Traumatag ÄPK e.V. 09.07.2016

Mit folgender Reihe möchten wir über mehrere Jahre hinweg die Traumakompetenz
unserer Mitglieder fördern. Deswegen laden wir Sie ganz herzlich ein zum
ÄPK-Trauma-Tag 2016
mit folgenden Themen:
„EMDR und psychodynamische Therapie“
Bei nicht integrierten traumatischen Erinnerungsfragmenten im Rahmen einer
Posttraumatischen Belastungsstörung und bei anderen Störungsbildern mit
traumatischem Hintergrund trägt in der Regel weder konflikt- noch strukturbezogenes
psychodynamisches Vorgehen zur notwendigen Symptomreduktion bei. Zur
Behandlung dieser klinischen Problemfelder wird in zunehmendem Maße EMDR
eingesetzt, meist jedoch ohne eine angemessene theoretische Integration in die
psychodynamische Behandlungstheorie. Es wird vorgeschlagen, neben dem Konfliktund
Strukturmodell
ein
weiteres
Therapiemodell
einzuführen,
das
„Assoziationsmodell“ genannt werden könnte. Dieses Modell soll den Prozess der
Re-Assoziation und Repräsentation psychischer Inhalte beschreiben, die infolge
hoch belastender Beziehungserfahrungen dissoziiert wurden. Es soll eine Grundlage
für die theoretische Integration von EMDR in die psychodynamische
Behandlungstheorie schaffen.
Referent: PD Dr. med. Wolfgang Wöller
Zeit: 10:00 bis 11:00 Uhr
„Wechselblicke – von der Angst, übersehen zu werden“
Anhand der Fallvorstellung einer Patientin mit schwerem sexuellen Missbrauch wird
dargestellt, wie mit den Mitteln einer bewusst eingesetzten therapeutischen Spaltung
in zwei Behandlungstechniken und durch zwei Therapeutinnen – modifizierte
psychoanalytischen Einzeltherapie in phasenweiser Kombination mit EMDR – der
heilsame Prozess einer integrativen Traumaverarbeitung in Gang gesetzt wurde. Die
Patientin begann, mit den traumatischen Erinnerungen und Affekten behutsam
umzugehen, entwickelte eine neue, angemessene Perspektive auf das Geschehen
und setzte ihre persönlichen Ressourcen progressiv ein. Dies spiegelte sich auch in
der Übertragungsbeziehung wieder. Dabei werden sowohl die unterschiedlichen
Herangehensweisen beider Verfahren als auch inhaltliche Überschneidungen und
die interessanten Möglichkeiten der Kombination deutlich.
Referentinnen: Dr. med. Gisela Gross, Dr. med. Almut Ningel
Zeit: 11:00 bis 12:00 Uhr
„Modifizierte psychoanalytische Behandlung bei Borderline-Störung und
Bindungstraumatisierung“
Bei Patienten mit einer Borderline-Störung wird in aktuellen Beziehungen assoziativ
Bedrohungserleben aus frühen traumatischen Bindungserfahrungen aktualisiert.
Dargestellt wird der übertragungsfokussierte Umgang mit einer traumatischen
Beziehungssituation, die sich in der Übertragung reinszeniert. Das soll an Hand von
videographierten Behandlungsvignetten veranschaulicht werden.
Referentin: Dr. med. Sieglinde Haub
Zeit: 13:00 bis 14:00 Uhr
Podiumsdiskussion (mit allen Referenten)
Zeit: 14:00 bis 14:45 Uhr
Samstag, 09.07.16, 10:00 – 14:45 Uhr
ÄPK, Seminarraum 1
Anmeldung über die Geschäftsstelle, Kurs 47
Fortbildungszertifikate sind beantragt
Teilnahmegebühr: 70.- €
In der Mittagspause (12:00 bis 13:00 Uhr) besteht die Möglichkeit zu einem
kleinen Imbiss