PRESSEGESPRÄCH

Wien, 20. Juli 2016
Immobilien / Wohnen / Wirtschaft / Österreich
PRESSEGESPRÄCH
Neuigkeiten vom Immobilienmarkt 2016.
Und: Wie will Österreich heute wohnen? Ein Vergleich.
Die große Wohnumfrage von s REAL und Wohnnet 2016.
am Mittwoch, den 20. Juli 2016 um 10:00 Uhr
in das Café-Restaurant Landtmann, 1010 Wien,
Universitätsring 4, Löwelzimmer
Mit:
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Richard Mauerlechner, Geschäftsführer Wohnnet Medien GmbH
Michael Pisecky, Geschäftsführer s REAL Immobilien
Pressemappe - Inhalt:
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Die Ergebnisse der repräsentativen Umfrage
Immobilienmarkt Österreich 2016
Zukünftige Herausforderungen
Wohnnet – die Datenbasis
s REAL – Zahlen, Daten, Fakten
CV Richard Mauerlechner, Michael Pisecky
Rückfragen:
s REAL Immobilien
Mag (FH) Ulrike Klinger
Tel. +43 (0)5 0100 - 26217
[email protected]
floorfour – Agentur für Kommunikation
Mehrdokht Tesar
Tel. +43 (0)699 17131621
[email protected]
Wien, 20. Juli 2016
Immobilien / Wohnen / Wirtschaft / Österreich
Wie wollen ÖsterreicherInnen heute wohnen? Die Daten aus
der großen Wohnumfrage.
Seit nunmehr fast fünf Jahren führen s REAL und Wohnnet einmal jährlich eine gemeinsame große,
repräsentative Wohnumfrage unter den Usern der Websites www.sreal.at und www.wohnnet.at durch, um die
aktuellen Wohnbedürfnisse der Österreicherinnen und Österreicher zu erheben. So war es auch heuer, und
zwar im Zeitraum von Ende April bis Mitte Juni 2016.
In diesem Jahr konnte mit stolzen 6.875 Personen eine Rekordbeteiligung verbucht werden. Eine beachtliche
Steigerung im Vergleich zu der bereits großen Anzahl in den vergangenen Jahren, bei denen im Vorjahr
2.748 und 2014 exakt 3.165 Userinnen und User der Webseiten das Thema Wohnen für so wichtig befanden,
dass sie sich aktiv an der Umfrage beteiligten. Von den Teilnehmenden waren 52 % Frauen und 48 %
Männer, 73 % waren unter 50 Jahre alt, die restlichen 27 % waren älter.
Die Motive hinter der Immobiliensuche
Warum begibt sich jemand auf Immobiliensuche? Die Motive dafür könnten vielfältiger nicht sein: Für gut
jeden Vierten – genauer gesagt für 26 % – war der Hauptgrund, dass die derzeitige Immobilie zu klein
geworden ist. Dabei wurde oft angegeben, dass ein Familienzuwachs ausschlaggebend dafür war. Weitere
Hauptmotive waren mit jeweils 17 % ein Berufs- und ein damit verbundener Ortswechsel, außerdem der
Wunsch nach einem Eigenheim anstelle einer Mietimmobilie. Weitere Faktoren waren die erste eigene
Wohnung (8 %), das Bedürfnis der Kostensenkung (6 %) und ein ausgelaufener Vertrag (3 %). Bei den
sonstigen Angaben wurden u.a. die Suche nach einer Investitionsmöglichkeit, allgemeines Interesse am
Immobilienmarkt und veränderte Lebensbedingungen im Zuge einer Scheidung oder Trennung genannt.
Resümee: Die Menschen in Österreich ziehen nicht deshalb um, weil sie Kosten sparen wollen oder ein
auslaufender Vertrag sie dazu zwingt (gemeinsam betrachtet nicht einmal jeder Zehnte), sondern
hauptsächlich deshalb, weil sie eine Verbesserung ihrer Wohnqualität wünschen oder sich die persönliche
Lebenssituation verändert und weiterentwickelt hat.
Gut die Hälfte der Umfrageteilnehmer (53 %) möchte Eigentum an einer Immobilie erwerben. Darunter fallen
mit jeweils 19 % Eigentumswohnungen und Häuser. 11 % suchen ein passendes Grundstück für den Bau
einer neuen Immobilie, die ihnen gehört, und 4 % wollen eine Gewerbeimmobilie zum Kauf. Die kleinere
Hälfte sucht Mietwohnungen (21 %) oder Miethäuser (7 %). Weitere 16 % sind auf der Suche nach einer
„Sonstigen Immobilie“, wozu beispielsweise land- und forstwirtschaftlich Liegenschaften oder
Genossenschaftswohnungen zu zählen sind.
