Gebete der Bibel 2: „Siegerlieder“ Predigt über 2. Mose 15, 1-21 24. Juli 2016, Chile Grüze, Christoph Candrian (Bilder von Siegern einblenden) So sehen Sieger aus: Angela Merkel an der WM, Roger Federer mit einem seiner Pokale, Bei Trump/ Clinton hoffen wir erst. Beim Durchzug vom Mose und dem Volk Israel durch das Schilfmeer wissen wir es: Das Team auf der Seite von Gott hat gewonnen! Jeder von uns war schon mal auf der Gewinnerseite. Ich bins nicht immer - aber es ist was tolles! Heute lernen wir von Mose und seiner Schwester Mirjam, wie sie mit dem grossen Sieg umgegangen sind. Sie haben gesungen! Von ihnen sind zwei Lieder in 2. Mose 15, 1-21 überliefert, die sie gleich nach der Rettung vor den Ägyptern gesungen haben. Ich nenne die Überschrift heute deshalb: „Siegerlieder“! Und was mich bei diesem Textabschnitt begeistert: Sie waren schon damals unterschiedlich im Stil aber eins in der Sache! Nun aber der Reihe nach. Das Lied von Mose. Es sind drei Abschnitte. (1-6) “Ich will dem Herrn singen, denn er ist mächtig und erhaben, Pferde und Reiter warf er ins Meer! Der Herr hat mir Kraft gegeben und mich froh gemacht; nun kann ich wieder singen. Er hat mich gerettet! Er ist mein Gott, ihn will ich preisen! Er ist der Gott meines Vaters, ihn allein will ich ehren. Der Herr ist ein mächtiger Kämpfer; sein Name ist 'der Herr’. Die Streitwagen des Pharaos und sein Heer hat er ins Meer geschleudert. Die besten Wagenkämpfer sind im Schilfmeer ertrunken. Wasserfluten haben sie bedeckt, wie Steine sind sie in der Tiefe versunken. Herr, deine Hand tut grosse Wunder, ja, deine gewaltige Hand zerschmettert den Feind! Eigentlich beantworte Mose die Frage des Pharaos „Wer ist denn euer Gott?!“ Mose sucht Worte, die Gott beschreiben. Er erinnert sich an seine Taten. An Gottes Taten. Ausschliesslich. Es ist kein Heldenlied, sondern ein Siegeslied an Gottes Adresse. Obwohl Gott die Leiterschaft und das Vertrauen von Mose genutzt hat. Ich stolperte über die kriegerische Bezeichnung „Kämpfer“ für Gott. Aber Mose will damit sagen: Gott ist aktiv! Gott ist einen Schritt voraus! Er ist ein History Maker! (7-11) Du bist mächtig und erhaben. Du stürzt zu Boden, die sich gegen dich erheben. Dein glühender Zorn trifft sie und verbrennt sie wie Stroh. Zornerfüllt hast du aufs Meer geblasen, da türmten sich die Wassermassen, die Fluten standen wie ein Wall, die Meerestiefen wie eine Mauer! Der Feind prahlte: 'Los, wir verfolgen sie! Wir holen sie ein und machen reiche Beute! Jeder bekommt, was er haben will. Wir ziehen das Schwert und rotten sie aus!' Aber als dein Atem blies, verschlang sie das Meer. Wie Blei versanken sie in den mächtigen Wogen. Herr, wer unter allen Göttern ist dir gleich? Wer ist wie du, herrlich und heilig? Wer vollbringt so grosse, furchterregende Taten? Wer tut Wunder - so wie du? Mit vielen Bildern beschreibt Mose was da in den letzten Tagen im Schilfmeer abgelaufen ist. Was alle Naturwissenschaftler freuen wird: Mose beurteilt das ganze Wunder als ein Naturereignis, das Gott benutzt hat. Für Gott sind Wind und Wellen nichts Schreckliches, wovor er Angst hätte. Im Gegenteil: Er setzt sie sogar ein! Das ist eben unser Gott. Unvergleichlich. Mose fragt hier: Wer ist gleich wie du Gott? Vielleicht könnte man Anbetung Gottes am besten als „Staunen“ beschreiben. „Wer tut Wunder, wie du?