Der Körper als Kapital: Sylvester Stallone wird 70 Feuilleton NEUESTE NACHRICHTEN AUS POLITIK, KULTUR, WIRTSCHAFT UND SPORT WWW.SÜDDEUTSCHE.DE HF1 72. JAHRGANG / 27. WOCHE / NR. 154 / 2,60 EURO EU-Kommission gibt bei Ceta nach Nationale Parlamente dürfen doch über Handelsabkommen abstimmen Die Londoner City in Angst FOTO: JASON ALDEN/BLOOMBERG (SZ) Das Medienbild von Senioren ist eindeutig und es ist eindeutig falsch. Wann immer die Rente erhöht, doch nicht erhöht, ja, wann immer ihre Erhöhung oder NichtErhöhung überhaupt diskutiert wird, drucken die Zeitungen das gleiche Bild: eine Bank am See, darauf ein paar Alte, still und starr ruhen auch sie. Von morschem Holz getragen sitzen sie da, schauen aufs Wasser, und am Abend dann holt sie der Zivi, vielleicht auch der Frost, man weiß ja nie. Die Wahrheit aber ist nicht nur eine andere, es gibt sogar ziemlich viele andere Wahrheiten, eine davon ist, dass es keine Zivis mehr gibt. Die Spannbreite des Lebens im Alter ist riesig, und während die einen ihre Wirtschaftswunderrendite auf globalen Aktivreisen durchbringen, sitzen andere im Seniorenhaus Geiselblick in Braunsbedra. Mit Braunsbedra wiederum sind wir in der Provinz und damit auch in Wittgendorf angelangt, von wo aus gerade die größte seniore Mobilitätsoffensive seit Erfindung des Rollators ihren Anfang nimmt. „Wittgendorfs Neffe“, das war doch Thomas Bernhard, oder? 350 Kilometer Hass auf „miserable Drecksorte“ der Provinz, in denen es die NZZ nicht zu kaufen gibt, in denen also kaum zu überprüfen ist, ob die Rentendebatte wieder angemessen bebildert wurde. Wittgendorf, das ist ein ganz wirklicher Ort bei Zittau, Sachsen, der soeben die Einführung von Mitfahrbänken ausgerufen hat. Während das Fehlen der NZZ in Wittgendorf noch zähneknirschend akzeptiert worden war, gab es wegen der Ausdünnung des Busfahrplans einen recht heftigen Emotionsstau, der sich nun verblüffend positiv entlädt. Die vier Haltestellen im Ort sollen Tramper-Punkte werden, ein Angebot vor allem für Alte. Sie sollen sich hinsetzen, Daumen raus, und schon geht es zum Nulltarif nach Zittau. Erforderlich dafür ist freilich eine gewisse Mitnahme-Mentalität, die aber selbst Altkanzler Schröder akzeptieren wird. Schröder kennt die Nöte, er hat selbst viele Jahre in der „Provinz“ verbracht, und damit ist ausnahmsweise mal nicht Hannover gemeint, sondern sein Lokal der Wahl gegenüber dem Kanzleramt in Bonn. Die Provinz ist der Ort der Erkenntnis und, zwangsweise, der Ort des Aufbruchs. „Erst wenn alles scheißegal ist, macht das Leben wieder Spaß“, hat Sven Regener getextet, das Lied heißt „Delmenhorst“, ein Begriff aus der Kategorie Posemuckel und zugleich Chiffre für alle jene Gegenden, in denen Musik nicht nur Hobby, sondern Ausweg ist. Mit der Mobilität verhält es sich in Wittgendorf ganz ähnlich, und seit Flixbus und Easyjet hat die Jugend ihr Vorrecht aufs Trampen eh verwirkt. Jetzt sind also die Alten mal dran. Die Sorge besteht einzig darin, dass sich auf die Bänke jemand setzen könnte, der nichts weiter sucht als eine Verschnaufpause. Das ist die Dystopie: ein kurzes Daumenzucken nur, schon wird man verladen – auf einen Beifahrersitz Richtung Zittau. MÜNCHEN, MITTWOCH, 6. JULI 2016 Britanniens Hauptstadt ist Europas wichtigster Finanzplatz – imposante Gebäude wie die 180 Meter hohe „Gurke“ („The Gherkin“) künden davon. Doch nach dem Brexit-Votum herrscht in der Bankenmetropole Aufruhr. Viele Jobs sind gefährdet, Finanzkonzerne drohen damit abzuwandern Die Seite Drei 16 Bundesländer gegen Schäuble Der Streit um die Flüchtlingskosten eskaliert: Vor dem Gipfel im