Helfer aus dem ganzen Land stricken mit

HILDESHEIM
SONNABEND, 2. JULI 2016
Kugelahorn fällt
unbekannten
Vandalen zum Opfer
HILDESHEIM. Baumfrevler haben in der
Steingrube gewütet und einen Kugelahorn gefällt. Der sechs Meter hohe Baum
stand im nordöstlichen Teil der Grünanlage. Nun liegt er am Boden und nur ein zersplitterter Stumpf ist übrig geblieben. Wie
die Stadt mitteilt, haben die Täter vermutlich eine Axt verwendet, um den Stamm
mit einem Umfang von 60 Zentimetern zu
durchtrennen. Die Stadt hat Anzeige
erstattet. Hinweise von Zeugen nimmt die
Polizei unter Telefon 939-115 entgegen,
der Bauhof der Stadt unter der Nummer
301-3500.
Schon im Oktober 2014 ist ein Baum in
der Steingrube Vandalisten zum Opfer
gefallen, auch damals hat die Stadt Anzeige erstattet. Damals traf es eine Kiefer, die
aus Anlass der Deutschen Einheit
gepflanzt worden war. Die Stadt weist
darauf hin, dass die Beseitigung der Schäden und das Nachpflanzen Kosten für die
Allgemeinheit verursachen.
bar
KURZ GEMELDET
Eine Ampel für Reiter
HILDESHEIM. Eine Ampel-Anforderungstaste für Riesen? Das fragte sich ein Leser, als er
die für Fußgänger viel zu hoch angebrachte
Anforderungstaste an der Innerstebrücke
Mastbergstraße sah (die HAZ berichtete unter
der Rubrik „Zu guter Letzt“). Doch keineswegs sei die für Riesen gedacht – sondern für
Reiter, sagt Wilfried Steinert. Die Taste sei
extra auf Wunsch des Reitvereins Steuerwald
an der Bedarfsampel angebracht, erzählt der
Vorsitzende. „So müssen die Reiter nicht von
ihrem Pferd absteigen, wenn sie die Straße
überqueren wollen“, erklärt Steinert. Er
schätzt, dass die Stadt die Anforderungstaste
bereits vor 15 Jahren an der Mastbergstraße
angebracht hat. „Seit es die Ampel gibt, hängt
dort auch die Taste“, sagt er.
wil
HILDESHEIMER ALLGEMEINE ZEITUNG |
Helfer aus dem ganzen Land stricken mit
Auf dem Weg zu 1000 gestrickten Weihnachtsgeschenken erhält Team des Guten Hirten viel Unterstützung
VON MELLANIE CAGLAR
HILDESHEIM. „Ich hätte nie gedacht, dass
wir so viel Zuspruch bekommen.“ Silvia
Datta strahlt. Ihr Büro sieht aus wie ein
Handarbeitsgeschäft. Unzählige gestrickte Mützen, Schals und Socken stapeln
sich auf ihrem Schreibtisch. Weitere sind
bereits ordentlich in Kartons verpackt und
warten darauf, verstaut zu werden. Massen an Wolle und Stricknadeln liegen in
Körben und Kisten. Datta ist keine Strickweltmeisterin. Sie ist Sekretärin beim
Guten Hirten. Gemeinsam mit dem Team
des Sozialen Mittagstisches hat sie das
Projekt „Wärme spenden“ in Gang
gebracht. Die Idee: Menschen am Rande
der Gesellschaft bekommen ein warmes
Teil für die kalte Jahreszeit geschenkt. Bei
der offenen Weihnacht des Guten Hirten,
zur der stets um die 1000 Menschen kommen, sollen die Geschenktüten neben
Leckerem, Kaffee, Tee, Pflegeprodukten
auch eine warme, handgefertigte Überraschung enthalten. Das können Schals,
Mützen, Tücher, Schals, Stulpen, Socken
und Handschuhe sein – und zwar
gestrickt, gehäkelt, genäht oder gefilzt.
Seit dem Startschuss beim Adventsbasar im vergangenen Jahr sind zahlreiche
Spenden am Altfriedweg eingegangen.
Teilweise kommen die wärmenden Überraschungen per Post. Ein Paket mit
Gestricktem plus eine selbstgefertigte
Grußkarte hat eine Frau aus Aachen
geschickt. Sie ist durch das Internet auf
die Aktion aufmerksam geworden. Datta
wirbt auf der Homepage des Guten Hirten für das Wärme-Projekt und hat es einmal via Facebook bekannt gegeben.
