Persönlich erstellt für: Landratsamt (60000843) 18 KULMBACH LAND FREITAG, 22. JULI 2016 Preiswürdige Kultur UNFALLFLUCHT Telefonmast angefahren Ein vielseitiger Künstler und ein Verein, der sich für eine uralte Tradition einsetzt, wurden mit dem Kulturpreis ausgezeichnet. VERLEIHUNG VON UNSEREM MITARBEITER WERNER REIßAUS Limmersdorf — Kunst und Kultur schaffen Integration, gegenseitiges Vertrauen und Kunst verbindet Kulturen. Diesen Eigenschaften kommt nach den Worten von Landrat Klaus Peter Söllner (FW) im aktuellen Geschehen eine unschätzbare Bedeutung zu: „Kunst und Kultur sind ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Lebens und Teil unserer Identität. Sie schaffen Identität, Orientierung und Zugehörigkeit, sie prägen unsere Gesellschaft.“ Mit diesen Worten leitete Landrat Söllner die Verleihung des Kulturpreises des Landkreises Kulmbach ein, der an Jürgen Peter aus Neuenmarkt und den Verein zur Erhaltung und Förderung der Limmersdorfer Kirchweihtradition in der St.Johannes-Kirche geht. Die Kriterien für die Vergabe sind neben der künstlerisch-kulturellen Qualität, das Engagement des Auszuzeichnenden, die impulsgebende Wirkung und die Einbindung der Bevölkerung. Kaum jemand hat sich nach den Worten von Söllner um diese Bereiche so verdient gemacht wie Jürgen Peter. Der Sieger ist ein Tausendsassa Peter wurde 1950 in Buchau geboren und lebt seit 1976 in Hegnabrunn. Engagiert war Peter etwa als Schauspieler, als Regisseur, als Theaterleiter, Theaterautor, Kabarettist, Büttenredner, beim „Derblecken“, in der Verbandsarbeit und bei vielem mehr. „Prägend für mich sind stellvertretend auch die Auftritte und das Mitwirken von Jürgen Peter beim Fasching in Neuenmarkt als perfekter Comedian mit ausgeprägter Gabe für Situationskomik, mit der Fähigkeit namhafte Persönlichkeiten ebenso wie Figuren des Alltags in hervorragender Weise zu persiflieren“, lobte Söllner. Er hob auch sein über drei Jahrzehnte andauerndes Mitwirken an der Naturbühne Trebgast, dem ersten Kulturpreisträger des Landkreises überhaupt, hervor. Peter war zudem vier Jahre lang Leiter des Frankenwaldtheaters und führt seit über 20 Jahren Regie beim Lindauer Krippenspiel zur „Fränkischen Dorfweihnacht“. Seine Verdienste um das Laientheater gipfelten 2001 in der Leitung des Nordbayerischen Verbandes Bayerischer Amateurtheater, gekrönt 2005 von der Übernahme der Vizepräsidentschaft des Bundes Deutscher Amateurtheater. 2001 gründete er das „TIK“, das Theater in der Kneipe und in der Kirche. Altes Brauchtum bewahrt Das Fest lockt jedes Jahr mehrere tausend Besucher an und bildet den gesellschaftlichen Höhepunkt des dörflichen Lebens. Es erstreckt sich über mehrere Tage und folgt einem strengen, traditionell unveränderten Ablauf. Während sich in anderen Orten zumeist auf diese Form der „Wirtshaus-Kerwa“ beschränkt wird, stellt das festliche Treiben in Limmersdorf die „Tanzlinde“ in den Mittelpunkt und bindet die Kirche als wesentlichen Bestandteil des Kirchweihfestes mit ein. Die Limmersdorfer Lindenkirchweih wurde im Jahr 2015 sogar auf die bundesweite Liste des immateriellen Welterbes der UNESCO aufgenommen. Seit In lockerer Form bedankten sich Veit Pöhlmann (links) stellvertretend mindestens 1729 wird die Lim- für den Verein zur Erhaltung und Förderung der Limmersdorfer Kirchmersdorfer Linde ohne Unter- weihtradition, und Jürgen Peter (rechts) für den Kulturpreis 2016. brechung zur Kirchweih betanzt. Mit der Vergabe des Kulturpreises des Landkreises Kulmbach an den Verein zur Erhaltung und Förderung der Limmersdorfer Kirchweihtradition wurde nicht nur der Verein, sondern der ganTradition statt Kommerz ze Ort ausgezeichnet, der sich seit vielen Generationen um die Wichtiger noch als das Alter des Pflege und den Erhalt eines ganz Festes sei aber laut Söllner die Tatsache, dass es in seiner alten überlieferten Form in die Gegenwart hinübergerettet