siehe hier

Programm
Sonnabend, 6. August 2016
Kiel, Hiroshimapark, ab 19.30 Uhr
19.30 Uhr Informationsstände und
Basteln der Lotosblüten
Begrüßung/Ansprachen
Hans-Werner Tovar
Stadtpräsident der Landeshauptstadt Kiel
Dr. Hans-Michael Kiefmann
Deutsch-Japanische Gesellschaft Schleswig-Holstein
Magnus Moltrecht, Schüler:
„Warum ich in einer Welt ohne Atomwaffen
leben möchte“
Björn Högsdal
Poetry zu Hiroshima, Atomwaffen und dem Frieden
Lotosblüten
für Hiroshima
und Nagasaki
Matthias Kreck, Cello
ca.
21.00 Uhr Lotosblüten für Hiroshima und Nagasaki
auf dem Kleinen Kiel
Die Lotosblütenaktion wird unterstützt vom Arbeitskreis Städtesolidarität. Mitglieder sind:
Gesprächskreis für christliche Friedensarbeit, Hiroshima-Arbeitsgemeinschaft, IPPNW (Ärzte für die
Verhütung des Atomkrieges), DGB Region KERN, Mitglieder der Ratsversammlung.
Vorsitz: Stadtpräsident Hans-Werner Tovar.
Sonnabend, 6. August 2016
Kiel, Hiroshimapark ab 19.30 Uhr
Außerdem:
gust 2016, 12.00
Uhr
Friedensanda
Ökumenische
Gesprächskreis fü
r christliche Fried
cht, St. Nikolai
ensarbeit
Impressum: Hiroshima-Arbeitsgemeinschaft Kiel, c/o Benno Stahn, An den Birken 18, 24111 Kiel.
Lotosblüten 2016 mit Fotos.indd 2
Foto: B. Stahn
Sonnabend, 6. Au
04.07.2016 11:42:41
Hiroshima und Nagasaki mahnen
Am 6. August 1945 um 8 Uhr 15 Minuten und siebzehn Sekunden Ortszeit wurde
die Atombombe „Little Boy“ in 580 Metern Höhe über der japanischen Stadt Hiroshima von dem
amerikanischen B-29-Bomber mit dem Namen „Enola Gay“ abgeworfen. Im Umkreis eines halben
Kilometers um den „Ground Zero“ waren 90 % der Menschen sofort tot. Im Zentrum der Explosion
lag die Temperatur eine Sekunde lang zwischen 3000 und 4000 Grad Celsius. Hier verdampfte
alles und nur die Schatten der Menschen und Häuser blieben übrig. Am Ende des Tages waren
nach Schätzungen mindestens 45.000 Menschen gestorben – und nach unsäglichen Qualen
folgten in den nächsten Tagen noch viele.
Die zweite Atombombe wurde aufgrund ihrer Form „Fat Man“ genannt. Sie wurde am 9. August
1945 um 11 Uhr und 2 Minuten Ortszeit auf die Stadt Nagasaki abgeworfen und
explodierte in einer Höhe von etwa 500 Metern. 22.000 Menschen starben am Tag des Angriffs.
Ein Augenzeuge: „Der Brand entstand nicht, weil das Feuer sich, von Stelle zu Stelle springend,
ausgeweitet hätte; vielmehr brachen viele Feuer gleichzeitig in einem riesigen Gebiet aus und
loderten, bis der riesige Brand auf einen Schlag erlosch. Eine Zeit lang tobte die ganze Erde und
spie Feuer.“ (Jurij Takatani, Bakushin no Oka ni te).
Es gibt Hoffnung
Seit 20 Jahren sind die Verhandlungen der Atommächte zur Abschaffung von atomaren
Sprengkörpern, zu denen sie sich im Atomwaffensperrvertrag verpflichtet haben, keinen Millimeter
vorangekommen. Von den weltweit lagernden 13.000 atomaren Sprengköpfen geht eine große
Gefahr aus.