Kanzleramt fordern die Ministerpräsidenten acht Milliarden Euro mehr vom Bund. Der Finanzminister hält das für zu viel von cerstin gammelin und wolfgang wittl Berlin – Unmittelbar vor dem für Donnerstag geplanten Gipfeltreffen zur Verteilung der Integrationskosten für Flüchtlinge im Bundeskanzleramt fordern die Bundesländer acht Milliarden Euro zusätzlich vom Bund. Diese Summe solle als jährliche Pauschale, „gestaffelt auf drei Jahre“ ausgezahlt werden, sagte Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) der Süddeutschen Zeitung. Demnach sollen in diesem Jahr 1,5 Milliarden Euro, im kommenden Jahr 2,5 Milliarden Euro und 2018 schließlich vier Milliarden Euro aus Berlin an die Länder überwiesen werden. Die Forderung lässt den Streit um die Integrationskosten weiter eskalieren. Ein Sprecher von Bundesfinanzminister Wolf- gang Schäuble (CDU) sagte am Dienstag auf Nachfrage: „Wir werden diese Forderung nicht erfüllen.“ Damit bleibt Schäuble bei seiner unnachgiebigen Linie. Er hatte bereits bei Gipfeltreffen im Mai und im Juni eine zusätzliche Integrationspauschale abgelehnt. Zugleich hatte er gefordert, die Länder sollten zunächst ihre Integrationskosten klar nachweisen. Erst dann könne über weitere finanzielle Zugeständnisse überhaupt geredet werden. Seehofer sieht dagegen die Bundesregierung in der Verantwortung. Der Bund habe vor einem Jahr, als die Flüchtlinge gekommen seien, von einer Verantwortungsgemeinschaft gesprochen. Er stehle sich jetzt aber aus der Verantwortung, „wenn er sich nicht mal mit zwanzig Prozent an den Kosten beteiligt für etwas, das er selbst ausgelöst hat“. Die Länderchefs seien sich in ih- ren Forderungen „16 zu null“ einig. Man habe sich „ausführlich beraten“ und „eng abgestimmt“. Die Länder fordern seit Monaten, dass der Bund die Flüchtlinge mitfinanziert, die in Deutschland bleiben dürfen. Die Länder benötigen weiteres Geld für Sprachkurse, Weiterbildungsangebote, Kita-Plätze und soziale Betreuung. Der Bund weigert sich bisher, mitzuzahlen. Er ist lediglich bereit, die Kosten für die Unterbringung voll zu übernehmen und die Betreuung unbegleiteter Jugendlicher in diesem Jahr mit einer Milliarde Euro zu unterstützen. Den Ländern reicht das nicht. Der Bund habe „gewaltige Steuereinnahmen und eine große Zinsersparnis“, sagte Seehofer. Man wolle die soliden Bundesfinanzen nicht gefährden, aber acht Milliarden Euro würden den Bundeshaushalt nicht sprengen. Der CSU-Chef warnte davor, die Entscheidung weiter zu verzögern, und rief den Bundesfinanzminister dazu auf, so zu agieren, wie er es von anderen erwarte: „Wolfgang Schäuble hat die Europäische Union aufgefordert, schnell und effizient zu handeln. Diesem Beispiel sollte die Bundesregierung in Deutschland folgen.“ Aus der Bundesregierung verlautete am Dienstag, man sei bemüht, sich zu einigen. Das dritte Gipfeltreffen zu den Integrationskosten solle nicht erneut scheitern. Am Mittwochabend werden die Parteispitzen von CDU und CSU in Vorbesprechungen versuchen, über Kompromisse bei anderen strittigen Vorhaben wie der Reform des Bund-Länder-Finanzausgleichs zu einer Einigung zu kommen. An dem Treffen nehmen die Vorsitzenden der CDU/CSUBundestagsfraktion teil. Seite 4 HEUTE Thema des Tages Der Moscheenstreit von Monheim ist ein Sinnbild für die Integration von Muslimen 2 Meinung In der Politik hat der Typus des Bühnenmenschen derzeit Konjunktur im Übermaß 4 Feuilleton Ein großes Kapitel des Kinos endet: Der iranische Regisseur Abbas Kiarostami ist tot 10 Wirtschaft Mit Steuergeld löst Minister Schäuble viele politische Konflikte – ein Überblick 17 Sport Ritter