Ausgabe herunterladen - Lebenshilfe Göppingen

www.lh-goeppingen.de
Inklusive
Arbeitswelten
13
Juni 2016
Unser Schwerpunktthema:
INKLUSIVE ARBEIT –
ERFOLGSMODELLE DER LEBENSHILFE
Inhalt
Termine
03Editorial
04 Nachruf Dr. h.c. Tom Mutters
04. JUNI Mitgliederversammlung Lebenshilfe
Göppingen
SCHWERPUNKTTHEMA „INKLUSIVE ARBEITSWELTEN”
05 UN-Behindertenrechtskonvention
06 Formen der inklusiven Beschäftigung
09 Gastkommentar: Jutta Schiller
10 Café am Kornhausplatz
11 Mensa in Geislingen
12 Kooperation mit den Werkstätten – Arbeiten im FuB
14 Kooperationsbetriebe im Landkreis
16Biografien
20 Partner in Industrie, Handel und Dienstleistung
24 Pro Move
10. JUNI Offene Disco in der Bodelschwingh-Schule
Geislingen mit der Band „Time Square“ aus Ehingen.
19.00 Uhr.
18. JUNI Frühlingsfest des Schulkindergartens
3. JULI Kinderfest der Alb-Fils-Kliniken; mit dabei:
die Sozialmedizinische Nachsorge der LH.
15. + 16. JULI 24-Stunden-Paddeln der Kinderklinik
Esslingen; mit dabei: die Sozialmedizinische
Nachsorge der LH
26 Integrationsfachdienst Göppingen
MENSCHEN IN DER LEBENSHILFE
28 Christian Mann
3. OKTOBER „Wir alle für unsere Kinder“
in Bad Boll.
8. OKTOBER Bildungsmesse im Uditorium
in Uhingen.
AUS DEN BEREICHEN
0 Neu: Kurzzeitaufenthalt in der „Bettlad“
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31 Infoabend in der Beratungsstelle Göppingen
31Beschwerdemanagement
32 Komm.rein
33 Wohnen in der Gemeinschaft
34 Wohnen in der Familie
35 Buch-Meister
36 Inklusion im Kindergarten
37 Gleichstellungstag 2016
38 Inklusionsprojekt: „Wir überwinden Grenzen“, Teil II
Impressum
HERAUSGEBER
Lebenshilfe für Menschen
mit Behinderung Kreisvereinigung Göppingen e.V.
Heubachstr. 6-10
73092 Heiningen
www.lh-goeppingen.de
[email protected]
GESCHÄFTSFÜHRUNG
Uwe Hartmann
REDAKTION
Margit Haas, Thomas Neumeister,
Doris Röckle-Siegel, Bernd Schiller
GESTALTUNG & SATZ
Michael Renner, Adina Mugrauer
MRP-Studio Mediendesignagentur
LIEBE LESERIN, LIEBER LESER,
Uwe Hartmann,
Geschäftsführer
Hans Brodbeck,
Erster Vorsitzender
9. JULI Sommerfest in Heiningen.
20. SEPTEMBER Weltkindertag auf den
Marktplätzen in Göppingen und Geislingen.
UNSERE PARTNER
Editorial
19. / 26. OKTOBER + 16. NOVEMBER
Stärkekurs „Abenteuer Pubertät“;
Beratungsstelle, Schützenstr. 14, Göppingen;
jeweils 19 Uhr.
7. NOVEMBER Zehn Jahre Sozialmedizinische
Nachsorge der LH; Alb-Fils-Kliniken: Fachreferat von
Andreas Podeswik, Bundesverband Bunter Kreis,
Beginn 19 Uhr.
9. NOVEMBER Infoabend der Beratungsstelle zum
Pflegestärkungsgesetz II (Änderungen ab 2017);
19.30 Uhr, Schützenstr. 14, Göppingen
12. NOVEMBER Bildungsmesse in der Werfthalle in
Göppingen.
1. - 29. DEZEMBER Göppinger Waldweihnacht mit
unserem Café am Kornhausplatz.
vor etwa zehn Jahren haben die Vereinten Nationen in New
York die „Convention on the Rights of Persons with Disabilities“ – das „Übereinkommen über die Rechte von Menschen
mit Behinderungen“ beschlossen, das auch Deutschland
ratifiziert hat. Ziel der Konvention ist es, allen Menschen
die uneingeschränkte Teilhabe an allen Lebensbereichen zu
ermöglichen.
Dieser „UN-Behindertenrechtskonvention“ genannte völkerrechtlich verbindliche Vertrag betont nicht nur die allgemeinen
Menschenrechte auch für Menschen mit einem Handikap.
Zahlreiche, speziell auf die besondere Lebenssituation behinderter Menschen abgestimmte Regeln wurden formuliert.
Auch Arbeit wird thematisiert.
„Arbeit verleiht Würde“, hat auch Papst Franziskus betont
und damit die grundlegende Bedeutung von Arbeit für den
Menschen unterstrichen. Dies gilt im besonderen Maße für die
Menschen, die wir begleiten und betreuen.
Erfreulicherweise gibt es im Filstal zahlreiche Unternehmer,
die es als Chance und nicht als Last betrachten, einen Menschen mit einer Behinderung zu beschäftigen. Gut begleitet
von unseren MitarbeiterInnen und PartnerInnen gelingt es
daher immer wieder erfolgreich, für diese Menschen einen
dauerhaften Arbeitsplatz außerhalb unserer Werkstätten zu
finden. Inklusive Arbeit wirkt aber auch nach innen. Wir
stellen Ihnen einen jungen Mann vor, dem es gelungen ist,
dank vielfältiger Begleitung sich vom „Betreuten“ zum „Betreuer“ weiterzuentwickeln und so seinen Alltag weitgehend
selbstbestimmt zu leben. Alle diese Menschen haben zunächst
in unseren Werkstätten für Menschen mit einer Behinderung
erste Erfahrungen im Arbeitsleben gemacht. Die überwiegende
Zahl von ihnen haben dort dauerhaft eine Beschäftigung, die
sie befriedigt und ausfüllt.