wurde – ohne den Versuchungen nach vermeintlich umsatzsteigernden Attraktionen und kurzfristigen Modeerscheinungen erlegen zu sein. „Der Verein zur Erhaltung und Förderung der Limmersdorfer Kirchweihtradition erhält den Kulturpreis des Landkreises Kulmbach für den sehr bewussten und reflektierten Umgang mit dem Kulturgut Lindenkirchweih“, begründete LandKlaus Peter Söllner rat Söllner die Entscheidung. Landrat Der Verein zählt derzeit über 80 Mitglieder, mit Veit Pöhlmann besonderes Fests verdient als Vorsitzendem. Der Kulturpreis ist eine Ausmacht: der Limmersdorfer Lindenkirchweih. „Im Fest der Lin- zeichnung des Landkreises denkirchweih verkörpert sich Kulmbach, mit der seit 35 Jahren ein jahrhundertealtes und ur- herausragende Leistungen um sprünglich weit verbreitetes die Kultur gewürdigt werden. Brauchtum, das heute nur noch Die beiden Preisträger stehen in wenigen Orten Oberfrankens beispielhaft für die Vielfalt der und Thüringens in seiner alten kulturellen Leistungen, die der Form gepflegt wird“, sagte Söll- Landkreis mit seinem Kulturpreis würdigt. ner. Kunst und Kultur sind ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Lebens und Teil unserer Identität. Von links: Bürgermeister Siegfried Decker (Neuenmarkt), Landrat Klaus Peter Söllner, Vorsitzender Veit Pöhlmann, Jürgen Peter und Bürgermeister Martin Bernreuther (Thurnau) Nach dem Festakt ließen die Platzpaare mit dem Tanz unter der mächtigen Linde die Limmersdorfer Kerwatradition kurz aufleben. Fotos: Reißaus Wie sich die Arbeitswelt der Industrie in Zukunft verändern wird welt, so wie sie heute ist, grundlegend verändern könne. Es werde allerdings keinen Zeitpunkt geben, zu dem Industrie 4.0 beginnt – die Veränderungen kommen sukzessive und hätten bereits begonnen. Die sogenannte Industrie 4.0 basiert darauf, dass die Produkte selbst die Maschinen informie- UMWELT Gewässer werden kartiert Marktschorgast — Die Kenntnis über strukturelle Eigenschaften eines Fließgewässers ist eine wichtige fachliche Grundlage für die Einschätzung der Gewässerbelastungen und Bewertung des Zustands der Oberflächengewässer nach EG-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL). Darüber hinaus sind die Daten für die Gewässerunterhaltung, die Gewässerentwicklungsplanung sowie für die Dokumentation und Erfolgskontrolle von Maßnahmen von Bedeutung. Deshalb erhebt der Freistaat Bayern bis Anfang 2017 die Gewässerstruktur an Fließgewässern Bayerns mit einem Einzugsgebiet, das größer als zehn Quadratkilometer ist. Kompletterhebung DIGITALISIERUNG Thurnau — Zum 9. IT-Unternehmer Event auf Schloss Thurnau hatten der IT-Cluster Oberfranken und bayme, die bayerischen Metall- und Elektroarbeitgeber, eingeladen. Über 100 Unternehmer und IT-Interessierte nutzten die Gelegenheit, sich erklären zu lassen, wie die digitale Zukunft positiv gestaltet werden kann. Mark von Kopp von SAP war als Hauptreferent eingeladen, der seit über 15 Jahren in führenden Positionen für SAP tätig ist, unter anderem mit den Schwerpunkten Industrie 4.0 sowie digitale Geschäftsmodelle und Geschäftsprozesse. In Oberfranken entstehen in Bamberg und Hof gerade zwei digitale Gründerzentren. Digitalisierung und Industrie 4.0 sind in aller Munde. Doch was sich hinter diesen Begriffen versteckt, das versuchte von Kopp anschaulich zu erklären. Es gelte, bestehende Geschäftsmodelle kontinuierlich zu hinterfragen und neu zu entwickeln. Verweigern sich Unternehmen dem Wandel, werden sie scheitern und eines sei auch klar: Der Erfolg gehört den kreativen Marktteilnehmern. Von Kopp machte deutlich, dass Industrie 4.0 die Arbeits- Neudrossenfeld — Am Mittwoch um 16 Uhr wendete ein Sattelzug am Ende der im Bau befindlichen Straße beim AldiNeubau in Richtung Grauenthal. Bei dem Wendevorgang stieß er mit seinem Auflieger gegen einen Telefonmast aus Holz. Der Brummifahrer setzte seine Fahrt anschließend