Mindestlohn: Narrentum - der eine tut`s, der andere

Mindestlohn: Narrentum – der
eine tut’s, der andere lässt
sich’s gefallen
Jetzt
kommt
die
Bundesregierung
urplötzlich
doch
zur
Erkenntnis, dass der Mindestlohn in vielen Städten nicht zum
Leben reicht, laut eigenen Berechnungen. Die Linke fordert
deshalb mehr als 8,50 Euro pro Stunde – doch ein Ökonom
widerspricht.
Thomas Stoll
Der Spiegel schreibt dazu:
Wer Mindestlohn verdient und in einer westdeutschen Stadt
wohnt, kann seinen Existenzbedarf nicht decken. Das hat die
Bundesregierung berechnet – als Antwort auf eine kleine
Anfrage der Linksfraktion im Bundestag.
Demnach erhält eine alleinstehende Person mit einer
Wochenarbeitszeit von 37,7 Stunden und einem Mindestlohn von
8,50 Euro einen monatlichen Bruttolohn von 1.388,62 Euro.
Netto bleiben 1.040,27 Euro übrig. Der durchschnittliche
Existenzbedarf alleinstehender Erwerbstätiger betrage jedoch
1.053 Euro und läge damit um 13 Euro über dem Gehalt, zitiert
die Rheinische Post aus dem Papier.
So, jetzt ist es also amtlich, amtlich, dass der Mindestlohn
zum Leben nicht reicht.
Was haben wir doch für schlaue Köpfe im Bundestag sitzen,
denen jetzt schon auffällt (kann auch länger her sein, da der
Artikel nicht datiert ist), dass der Mindestlohn von 8,50 Euro
zum Leben nicht reicht. Also hat man für 2017 beschlossen –
und das war eine Mindestlohnkommission aus Arbeitgebern und
Arbeitnehmern – den Mindestlohn von 8,50 Euro auf 8,84 Euro zu
erhöhen. Na, es sollte auch den letzten Mindestlohnempfänger
beruhigen, 0,34 Euro/Stunde mehr in der Tasche zu haben.
Berechnet macht das bei einer Monatsstundenzahl von 173,00
Stunden einen Betrag von 1.529,32 Euro brutto aus.
Sehen wir uns das Ganze nun bei einer Lohnsteuerklasse I an:
Jahreseinkommen
brutto:
18.351,84
€
Steuerklasse I 2016 / 1.108,00
Lohnsteuer:
€
Solidaritätszuschlag:
27,20 €
Verbleiben nach Abzug der Staatsfinanzierung 17.216,64 Euro,
abzüglich der noch nicht abgerechneten Beiträge zu Kranken-,
Renten- und Arbeitslosenversicherung. Das entspricht einem
Monatslohn in Höhe von 1.434,72 Euro oder Stundenlohn in Höhe
von 8,26 Euro/173 Stunden Monat.
Vergleich:
Stundenlohn 8,50 Euro bei 173,00 Stunden/Monat ergibt ein
Bruttomonatsgehalt von 1.470,50 Euro.
Auch hier sehen wir uns das Ganze bei Lohnsteuerklasse I an:
Jahreseinkommen
brutto:
17.646,00
€
Steuerklasse I 2016 /
948,00 €
Lohnsteuer:
Solidaritätszuschlag:
0,00 €
Verbleiben nach Abzug der Staatsfinanzierung 16.698,00 Euro,
abzüglich der noch nicht abgerechneten Beiträge zu Kranken-,
Renten- und Arbeitslosenversicherung. Das entspricht einem
Monatslohn in Höhe von 1.391,50 Euro oder Stundenlohn in Höhe
von 8,04 Euro/173 Stunden Monat.
