Soziologische Perspektiven auf `Begabung` und - Karg

Soziologische Perspektiven auf 'Begabung' und 'Begabtenförderung'
Workshop an der Stiftung Universität Hildesheim am 15. und 16. Juli 2016
„Begabte“, „talentierte“ oder „leistungsstarke“ Subjekte sind in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus
von Bildungspolitik und -praxis gerückt. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in wissenschaftlichen
Diskussionen und Forschungsprogrammen wider. An diesen aktuellen Debatten fällt auf, dass soziologische
und gesellschaftstheoretische Perspektiven kaum zu finden sind. Dieser Umstand ist umso erstaunlicher, als
eine kritische Auseinandersetzung mit meritokratischen Vorstellungen und den mit ihnen verwobenen
Mechanismen der Reproduktion von Bildungsungleichheiten spätestens seit Pierre Bourdieus und JeanClaude Passerons “Illusion der Chancengleichheit” zum bildungssoziologischen Standardrepertoire gehört.
Wir möchten diese Ausgangssituation zum Anlass nehmen, im Rahmen des zweitägigen Workshops über im
weitesten Sinn soziologische Annäherungen an die Phänomene 'Begabung' und 'Begabtenförderung' zu
diskutieren. Das Programm ist in drei grobe Themenbereiche gegliedert. Im Workshop wollen wir vor allem
die Bezüge zwischen den Aspekten dieser Themenbereiche herausarbeiten. Deshalb soll der Diskussion
und der gemeinsamen Arbeit an Problemstellungen möglichst breiter Raum gegeben werden.
Die gemeinsamen Diskussionen im Rahmen des Workshops sollen in ein gemeinsames Publikationsprojekt
münden.
Datum: 15.–16. Juli 2016
Ort: Stiftung Universität Hildesheim
Adresse: Universitätsplatz 1, 31141 Hildesheim
Raum: Forum, N 009
Organisatoren: Arne Böker (Hildesheim) & Kenneth Horvath (Karlsruhe)
Kontakt: [email protected]
Programm am Freitag (15. Juli 2016)
11.00 – 11.15 Uhr – Begrüßung
Arne Böker (Hildesheim) & Kenneth Horvath (Karlsruhe)
1. Von Begabungsdiskursen zu 'begabten' Subjekten
11.15 – 12.45 Uhr
Johannes Giesinger (Zürich)
Begabung, Begabtenförderung und Bildungsgerechtigkeit
Timo Hoyer (Karlsruhe)
„Einem Kind, das Talent hat, wird nichts schwer.“ (Ebner-Eschenbach). Begabungsmotive in der
deutschsprachigen Literatur
13.00 – 14.30 Uhr
Florian Heßdörfer (Leipzig)
Das Dispositiv der Begabung. Zur Genealogie des begabten Subjekts
Eva Wegrzyn (Duisburg/Essen)
Die Bedeutung subjektsoziologischer Zugänge zum Begriff der Begabung
2. Die Vermessung von Begabung
15.30 – 17.45 Uhr
Simon Egbert (Bremen)
Begabung messen? – Konturen einer Soziologe des Testens auf Begabung(en)
Arne Böker (Hildesheim)
Über die Vermessung von Hochbegabung in der Studienstiftung des deutschen Volkes
Alexandra Janetzko (Oldenburg)
Konzeption sportlicher Begabung – eine praxeografische Untersuchung von Talentsichtungen im Leistungssport
18.00 – 19.00 Uhr
Offene Diskussion & Besprechung des Publikationsprojekts
ab 19.30 Uhr
Gemeinsames Abendessen im Restaurant Alazani (Immengarten 48, Hildesheim)
Programm am Samstag (16. Juli 2016)
3. Begabung, Begabtenförderung und soziale Ungleichheit
10.00 – 11.30 Uhr
Meike Baader & Svea Korff (Hildesheim)
Strukturierte Promotionsförderung als Begabtenförderung
Maria Keil (Berlin)
Wissenschaft & soziale Ungleichheit
11.45 – 13.15 Uhr
Kenneth Horvath (Karlsruhe)
Zwischen Kultur und „Begabung“: Annäherungen an die Reproduktion und Transformation von
Bildungsungleichheiten an den Schnittstellen symbolischer und sozialer Ordnungen
Markus Riefling (Karg-Stiftung)
Perspektiven der Begabungsförderung im Lichte ungleicher Chancen
4. Begabtenförderung aus Perspektive der Fördernden
14.00 – 15.30 Uhr
Christian Kühn (Hannover)
Begabungsförderung als Kompensation oder Legitimation von Bildungsungleichheit? Beiträge einer
perspektivverschränkenden Lernkulturanalyse
Astrid Lange & Athanassios Pitsoulis (Hildesheim):
Perspektiven künftiger LehrerInnen auf Begabungsförderung
15.45 – 16.45 Uhr
Offene Diskussion & Besprechung des Publikationsprojekts