Postkapitalismus Grundrisse einer kommenden Ökonomie Paul Mason Suhrkamp © 2016 429 Seiten [@] Bewertung 8 9 Wichtigkeit 8 Innovationsgrad 8 Stil Fokus Führung & Management Strategie Marketing & Verkauf Finanzen Personalwesen IT, Produktion & Logistik Karriere & Selbstmanagement KMU Wirtschaft & Politik Branchen Business weltweit Verwandte Themen Take-aways • Obwohl sich der Kapitalismus bisher als anpassungsfähiger erwiesen hat als gedacht, naht mit dem Aufkommen der Nicht-Marktwirtschaften sein Ende. • Die weltweiten Wachstumsaussichten für die nächsten Jahrzehnte sind düster. • Die apokalyptischen Prophezeiungen von Karl Marx zum Untergang des Kapitalismus sind wieder aktuell. • Wissen ist heute zum dominierenden Produktionsfaktor geworden. • Nicht-Marktwirtschaften wie Wikipedia oder Open-Source-Software hebeln bestehende Marktgesetze aus. • Aufgrund des Marktversagens braucht es neue, Big-Data-gestützte Formen der Planwirtschaft. • Das Internet mit seinen neuen, netzwerkbasierten Wirtschaftsformen ermöglicht eine stärkere Partizipation. • Für den Übergang zum Postkapitalismus bleibt wenig Zeit. Zu drängend sind die Probleme des Klimawandels, der Überalterung und der Migration. • Der Staat muss den Übergang gestalten und die rechtlichen Voraussetzungen schaffen. • Die Finanzindustrie muss zugunsten größerer sozialer Gerechtigkeit reguliert werden. Um Abonnements oder Firmenlösungen zu erwerben, besuchen Sie unsere Homepage www.getAbstract.de, rufen Sie uns an (+41 41 367 51 51) oder schreiben Sie an [email protected]. getAbstract bewertet Wissen und publiziert Zusammenfassungen via Internet. Die vollständige redaktionelle Verantwortung für alle Teile der Zusammenfassung liegt bei getAbstract. Alle Rechte vorbehalten. Auszüge aus der Quelle mit der Genehmigung des Rechteinhabers. Das Urheberrecht an der Quelle verbleibt beim bisherigen Rechteinhaber. 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Warum werden die Volkswirtschaften der Krise nicht Herr? Paul Mason ist überzeugt, dass die aktuelle Krise das Ende einer über 50-jährigen Wachstumsperiode darstellt und dass der Neoliberalismus als ökonomisches Paradigma ausgedient hat. Die revolutionäre Technologie des Internets ermöglicht ein neuartiges Netzwerken, das abseits traditioneller Marktgesetze Nutzen stiftet. Organisationen wie Wikipedia, die das Wissen tausender ehrenamtlicher Autoren bündeln, bedrohen überkommene Geschäftsmodelle und damit die Existenz ganzer Geschäftsmodelle. Mason skizziert, wie auf der Grundlage der neuen Technologien und dezentraler Wirtschaftsmodelle der Übergang in ein neues, gerechtes System gelingen kann. getAbstract empfiehlt das Buch wirtschaftskritischen Konsumenten auf der Suche nach Denkanstößen für drängende Fragen unserer Zeit. getabstract getabstract getabstract Zusammenfassung getabstract getabstract „Ob der Sozialismus hätte funktionieren können, ist eine gute Frage. Aber es ist eine Frage, die sich erledigt hat.“ getabstract getabstract „Wie vor 200 Jahren die Fabrik ist heute das Netzwerk der Ort, der nicht zum Schweigen gebracht werden kann.