Der mit Abstand am häufigsten genannte Grund für einen Immobilienkauf ist mit 33 % das Faktum, dass im
Eigenheim keine weiteren Übersiedlungen mehr nötig sind. Immerhin 19 % sehen in einer Immobilie eine
Vorsorge für das Alter, weitere 13 % in Zeiten niedriger Zinsen eine Geldanlage. Wichtig zu erwähnen ist hier,
dass nur 3 % wirklich eine Wertsteigerung erwarten und somit kaum Spekulanten unter den Interessenten zu
finden sind.
Wien, 20. Juli 2016
Immobilien / Wohnen / Wirtschaft / Österreich
Nach den Gründen befragt, warum eine Immobilie zur Miete gesucht wird, landen Flexibilität und Freiheit mit
25 % ganz weit vorne, gefolgt von mangelnden finanziellen Möglichkeiten mit 21 %, die in den Vorjahren
immer an erster Stelle genannt wurden. Für 20 % spielt die aktuelle Lebensphase die Hauptrolle für die
Bevorzugung eines Mietverhältnisses.
Stadt oder Land?
Der Wunsch, am Land zu leben hat sich bei den Österreicherinnen und Österreichern im Vergleich zu den
Vorjahren sogar noch verstärkt: 53 % der Befragten wünschen sich ländliche Idylle(2015: 45 %), weitere 19 %
ziehen ein Leben in einer Bezirksstadt dem in der Bundeshauptstadt Wien oder einer der Landeshauptstädte
vor. In einer dieser größeren Städte wollen nur 28 % aller Umfrageteilnehmer wohnen.
Die entscheidenden Faktoren – abseits des Preises und der Lage – hinsichtlich der inneren Eigenschaften
einer Immobilie spiegeln auch heuer wieder den Trend der letzten Umfragen wider. War eine intelligente
Raumaufteilung in den letzten Jahren noch für 50 % der Befragten und mehr ein entscheidender Faktor und
2015 immerhin noch für 34 %, ist dieser Wert 2016 auf 30 % gesunken. Stetig steigend ist hingegen der
Wunsch nach einer Terrasse bzw. einem Balkon, also einer sogenannten „Freifläche“, mit ebenfalls 30 %; auf
www.wohnnet.at sind Suchabfragen nach Terrasse und Balkon mittlerweile unangefochten auf Platz eins!
Seit zwei Jahren wird auch das Bedürfnis nach einer größeren Wohnfläche wieder stärker: Waren es 2012
nur 18 %, stieg es im Vorjahr auf 23 % und kommt heuer auf 26 %. Höhere Stockwerke mit Lift (8 %) sind
etwas besser nachgefragt als untere Stockwerke (6 %); letztere sind vor allem bei Zuwanderern gefragt,
vermutlich aufgrund ihrer Erfahrungen in ihren Herkunftsländern. Der Suchtrend in Richtung gehobener
Qualität kann durch diese Zahlen also durchaus weiterhin bestätigt werden.
Gefragt nach Wohnraum und (integrierter) Küche wollen insgesamt 38 % diese beiden Räume in einem
Zimmer, wobei sich 22 % davon einen Kompromiss mit einem halb abgegrenzten Raum wünschen. 25 %
möchten diese zwei Räume komplett getrennt, um Lärm und Geruchsbildung im Wohnraum zu vermeiden.
Eine große Mehrheit (46 %) wünscht sich eine Immobilie, die insgesamt sehr ruhig liegt. Weitere 30 % wollen,
dass ihre Wohnung bzw. ihr Haus zwar urban liegt, jedoch ruhige Schlafbereiche hat. Eine Steigerung zum
Vorjahr (2015: 16 %) weißt die zentrale Lage aus: 24 % würden dafür sogar auf ihre Ruhe verzichten.
Informationen über Infrastruktur: Sehr wichtig – aber nur kostenlos.
Als wichtig erweisen sich Informationen über die Infrastruktur in der Nähe des neuen Zuhauses. Fragen dazu
wurden heuer zum ersten Mal in die Wohnumfrage aufgenommen. Am wichtigsten sind hier Informationen zur
öffentlichen Verkehrsanbindung (56 % sehr wichtig, 18 % wichtig), jedoch werden auch solche zu
Lebensmittelgeschäften und Supermärkten von den meisten begrüßt. Nur jeweils 3 % geben an, dass solche
Informationen (eher) nicht wichtig für sie sind. Aber auch Standorte von Bildungsstätten wie Schulen,
Kindergärten und Universitäten, sowie Gesundheitsinstitutionen wie Ärzte oder Apotheken werden von der
Mehrheit als (sehr) wichtig betrachtet.