Ein anderes Paket trägt einen Absender aus Bad Münder. Es enthält 44 Mützen und Schals – alle sauber und akkurat
gestrickt. Da die Absenderin die Aktion
weiter unterstützen möchte, hat auch Dat-
ta ein Paket gepackt – und zwar mit Wolle. Strickmaterial hat sie reichlich. Denn
eine Firma aus Süddeutschland hat dem
Guten Hirten eine große Wollspende zur
Verfügung gestellt. Auf dem Lieferschein
standen 200 Kilo Wolle, berichtet Datta
erfreut. Sie schrieb zuvor Firmen wegen
Spenden an. Eines Tages bekam sie eine
Mail, dass eine Palette auf dem Weg ist.
Zudem hat die internationale Sockenstrickervereinigung Hechingen-Hohenzollern 29 Paar Socken und acht handgestrickte Mützen gespendet. „Es scheint
viele Gruppen zu geben, die für gemeinnützige Aktionen stricken“, stellt Datta
angenehm überrascht fest. Sie selbst und
der Strickkreis in Drispenstedt, dem sie
angehört, legen sich ins Zeug bis die
Nadeln glühen für die Weihnachtstüten
wie auch eine Kollegin beim Guten Hirten, Insassinnen des Frauengefängnisses
und zahlreiche weitere Unterstützer.
Jetzt ist Halbzeit, in nicht einmal sechs
Monaten Weihnachten – wie viele Spenden bislang eingegangen sind, verrät die
Initiatorin des Projekts nicht. „1000 ist
eine fixe Zahl, wir wollen gern 1500 bis
1600 Tüten packen. Auf weitere Unterstützung sind wir angewiesen.“ Unterstützer können sich bei Bedarf Wolle,
Anleitungen, Nadeln, Strick- und Schnittmuster beim Guten Hirten im sogenannten Fahrenheitviertel abholen.
Datta und das Team des Mittagstisches
sind so davon überzeugt, bis zum Nikolaustag die 1000 wärmenden Geschenke
zusammen zu haben, dass sie sich auf
eine Wette eingelassen haben. Mit zwei
Euro Wetteinsatz können Menschen mit
gegenteiliger Meinung eine Schätzung
abgeben, wie viele Teile es ihrer Ansicht
nach werden. Attraktive Preise locken.
Bislang sind erst 30 Schätzungen eingegangen. Sollten die Helfer die Wette verlieren, richten sie ein großes Essen aus.
Silvia Datta ist überwältigt, wie viel Zuspruch die Aktion „Wärme spenden“ bekommt.
Doch bis Weihnachten sind es noch ein halbes Jahr und weitere Spenden nötig. Foto: Caglar
15
DGB solidarisiert
sich mit Streikenden
bei Ameos und SVHi
HILDESHEIM. Der DGB hat sich gestern in
einer öffentlichen „Solidaritätserklärung“ hinter die Streikenden im AmeosKlinikum und deren Ziele gestellt. „Der
DGB-Kreisvorstand begrüßt Eure Standfestigkeit sehr und erklärt sich solidarisch
mit Euch“, heißt es in dem Brief der Kreisvorsitzenden Regina Stolte. Mit der
Beschäftigung einer erheblichen Zahl von
Leiharbeitnehmern
begehe
Ameos
„Tarifflucht“: „Das ist skandalös.“
Von der Politik fordert Stolte strengere
gesetzliche Regelungen, damit Leiharbeit
nur „in sehr eng definierten Ausnahmefällen“ zulässig ist. Das Angebot des Klinikkonzerns ist für den DGB„nicht nachvollziehbar“. Die mündlich ausgesprochenen fristlosen Kündigungen im
Anschluss an eine Demo seien „skandalös“: „Allein schon wegen der Nichtbeteiligung des Betriebsrats sind diese Kündigungen rechtsunwirksam. Mit diesem
Verhalten wird deutlich, dass der
Geschäftsführung jedes Mittel recht ist,
die Beschäftigten einzuschüchtern.“ Das
Vorgehen mache „fehlende Wertschätzung“ der Beschäftigten deutlich. „Das ist
keine Grundlage für gute Arbeitsbedingungen und eine gute zuverlässige Pflege
psychisch kranker Patienten.“
Ein zweiter Brief des DGB richtet sich
an die streikenden Busfahrer beim Stadtverkehr Hildesheim (SVHi). „Es ist
schlechter Verhandlungsstil, wenn einmal unterbreitete Angebote nach nicht
einmal zwei Wochen deutlich abgesenkt
werden. Das weiß auch der Verhandlungspartner. Damit ist klar: Es ist ein Instrument der Einschüchterung.“ Wenn die
Stadt Hildesheim auf dem Rücken der
Busfahrer sparen wolle, müsse ihr
bewusst sein, dass auch sie selbst dafür
einen hohen Preis zahle: „Sie verliert den
bisherigen Einfluss bei der Gestaltung
des ÖPNV – und es ginge noch mehr
Kaufkraft in der Region verloren.“
ha
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GHG-Frühschoppen am morgigen Sonntag – zünftig feiern wie die Bayern
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Maschinenverleih
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Endlich ist es wieder soweit:
Am morgigen Sonntag, 3.