“ getabstract Das Ende des Kapitalismus Der Kapitalismus steuert auf sein Ende zu. Das weltweite Wirtschaftswachstum ist mit der Finanzkrise von 2008 zum Stillstand gekommen. Die Krise hat globale Ausmaße angenommen und alle Gesellschaftsbereiche erfasst. Die OECD prophezeit, dass die Wachstumsaussichten für die nächsten 50 Jahre eher düster sind. Schon heute absehbare katastrophale Entwicklungen wie Klimawandel, Überbevölkerung und Überalterung der Gesellschaften lassen dem Kapitalismus, der sich bisher stets anpassungsfähig gezeigt hat, keine Chance mehr. Dabei schien doch gerade das neoliberalistische Mantra der letzten Jahrzehnte so wirkungsvoll: Durch Deregulation der Märkte sollte der Wohlstand auf breiter Front vergrößert werden. Tatsächlich aber ist das Gegenteil eingetreten: Die Krise des Neoliberalismus hat zu Kriegen in Ländern wie der Ukraine geführt, und auch der Aufstieg des Islamischen Staats hängt ursächlich damit zusammen. Bisherige Proteste gegen das fast schon religiöse Bekenntnis zur freien Marktwirtschaft blieben halbherzig. Zum Beispiel waren die Occupy-Bewegungen bisher weitgehend wirkungslos. Um den Neoliberalismus den Kampf anzusagen, braucht es eine komplett neue Waffe: den Postkapitalismus. Das marxistische Erbe Auf den ersten Blick schien der Ausbruch der Finanzkrise Marx’ These vom Untergang des Kapitalismus zu bestätigen: Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts beschrieb Marx den Kapitalismus als instabiles und auf Dauer nicht lebensfähiges System. Auch wenn er irrigerweise davon ausging, der Kapitalismus sei nicht anpassungsfähig, erkannte er doch richtig, auf welche Weise die Mechanismen des Marktes den Zusammenbruch des kapitalistischen Systems herbeiführen würden. Marx betrachtete Arbeit als eigentliche Quelle des Profits. Durch zunehmende Automatisierung kommt es, laut Marx, zu einem Rückgang der Profitrate. Die Krise wird jedoch abgefedert durch entgegenwirkende Faktoren, etwa eine Verla- Postkapitalismus getAbstract © 2016 2 von 5 getabstract „Mitte des 20. Jahrhunderts übten die Vereinigten Staaten in der kapitalistischen Welt eine uneingeschränkte Dominanz aus.“ getabstract getabstract „In der Wirtschaftsgeschichte gibt es keinen deutlicheren Wendepunkt als den 17. Oktober 1973.“ getabstract getabstract „Weil die Arbeiterklasse nicht imstande war, sich zur Wehr zu setzen, konnte die gesamte Weltwirtschaft zum Vorteil des Kapitals neu ausgerichtet werden.“ getabstract getabstract „Den bedeutendsten technologischen Fortschritt des frühen 21. Jahrhunderts stellen nicht neue Objekte dar, sondern alte Objekte, die intelligent gemacht werden.“ getabstract gerung der Geschäftstätigkeit auf den Finanzsektor, wo allein durch Zinsen hohe Gewinne zu erzielen sind. Dadurch bleibt das wirtschaftliche System im Gleichgewicht. Kommt es trotzdem zu Krisen, etwa durch Überproduktion und einen damit verbundenen Profitrückgang, dienen diese als Überdruckventil. Allerdings, so Marx, würden sich die Krisen irgendwann derart summieren, dass es zur Revolution des Proletariats kommen müsse. Leider konnte Marx in seinen Theorien wichtige historische Ereignisse des 20. Jahrhunderts nicht mehr berücksichtigen. Und so lagen auch seine Anhänger falsch, wo sie den Untergang des Kapitalismus zum Ende des 19. Jahrhunderts voraussagten. Im Gegenteil: Das kapitalistische System fand Mittel und Wege, gestärkt aus der Krise hervorzugehen. Neue Märkte wurden erschlossen und bestimmte hemmende Eigenschaften des Marktes unterdrückt. Die westliche Welt erlebte einen beispiellosen Aufschwung. Vor allem in der zunehmenden Dominanz des Finanzsektors sahen Marx-Anhänger ein neues, stabileres Stadium des Kapitalismus. Der österreichische Sozialist Rudolf Hilferding warf die Theorie von den Überproduktionskrisen über Bord, da sich gezeigt hatte, dass die Erschließung immer neuer Märkte solche Absatzkrisen verhindern konnte. Er sah im Finanzkapitalismus das letzte Stadium des Kapitalismus und glaubte, dass dieser nun vom Sozialismus abgelöst werden würde. Eine These, die sich bis in die 1980er-Jahre hielt und die Gewerkschaften wie auch linke Theoretiker