“ Wenn ich staune, sage ich: Der ist grösser als ich. Er kann noch mehr. Mose lebte das. (12-16) Als du deinen rechten Arm ausstrecktest, verschlang die Erde unsere Feinde. Voller Liebe hast du uns geführt, dein Volk, das du gerettet hast! Mit grosser Macht hast du uns geleitet bis zu dem heiligen Ort, an dem du wohnst. Als die anderen Völker hörten, was geschehen war, erschraken sie. Angst überfiel die Philister, und die Fürsten Edoms waren entsetzt. Moabs Herrscher fingen an zu zittern, und die Bewohner Kanaans verloren allen Mut. Furcht und Schrecken packte sie. Sie sahen deine grosse Macht und standen wie versteinert da, bis dein Volk vorbeigezogen war, ja, bis das Volk, das dir gehört, vorbeigezogen war! Du bringst sie zu deinem Berg und pflanzt sie dort ein, an dem Ort, den du dir als Wohnung gewählt hast. Dort ist dein Heiligtum, o Herr, das du mit eigener Hand errichtet hast! Der Herr ist König für immer und ewig!" Mose reisst nun den Horizont auf. Wenn Gott uns jetzt geholfen hat, dann hat das einen Einfluss auf unsere künftigen Herausforderungen. Für Mose waren das die politischen Nachbarn. Auch da wird sich Gott als Sieger zeigen. Deswegen haben Siegeslieder auch in unserem Leben einen wichtigen Stellenwert. Es tut gut, wie Mose, immer wieder anzuhalten und Gott auf unsere ganz eigene Art, ein Siegeslied zu singen. Denn dieser Gott wird sich nicht verändern. Er bleibt derselbe. Mein Glaube an ihn wächst mit jedem Sieg den ich ihm zuschreibe. Soweit das Lied von Mose. Sehr analytisch und reflektiert. Was er in den letzten Wochen mit Gott erlebt hat fasst er in Worte und beschreibt Gottes Grösse und Macht. Mirjam, die Schwester von Mose, dankt Gott auf ihre Weise, hört selbst: (19-21) Die Soldaten des Pharaos waren den Israeliten mit Pferden und Streitwagen ins Meer gefolgt. Da hatte der Herr das Wasser zurückfluten lassen, und die Wogen hatten sie verschlungen. Die Israeliten aber waren trockenen Fusses mitten durchs Meer gezogen. Die Prophetin Mirjam, Aarons Schwester, nahm ihr Tamburin zur Hand. Auch die anderen Frauen schlugen ihr Tamburin, und zusammen tanzten sie im Reigen. Mirjam sang ihnen vor: "Singt dem Herrn, denn er ist mächtig und erhaben! Pferde und Reiter warf er ins Meer!“ Mirjam ist eine interessante Frau. Sie wird in Micha 6,4 als „Führerin beim Auszug aus Ägypten beschrieben.“ War jetzt also nicht nur fürs kulturelle Angebot zuständig. Sie wird Prophetin genannt. Ihre Rolle war wichtiger, als man annehmen könnte. Sie fasst in drei Sätzen nochmal zusammen, was Mose gesagt hat und jetzt kommt Leben in die Sache. Sie schnappt sich ein Tamburin, schlägt darauf den Takt und wiederholt den ersten Satz ihres Bruders als Lied zum MitsingVers: "Singt dem Herrn, denn er ist mächtig und erhaben! Pferde und Reiter warf er ins Meer!“ Stellen wir uns die Szene mal vor: Mehrere Hunderttausend Menschen beginnen nun mit Mirjam zu singen und miteinander im Kreis zu tanzen. Sie feiern Gott! Immer wieder diese Siegeszeile! Aus dem persönlichen, tiefen Gebet von Mose wird nun ein Lied, das andere mithineinnimmt! Sie fordert nun ihre Freundinnen auf, auch ihre Tamburine zu holen und mitzumachen. Ein fröhliches Fest zur Ehre Gottes! Auch Mirjams Lied ist ein Siegerlied. Vielleicht liegt dir eher das Siegeslied von Mose. Dann versuch doch mal ähnlich wie Mose es aufgebaut hat, zu beschreiben, was in deinem Alltag passiert ist und was das für einen Einfluss auf dein Bild von Gott hat. Vielleicht bist du aber auch eher der Mirjam Typ: Mehr Emotionen als Worte. Lieber gemeinsam statt alleine: Dann nutze auch die Lobpreiszeit am Sonntagmorgen für dich, das ist Mirjams Stil. Wir singen Siegeslieder und feiern Gott gemeinsam! Das Tamburin haben wir schon, das Tanzen kommt vielleicht auch noch! Ein Schlussgedanke: In der Offenbarung, nimmt Johannes Bezug auf dieses Lied von Mose und Mirjam. Er hört, wie sie Gott im Himmel diese Strophe singen! Und da werden bestimmt beide Stilrichtungen genial kombiniert sein. Dieses Siegeslied hat dann aber noch eine andere Dimension: Jesus Christus wird bejubelt! Während für die Israeliten Erlösung aus Ägypten zentral war, ist es für uns Christen die Erlösung durch Jesus Christus! Er nimmt meine Schuld und spricht mich frei. Er erneuert mich. Mit ihm habe ich den Sieg über den Tod! Wow! Wenn das kein Siegeslied wert ist! Egal ob mit oder ohne Tamburin. Lass es uns tun!
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