fort, ohne sich um den Schaden zu kümmern. Es entstand Sachschaden in Höhe von 1000 Euro. Zeugen des Vorfalls werden gebeten, sich mit der Polizeiinspektion Kulmbach unter Tel. 09221/6090 in Verbindung zu setzen. pol ren, was mit ihnen passieren soll. Das wird die gesamte Produktionslogik verändern: Intelligente Maschinen und Produkte, Lagersysteme und Betriebsmittel organisieren sich zukünftig selbstständig in echtzeitfähigen IT-Systemen – entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Die Folgen davon sind, dass es zu radikalen Veränderungen in der Arbeitswelt kommen wird. „Nicht die Großen schlagen die Kleinen, sondern die Schnellen die Langsamen“, stellte Mark von Kopp fest. Von Kopp ist überzeugt, dass die deutsche Wirtschaft und der Mittelstand bei der Digitalisierung gut unterwegs sind. Daten sind die neue Währung Die zunehmende Digitalisierung lässt den Kunden in Zukunft viel stärker in den Fokus rücken. Die Datenmengen werden ausgewertet und in neue Geschäftsmodelle geformt. So wird es zum Beispiel möglich sein, Kundenströme im Supermarkt mit Kameras und Sensoren zu erfassen und der Marktleiter erBeim 9. IT-Unternehmer Event auf Schloss Thurnau ging es um die digi- fährt sofort, was gerade in seitalisierte Welt, eine Welt, die sich radikal ändern wird. Mark von Kopp nem Markt passiert. Daten be(links) von SAP war der Hauptreferent. Hier im Gespräch mit Claus Hutt- zeichnete von Kopp als das ner, dem Vorsitzenden des IT-Clusters Oberfranken. Foto: Werner Reißaus „neue Öl“ im jetzigen Zeitalter. Das Vertrauen in diese Daten sei aber eine ganz wichtige „Währung“ und hier können die deutschen Unternehmen entscheidend punkten. Claus Huttner, Vorsitzender IT-Cluster Oberfranken und Chef des Bamberger Logistikunternehmens Bi-Log, verwies auf den Netzwerkverbund mit rund 70 Mitgliedern: „Wir sind ein Verein, der für die oberfränkischen Firmen eine Plattform bieten will. Wir haben uns in Bamberg mit 16 Firmen gegründet und können im nächsten Jahre bereits unser 10-Jähriges feiern“, sagte er. IT-Cluster Oberfranken hat sich zum Ziel gesetzt, nicht nur zusammenzukommen, sondern auch zusammenzuarbeiten. Vorsitzender Huttner: „Wir bieten auch einmal im Jahr ein IT-Forum an, das findet immer an einer Hochschule in Oberfranken statt. Das zweite große Highlight ist, dass wir mit großer Unterstützung von bayme einmal im Jahr ein IT-UnternehmerEvent veranstalten, dabei mit einem aussagekräftigen Referenten, um unseren Mitgliedern einmal die Möglichkeit zu geben, über den Tellerrand hiRei nauszublicken.“ Für die Neuerfassung ist das vollständige Abgehen der Bäche und Flüsse nötig. Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz hat das Landesamt für Umwelt beauftragt, das Vorhaben zu koordinieren und die Kartierarbeiten an externe Fachbüros zu vergeben. Bereits vorliegende Kartierungen aus früheren Jahren sind damit jedoch nicht überflüssig, sie dienen vielmehr dem Beleg der Gewässerentwicklung. Die Kartierarbeiten auf Marktschorgaster Gemeindegebiet werden vom Planungsbüro Zumbroich aus Bonn bzw. vom Büro Orchis GmbH aus Schlierbach in Österreich noch bis Anfang Oktober durchgeführt. Ausweis verlangen Die Fachbüros erfüllen dabei eine Aufgabe der Technischen Gewässeraufsicht. Die kartierenden Personen führen ein Schreiben des Auftraggebers (Bayerisches Landesamt für Umwelt) mit sich, das sie auf Verlangen vorzeigen. Das Landesamt bittet darum, die Kartierarbeiten wohlwollend zu unterstützen (zum Beispiel vereinzelte Benutzung gesperrter Zufahrtswege zu ermöglichen). Im Zuge der Arbeiten vor Ort werden die Mitarbeiter der Büros unter anderem auch Ufergrundstücke und Zufahrtswege benutzen. Kann länger dauern Beim angegebenen Kartierungszeitraum kann es witterungsbedingt zu zeitlichen Abweichungen kommen. Sobald die Ergebnisse vorliegen, informiert das Landesamt für Umwelt darüber. red
© Copyright 2024 ExpyDoc