Clemens Weißenberger, Frankfurt hr 1-Zuspruch am Freitag, 22. Juli 2016 Eine starke Frau Heute feiert die Kirche die Heilige Maria Magdalena. Und allen Magdalenas und Marlenes herzlichen Glückwunsch zum Namenstag heute! Der Tag erinnert an ihre Namenspatronin. Die ist eine der Frauen, die um Jesus waren, die ihn begleitet haben. In der Bibel wird erzählt, sie sei von Geistern besessen gewesen und Jesus habe die Geister vertrieben, Jesus hat sie geheilt. Aus Dankbarkeit folgt sie ihm mit anderen Frauen, die sich um den Unterhalt von Jesus und seinen Jüngern kümmern. Aber noch mehr: Maria von Magdala war bis zu seinem Kreuz bei ihm. Und sie war die erste, die den Auferstandenen gesehen hat. Sie wurde zu der Person, die den Jüngern und allen, die Freunde Jesu waren, von der Auferstehung erzählen sollte. Eine Überlieferung aus dem Mittelalter erzählt, sie sei mit einer anderen Maria, der Frau des Kleophas, Martha von Bethanien und Lazarus auf einem Schiff in Südfrankreich gelandet und habe dort den Menschen von Jesus erzählt. Eine Wallfahrt im französischen Fischerdort Saintes-Maries-de-la-Mer erinnert daran. Mich fasziniert der Gedanke, dass eine Frau die erste war, die vom wichtigsten christlichen Ereignis berichtet, von der Auferstehung Jesu von den Toten. Für mich ist das eine besondere Tradition aus der Bibel. Und eine, die auch für heute Bedeutung hat: Frauen sollen auch heute verkündigen, sie sollen etwas zu sagen haben in der Kirche. Und Frauen sollen auch Männer etwas zu sagen haben. Wie Maria aus Magdala, die den Jünger von der Auferstehung Jesu erzählte. Deswegen freut es mich, dass Papst Franziskus diese Maria Magdalena vor ein paar Wochen aufgewertet hat, ihren Gedenktag zu seinem Festtag der Kirche erklärt hat. Und dass er außerdem eine Kommission einsetzt, die über den Diakonat der Frau beraten soll. Weil er der Überzeugung ist, dass es der Kirche guttun wird, diesen Punkt zu klären. Gott zu folgen, ist eine Frage der Einstellung und nicht des Geschlechtes. Gutes zu tun, das Evangelium zu leben, Menschen in Not zu helfen: das ist Aufgabe aller Christen. Der Diakonat ist die besondere Beauftragung der Kirche, diesen Dienst an den Armen auszuüben. Das ist eine Aufgabe für starke Männer und starke Frauen. Und es ist ein starkes Zeichen, sich für diese Aufgabe in den Dienst nehmen zu lassen. Deswegen ist es logisch, dass auch Frauen Diakoninnen werden können. Ich denke nur an Mutter Theresa, an Ruth Pfau, deren Leben ist Dienst an den Armen. Sie tun dies für die Kirche. Wie zigtausende auch. Eben starke Frauen! Wie schon Maria Magdalena.
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