1 Morgenpost Ausgabe 1149 vom 07.07.2016 [email protected] „Was immer der menschliche Geist erfassen kann, das kann er auch erreichen!“ Napoleon Hill Das Wetter in Bad Aibling: Speisekarte: Mittagessen: Mittag Abend Salatbuffet Bratwurstparade Ramanthan Guri Sauerkraut Erdbeerquark 24°C 24°C Vor wenigen Tagen hat uns mit Tammo Klesse ein Schüler verlassen, der fast 7 Jahre unser Schüler war. Wie man es von unserem Sonnyboy gewohnt ist, lässt er sich das letzte Wort nicht nehmen und hat zu seinem Abschied eine MoPo verfasst… Sechseinhalb Jahre habe ich am DFI verbracht und heute geht meine Zeit hier zu Ende. Heute Abend habe ich mein erstes Training bei meinem neuen Verein, in einer neuen Stadt und komplett auf mich allein gestellt. Alles, was dazu gehört, erwartet mich. Dinge, die mir vorher von anderen abgenommen wurden: Wäsche waschen bzw. zusammenlegen, saubermachen, kochen, gefahren werden und, und, und… Ob ich bereit dafür bin? Ich weiß es nicht, aber ich glaube, ich habe mich die letzten 6½ Jahre auf diesen Moment gut vorbereitet und bin hier erwachsen geworden. Und jetzt erwartet mich ein neuer Lebensabschnitt, springe ins kalte Wasser. Ich weiß nicht, was auf mich zukommen wird, aber ich weiß zu 100%, dass ich jede Situation meistern werde. Wenn ich uns DFI Schüler mit Schülern von anderen Schulen vergleiche, denke ich, dass wir (zumindest einige von uns) auf jeden Fall ein Stück weiter im Kopf sind. Wir denken positiver, selbst wenn mal etwas schief geht. Auch wenn mal etwas in die Hose geht, lassen wir uns unsere gute Laune nicht nehmen. Ich bin sehr dankbar dafür, dass mir solch ein Denken hier beigebracht wurde. Man kann den Tag viel entspannter angehen und lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Ich danke auch allen Mitarbeitern des DFI, dass sie mich auf meinem Weg unterstützt haben, gerade in jenen Momenten, in denen man Unterstützung dringend benötigt. Und der Geschäftsführung danke ich dafür, dass sie es mir ermöglicht hat, so eine lange Zeit am DFI zu verweilen. Ich freue mich einfach riesig über die Zeit, die ich hier verbracht und die Erinnerungen, die ich hier erlebt habe. Ich kann mich noch an die zehnte Klasse erinnern. Kurz bevor unsere Abschlussfeier war, ist meine Mutter fest davon ausgegangen, dass ich das DFI verlasse und nach Hause komme. Abendessen: Brotzeit und Salat Wir saßen im McDonalds (Salat essen) in Rosenheim und wollten mit dem Zug nach München fahren, als ein Mannschaftskollege von mir kam und mich fragte, was ich nächstes Jahr mache. Ich habe ihm von meinen Plänen erzählt und während ich ihm sagte, dass ich am DFI bleibe, hat meine Mam mich mit großen Augen angeschaut und als mein Freund weg war, ist eine riesen Diskussion ausgebrochen. Im Endeffekt sind wir nicht nach München gefahren, und ich konnte meine Mam überzeugen, dass ich am DFI bleibe. In meiner Abschlussrede hatte ich versprochen, dass ich in zwei Jahren zum Fach Abi wieder auf der Bühne stehe und die Rede halte. Und genauso kam es, zwei Jahre später hielten Lukas Beißwenger und ich die Rede für die Abiturienten aus der zwölften Klasse der Deutsches Sport Privatschule. Meine Mam war unheimlich stolz auf mich und war froh, dass ich am DFI geblieben bin und mein Fach Abi gemacht habe. Das nächste Jahr habe ich dann noch einen draufgesetzt und habe mein Abitur gemacht. Ich bin jetzt komplett fertig mit der Schule und habe 13 endlos lange Jahre durchgehalten. Jetzt habe ich genug Zeit, mich nur auf Fußball zu konzentrieren. Die Bedingungen werden nicht so gut wie am DFI sein, aber nicht die Bedingungen sind entscheidend, sondern das, was man daraus macht. Ich hatte früher jeden Tag in der Schule Individualtraining und in der dreizehnten Klasse plötzlich nicht mehr. Am Anfang dachte ich mir, dass es eigentlich viel entspannter ist, morgens mal kein Fußball zu haben und jeden Tag nur bis ein Uhr Schule. Aber irgendwann habe ich das Individualtraining schätzen gelernt. Ich bin morgens in die Schule gegangen und dachte mir jeden Morgen: "Wie geil wäre es jetzt mit meinen Kumpels zu kicken und uns zu verbessern". Ich sehe immer wieder viele, die keine Lust aufs Individualtraining haben. Ich sage euch ganz ehrlich: Wenn ihr zum Individualtraining keinen Bock habt, dann ist Fußball einfach nicht eure Sportart. Man kann sich nichts Geileres vorstellen, als morgens aufzustehen und dann von Trainern trainiert zu werden, deren einziges Ziel es ist, dich zu verbessern und dir zu helfen, deinen Traum zu erfüllen. Ich bereue keinen einzigen Tag hier (außer den Tag, als ich die Entscheidung mit den Stinkbomben getroffen habe)… Wenn ich mit meinem jetzigen Wissen als dreizehnjähriger nochmal die Entscheidung treffen müsste, ob ich aufs Internat gehe oder nicht, dann würde die Antwort nicht lange auf sich warten lassen. Tammos Weg ist vorbildlich für all unsere Schüler: Abi gemacht und den ersten Vertrag unterschrieben! Viel Glück bei den Würzburger Kickers, Tammo!
© Copyright 2024 ExpyDoc