mit eisernen Nerven: Nationalspieler Jonas Hector im Interview 25 Medien, TV-/ Radioprogramm Forum & Leserbriefe München · Bayern Rätsel & Schach Traueranzeigen 31,32 15 30 12 14 Süddeutsche Zeitung GmbH, Hultschiner Straße 8, 81677 München; Telefon 089/2183-0, Telefax -9777; [email protected] Anzeigen: Telefon 089/2183-1010 (Immobilien- und Mietmarkt), 089/2183-1020 (Motormarkt), 089/2183-1030 (Stellenmarkt, weitere Märkte). Abo-Service: Telefon 089/21 83-80 80, www.sz.de/abo A, B, F, GR, I, L, NL, SLO, SK: € 3,40; dkr. 26; £ 3,20; kn 29; SFr. 4,80; czk 96; Ft 920 31027 4 190655 802602 Sie haben sich auf alle denkbaren Schwierigkeiten eingestellt. Das Worst-Case-Szenario: Steinschleudern. „Wir mussten damit rechnen, dass jemand uns eines der Geräte vom Himmel schießt“, sagt Angela Travis, Kommunikations-Chefin des Kinderhilfswerks Unicef im südostafrikanischen Malawi. Deshalb startete sie vorab eine Aufklärungskampagne, ging mit ihren Kollegen in die Dörfer entlang der Teststrecke und zeigte den Leuten das Ungetüm, das demnächst über ihre Dächer schwirren würde: ein blau-weißer Kasten, von vier Propellern betrieben, ein Meter Durchmesser. „Der Glaube an Hexerei ist hier sehr verbreitet“, sagt Angela Travis. Aber nachdem die Menschen in den Dörfern das Fluggerät anschauen und anfassen konnten, „waren die meisten eher begeistert als beunruhigt“. Ob man nun an Hexerei glaubt oder nicht: Bislang haben unbemannte Flugobjekte am afrikanischen Himmel vor allem Drohnen für Afrika Die Flugobjekte sollen jetzt Leben retten Schrecken verbreitet. Etwa in Somalia, wo US-amerikanische Drohnen mutmaßliche Terroristen töten und dabei immer wieder auch Zivilisten treffen. Die Idee, dass man die Technik auch für heilsame Zwecke einsetzen könnte, kam einer leitenden Unicef-Mitarbeiterin während eines Flugs in einer südafrikanischen Linienmaschine: Im Bordmagazin las sie einen Artikel über Pläne, Taschenbücher oder Pizza per Drohne in amerikanischen Städten auszuliefern. Warum nicht auch Blutproben in Afrika, dachte sie sich. In Malawi trägt jeder zehnte Einwohner das HI-Virus in sich. Von den Kindern infizierter Mütter, die bereits von Geburt an den Erreger im Blut haben, stirbt jedes zweite noch im ersten Lebensjahr. Das lie- ße sich in vielen Fällen verhindern, indem man nach der Geburt eine Blutprobe nähme und – bei positivem Befund – unmittelbar mit einer medikamentösen Therapie begänne. Doch viele Straßen in Malawi sind unbefestigt und obendrein oft überschwemmt; eine Blutprobe per Motorrad ins nächste Labor zu transportieren, kann zwei Wochen dauern. Viel zu lange, um rechtzeitig mit der lebensrettenden Behandlung zu beginnen. Mit den Testdrohnen, die Unicef startete, waren die meisten Proben binnen 20 Minuten im Labor. Bislang sind die Flüge für den regulären Betrieb noch zu teuer, doch die Kosten könnten in naher Zukunft deutlich sinken. Denn die Technik wird auch anderswo auf dem Kontinent rasant ausgebaut, vor allem in Ruanda, wo eine US-Firma im August testweise Blut für Transfusionen in entlegene Dörfer fliegen will. Zudem plant der britische Ex-Krisenreporter Jonathan Ledgard zusammen mit der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne einen „Drohnenport“ nahe der Hauptstadt Kigali, der langfristig zum Drehkreuz für ganz Ostafrika werden soll. Die Testflüge sollen Ende dieses Jahres beginnen, und die neu entwickelten Transportdrohnen sollen in der Herstellung weniger als 270 Euro kosten. Gehen die ehrgeizigen Pläne auf, könnten sie dem riesigen Kontinent mit seinen maroden Verkehrswegen tatsächlich einen Durchbruch bescheren wie zuletzt die Einführung des Mobilfunks. „Viele Afrikaner wollen endlich im 21. Jahrhundert ankommen“, sagt Angela Travis, „und Drohnen könnten dazu tatsächlich ein Schlüssel sein.