Juli, heißt es ab 12 Uhr gewissermaßen „Noch schöner feiern als in Bayern“ in Sarstedt.
Dann nämlich steigt der
„Bayerische Frühschoppen“
der Gemeinschaft für Handel
und Gewerbe (GHG), der in
Sarstedt schon Tradition hat,
auf dem Rathausplatz direkt
in der Innenstadt. Bei hoffentlich blau-weißem Himmel
und strahlendem Sonnenschein,
bei
Weißwurst,
Leberkäse, Brezeln und der
einen oder anderen süffigen
Maß Bier und natürlich bei
zünftiger Musik dürfen sich
die Besucher auf eine echte
Gaudi freuen. Und die Veranstaltung macht ihrem Namen
alle Ehre, denn sie kann
durchaus mit Festen dieser
Art am Weißwurstäquator
mithalten.
Wie
die
bayerischen
Schmankerln gehört zum
GHG-Frühschoppen
unbedingt auch die Band „Dick
und Durstig“ dazu, die mit
Schlagern, Pop und volkstümlicher Musik, teils mit frechen Texten, für allerbeste
Stimmung sorgt. Da lässt die
Polonaise nicht lange auf
Die Unterhaltungsband „Dick & Durstig“ lädt zum Schunkeln und
Tanzen ein.
Fotos: Kirchhoff
sich warten, da wird ausgelassen fast auf den Tischen
getanzt.
Diverse Wettbewerbe, natürlich bayerischer Natur, haben
in den vergangenen Jahren
für noch mehr Spaß und gute
Laune gesorgt. So wurden
das schönste Dirndl, die originellste Kindertracht und
natürlich die feschste Krachlederne gekürt. Beim Bierkrugstemmen konnten Männlein und Weiblein unter
Beweis stellen, wer die
stärksten Armmuskeln und
das längste Durchhaltevermögen hatte.
Auch bei der Neuauflage am
morgigen Sonntag haben
sich die Organisatoren des
Frühschoppens wieder Lustiges ausgedacht: Um 14.30
Uhr werden erneut Wettbewerbe in den verschiedensten Kategorien Heiterkeit
verbreiten. Zu gewinnen gibt
es dabei viele Gutscheine,
die in Geschäften der GHGMitglieder eingelöst werden
können.
Da dürfte auch der Wettergott in Feierlaune sein – und
seine allerschönsten Sonnenstrahlen nach Sarstedt schicken.
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Der GHG-Frühschoppen ist Jahr für Jahr ein Besuchermagnet und
nicht nur beliebt bei den Sarstedtern.
Wer hat das fescheste Dirndl an? Das ist hier die Frage, die auch am
Sonntag sicher wieder gestellt wird.
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Das Tanzparkett ist eröffnet: Da lassen sich die Besucher des
Frühschoppens nicht lange bitten!
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Die GHG – ein rühriger Verein
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Die Gemeinschaft für Handel und
Gewerbe (GHG) konnte im vergangenen Jahr bereits ihr 40-jähriges
Bestehen feiern. Entstanden ist der
Verein einst als Protest-Bewegung. Der
Grund: Die Handelskette Real-Kauf
plante auf 30 000 Quadratmetern
Grundfläche einen Verbrauchermarkt
mit 12 000 Quadratmetern Verkaufsfläche zu errichten. Die Einzelhandels-
geschäfte in Sarstedt hatten zu diesem
Zeitpunkt eine gemeinsame Verkaufsfläche von 6000 Quadratmetern.
Im Februar 1975 wurde der Einspruch
gegen diesen Bau an die Stadt Sar-
stedt formuliert. Dieser Einspruch war
erfolgreich – und zugleich die Keimzelle der GHG, die im April 1975 gegründet wurde. Schon im Dezember desselben Jahres fand der erste Weihnachts-
markt statt, seither hat die GHG in den
vergangenen Jahrzehnten zahlreiche
Veranstaltungen und Aktionen auf die
Beine gestellt und in Sarstedt viel
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