Anders als konventionelle Waffen oder andere Massenvernichtungswaffen löschen Atomwaffen auf
der Stelle die gesamte Bevölkerung eines Ortes aus, Städte werden dem Erdboden gleichgemacht
und die Umgebung zerstört. Sie produzieren eine radioaktive Verseuchung, die tausende von
Jahren anhält und Krebs sowie andere Erkrankungen erzeugt, die über Generationen vererbt
werden. Die Auswirkungen eines Atomkrieges auf die Umwelt, einschließlich
ernsthafter Klimastörungen, können darüber hinaus zu einer weltweiten nuklearen
Hungersnot oder im schlimmsten Fall sogar zur Ausrottung der Menschheit
führen. Es kann keine sinnvolle medizinische Hilfe und keinen Katastrophenschutzplan bei der
Explosion einer Atomwaffe geben.
In dieser festgefahren Situation hat Österreich bei der letzten Überprüfungskonferenz zum
Atomwaffensperrvertrag 2015 im Namen von 160 Staaten die Initiative ergriffen und einen
Vorschlag unterbreitet: die sog. humanitäre Initiative. Dabei wird der Fokus endlich wieder
Lotosblüten 2016 mit Fotos.indd 1
auf die humanitären Konsequenzen eines Atomwaffeneinsatzes gelegt, anders als bisher auf
geostrategische Sicherheitstheorien und Abschreckungsdoktrinen. So soll, ähnlich wie bei
Landminen und Streumunition, ein Prozess eingeleitet werden, der zu einer weltweiten Ächtung
und einem Verbotsvertrag dieser grausamen Waffe führt. Zu diesem Thema haben Regierungen
mittlerweile zwei offizielle Staatenkonferenzen veranstaltet, bei denen zuletzt 158 Staaten anwesend
waren.125 Staaten haben sich für ein Verbot von Nuklearwaffen ausgesprochen.
Im August 2016 wird der Abschlussbericht der Staatenkonferenzen verabschiedet, im Oktober
der UN-Vollversammlung vorgelegt. Voraussichtlich wird dort der Beschluss gefasst, dass die
Versammlung eine Konferenz zur Verhandlung eines Verbotsvertrag 2017 einberufen wird.
Atomwaffen abschaffen!
Da die Mehrheit der Staaten für ein Verbot von Atomwaffen eintritt, gibt es eine große Chance,
dass es zu einer Ächtung und zu einem Verbot von Atomwaffen, ähnlich dem Verbot
von biologischen und chemischen Waffen und von Streumunition kommt. Bei den bisherigen
Beratungen über Nuklearwaffen hat Deutschland leider stets gegen ein Verbot gestimmt, obwohl
sich nach Forsa-Erhebungen eine überwältigende Mehrheit von 85% der Bundesbürger dafür
ausspricht, dass die auf deutschem Boden gelagerten Atomwaffen abgezogen werden. 93%
befürworten, dass Atomwaffen, ähnlich wie Chemie- und Biowaffen, völkerrechtlich verboten
werden sollen. Diese überwältigende Meinungsmehrheit darf nicht ignoriert werden.
In einer Erklärung vom April 2016 haben sich die „Mayors for peace“ (Bürgermeister für den
Frieden) ebenfalls eindeutig positioniert. Diese internationale Vereinigung von Städten und
Gemeinden in aller Welt, der neben 460 deutschen Gemeinden auch die Landeshauptstadt Kiel
angehört, treten für eine atomwaffenfreie Welt ein.“.
In der Erklärung heißt es:
„Wir sind zutiefst besorgt über die reale Gefahr, die seit den tragischen Angriffen auf Hiroshima
und Nagasaki im Jahr 1945 nicht kleiner geworden ist. Politische Fehleinschätzungen, Unfälle,
absichtlicher Einsatz, auch terroristischer – das alles ist realistisch. Dieser gefährlichen Situation gilt
es zu begegnen, denn wenn solche Waffen verwendet werden, zahlen unschuldige Menschen in
den Städten unserer Welt den höchsten Preis.
Aus diesem Grund fordern wir Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, (…) eine Unterstützung der
Arbeitsgruppe für nukleare Abrüstung, mit dem Ziel, international wirksame rechtliche Maßnahmen,
gesetzliche Vorschriften und Normen für die Verwirklichung der globalen nuklearen Abrüstung zu
entwickeln und umzusetzen. Wir empfehlen allen UN-Mitgliedstaaten, an dieser Arbeitsgruppe
teilzunehmen und hoffen auf eine konstruktive Diskussion über eine Nuklearwaffenkonvention
und auf einen erfolgreichen Abschluss.“
04.07.2016 11:42:39