Auf die ASEM-Partner entfiel über ein Drittel des EU

140/2016 – 14. Juli 2016
Asien-Europa-Treffen
Auf die ASEM-Partner entfiel über ein Drittel des
EU-Warenverkehrs im Jahr 2015
Gesamtdefizit der EU in Höhe von 277 Mrd. Euro
Im Jahr 2015 entfiel auf die 21 Nicht-EFTA-Partnerländer, die am Asien-Europa-Treffen teilnehmen (im Folgenden:
ASEM Partnerländer), 37% des gesamten internationalen Warenverkehrs der Europäischen Union (EU). Die
ASEM-Partnerländer hatten einen Anteil von 29% an den EU-Ausfuhren und von 46% an den Einfuhren.
Im Zeitraum von 2005 bis 2015 verzeichnete die EU ein konstantes Handelsdefizit mit den ASEM-Partnerländern,
das über den gesamten Zeitraum deutlich über 200 Mrd. Euro lag. Im Jahr 2015 betrug das Defizit 277 Mrd., ein
Rückgang gegenüber dem im Jahr 2008 registrierten Spitzenwert von 320 Mrd..
Anteil der ASEM-Partner am internationalen Warenverkehr der EU, 2005-2015 (%)
50%
40%
30%
20%
Einfuhren
Ausfuhren
10%
0%
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
Anlässlich des 11. ASEM-Gipfeltreffens, das am 15. und 16. Juli in Ulan-Bator (Mongolei) stattfinden wird,
veröffentlicht Eurostat, das statistische Amt der Europäischen Union, Daten über den Warenhandel zwischen
den 28 Mitgliedsstaaten der EU und den 21 ASEM-Partnerländern, die am Gipfeltreffen teilnehmen. Diese
Pressemitteilung wird durch eine Online-Veröffentlichung von Eurostat ergänzt, die ein statistisches Bild von ASEM
zeichnet.
China, Russland und Japan: die drei wichtigsten ASEM-Partnerländer im EU-Warenverkehr
Fünf ASEM-Partnerländer waren im Jahr 2015 unter den 10 wichtigsten Handelspartnern der EU: China,
Russland, Japan, Südkorea und Indien. Von den 21 ASEM-Partnerländern war China (170,4 Mrd. Euro) das
führende Bestimmungsland für EU-Ausfuhren im Jahr 2015. Auf China entfiel ein Drittel (33%) der EU-Ausfuhren in
die ASEM-Partnerländer. Dahinter rangierten mit gewissem Abstand Russland (73,9 Mrd. bzw. 14%), Japan (56,6
Mrd. bzw. 11%), Südkorea (47,9 Mrd. bzw. 9%) und Indien (38,2 Mrd. bzw. 7%). China, auf das 44% der EUEinfuhren aus den ASEM-Partnerländern (350,4 Mrd.) entfielen, war ebenfalls bei Weitem das führende
Herkunftsland der EU-Einfuhren aus den ASEM-Partnerländern, gefolgt von Russland (135,6 Mrd. bzw. 17%).
Größtes Defizit mit China, höchster Überschuss mit Australien
Die größten Defizite der EU im Handel mit den ASEM-Partnerländern wurden im Jahr 2015 mit China (-180,1
Mrd.), Russland (-61,7 Mrd.), Vietnam (-21,5 Mrd.), Bangladesch (-12,7 Mrd.), Kasachstan (-10,0 Mrd.) und
Malaysia (-9,4 Mrd.) verzeichnet. Deutliche Überschüsse wurden hingegen nur mit Australien (+22,0 Mrd.),
Singapur (+10,7 Mrd.) und Südkorea (+ 5,6 Mrd.) registriert.
Zwischen 2005 und 2015 ist insbesondere der Anteil von China (von 27,4% im Jahr 2005 auf 39,6% im Jahr 2015)
und Vietnam (von 1,0% 2005 auf 2,9% 2015) am gesamten EU-Handel (Ausfuhren + Einfuhren) mit den ASEMPartnerländern gestiegen, während sich vor allem der Anteil von Japan (von 15,2% 2005 auf 8,8% 2015) und
Russland (von 22,0% 2005 auf 15,9% 2015) in diesem zehnjährigen Zeitraum verringert hat.
