Pressemitteilung der Bürgerinitiative (BI): „Anhörungsverfahren zu

Uhlstädt-Kirchhasel, den 07. Juli 2016
Pressemitteilung der Bürgerinitiative (BI): „Anhörungsverfahren zu den
Windvorranggebieten in Ostthüringen geht in die Endrunde
Fast 5.000 Unterschriften gegen die Windvorranggebiete
Großkochberg, Treppendorf und Neckeroda“
Am 12. Juli ist in Gera mit der Entgegenname von Einwendungen zu den Windvorranggebieten Schluss. Die sehr
regen Bürgerinitiativen „Großkochberg-Hexengrund windradfrei“ und "Lebenswertes Hochplateau - von
Rittersdorf bis Milda" haben fast 5.000 Unterschriften gegen die Errichtung der Vorranggebiete
Großkochberg/Luisenturm, Treppendorf und Neckeroda gesammelt. Den Bürgern sind fragwürdige politische
Entscheidungen inzwischen NICHT mehr egal. Zur Demokratie gehört auch das Sichwehren. Wir lassen uns nicht
unsere Heimat kaputtspargeln.
Die Bürgerinitiativen melden in Gera schwerwiegende Bedenken gegen die Planungen an. Unter den Stichworten
„Denkmale - Sichtbeziehungen und optische Beeinträchtigungen“, „Tourismus“, „Vogelschutz und
Landschaftsschutz“, Einspeisemöglichkeit der Energie der zukünftigen Windkraftanlagen“ und „Allgemeine
Gefahrenlagen“ werden sehr detailliert und wohlbegründet Argumente aufgezählt, die an diesen Stellen
Windvorranggebiete verhindern sollten. Außerdem: Abstandsvorgaben der oberen Denkmalbehörde,
unzerschnittene Kulturlandschaften, international bedeutsame Kulturerbestätten, national und international
bekannte Wanderwege sind in Gefahr, industriell überbaut zu werden. Europäisch gelistete Vogelschutz- und
Landschaftsschutzgebiete sollen zerstückelt werden und damit ihrer Funktion verlustig gehen. Seltene geschützte
Tierarten verschiedenster Kategorien drohen zu verschwinden.
Und das meistens erst am Ende aller Betrachtungen in öffentlichen Diskussionen die Beeinträchtigungen unserer
menschlichen Lebensqualität erwähnt werden, zeigt die ganze politisch fragwürdige Dimension der Vorgaben zum
Ausbau von Windenergieanlagen: Lärm aller Art, Schattenschlag, Infraschall, nächtliche Befeuerung, drohende
Boden- und Quellenverseuchung durch hunderte Liter hochgiftiger Spezialöle, nichtlöschbare Brände,
Waldvernichtung, Natureingriffe durch Folgebauwerke (Trassenbau) usw. – ein Berg ungelöster Probleme, die das
Leben unmittelbar betroffener Menschen stark beschädigen. Auch die Bürger unserer Dörfer haben ein Recht auf
Gleichbehandlung – selbst wenn wir nur wenige Menschen sind. Es fällt uns schon auf, dass weder auf dem Jenaer
Jenzig, noch auf dem Saalfelder Roten Berg oder den Gartenkuppen, noch auf den Marienturm-Höhen Rudolstadts
Windkraftanlagen geplant sind. (Wir würden uns genauso intensive gegen eine dortige Bebauung einsetzen.)
In unseren Stellungnahmen erwarten wir von den Behörden und von der Politik, dass unsere bei weitem NICHT
polemischen Argumente auf eine nachvollziehbare Weise abgewogen werden. Und von der übrigen Bevölkerung,
die nicht in unmittelbarer Nähe von Windkraftanlagen wohnt, erwarten wir Solidarität und verzichten auf die
altbekannte Rede: Na irgendwo müssen doch die Windräder stehen, oder wollt ihr die Atomkraft. Mich erinnert
diese Argumentation an die untergegangene DDR: Oder wollt ihr den Krieg?
Wir wollen keinen Krieg, wir wollen eine lebenswerte Umwelt – auch in
unserer Region. Wir wollen unsere wirtschaftlichen Grundlagen behalten.
Christian Tschesch, BI Großkochberg-Hexengrund windradfrei
PS.: Unsere Stellungnahme ist auf unserer Homepage nachzulesen.
http://www.windradfrei.info/
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