beeinflusste. Erst mit dem Zerfall der Sowjetunion und dem anschließenden Siegeszug der Marktwirtschaft wurde diese Vorstellung endgültig zu Grabe getragen. Ökonomie in Wellen Einer der bedeutendsten Ökonomen des vorigen Jahrhunderts war der Russe Nikolai Kondratjew. Er beschäftigte sich intensiv mit dem Industriekapitalismus und wertete umfangreiche Datenreihen von fünf hoch entwickelten Volkswirtschaften für die Zeitspanne von 1790 bis 1920 aus. Er entdeckte dabei, dass sich hinter konjunkturellen Schwankungen übergeordnete Wellen von jeweils rund einem halben Jahrhundert Länge verbargen. Jeder dieser Zyklen unterschied sich vom vorhergehenden durch neue Technologien und Geschäftsmodelle, neu in den Markt eintretende Länder und eine Ausweitung der Geldmenge. Der erste lange Zyklus vollzog sich in Großbritannien von 1790 bis 1848: Die Wirtschaft des Landes, anfangs noch durch aristokratische Strukturen gelähmt, reformierte sich schließlich so, dass der Staat größeren Einfluss gewann, etwa durch die Gründung einer Notenbank. Der nachfolgende Zyklus in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war zuerst geprägt von einem Schrumpfungsprozess, bis sich dann neue radikale Technologien durchsetzten. Im dritten Zyklus, der um 1917 begann und bis nach dem Zweiten Weltkrieg dauerte, kam es zur Weltwirtschaftskrise, in deren Verlauf die großen Länder den Goldstandard aufgaben und das Wachstum durch Staatsausgaben ankurbelten. In den ersten drei Zyklen erkämpfte sich die Arbeiterschaft bessere Bedingungen. Nur der vierte Zyklus, der 1948 mit dem Marshallplan begann, wich von diesem Muster ab: Der weltweite Boom der Nachkriegszeit schien alle linken Theorien zu widerlegen. Der Systemkollaps blieb aus und die Arbeiterschaft wechselte auf die Seite der sozialen Marktwirtschaft. Zu Beginn des vierten Zyklus kam es in Europa dank der amerikanischen Aufbauhilfe zu einer wirtschaftlichen Blüte mit zweistelligen Wachstumsraten. Parallel dazu ließ das Bretton-Woods-Abkommen von 1944, das feste Wechselkurse und eine Kopplung der Währungen an den US-Dollar vorsah, der Finanzindustrie nur wenig Spielraum. Da das System die Inflation begünstigte, konnten Schuldner, allen voran die Staaten selbst, die sich wegen der Kriegsausgaben stark verschuldet hatten, rasch ihre Verbindlichkeiten abbauen. Gleichzeitig übernahm der Staat die Kontrolle wichtiger Sektoren und wurde so zum Innovationstreiber. Eine Flut neuer Technologien – etwa Düsentriebwerke, Kunststoffe oder Postkapitalismus getAbstract © 2016 3 von 5 getabstract „Die Informationstechnologie untergräbt das normale Funktionieren des Preismechanismus.“ getabstract getabstract „Mitte der 90er-Jahre begann eine Revolution der Art und Weise, wie wir Informationen verarbeiten, speichern und vermitteln.“ getabstract getabstract „Technologisch sind wir auf dem Weg zu kostenlosen Gütern, nichtmessbarer Arbeit, exponentiellen Produktivitätszuwächsen und der umfassenden Automatisierung physikalischer Prozesse.“ getabstract getabstract „Es gibt keine Aktivisten, die Spruchbänder an Fassaden aufhängen, um gegen die Überalterung zu protestieren.