Etwas überraschend ist das Interesse an Informationen zur Luftqualität: 47 % betrachten diese als sehr
wichtig, weitere 31 % als wichtig. Am wenigsten gefragt sind Daten zum Angebot von Kurzparkzonen (37 %
(eher) nicht wichtig). Bei Informationen über Lebensphasen, Altersklassen, Bildungsniveau, Erwerbsstatus
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oder der Kaufkraft der Bewohner im Umfeld ergibt sich ein ausgeglichenes Bild; gut die Hälfte der Befragten
würde solche Daten als Ergänzung begrüßen, der anderen Hälfte sind sie mehr oder weniger gleichgültig.
Wenig überraschend ist folgende Erkenntnis: 75 % der Userinnen und User sind nicht dazu bereit, einen
Geldbetrag zu investieren, um einen umfangreichen Report über solche Infrastrukturinformationen zu
erhalten. Daraus kann man schließen, dass diese Informationen zwar wichtig sind, jedoch von den
Immobiliensuchenden als selbstverständliche, kostenlose Zusatzinformation betrachtet werden, die die
Anbieter einfach bereitzustellen haben.
Energiebewusstsein steigt nur langsam
Nach dem Energieausweis-Vorlage-Gesetz (EAVG) vom 1. Dezember 2012 ist die Vorlage eines
Energieausweises und die Angabe von Heizwärmebedarf (HWB) und des Gesamtenergieeffizienz-Faktors
(fGEE) in Immobilieninseraten bei Verkauf oder Vermietung verpflichtend. Auf Verstöße steht seither eine
Verwaltungsstrafe von bis zu 1.450,- Euro.
Leider steigt das Energiebewusstsein seit der Einführung des EAVG Immobilieninteressenten nur sehr
langsam. So ist der Prozentsatz derer, die eine Immobilie aufgrund von schlechten energetischen Faktoren
nicht kaufen oder mieten würden, selbst wenn sie sich in der gewünschten Lage befände, zwar auf 30 %
gestiegen (2014: 23 %, 2015: 26 %). Mit heuer nur 40 % sank auch der Prozentsatz derer, die angaben, dass
Energieeffizienz zwar wichtig, aber kein Muss-Kriterium sei (2014: 53 %, 2015: 47 %). Doch ganze 30 % –
also knapp ein Drittel der Probanden – gaben an, dass die Lage der Immobilie allemal entscheidender sei als
gute Kennzahlen im Energieausweis, womit ist dieses Segment im Vergleich zu den Vorjahren sogar noch
größer geworden (2014: 24 %, 2015: 27 %).
„Die Lage einer Immobilie schlägt also immer noch Energieeffizienz und niedrigen Heizwärmebedarf“,
meint Richard Mauerlechner, Geschäftsführer der Wohnnet Medien GmbH. „Und das wird auch so
bleiben“, ergänzt Michael Pisecky, Geschäftsführer der s REAL Immobilien, denn „die Lage ist nicht zu
verändern, die Energieeffizienz allerdings sehr wohl, wenn auch manchmal nur mit erheblichem
finanziellen Aufwand.“
Immobilienmarkt 2016: Chancen und Herausforderungen
Das Dauerbrenner-Thema „leistbares Wohnen“ ist auch im Jahr 2016 stark in den Schlagzeilen zu finden. Die
Forderung nach einem ausreichenden Angebot an Wohnraum und die dadurch erforderlichen gesetzlichen
und regulatorischen Änderungen sowie die Reduzierung von Hemmnissen werden auch nicht so schnell aus
den Schlagzeilen verschwinden.
„Diese Herausforderungen wird der soziale Wohnbau nicht alleine bewältigen können, es bedarf also
vermehrt auch Anreizen für private Investitionen, um die Situation durch ausreichendes Angebot auf Dauer zu
entspannen“, ist sich Michael Pisecky sicher.