Aus dieser Rechnung kann man ersehen, dass die Erhöhung, die
man sehr großzügig machte, 0,22 Euro beträgt. Wahnsinn, kann
man da nur sagen, und sich fragen, wer in dieser
Mindestlohnkommission sitzt. Natürlich solch ein Klientel von
der Arbeitnehmerseite, das scheinbar von nichts eine Ahnung
hat, oder aber Versprechungen von der Arbeitgeberseite
bekommen hat, dass deren Mindestlohn 25,00 Euro in der Stunde
beträgt, wenn sie dieser „drastischen“ Erhöhung zustimmen. Es
kann aber auch sein, dass die Arbeitnehmerseite gar nicht mehr
auf einen Mindestlohn angewiesen ist, weil es das Klientel der
Gewerkschaften ist, die mittlerweile ihre Mitglieder auch nur
verraten und verkaufen zu Gunsten des Lobbyismus.
Es interessiert vermutlich auch nicht, wer wo sitzt, von
Interesse ist vielmehr, ob solche Menschen meinen, mit solch
weitreichenden Entscheidungen können sie das Volk mit der
Nebelkerze „0,22 Euro“ blenden. Ja das können sie offenbar,
denn niemand geht bis heute auf die Barrikaden und fragt die
Verantwortlichen, ob sie einen verarschen wollen. Jede
Erhöhung der Einnahmen führt auch zu einer Erhöhung der
Abgaben – an Staat (Raubrittertum), Kranken-, Renten- und
Arbeitslosenversicherung,
und
irgendwann
auch
zum
Solidaritätszuschlag. Am Ende ist der Gewinn (mehr Netto vom
Brutto) nur ein paar lächerliche Cent wert.
Auch die angeblich so rasante Erhöhung der Renten in diesem
Jahr ist eine Täuschung sondergleichen. Nicht nur, dass man
sich mittlerweile fragen muss, ob die Verantwortlichen nicht
mehr alle Tassen im Schrank haben, und statistische
Landesämter, die Statistiken fälschen und Berechnungen
herausgeben, die mit dem realen Leben nichts mehr zu tun
haben. Die Gelder der Rentenversicherungen wurden längst
verspielt im Casino ESM und anderen. Sie wurden aber schon
jahrelang vorher verspielt durch die Umschichtungen in andere
Kassen, wie z.B. der damaligen Arbeitslosenversicherung. Die
nächste Generation wird das erleben, was viele vorausgesagt
haben, nämlich eine Rente zu bekommen auf Sozialhilfeniveau
oder aber eine minimale Einheitsrente, die zum leben nicht
reicht – und auch nicht zum sterben.
Die Ironie und Perversion an der ganzen Sache ist, dass
Kommissionen und Politiker über das Schicksal von Millionen
von Menschen entscheiden, die sich in Armut befinden – und für
sich selber meinen, sie könnten sich an den Geldern der
Steuerzahler bereichern, indem eine Diätenerhöhung
durchgewunken wird. Der sogenannte Staatsapparat bereichert
sich gnadenlos an den abgeführten Steuern der Steuerzahler,
ohne Skrupel dabei zu verspüren. Ob das Geld in den
sogenannten Staatskassen überhaupt vorhanden ist, spielt dabei
auch keine Rolle. Deutschland ist in Sachen Parlamente,
Abgeordnete, Landesparlamente, und was auch immer, zu einem
reinen Selbstbedienungsladen verkommen, wo ein paar Hanseln,
die eigentlich das Volk zu vertreten, zu schützen und Schaden
von ihm abzuwenden haben, nur noch an die eigene Geldgier
denken und daran, möglichst lange einen Posten zu besetzen,
um am Ende die reiche Beute zu kassieren, bis es in die Kiste
geht. Und es gibt keinen Aufschrei in der Bevölkerung. Keiner
dieser, unserer Volksvertreter, egal in welchem Amte auch
immer,kann sagen, dass er sich mit seiner Arbeit eine Erhöhung
seiner Diät verdient hätte. Politiker in allen Ebenen sind
Schmarotzer und Parasiten, anders kann man es nicht mehr
nennen.