“ tobias zick AfD in Baden-Württemberg bricht auseinander Im Streit über Antisemitismus in den eigenen Reihen verlässt das Gros der Abgeordneten die Fraktion – auch Chef Meuthen Stuttgart – Die von Grabenkämpfen erschütterte AfD-Fraktion im Stuttgarter Landtag spaltet sich. Fraktionschef Jörg Meuthen, der auch einer der beiden Bundesvorsitzenden der Partei ist, und zwölf weitere Abgeordnete verlassen die bisher insgesamt 23 Mitglieder zählende Fraktion. Das teilte Meuthen am Dienstag in Stuttgart mit. Grund ist der innerparteiliche Streit um den Umgang mit dem mit Antisemitismus-Vorwürfen konfrontierten Wolfgang Gedeon. „Wir bedauern ausdrücklich, die Trennung vollziehen zu müssen“, sagte Meuthen. Zuvor war es in einer Fraktionssitzung erneut um die judenfeindlichen Aussagen gegangen, die der jetzige Abgeordnete Gedeon in Büchern verbreitet hatte. Nachdem zwei Gutachter unabhängig voneinan- DIZdigital: Alle Alle Rechte Rechte vorbehalten vorbehalten –- Süddeutsche Süddeutsche Zeitung Zeitung GmbH, GmbH, München München DIZdigital: Jegliche Veröffentlichung Veröffentlichungund undnicht-private nicht-privateNutzung Nutzungexklusiv exklusivüber überwww.sz-content.de www.sz-content.de Jegliche der zu dem Ergebnis gekommen waren, dass sich Gedeon eindeutig antisemitisch geäußert hatte, wollte Meuthen dessen Ausschluss aus der Fraktion sofort zur Abstimmung stellen, und nicht erst nach der Sommerpause, wie er zunächst angekündigt hatte. Bei der Abstimmung, für die eine Zweidrittelmehrheit nötig ist, stimmten aber nur 13 von 23 Mitgliedern für den Rauswurf. Anschließend verließen diese 13 die Fraktion. „Wir sitzen heute nicht als Revolutionäre hier, wir sind die AfD, wir sind die Mehrheit und wollen nicht weichen“, sagte Jörg Meuthen. Er erklärte, die Bundes-AfD habe sich in einem Schreiben, das er in der Sitzung verlesen habe, ausdrücklich hinter die Gedeon-Gegner gestellt und den Ausschluss befürwortet. Bei dem Treffen des Bundesvorstands, auf dem die Erklärung verfasst wurde, sei Parteichefin Frauke Petry allerdings nicht dabei gewesen. Rein rechtlich bilden aber nun die zehn verbliebenen Abgeordneten im Stuttgarter Landtag die AfD-Fraktion, die 13 ausgetretenen sind fortan unabhängige Abgeordnete. Sie wollen sich zu einer Gruppierung zusammenschließen und prüfen, ob sie – auch auf Basis des Rückhalts der Bundespartei – den Fraktionsstatus an sich reißen können, sagte Meuthen. Wie das rechtlich funktionieren kann, ist noch völlig unklar. Die Causa Gedeon brachte Jörg Meuthen innerparteilich stark unter Druck. Er hatte zuerst mit Rücktritt gedroht, sollte Gedeon nicht ausgeschlossen werden aus der Fraktion, blieb dann aber doch. Die Fraktion hatte sich darauf geeinigt, dass ein Gutachten die Antisemitismus-Vorwürfe klären soll. AfD-Bundesvize Alexander Gauland hatte das scharf kritisiert: Es sei klar, dass die umstrittenen Äußerungen Gedeons antisemitisch seien. Auch die zweite AfD-Bundeschefin Frauke Petry warf ihrem Co-Vorsitzenden Meuthen vor, sich zu spät um die Antisemitismusvorwürfe gekümmert zu haben. Schon seit Monaten schwelt ein Konflikt zwischen Petry und Meuthen, weil dieser in einem Hinterzimmer-Geheimtreffen mit Gauland und dem Thüringer AfD-Fraktionschef Björn Höcke Petrys Führungsstil kritisiert hatte. Meuthen sagte am Dienstag, Petry habe sich auf den Weg nach Stuttgart gemacht. Was sie dort wolle, wisse er nicht: „Das ist eine Sache, die in Baden-Württemberg entschieden wird.