Wien, 20. Juli 2016
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Potenzial, weiteren Wohnraum ohne zusätzliche Infrastrukturkosten zu schaffen, bietet die
Bestandsverdichtung. Wenn die Bauordnung und die Flächenwidmung dementsprechend angepasst werden,
könnte bis zur Hälfte des Wohnbedarfs durch Nachverdichtung abgedeckt werden. Im Neubau gilt es, die
Baukosten zu senken, wozu es einen von der Initiative „Pro Bauen“ gemeinsam mit der GBV erstellten
Katalog mit konkreten Vorschlägen gibt. Des Weiteren gilt es, neben der Bestandsverdichtung auch mehr
Flächen für den Neubau zu mobilisieren, z.B. durch eine praktisch fertig vorliegende Baurechtsnovelle, die
Erhöhung der Baudichte und die forcierte Bereitstellung der Flächen, die im Eigentum der öffentlichen Hand
stehen. In Österreich will man – das zeigt ja auch unsere Wohnumfrage – eigentlich am Land wohnen, sucht
aber gleichzeitig die Infrastruktur der Stadt und will deren Vorteile genießen. Das führt dazu, dass auch in den
Städten vielerorts mit zu geringer Dichte gebaut und viel Platz verbraucht wird, was wiederum mit hohen
Infrastrukturkosten für die Allgemeinheit einhergeht.
„Es wird immer nur davon gesprochen, dass zu wenig neuer leistbarer Wohnraum gebaut wird; es gibt ihn
aber schon, vor allem im Bestand“, weiß Michael Pisecky, „doch fast niemand stellt hier die Frage, wer in
diesen günstigen Wohnungen wohnt. Dann würde man wahrscheinlich bemerken, dass die Begünstigten
längst nicht mehr die heute Bedürftigen sind.“
„Ein ausreichendes Angebot schaffen und die Kosten im Griff halten“, bringt es Pisecky auf den Punkt. „Es
gibt viel zu wenige Kleinwohnungen! Man sollte nicht so viele große Wohnungen bauen, sondern sich auf
kleinere Einheiten auch in den oberen Stockwerken konzentrieren. Dabei sollte auch der Gesetzgeber
Anreize schaffen, denn derzeit sind z.B. Wohnungszusammenlegungen steuerlich begünstigt, nicht aber der
Umbau von großen Wohnungen in kleinere.“
„Gefragt sind kreative Lösungsansätze, beispielsweise eine Zwischennutzung von leerstehenden
Geschäftslokalen als Wohnraum für Zuwanderer, die ohnedies Wohnungen im Erdgeschoß und den unteren
Etagen bevorzugen“, sagt Richard Mauerlechner. „Das würde auch helfen, so manches Grätzl, so manche
sterbende Einkaufsstraße wiederzubeleben. Die Wirtschaftsagentur Wien unterstützt Wiener Unternehmen
bei der Neubelebung von leer stehenden Geschäftslokalen mit bis zu 15.000 Euro und mit bis zu 25.000 Euro
bei der Zusammenlegung von zwei Einheiten. Mit dieser Förderung wäre auch ein Umbau in Wohnraum leicht
zu bewerkstelligen.“
Mobilität und Innovation sind Trumpf in der Immobilienbranche
Dass der private Wohnungssuchende sich zunehmend mehr Service und Informationsmöglichkeit wünscht, ist
deutlich zu bemerken. So beträgt die Gruppe der Personen, die mit mobilen Endgeräten Immobilien suchen,
auf www.wohnnet.at bereits 37%. Davon sind 9% älter als 60 Jahre. Das lässt den Schluss zu, dass auch die
ältere Generation verstärkt mobile Endgeräte nutzt. Immobilienplattformen und Makler müssen sich für die
mobile Kommunikation durch Apps und responsive Design für diese Interessenten fit machen. Zudem wird mit
dem Einsatz von modernen Technologien, wie dem 360°-Rundgang mit einer VR-Brille, die stolze 63% als
hilfreich ansehen würden, bevor sie einen Besichtigungstermin vereinbaren, ein weiterer Bereich abgedeckt,
um technikaffine, mobile Personen erreichen zu können.
Wien, 20. Juli 2016
Immobilien / Wohnen / Wirtschaft / Österreich
Datenbasis der Wohnumfrage
An der von s REAL und Wohnnet durchgeführten Umfrage nahmen 6.875 Personen teil. Der aus 18
Fragen bestehende Fragebogen wurde zwischen 28. April und 10. Juni 2016 den Website-Besuchern
von www.wohnnet.at und www.sreal.at eingespielt. Die Geschlechterverteilung liegt bei 48 %
männlichen und 52 % weiblichen Teilnehmern. 73 % der Teilnehmenden waren unter 50 Jahre alt.
Die vorliegenden Daten und Preise basieren auf durchschnittlich 45.000 Immobilien pro Monat auf
www.wohnnet.at österreichweit im Zeitraum Jänner 2015 bis Juni 2016, es handelt sich also nicht um
Schätzungen oder Annahmen. Berücksichtigt wurden Objektwerte, welche sich innerhalb der
dreifachen Schwankungsbreite befanden, wodurch „Ausreißer“ entsprechend eliminiert wurden.