SZ_Moos - Mario Walter

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> Springen
FOTO: PRIVAT
SPORTszene Bayern
Einmal mehr die Nase vorn: Mario Walter mit den Richtern
Herkommer und Schmieder sowie Graf von und zu Arco Zinneberg,
Brauereidirektor Holger Fichtel, Schirmherr Erich Schmid,
Turnierleiter Peter Schwind .
Und immer wieder dieser Walter
Moos Mario Walter fühlt sich wohl in Bayern. Er lebt nur einen Katzensprung von der Grenze
entfernt in Ellwangen und kommt gerne aus dem Ländle, um in Bayern zu reiten – oder vielmehr, um
zu siegen. So auch am Pfingstwochenende in Moos.
Von Katrin Müller-Wipfler
D
ass der lupenreine Amateur es keine
Sekunde lang bereut hat, den weiten
Weg bis nach Niederbayern auf sich
genommen zu haben, ist klar. Und
das beileibe nicht nur, weil er mit Lancerto
souverän den Großen Preis gewinnen und
die namhafte Konkurrenz hinter sich lassen
konnte. Nein, die Traditionsveranstaltung,
die seit mehr als vierzig Jahren im gräflichen Schlosspark derer zu Zinneberg ausgetragen wird, lockt als perfekte Mischung
aus hochklassigem Springturnier, quirligem
Volksfest und bayerischem Brauchtum.
Da lohnt sich auch die längste Anreise.
300 Kilometer waren es nämlich für Mario
Walter – den Mann, der so viele Siege auf
seinem Konto stehen hat, dass man sie kaum
zählen kann. Nur zum Vergleich: Profis wie
BAYERNS PFERDE I Juli 2016
die bayerische Nummer eins Maximilian
Schmid haben bis Ende des letzten Jahres 81
M- und 91 S-Springen gewonnen, Maximilian
Lill 69 M- und 43 S und beim altgedienten
Kämpen Edwin Schmuck stehen 63 Springen
der mittleren und 98 der schweren Klasse zu
Buche. Der 39-jährige studierte Architekt, der
hauptberuflich Vollzeit als Geschäftsführer
der Firma Walter Konzept arbeitet, hat bis
Oktober 2015 unglaubliche 575 (!) M- und
94 S-Springen gewonnen – und ein Ende ist
nicht abzusehen.
Walter erfolgreich in jedem S
Auch im Großen Preis der Arcobräu, einem S**
mit Stechen, erwies sich der Blondschopf nicht
als Gentleman und schnappte der stark reitenden
Stefanie Boniberger den Sieg weg: Sie musste sich
mit Limerick und Amadeus mit den Plätzen zwei
und drei begnügen, bekam aber einen stilisierten
Pferdekopf aus Gold als erfolgreichste Teilnehmerin des Turniers. In den weiteren schweren
Springen für Reiter und Senioren lieferte sich
Mario Walter dann ein regelrechtes Battle mit
einem aus Hessen angereisten Springreiter: Im
Zeit-S* hieß die Reihenfolge Frank Plock (im Sattel
von Agatha Christy), Mario Walter mit Quita
de la Rosa und wieder Frank Plock (mit Gloria).
Auch im Zwei-Phasen-S* hatte Plock die Nase
vorn, er siegte mit Miss Picky vor Mario Walter,
der FBW Charlotta gesattelt hatte und Lawrence
Greene im Sattel von Fräulein Meier. Dieses Paar
hatte wiederum das Auftakt-S* gewonnen und
Mario Walter mit Lancerto sogar auf den dritten
Rang verwiesen, dazwischen schoben sich Detlef
Kaiser jun. und Chilento VS.
Besonderes Konzept
Seit Jahren hat das Team um Peter Schwind
und Angelika Pellkofer beim Mooser Pfingst-
www.bayernspferde.de
fest ein ganz besonderes Konzept. Die Jugend
soll gefördert werden und man will ihnen
die Chance geben, sich auch in Prüfungen
der höchsten Klasse zu profilieren. Neben
S-Springen für die „Senioren“ werden daher
auch immer zwei U 25-Prüfungen sowie der
Zurich-U-21-Cup angeboten und erfahren rege
Beteiligung. In den U 25-Springen lieferten
sich zwei Reiter und eine Amazone ein Kopfan-Kopf-Rennen. Im S* siegte Henrik Mader
aus Trochtelfingen vor Julia Schönhuber mit
ihrer Arizona und Benjamin Kuhn im Sattel
von Atomiv Sun. Im S** tauschten die Herren
die Reihenfolge: Benjamin Kuhn und Berliena
holten sich die goldene Schleife, Henrik Mader
und Ciabatta wurden Dritte und Silber ging
erneut an Julia Schönhuber mit Arizona. Bei
den U 21-Reitern war ebenfalls ein Reiter aus
Baden-Württemberg siegreich: Julius Ehinger
und Ally Mc Beal. Zweiter wurde Gregor Fischer
mit Cordio B, Dritter Anton Lein im Sattel von
Athena Grande.
Sport und Volksfest in einem
Wie man schon an den Ergebnislisten erkennen
kann, kommen also viele Reiter aus den benachbarten Bundesländern gerne nach Moos – und
das nicht anstatt bayerischer Reiter, sondern
zusätzlich zu ihnen. Das liegt, wie eingangs
schon erwähnt, an der einzigartigen Mischung
aus Tradition und Moderne, aus Pfingstfest mit
großem Bierzelt und Fahrgeschäften und einer
top organisierten Turnierveranstaltung, aus
elegantem Empfang im gräflichen Schlossgarten
und zünftiger Blasmusik.
Mehr als 700 Startplätze waren an den vier
Tagen reserviert, mehr als 100 Pferde in den
Stallzelten in der beruhigten Zone abseits des
Festrummels untergebracht. „Wir sind sehr
zufrieden!“, betont Turnierchef Peter Schwind.
„Natürlich müssen wir mit unserem Rasenplatz
immer ein wenig Glück mit dem Wetter haben,
aber zum einen hatten wir das heuer und es hat
nur nachts geregnet. Zum anderen investieren
wir jedes Jahr sechs- bis siebentausend Euro nur
in die Bereitbarkeit des Bodens, das macht sich
immer wieder bezahlt.“ Auch die Zuschauer
kommen gerne in den Schlosspark, 6000 an der
Zahl waren es alleine im Großen Preis.
Arcobräu, die Brauerei des Hausherrn Graf
Arco Zinneberg, ist der Hauptsponsor der seit
1973 ausgetragenen Veranstaltung. Doch ohne
die „zahlreichen kleinen Sponsoren“ würde es
nicht gehen, bekräftigt Peter Schwind. Das Turnier
ist also gut aufgestellt und Graf Arco möchte das
Mooser Pfingstfest auch weiterhin als Mix aus
Unterhaltung und Sport in die Zukunft führen.
Und man muss kein Hellseher sein, um sich
vorstellen zu können, wer auch 2017 wieder in
Moos an den Start gehen wird: Marion Walter,
der blitzschnelle Seriensieger aus Ellwangen. <<
Weitere Infos stehen hier unter www.http://
www.hippo-electronic.de/moos/pfingstturnier.html
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