“ getabstract Atomenergie – befeuerte zudem das Wachstum. Nur eine Schlüsseltechnologie, nämlich die der elektronischen Informationsverarbeitung, ließ noch Jahrzehnte auf sich warten. Die weltweite Wachstumsphase fand allerdings 1973 mit dem Erdölpreisschock ein abruptes Ende. Zwei Jahre zuvor hatten sich die Vereinigten Staaten unter Präsident Nixon einseitig aus dem Bretton-Woods-System der festen Wechselkurse verabschiedet und dieses somit beendet. In den nachfolgenden Jahren machten viele Länder erstmals Bekanntschaft mit dem Phänomen der Massenarbeitslosigkeit. Von nun an wurden kurze Erholungsphasen jeweils von Abschwüngen und längeren Stagnationsphasen unterbrochen. Im Unterschied zu vorangegangenen Perioden führte jedoch der Rückgang der Lohnquote, eine Folge der steigenden Automatisierung und Globalisierung, nicht zu revolutionärem Widerstand der Arbeiterschaft. Die Gewerkschaften waren auf Kooperation umgeschwenkt. Und während der Produktionsfaktor Arbeit schwächelte, war das Kapital auf dem Vormarsch: Günstiges Geld, liberalisierte Finanzmärkte und globale Ungleichgewichte bildeten die Saat für den Neoliberalismus, der sich rasant entwickelte. Auf dem Weg zum Postkapitalismus Im 21. Jahrhundert ist Wissen zum dominierenden Produktionsfaktor geworden. Die Vernetzung von Menschen und Maschinen ist allgegenwärtig. Damit hat sich auch die Funktionsweise des Marktes geändert. Ein Beispiel: Anders als bei CDs schwankt der Preis eines Popsongs, der auf iTunes angeboten wird, nicht durch eine sich ändernde Nachfrage. Apple kann den Preis aufgrund seiner marktbeherrschenden Stellung festlegen. In Zeiten des Informationskapitalismus garantiert das Monopol aber keine Profitmaximierung mehr, sondern ist für Unternehmen oft die einzige Chance zum Überleben. In vielen anderen Bereichen hat die Nicht-Marktwirtschaft bereits Einzug gehalten: Beispiele wie Wikipedia oder Open-Source-Software zeigen, wie Menschen engagiert Interessen außerhalb des Marktes verfolgen. Mithilfe des Internets sind Netzwerke entstanden, die den bisherigen Eigentumsbegriff kontinuierlich zersetzen und damit den Weg freimachen für eine kooperative, sozial gerechte Gesellschaft. Da die Herausforderungen angesichts Zuwanderung und Überalterung der Bevölkerung groß sind, muss diese Entwicklung koordiniert ablaufen, damit die postkapitalistische Phase von Anfang an auf zwei Beinen steht. Der Übergang Das Ende des Kapitalismus läutet eine neue Phase ein. Wie wird diese postkapitalistische Epoche aussehen? Könnte angesichts des zu erwartenden Marktversagens eine neue Art von Planwirtschaft ein brauchbarer Vorschlag sein, die die richtigen Lehren aus dem Scheitern des ehemaligen sowjetischen Systems gezogen hat? Eine massive Schwäche der einstigen Planwirtschaft im Ostblock war die starre Fünfjahresplanung der wesentlichen Wirtschaftsgrößen. Mittlerweile könnten mithilfe von Superrechnern und Big Data alle nötigen Echtzeitberechnungen gemacht werden, um eine Wirtschaft zu steuern. Allerdings ist ein heutiger Markt um ein Vielfaches komplexer als der in der damaligen Sowjetunion – der Konsumsektor ist größer und zudem weitgehend atomisiert, die Grenzen zwischen Produktion und Konsum werden immer durchlässiger. Trotzdem gilt: Ohne Markt werden die Akteure in Zukunft nicht mehr handeln können, da ihnen die relevanten Informationen fehlen. Für die Steuerung braucht es aber nicht einen Fünfjahresplan, sondern ein graduelles und modulares Projekt mit dem Ziel, „Technologien, Geschäftsmodelle und Verhaltensweisen zu verbreiten, die den Markt auflösen, die Notwendigkeit der Arbeit beseitigen und die Weltwirtschaft zum Überfluss führen“. Der Staat muss die rechtlichen Voraussetzungen schaffen, damit bereits bestehende Bausteine Postkapitalismus getAbstract © 2016 4 von 5 des neuen Systems, wie Peer-to Peer-Netzwerke oder Genossenschaftsbanken, innerhalb des alten entwickelt werden können. Leider bleibt uns zur Gestaltung der Übergangsphase nur wenig Zeit, weshalb diese koordiniert ablaufen muss. getabstract „Der Klimawandel gibt uns keine Möglichkeit, zwischen marktwirtschaftlichen und NichtMarktlösungen zu wählen, um die Emissionsziele zu erreichen.