zur Studie lesen - Union Investment

Bevölkerungsrepräsentative Studie
von Union Investment, veröffentlicht im Mai/Juli 2016
Teil 1: Die Deutschen und ihre Beziehung zum Sparen
Teil 2: Eine Bestandsaufnahme des Sparens in schwieriger Zeit
Teil 1: Liebesheirat oder Rosenkrieg?
Die Deutschen und ihre Beziehung zum Sparen
2 Sparstudie 2016
Sparen im Niedrigzinsumfeld:
Von Auslaufmodell kann keine Rede sein
Die Deutschen sparen
weiter auf hohem Niveau.
Vom Sparverweigerer bis zum Gewohnheitstier.
68,1%
nur
sparen regelmäßig
10,4%
sparen überhaupt nicht
Sparertypen
Ja, ich spare monatlich
52,0%
16,1%
Spießig war gestern –
Sparen liegt den Menschen am Herzen
halten Sparen weder für altmodisch
noch für spießig.
sagen: „Regelmäßig zu sparen
ist für mich sehr wichtig.“
Neun von zehn
Befragten
61,0 %
Ja, ich spare regelmäßig, aber nicht jeden Monat
11,4% Ja, ich spare hin und wieder
10,1% Ja, aber nur, wenn am Ende des Monats was übrig bleibt
10,4% Nein, ich spare überhaupt nicht
Konstant sparsam
Der Anteil des Ersparten am Einkommen
(Sparquote) bleibt über Generationen
hinweg gleich bei
10,6%
3 Sparstudie 2016
31,8%
der Sparer geben an,
dass sie das Sparen
in die Wiege gelegt
bekommen haben.
Was das Sparen bringt:
Zum Ertrag kommt der Wohlfühlfaktor
Wie Geld und Gefühle zusammenhängen…
Einstellungen zum Thema Sparen
73,0%
„Sparen und Erspartes
geben mir Sicherheit“
73,0%
„Es ist mir wichtig,
meinen Lebensstandard
mindestens zu halten und
auch stetig zu verbessern“
54,0%
„Dauerhaft nicht
zu sparen bereitet
ein ungutes Gefühl“
Mit dem Sparen kommt die Freude
Die Freude am Sparen steigt mit dem Besitz von chancenreicheren Anlageformen. Das zeigt die
Sparlaune der modernen Sparer, die in Wertpapiere und Fonds sparen, im Vergleich zu den
traditionellen Sparern, die auf Tagesgeld und das Sparbuch setzen.
100= Sache/ Beschäftigung,
die am meisten Freude bereitet.
64
59
41
0= Sache/ Beschäftigung, die
am wenigsten Freude bereitet.
Moderne Sparer
4 Sparstudie 2016
Trad. Sparer
Nichtsparer
Die Beziehung zum Sparen.
Man muss es nicht lieben, um es zu tun
Wenn der Deutsche und
das Sparen ein Paar wären…
Für das moderne Sparen reicht eine rationale Einstellung
63,9%
30,0%
6,1%
Zweckbeziehung
Rund zwei Drittel der Deutschen haben eine zweckrationale Beziehung zum Sparen.
Um überzeugt zu sparen, muss man das Sparen aber nicht unbedingt lieben.
So sehen 62,3% der modernen Sparer im Sparen eine Zweckgemeinschaft.
Liebesheirat
Rosenkrieg
Frühlingsgefühle bei den 20-30-jährigen
Am engsten ist die Beziehung zum Sparen in dieser Alterskohorte: 42,9% sehen darin eine
Liebesbeziehung. Möglicherweise besteht eine positive Assoziation mit der neu gewonnenen
Unabhängigkeit in diesem Lebensabschnitt.
40,8%
Bei modernen Sparern ist Sparen vorprogrammiert
Die Beziehungen zum Sparen wird stark durch das Elternhaus geprägt.
So haben rund 40,8% der modernen Sparer das Sparen in die Wiege gelegt bekommen.
5 Sparstudie 2016
Nichtsparer in der Minderheit.
