Gedächtnisprotokoll aus Düsseldorf Dezember 2013 - Drive

HeilpraktikerErfolg.de - Auf Ihren Erfolg in Prüfung und Praxis - Gedächtnisprotokoll
Prüfungsprotokoll mündliche HPP-Prüfung Gesundheitsamt Düsseldorf am 11.12.13
Anwesend waren die Amtsärztin, zwei Heilpraktiker, eine Beisitzerin und eine Schriftführerin.
Ich wurde gebeten, Platz zu nehmen, die Amtsärztin stellte das Prüfungskomitee vor und ich
wurde gefragt, ob ich mich gesund und in der Lage fühle, die Prüfung zu absolvieren.
Erste Frage der Amtsärztin: Bitte erläutern Sie Ihr Therapieverfahren.
KVT. Ich leite ein, daß ich einen kurzen entwicklungsgeschichtlichen Überblick geben werde
und dann auf das eigentliche Therapieverfahren kommen werde.
Pawlow, Watson - klassische Konditionierung; Skinner – operante Konditionierung, alles schön
ausformuliert.
An dieser Stelle hakt die Amtsärztin ein und bittet mich mit Blick auf die Uhr, die
Entwicklungsgeschichte hier abzubrechen und kurz die negative Verstärkung im Sinne der
operanten Konditionierung zu erklären.
Ich gebe ein Beispiel eines HPP-Anwärters mit Prüfungsangst und Vermeidungsverhalten.
Irgenwie habe ich da Murks gemacht, was die Ärztin mir nach der Prüfung erklärt hat, was ich
aber nicht mehr verarbeiten konnte.
Sie bittet mich, mein Verfahren konkret zu schildern.
Ich beginne dezidiert mit der ersten Therapiestunde, Klärung der Problematik, Information
des Patienten, Verhaltensanalyse SORKC, Analyse dysfunktionaler Gedanken ABC mit
praktischen Beispielen.
Noch bevor ich zur eigentlichen kognitiven Umstrukturierung bitte, unterbricht mich die
Amtsärztin mit Blick auf die Uhr und fragt nach den Störungsbildern, die ich damit
behandeln kann bzw. Kontraindikationen.
Ich arbeite mich durch die Fs.
Nächste Frage der Amtsärztin: Was beinhaltet der psychopathologische Befund?
Ich leite ein, daß ich nach dem AMDP-Formular gelernt habe und dort wichtige Dinge nicht
enthalten sind, die in der Anamnese auf keinen Fall fehlen dürfen wie Ess- und Trinkverhalten,
Schlafstörungen, Medikamente, psychische und körperliche Vorerkrankungen des Patienten
und seiner Familie etc. Dann steige ich ausführlich in den PPB ein, werde aber mit Blick auf die
Uhr gebremst und soll nur die Überschriften nennen. Ich zähle alles auf und vergesse Antrieb
und Psychomotorik. Komme auch nach freundlichen Nachfragen der Amtsärztin nicht drauf –
Amnesie. Sie klärt mich auf.
Nun gibt sie mir ein Fallbeispiel:
Eine junge Frau, 21 Jahre alt, Kommissarin in Ausbildung, hat ihre erste Leiche gesehen, die
schon einige Tage in der Wohnung lag. Der Anblick war schrecklich und um das Trauma zu
verarbeiten, hat sie alles über Leichen gelesen, was sie finden konnte, und einschlägige
Videos angeschaut. Dennoch hat sie große Ängste entwickelt, kann ihren Dienst nichtmehr
absolvieren und kaum noch vor die Tür gehen. Traut sich auch nicht mehr zu duschen aus
Angst vor Blut, das aus der Dusche kommen könnte. Ständig hat sie die Erinnerungen an die
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tote Frau vor Augen und das Kopfkino läßt sie nicht mehr los. Was machen Sie mit der
Patientin?
Ich presche los Richtung PTBS aufgrund der wiederkehrenden Erinnerungen. Die Amtsärztin
schaut amüsiert, weil ich in ihre Falle getappt bin; die andern Prüfer schauen skeptisch und im
vollen Galopp wechsle ich das Pferd und sattle um auf beginnende paranoide Schizophrenie,
was dann richtig war.
Ich gebe die Patientin an einen Psychiater ab und sorge dafür, daß sie sicher hinkommt
(hierzu gab ein paar Nachfragen, wie ich das genau mache). Wir kommen auf Fälle, die im
akuten psychotischen Schub nicht therapiewillig sind, die dann ggf. zwangseingewiesen
werden müssen. Dieses Thema wird nicht weiter vertieft.
Es gibt dann noch ein paar Nachfragen zur PTBS und dem bei unserer Patientin nicht
vorhandenen Vermeidungsverhalten und dem Auslöser, der mit einer Lebensgefahr
verbunden sein muß.
Nun eine Frage des ersten Heilpraktikers: In Ihre Praxis kommt eine Patientin mit
depressiven Symptomen. Was machen Sie mit ihr?
Ich zähle alles auf was mir einfällt, rede fünf Minuten, vergesse aber, organische Ursachen
abklären zu lassen. Unglaublich, das hatte ich derart trainiert! Auch trotz sehr freundlicher
Nachfragen bin ich völlig blank und kann die Frage nicht beantworten.
Nun fragt mich der zweite Heilpraktiker und kommt auf die Zwangseinweisungen zurück.
Ich hätte einen Namen genannt, wer das denn ist?
Es ist der zuständige Beamte beim Ordnungsamt, bei dem ich mich vorher erkundigt hatte,
wie die Einweisung in Düsseldorf läuft. Ich erzähle dann den gesamten Ablauf.
Frage des HP: Warum machen Sie das denn? Ist das ihre Herzensgüte? 
Ich fange an mit meiner Sorgfaltspflicht, daß ich dafür sorgen muß, daß meine Patienten sich
nicht selbst oder andere gefährden. Das ist aber nicht, was er hören möchte. Ich komme aufs
PsychKG, das paßt dann.
Mit einem Blick auf die Uhr teilt mir die Amtsärztin mit, daß wir jetzt fertig sind und ich
draußen warten soll. An dieser Stelle ereilt mich ein Geistesblitz und ich schiebe noch nach,
daß ich bei der depressiven Patientin von vorhin auf jeden Fall und unbedingt noch eventuelle
organische Ursachen abklären lassen möchte. Die Prüfer lächeln erfreut und ich darf draußen
warten.
Nach einer Minute werde ich hereingerufen, die Amtsärztin gratuliert mir, es hat gereicht 
Die Prüfung hat fast eine Stunde gedauert. Die Fragen waren sehr fair; die Atmosphäre war
nach anfänglicher Zurückhaltung der Prüfer locker, freundlich und wirklich wohlwollend und
es wurde auch gelacht.
Allen anderen, die noch in die Prüfung gehen, wünsche ich genauso viel Glück und Erfolg!
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