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Export date: Mon Aug 1 13:23:11 2016 / +0000 GMT
Türkei schließt 39 Fernseh-, Radiosender und 45 Zeitungen
Im Rundumschlag der türkischen Führung gegen unliebsame Kritiker und mögliche Gegner kommen jetzt die Medien dran.
Daneben gibt es einen kräftigen Aderlass der Armee.
Nach dem gescheiterten Putsch nimmt die türkische Regierung unliebsame Medien ins Visier. Insgesamt wurde die Schließung von
drei Nachrichtenagenturen, 16 Fernseh-Sendern, 23 Radio-Stationen und 45 Zeitungen angeordnet, meldete die staatliche Agentur
Anadolu.
Unter ihnen sollen sich sowohl landesweite als auch lokale Medien befinden. Vor der heutigen Sitzung des Obersten Militärrats
wurden Generalität und Offizierskorps des Landes noch einmal kräftig gesäubert.
Zudem ordnete ein Staatsanwalt am Mittwoch an, 47 ehemalige Mitarbeiter der Tageszeitung «Zaman» in Gewahrsam zu nehmen.
Die Zeitung, eine der auflagenstärksten in der Türkei, war zuvor wegen Verbindungen zum Netzwerk des Predigers Fetullah Gülen
im März unter staatliche Zwangsverwaltung gestellt worden. Staatschef Recep Tayyip Erdogan macht die Bewegung für den
Putschversuch vom 15. Juli verantwortlich.
Ein Istanbuler Staatsanwalt hatte bereits am Montag 42 Journalisten zur Fahndung ausgeschrieben. Die Organisation Reporter ohne
Grenzen (ROG) zeigte sich schockiert über die Verhaftungswelle gegen Journalisten in der Türkei. «Die massenhaften Haftbefehle
der vergangenen Tage zielen unmissverständlich darauf, unbequeme Journalisten mundtot zu machen», sagte ROG-Geschäftsführer
Christian Mihr.
Vor einer vorgezogenen Sitzung des Obersten Militärrats in Ankara wurden am Mittwoch 1600 Offiziere gefeuert, unter ihnen 149
Generäle. In den türkischen Streitkräften dienten zuvor rund 350 Generäle und Admirale.
Seit dem Putsch hat die türkische Polizei nach Angaben des Innenministeriums insgesamt 15 846 Menschen festgenommen. Unter
ihnen seien rund 10 000 Militärangehörige gewesen. Inhaftiert wurden demnach 5200 Militärangehörige.
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