Entwicklung des Anteils der einzelnen Partnerländer am Warenverkehr der EU
mit den ASEM-Partnern (%)
2005
2015
Sonstige, 7,9%
Indonesien, 1,9%
Sonstige, 5,6%
Indonesien, 2,0%
Thailand, 2,7%
Malaysia, 3,2%
Vietnam, 1,0%
Thailand, 2,5%
Malaysia, 2,7%
Vietnam, 2,9%
China, 27,4%
Australien, 4,0%
China, 39,6%
Australien, 3,1%
Singapur, 4,6%
Singapur, 3,7%
Indien, 5,2%
Indien, 5,9%
Südkorea, 7,1%
Südkorea, 6,9%
Russland, 22,0%
Japan, 8,8%
Japan, 15,2%
Russland, 15,9%
Internationaler Warenverkehr der EU mit den ASEM-Partnern, 2005 und 2015
Millionen Euro
Insgesamt
Australien
Bangladesch
Brunei
Kambodscha
China*
Indien
Indonesien
Japan
Kasachstan
Laos
Malaysia
Mongolei
Myanmar
Neuseeland
Pakistan
Philippinen
Russland
Singapur
Südkorea
Thailand
Vietnam
EU-Ausfuhren nach:
2005
2015
EU-Einfuhren aus:
2005
2015
270 866
519 551
505 255
20 887
964
102
126
51 749
21 250
4 775
43 723
3 584
38
8 838
101
73
3 106
3 884
3 616
56 690
17 312
20 239
7 913
1 895
31 521
2 458
863
465
170 381
38 179
9 990
56 585
6 209
123
13 360
319
548
4 618
4 428
6 159
73 912
29 706
47 897
13 378
8 450
9 938
4 125
71
534
161 008
19 114
10 888
74 346
10 275
145
16 092
50
289
2 964
3 103
6 540
113 981
18 458
34 589
13 159
5 585
* ohne Hong Kong
Der Quelldatensatz findet sich hier.
EU-Saldo
2005
2015
796 660
-234 389
-277 109
9 544
15 145
40
4 086
350 436
39 446
15 331
59 770
16 243
238
22 757
84
675
3 499
6 069
6 814
135 638
18 957
42 343
19 566
29 977
10 949
-3 160
31
-408
-109 259
2 136
-6 112
-30 623
-6 692
-107
-7 255
51
-216
141
781
-2 923
-57 291
-1 147
-14 349
-5 246
-3 690
21 976
-12 687
823
-3 621
-180 055
-1 267
-5 341
-3 185
-10 033
-115
-9 397
235
-126
1 119
-1 640
-655
-61 726
10 749
5 553
-6 188
-21 527
Deutschland: mehr als ein Drittel der Ausfuhren in die ASEM-Partnerländer und ein Fünftel der
Einfuhren
Von den EU-Mitgliedsstaaten war Deutschland (174,5 Mrd. Euro bzw. 34% der EU-Ausfuhren in die ASEMPartnerländer) im Jahr 2015 bei Weitem der größte Exporteur in die ASEM-Partnerländer, gefolgt vom Vereinigten
Königreich (63,9 Mrd. bzw. 12%), Frankreich (55,7 Mrd. bzw. 11%) und Italien (43,7 Mrd. bzw. 8%).
Deutschland (157,8 Mrd. bzw. 20%) war ebenfalls der größte Importeur aus den ASEM-Partnerländern, gefolgt
von den Niederlanden (127,9 Mrd. bzw. 16% – siehe länderspezifische Anmerkung), dem Vereinigten Königreich
(111,2 Mrd. bzw. 14%), Italien (65,4 Mrd. bzw. 8%) und Frankreich (60,9 Mrd. bzw. 8%).
Die größten Defizite im Jahr 2015 verzeichneten die Niederlande (-91,4 Mrd. – siehe länderspezifische
Anmerkung), das Vereinigte Königreich (-47,3 Mrd.), Polen (-23,8 Mrd.), Spanien (-23,7 Mrd.), Italien (-21,6
Mrd.) und Belgien (-21,5 Mrd. - siehe länderspezifische Anmerkung). Die einzigen Überschüsse beim Handel mit
den ASEM-Partnerländern verzeichneten Deutschland (+16,8 Mrd.), Irland (+2,9 Mrd.) und Finnland (+0,5 Mrd.).