Zusammensetzung und Beweggründe
10,4%
der Befragten sparen nicht
Nichtsparer mit Potenzial
Gründe nicht zu sparen:
51,0%
36,1%
24,8%
22,7%
19,1%
Nur eine Einkommensfrage?
fehlende
Mittel
59,7%
37,6%
der Nichtsparer verfügen über
ein Einkommen > 1.500 Euro
der Nichtsparer verfügen über
ein Sparvermögen > 5.000 Euro
zu geringe
Zinsen
bestehende
Tilgungsverpflichtungen
„Ich will nicht sparen.“
Unsicherheit über den Wert
des Vermögens
20,7%
Wissen und Nichtsparen
Rund 20,7% der Nichtsparer bezeichnen sich als „Super-Experten“ und „Kenner“.
6 Sparstudie 2016
Wissen ist gut, Handeln ist besser
Ich weiß, dass ich nichts weiß
43,1%
50,3%
Ein Großteil der Bevölkerung bekennt,
dass er mit Wissensdefiziten zu tun hat.
Moderne
Sparer
54,4%
Traditionelle
Sparer
23,7%
Die Selbsteinschätzung der Befragten:
50,0%
28,0%
„Bisschen-Wisser“
„Super-Experte“
Wissen – keine notwendige Voraussetzung für modernes Sparen
„Bisschen-Wisser“
Unter den modernen Sparern sehen sich die meisten als „Experten“.
Aber es gibt auch unter den modernen Sparern viele, die ihr Wissen nicht höher einschätzen,
als die Mehrheit der traditionellen Sparer.
„Kenner“
14,0%
„Anfänger“
6,0% „Ahnungsloser“
2,0%
„Super-Experte“
86%
78%
„Super-Experte“
70%
54%
„Bisschen-Wisser“
„Kenner“
Mehr Wissen = Regelmäßigeres Sparen
„Anfänger“
33%
„Ahnungsloser“
Es besteht ein eindeutiger Zusammenhang zwischen Wissen und Sparverhalten.
Unter selbstbezeichneten „Super-Experten“ findet sich die größte Konzentration regelmäßiger
und monatlicher Sparer.
7 Sparstudie 2016
Beratung als Teil der modernen Geldanlage
38,3%
Wer lässt sich beraten?
Potential im Beratungsgeschäft
61,7% der Bevölkerung haben sich schon einmal zum Thema Sparen
beraten lassen. Rund 38,3% der Befragten haben bisher zum Thema
Sparen noch keine Beratung in Anspruch genommen. Bei Nichtsparern
sind das knapp 60,0%.
Nur 37,0% der Befragten waren in den vergangenen beiden
Jahren zu einer Beratung zum Thema Sparen bei einer Bank.
Erwartungen an die Beratung
72,0%
Moderne Sparer
60,7%
Traditionelle Sparer
Die meisten Deutschen möchten sich mit dem Thema
aber nicht mehr als erforderlich auseinandersetzen.
40,6%
Nichtsparer
Hilfestellung vom Berater
Je moderner gespart wird, desto öfter wurde die Unterstützung eines
Beraters genutzt. Obwohl traditionelle Sparer weniger wissen als moderne,
ist ihr Beratungsbedarf nicht höher.
8 Sparstudie 2016
69,4%
30,6%
Gut zwei Drittel der Befragten möchten
idealerweise einmal zum Berater gehen,
ihre Angelegenheiten regeln und danach
über einen längeren Zeitraum nichts
mehr damit zu tun haben.
Ein knappes Drittel der
Befragten hält es für notwendig,
die getroffenen Entscheidungen
regelmäßig mit einem Berater zu
überprüfen.
