert von über 3'000 Franken (Exportpreis) waren mit wertmässig -11,6% für rund 80% des
Jahresrückgangs verantwortlich. Das Segment 500-3'000 Franken (-3,9%) litt weit weniger unter dem
negativen Trend. Bei den Volumen waren die Uhren für unter 200 Franken massgebend (-11,3%), denn
Die von der FH verbreiteten Statistiken beruhen auf den Exportzahlen und nicht auf den Verkaufszahlen an die Endkonsumenten. Zwischen diesen beiden Werten
können Unterschiede bestehen. Darüber hinaus resultieren die FH-Statistiken aus der Konsolidierung der Exporte aller Schweizer Uhrenunternehmen. Da der
Geschäftsgang von einem Unternehmen zum anderen unterschiedlich ausfallen kann, erlauben es diese Statistiken nicht, die Entwicklung der Geschäfte einer
bestimmten Unternehmung oder einer bestimmten Unternehmensgruppe nachzuvollziehen.
dieses Segment büsste gegenüber 2015 über 2,1 Millionen Stück ein.
Märkte
Im Laufe des Jahres 2016 haben sich die 15 wichtigsten Märkte wie folgt entwickelt (Gesamtwert in
Millionen Franken und Veränderung in % gegenüber 2015):
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
Hongkong
USA
China
Japan
Vereinigtes Königreich
Italien
Deutschland
Singapur
Frankreich
Vereinigte Ar. Em.
Südkorea
Spanien
Saudi-Arabien
Taiwan
Oesterreich
2'382,6
2'145,5
1'293,2
1'262,0
1'206,1
1'180,8
1'099,7
1'012,9
985,6
923,9
662,0
446,0
347,2
345,6
303,2
-25,1%
-9,1%
-3,3%
-3,3%
+3,7%
-10,3%
-10,8%
-10,4%
-19,6%
-2,8%
+3,7%
-9,9%
-20,3%
-19,6%
-0,9%
Asien wurde von der Entwicklung in Hongkong besonders stark¬ beeinflusst und verzeichnete im Jahr 2016
die grösste Einbusse (-11,4%). Es trug mehr als die Hälfte zum Rückgang bei. Ähnlich verhielt es sich in
Europa und Amerika mit -8,6%.
Hongkong spielte eine sehr wichtige Rolle beim weltweiten Ergebnis. Nach zwei stark rückläufigen Jahren
(-25,1% im Jahr 2016) ist der Wert auf diesem Markt in vier Jahren um die Hälfte geschrumpft. Dank einem
positiven zweiten Halbjahr (+9,1%) erholte sich China hingegen spürbar. Es schloss das Jahr gegenüber
2015 mit -3,3% ab. In Japan dagegen verschlechterte sich die Lage nach einem guten ersten Halbjahr und
endete ebenfalls mit -3,3%. Singapur (-10,4%) lag im weltweiten Durchschnitt, während Südkorea (+3,7%)
zu den wenigen Ländern gehörte, die zuzulegen vermochten. Die Märkte des Mittleren Ostens litten unter
den schwindenden Erdöleinnahmen und schwächten sich im zweiten Halbjahr ab.
In Europa war nur Grossbritannien (+3,7%), das vom fallenden Pfund profitierte, ein Ausnahmefall im
deutlich rückläufigen Umfeld. Italien und Deutschland entwickelten sich im Bereich des weltweiten
Durchschnitts. Frankreich (-19,6%) war vom rückläufigen Tourismus und dem allgemeinen Gefühl von
Unsicherheit besonders stark betroffen. Die Uhrenexporte nach Spanien (-9,9%) konnten von den
Touristenströmen nicht profitieren.
Die USA (-9,1%) erlebten 2016 keine besondere Entwicklung und wiesen dasselbe Profil aus wie der
Weltdurchschnitt.
Kontakt:
Jean-Daniel Pasche, Präsident
[email protected]
+41 (0)32 328 08 28
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