“ getabstract getabstract „Entweder wir beseitigen die Marktwirtschaft geordnet, oder sie wird in abrupten Schüben ungeordnet zusammenbrechen.“ getabstract Rasches Handeln ist gefragt Die wirtschaftlichen Folgen der Klimakatastrophe werden massiv sein, wenn es uns nicht gelingt, die Kohlendioxid-Emissionen bis 2050 zu halbieren. Obwohl schon einiges erreicht wurde, reichen die marktgetriebenen Maßnahmen allein nicht aus, um dieses Ziel zu realisieren. Es braucht außerdem eine zentrale Steuerung, die parallel zum Aufbau der NichtMarktwirtschaft vorangetrieben werden kann. Leider sind viele Länder unter dem Druck der Energielobby gelähmt und lassen wertvolle Zeit verstreichen. Auch tickt in den industrialisierten Ländern eine demografische Zeitbombe, die zu einem erheblichen Rückgang des Wohlstands führen wird. Das Rentensystem steuert aufgrund des wachsenden Missverhältnisses zwischen Erwerbstätigen und Rentnern auf einen finanziellen Kollaps zu. Hinzu kommt, dass viele private Rentenfonds ihr Geld in Staatsanleihen investiert haben, die mit der ansteigenden Verschuldung der öffentlichen Haushalte bald als Ramschpapiere gelten werden. Ungelöst bleiben auch drängende Fragen zur Migration, die vom Arbeitsplatzmangel in den Entwicklungsländern geschürt wird. Wer auf Lösungen vonseiten der globalen Elite hofft, wird enttäuscht, stattdessen müssen sich antikapitalistische Bewegungen zusammentun und mit einem klaren Plan für soziale Gerechtigkeit und Umweltschutz kämpfen. Projektstart Bisher ist der Übergang zum Postkapitalismus spontan und unkontrolliert abgelaufen. Einzelne Teilprojekte wie die Open-Source-Bewegung sind erfolgreich gestartet. Nun geht es darum, das Projekt in großem Maßstab zu verwirklichen. Dazu könnten in einem ersten Schritt alle Ideen in ein virtuelles Pilotprojekt einfließen, in dem sich die makroökonomischen Wirkungen modellhaft austesten lassen. In diesem quelloffenen Modell könnten die Parameter von einem großen Kreis interessierter Personen geändert werden. In einem zweiten Schritt sind neue ökologische Technologien zu forcieren, um den negativen Folgen des Klimawandels zu begegnen. Des Weiteren bedarf es für ein solches Projekt auch einer menschlichen Transition: Wir ticken gänzlich anders als unsere Großeltern. Unsere neue Lebensweise, unsere neuen Prioritäten und Auffassungen müssen berücksichtigt werden. Auch gilt: Wir müssen die Probleme ganzheitlicher angehen. Dabei sind insbesondere Netzwerke von Nutzen, die Mitwirkung aller ist wichtig. Obendrein gilt der Grundsatz, dass die Menge an Informationen maximiert werden muss: Big Data wird uns das Leben mit intelligenten Stromzählern und computergesteuerten Autos erleichtern. Vorbei sind die Zeiten, in denen eine Elite die wichtigen Entscheidungen im Hinterzimmer traf. Die neuen Informationstechnologien ermöglichen Mitsprache und dezentrale Entscheidungen. Schließlich muss die Finanzindustrie strenger kontrolliert werden. Die Zentralbanken müssen verstaatlicht werden und für nachhaltiges Wachstum und hohe Inflation sorgen. Nur so kann es den Staaten gelingen, die angehäuften Schuldenberge abzubauen. Orientieren soll sich das neue postkapitalistische System an den Zielen der ökologischen Nachhaltigkeit und des materiellen Wohlstands für eine Mehrheit der Menschen auf diesem Planeten. getabstract getabstract getabstract Über den Autor getabstract Paul Mason arbeitet als Journalist und Fernsehmoderator in Großbritannien und war längere Zeit für BBC und Channel 4 tätig. 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