Teil 2: In der Ära des Niedrigzinses –
Eine Bestandsaufnahme des Sparens in schwierigen Zeiten
9 Sparstudie 2016
Herausforderung Niedrigzinsumfeld:
Schwierige Zeiten für Anleger
Von 12 auf beinahe unendlich
Zeitraum, in dem sich verzinsliche Anlagen im Wert verdoppeln
90er
2010–2014
heute
12 Jahre
38 Jahre
In einem Leben fast unmöglich
Quelle: Union Investment, eigene Berechnungen;
Berechnungsart: 72er-Regel
Optionen im Niedrigzinsumfeld:
nur
3,8%
Stellen aus Frust
das Sparen ein
Sparen
89,6% Finden
weiterhin sinnvoll
Haben in den
letzten Jahren ihre
Sparanstrengungen
nicht erhöht
66%
36%
Sparen seit Jahren
unverändert die
gleichen Raten
Quelle:
Anlegerbarometer Union
Investment
Notgroschen
(67,4%)
Altersvorsorge (50,5%)
51%
29%
41%
2014
2016
67+
Vermögensaufbau (34,1%)
Nicht mehr sparen
Mehr sparen
Länger sparen
Effizienter sparen
Keine Lösung, die vielen attraktiv
erscheint. Die Deutschen sparen
unbeirrt weiter.
Eine Option, die aber nicht
für alle in Frage kommt.
Damit tun sich viele schwer.
Kurzfristige Sparziele sind
den Deutschen wichtiger
als langfristige.
Hier liegt der größte Hebel. Auf dem
Weg zum modernen Sparer: Immer mehr
Deutsche sind bereit, einen Teil ihres Geldes
in chancenreichere Anlagen zu investieren.
10 Sparstudie 2016
Die Evolution des Sparens:
Von traditionell zu modern
Auf dem Sprung zum zeitgemäßen Sparen
!
Näher dran, als viele glauben: Über 40 Prozent
der Sparer an der Stufe zum modernen Sparen
8,0%
2,4%
21,8%
40,4%
19,0%
8,4%
Nichtkönner
Nichtwoller
Bewahrend
traditionell
Kurzfristige
Planung
Aufgeschlossen
traditionell
Langfristige
Planung
Aufgeschlossen
modern
Autonom
Sparen aus
Zweckmäßigkeit
Sparen aus
Leidenschaft
Evolutionsentwicklung
Bewahrend traditionell:
Mit Blick in eine unsichere Zukunft
•
•
•
•
•
Weniger Wissen über das Thema Sparen
Unglücklichere Beziehung zum Sparen
Konsumaffin, leben eher im Hier und Heute
Entscheidung für ferne Zukunft fällt schwer
Höchster Bedarf an Sicherheit und Verfügbarkeit
11 Sparstudie 2016
Aufgeschlossen traditionell:
Bereit, neue Wege zu gehen
•
•
•
•
Mit Abstand die größte Zielgruppe
Positive Beurteilung des Sparklimas
Zufrieden mit den eigenen Sparaktivitäten
Potential, auf der Evolutionsleiter des
Sparens aufzusteigen
Aufgeschlossen modern:
Ganz vorne mit dabei
• Bessere Beziehung zum Sparen
• Ziel finanzieller Unabhängigkeit
gewinnt an Bedeutung
• Höheres Interesse an Altersvorsorge,
Immobilienkauf und Vermögensaufbau
Junge Sparer: Mit Herzblut bei der Sache
Junge Deutsche im Alter von 16-25 Jahren sparen...
Für Junge Deutsche ist das Sparen eher…
…häufiger als der Rest der Deutschen.
…eine Liebesheirat.
Nichtsparer:
8,0%
Junge Deutsche
10,4%
Durchschnitt der Deutschen
…mehr als der Rest der Deutschen.
38,4%
Junge Deutsche
30,0%
Durchschnitt der Deutschen
…Gesprächsstoff.
Sparquote:
12,5%
Junge Deutsche
10,6%
Durchschnitt der Deutschen
Zwar ist ihr Einkommen niedriger als beim Durchschnitt der
Bevölkerung, aber sie sparen einen größeren Anteil davon.
12 Sparstudie 2016
33,8%
Junge Deutsche
28,7%
Durchschnitt der Deutschen
Unter den jungen Deutschen unterhält sich ein größerer Anteil gerne über das
Sparen.