“ jok, dpa Seite 4 Straßburg – Der Bundestag und andere nationale EU-Parlamente sollen nun doch über das bereits ausgehandelte Freihandelsabkommen der EU mit Kanada (Ceta) abstimmen. Die EU-Kommission beschloss am Dienstag, das Abkommen entgegen einem juristischen Gutachten nicht als reine EU-Angelegenheit zu behandeln. Sie wolle damit Verzögerungen vermeiden, sagte EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström am Dienstag in Straßburg. Sobald sich die EU-Staaten einig seien und das Europaparlament abgestimmt habe, solle Ceta vorläufig angewendet werden. Die EU-Kommission wollte Ceta eigentlich als reines EU-Abkommen einstufen. Damit wären die nationalen Parlamente im Abstimmungsprozess außen vor gewesen. Gerade in Ländern wie Deutschland und Österreich wird eine Einbeziehung der nationalen Parlamente wegen der kritischen Öffentlichkeit aber für unverzichtbar gehalten. Malmström unterstrich: „Wir fordern die Mitgliedsstaaten, die uns alle um dieses Abkommen gebeten haben (. . .), auch die Führung zu zeigen, die nötig ist, um es gegenüber ihren Parlamenten und Bürgern zu verteidigen.“ Ceta gilt als Blaupause für das Freihandelsabkommen TTIP, das die EU mit den USA aushandelt. Beide Verträge sollen für mehr Wachstum sorgen. sz Seiten 4 und 5 Referendum in Ungarn über EU-Flüchtlingsquote Budapest – Ungarns rechtspopulistische Regierung erhöht mit einem Referendum über die EU-Flüchtlingspolitik den Druck auf Brüssel. Die Bürger des Landes sollen am 2. Oktober über die von Brüssel geplante Verteilung von bis zu 160 000 Flüchtlingen auf alle EU-Staaten abstimmen. Staatspräsident János Áder legte am Dienstag das Datum für diese seit Monaten geplante Volksbefragung fest. Gemeinsam mit der Slowakei hat Ungarn schon Klage gegen die Quotenregelung beim Europäischen Gerichtshof eingereicht. Die EU-Kommission reagierte besorgt auf die Entscheidung in Budapest. sz Seiten 4 und 6 Am 2. Oktober wählen Österreicher Präsidenten Wien – Die Österreicher werden am 2. Oktober erneut in einer Stichwahl über ihren künftigen Bundespräsidenten entscheiden. Diesen Termin teilte Bundeskanzler Christian Kern am Dienstag in Wien mit. Österreichs Verfassungsgericht hatte vergangene Woche nach einer Beschwerde der rechtspopulistischen FPÖ die Stichwahl vom 22. Mai wegen Unregelmäßigkeiten bei der Auszählung der Stimmzettel für ungültig erklärt. Diese hatte Alexander Van der Bellen (Grüne) mit hauchdünnem Vorsprung vor dem FPÖ-Kandidaten Norbert Hofer gewonnen. sz Seite 7 Kartellamt ermittelt gegen Autobauer München – Das Bundeskartellamt hat wegen des Verdachts verbotener Preisabsprachen beim Stahleinkauf die Autobauer BMW, Daimler und VW sowie Zulieferunternehmen ins Visier genommen. Büroräume der Konzerne sollen bereits im Juni durchsucht worden sein. Nach SZ-Informationen soll es dabei um Absprachen bei Zuschlägen für Nickellegierungen und den Preisen für Schrott in den Jahren 2007 bis 2013 gehen. Für die Unternehmen könnte dies drastische Folgen haben: Verstöße kann die Behörde mit Geldstrafen von bis zu zehn Prozent des Unternehmensumsatzes ahnden. sz Wirtschaft Dax ▼ Dow ▼ Euro ▼ Xetra 17 Uhr 9544 Punkte N.Y. 17 Uhr 17867 Punkte 17 Uhr 1,1124 US-$ - 1,68% - 0,46% - 0,0030 DAS WETTER ▲ TAGS 25°/ 7° ▼ NACHTS Es ist teils wechselnd, teils stark bewölkt. Im Norden, Osten und den Mittelgebirgen, sowie am bayerischen Alpenrand können zeitweise Schauer vorüberziehen. Temperaturen 17 bis 25 Grad. Seite 15 Die SZ gibt es als App für Tablet und Smartphone: sz.de/plus
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