Internationaler Warenverkehr der EU-Mitgliedstaaten mit den ASEM-Partnern
Millionen Euro
Ausfuhren
2005
EU
Belgien*
Bulgarien
Tschech. Republik
Dänemark
Deutschland
Estland
Irland
Griechenland
Spanien
Frankreich
Kroatien
Italien
Zypern
Lettland
Litauen
Luxemburg
Ungarn
Einfuhren
2015
2005
Saldo
2015
2005
2015
270 866
519 551
505 255
796 660
-234 389
-277 109
17 247
29 258
29 387
50 749
-12 139
-21 492
433
1 734
1 422
4 842
-989
-3 107
2 407
8 010
7 351
20 131
-4 944
-12 121
5 703
9 625
6 614
11 483
-911
-1 858
83 079
174 541
102 115
157 780
-19 036
+16 761
547
1 206
1 355
1 617
-808
-411
6 899
9 539
5 683
6 598
1 216
+2 941
782
1 353
8 496
9 999
-7 714
-8 646
6 774
16 757
29 156
40 503
-22 382
-23 747
31 013
55 664
44 303
60 934
-13 290
-5 271
178
410
2 667
1 329
-2 489
-919
26 856
43 731
45 025
65 372
-18 169
-21 642
67
134
558
584
-491
-449
405
1 633
802
1 756
-397
-123
1 435
3 963
3 998
5 728
-2 563
-1 765
378
679
2 892
2 797
-2 514
-2 117
2 174
4 708
11 987
13 062
-9 813
-8 353
355
403
355
683
+1
-280
17 579
36 500
70 436
127 929
-52 857
-91 429
Österreich
7 609
11 628
7 464
13 441
+145
-1 813
Polen
4 758
10 809
12 573
34 618
-7 815
-23 809
Portugal
989
1 627
2 734
4 855
-1 745
-3 228
Rumänien
868
2 684
6 544
7 430
-5 676
-4 746
Slowenien
809
1 686
919
3 365
-110
-1 679
Slowakei
767
3 294
4 555
11 174
-3 788
-7 880
Finnland
10 509
9 879
11 053
9 387
-544
+493
Schweden
10 196
14 193
11 010
17 272
-814
-3 079
Ver. Königreich
30 049
63 901
73 800
111 243
-43 752
-47 342
1 049 477
1 791 347
1 183 909
1 725 566
-134 432
+65 781
26%
29%
43%
46%
Malta
Niederlande*
Extra-EU insgesamt
ASEM/Extra-EU insg.
* Siehe länderspezifische Anmerkung.
Geografische Informationen
Zur Europäischen Union (EU) gehören Belgien, Bulgarien, die Tschechische Republik, Dänemark, Deutschland, Estland,
Irland, Griechenland, Spanien, Frankreich, Kroatien, Italien, Zypern, Lettland, Litauen, Luxemburg, Ungarn, Malta, die
Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Slowenien, die Slowakei, Finnland, Schweden und das Vereinigte
Königreich.
Das Asien-Europa-Treffen (ASEM) wurde 1996 als Forum für den Dialog und die Zusammenarbeit zwischen Europa und
Asien gegründet. Es umfasst die 28 Mitgliedstaaten der Europäischen Union; 2 Mitglieder der Europäische
Freihandelsassoziation (European Free Trade Association (EFTA)): Norwegen und die Schweiz; die 10 Mitgliedstaaten des
Verbands Südostasiatischer Nationen (Association of Southeast Asian Nations (ASEAN)): Brunei, Indonesien, Kambodscha,
Laos, Malaysia, Myanmar, Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam; sowie Australien, Bangladesch, China, Indien, Japan,
Kasachstan, die Mongolei, Neuseeland, Pakistan, Russland und Südkorea.
Die in dieser Pressemitteilung enthaltenen Daten für China umfassen nicht Hongkong.
Methoden und Definitionen
Die Daten zum Warenverkehr in dieser Pressemitteilung basieren auf Daten, die am 12. Juli 2016 verfügbar waren. Hierbei
handelt es sich um vorläufige Zahlen auf der Grundlage der von den Mitgliedstaaten übermittelten Informationen. Mit
regelmäßigen Revisionen dieser Angaben bis zu zwei Jahre nach Ablauf des Berichtsjahres ist zu rechnen. Darüber hinaus
können die nationalen Konzepte von der von Eurostat verwendeten harmonisierten Methodik abweichen, was zu
Unterschieden zwischen den in dieser Pressemitteilung und den auf nationaler Ebene veröffentlichten Daten führen kann.
Länderspezifische Anmerkung:
Die niederländischen Handelsströme werden wegen des so genannten Rotterdam-Effekts (oder Quasitransit-Handel)
überschätzt: Dabei werden für EU-Länder bestimmte und in niederländischen Häfen eintreffende Waren gemäß den Regeln
der EU als Extra-EU-Einfuhren der Niederlande (d. h. des Landes, in dem die Waren in Verkehr gebracht werden) erfasst.
Dadurch erhöhen sich wiederum die Intra-EU-Ströme aus den Niederlanden in jene Mitgliedstaaten, in die die Waren wieder
ausgeführt werden. Auch die Zahlen für Belgien werden überschätzt, wenn auch in geringerem Ausmaß.
Weitere Informationen
Eurostat-Webseite, Rubrik Statistiken zum internationalen Warenverkehr.
Eurostat-Datenbank zum internationalen Warenverkehr.
Eurostat, “Statistics-Explained”-Artikel zum Asien-Europa-Treffen (nur auf Englisch verfügbar).
Herausgeber: Eurostat-Pressestelle
Erstellung der Daten:
Vincent BOURGEAIS
Tel: +352-4301-33444
[email protected]
Anne BERTHOMIEU-CRISTALLO
Tel: +352-4301-33616
[email protected]
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Medien-Anfragen: Eurostat Media Support / Tel. +352-4301-33408 / [email protected]