Junge Sparer: Ein unbeschwertes Unterfangen
Junge Sparer setzten Prioritäten anders
54,7%
43,1%
39,5%
67,4%
34,1%
Notgroschensparen
Vermögensaufbau
67+
38,1%
50,5%
Altersvorsorge
19,7%
Junge Deutsche (16-25 Jahre)
Durchschnitt der Deutschen
Immobilien
Leben im Hier und Jetzt
Vermögensaufbau, mit dem Ziel finanzieller Unabhängigkeit, landet bei jungen Sparern hinter dem
Notgroschen auf Platz zwei der Sparmotive. Die Altersvorsorge kommt erst dahinter.
40,7%
Junge Deutsche
32,4%
Durchschnitt der Deutschen
„Das wird schon…“
Vier von zehn jungen Deutschen wissen, dass sie
zu wenig für die Vorsorge tun, sind aber trotzdem
optimistisch, es „irgendwie hinzubekommen".
13 Sparstudie 2016
51%
Junge Sparer: Viel Potential
Die richtige Beratung und das passende Angebot finden
61,4%
61,7%
73,5%
69,4%
41,7%
36,8%
Beratungsgeschäft bleibt gefragt
Einmal hin, alles drin
Bewährtes bleibt erhalten
Junge Menschen sind ähnlich offen
für persönliche Beratung wie die Älteren.
Erfolgreich sparen, aber mit wenig Aufwand.
Der junge Deutsche möchte am liebsten
nur ein Mal die Filiale betreten müssen.
Junge Sparer sind häufiger Kunden der
genossenschaftlichen FinanzGruppe. Mit 41,7%
ist der Anteil im Vergleich zu den 36,8% der
Gesamtbevölkerung überdurchschnittlich.
150€
+
55,0%
§
12,5%
§
§
34,6%
Über die Hälfte spart bis zu 150 Euro
Tendenz: steigend
VL wird unterschätzt
Die Sparrate der jungen Deutschen ist
noch vergleichsweise niedrig. Aber...
…beinahe jeder Zweite hat in den vergangenen
Jahren seine Sparrate nach oben angepasst.
12,5% der jungen Sparer nutzen vermögenswirksame Leistungen. Beim Durchschnitt der
Deutschen sind es dagegen 34,6%.
14 Sparstudie 2016
Der Evolution auf die Sprünge helfen:
Wie man zum modernen Sparer werden kann
Es gibt Faktoren, die erfolgreiches Sparen einfacher machen
60%
?
72%
%
Sparen muss man nicht lieben
Mut zur Lücke
Der Wille zählt
Eine rationale Einstellung zum Sparen reicht aus,
um langfristiger und damit erfolgreicher zu sparen.
Fehlendes Wissen lässt sich ausgleichen.
Das zeigen vor allem die modernen Sparer:
72% von ihnen haben die Unterstützung eines
Beraters in Anspruch genommen – mehr als
in jeder anderen Gruppe.
Auch bei niedrigen Zinsen ist für 60% der
Befragten regelmäßiges Sparen sehr wichtig.
Dabei spielt Disziplin eine bedeutende Rolle.
44,3 %
73%
Familientraditionen hinterfragen
„Wie“ statt „wie viel“
Die Freude kommt beim Sparen
Sparverhalten wird im familiären Umfeld geprägt.
Wer um diese Prägung weiß, kann sich anders
entscheiden. Diese Erfahrungen können
Einstellungen ändern und Defizite ausgleichen.
Klug sparen ist auch mit kleinem Budget möglich.
Moderne Sparer findet man in allen Gehaltsstufen.
73% der Deutschen gibt Sparen und
Erspartes ein gutes Gefühl der Sicherheit.
44,3% der Deutschen würden sich eher schlecht
fühlen, wenn sie nicht sparen.
15 Sparstudie 2016
Methode:
Bevölkerungsrepräsentative Studie von Elbe 19 im Auftrag von
Union Investment, durchgeführt von Februar bis April 2016
Zweistufiger Studienaufbau
Stufe 1: Qualitativ
● 12 Tiefeninterviews
● 2 Generationenworkshops
Stufe 2: Quantitativ
● N = 8.041 Online-Interviews
16 Sparstudie 2016