In unserer Rubrik „Aus den Bereichen“ wird einmal mehr
deutlich, wie vielfältig und umfassend die Angebote und Aktivitäten in den unterschiedlichsten Bereichen der Lebenshilfe
sind. Sie werden von unseren Klienten und ihren Familien
geschätzt und nachgefragt. Wir freuen uns besonders, dass
wir bei den selbstbestimmten Wohnformen wie dem Ambulant
Betreuten Wohnen und dem Wohnen in Familien einen stetigen Zulauf haben. Mit der Mensa im Michelberg-Gymnasium
Geislingen und dem Café am Kornhausplatz in Göppingen
haben wir erfolgreiche Geschäftsmodelle entwickelt. Unsere
bunten Bilderseiten belegen, dass wir überall im Landkreis
ganz selbstverständlich mit von der Partie sind.
Stillstand ist Rückschritt – und deshalb entwickeln wir uns
stetig weiter. Helfen Sie uns dabei. Wir haben ein Ideen- und
Beschwerdemanagement entwickelt, das von Ihrer Beteiligung
leben wird.
Apropos verbessen: Wir haben den meisten Texten einen
Vorspann in Leichter Sprache vorangestellt. So erreichen wir
alle Menschen.
Wir wünschen Ihnen gute Unterhaltung bei der Lektüre
unseres Magazins.
Uwe Hartmann
Geschäftsführer
Hans Brodbeck
Erster Vorsitzender
Alle Rechte vorbehalten.
Vervielfältigungen aller Art sind
nur mit Genehmigung der
Lebenshilfe Göppingen gestattet.
V.I.S.D.P.
Uwe Hartmann
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SCHWERPUNKTTHEMA: INLUSIVE ARBEITSWELTEN
Nachruf
Tom Mutters
Gründer der Lebenshilfe
hochbetagt verstorben
Dr. med. h. c. Tom Mutters, Gründer und Ehrenvorsitzender
der Bundesvereinigung Lebenshilfe, ist am 2. Februar in
Marburg im Alter von 99 Jahren gestorben. „Heute empfinden
wir alle in der Lebenshilfe tiefe Trauer. Tom Mutters war für
uns ein echter Held und wird es immer bleiben. Nach dem
furchtbaren Krieg, in dem 300.000 kranke und behinderte
Menschen als lebensunwert von den Nazis verfolgt und ermordet wurden, war es Tom Mutters, der die Familien ermunterte,
ihre geistig behinderten Kinder nicht mehr zu verstecken“,
sagt Ulla Schmidt, Bundesvorsitzende der Lebenshilfe und
Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages.
Als UNO-Beauftragter für „Displaced Persons“ – so der Ausdruck für Zwangsarbeiter, KZ-Häftlinge und andere Menschen,
die von den Nazis verschleppt worden waren – lernte Tom
Mutters in der Nachkriegszeit das Elend geistig behinderter
Kinder in den Lagern und in der hessischen Anstalt Goddelau
kennen. Er sagte: „In ihrer Hilflosigkeit und Verlassenheit
haben diese Kinder mir ermöglicht, den wirklichen Sinn
des Lebens zu erkennen: die Hinwendung zum Nächsten“.
Zusammen mit Eltern gründete er 1958 in Marburg die
Bundesvereinigung Lebenshilfe, deren Geschäftsführer er 30
Jahre lang war.
Foto: Hans D. Beyer
Tom Mutters gründete zusammen mit
Eltern und Fachleuten die BundesVereinigung Lebenshilfe.
Tom Mutters ist im Februar 2016
gestorben. Er wurde 99 Jahre alt.
Tom Mutters sagte: Menschen mit einer
geistigen Behinderung sind wichtig und
wertvoll. Sie gehören zur Gesellschaft
dazu.
Gemeinsam mit den örtlichen
Lebenshilfe-Vereinen hat er wichtige
Ziele erreicht:
›› Die Schul-Pflicht für Menschen mit
einer geistigen oder mehrfachen
Behinderung.
›› Die Forderung nach einer
inklusiven Gesellschaft.
Er wurde über Jahrzehnte zu ihrem Motor. „Tom, der Gründer“ wird er bis heute genannt. In den Anfangsjahren reiste er
kreuz und quer durch das Land und brachte seine Botschaft
in jeden Winkel: Menschen mit sogenannter geistiger
Behinderung gehören ohne Wenn und Aber dazu. Sie sind
ein wertvoller Teil der Gesellschaft – sie brauchen nur mehr
Unterstützung als andere. Tom Mutters hatte 1965 maßgeblichen Anteil an der Gründung der ZDF-Fernsehlotterie „Aktion
Sorgenkind“, die heute Aktion Mensch heißt und Projekte für
Menschen mit Behinderung fördert.
Er brachte den Selbsthilfe-Gedanken in die ganze Welt, nach
Indien, Afrika und nach dem Fall der Mauer in den Osten
Deutschlands und Osteuropa. Ein erstes großes Ziel war erreicht, als in den 1960er- und 1970er-Jahren die Schulpflicht
schrittweise für geistig behinderte und schwer mehrfach
behinderte Kinder eingeführt wurde. Bis dahin galten sie als
bildungsunfähig.
Tom Mutters hat die Lebenshilfe über Jahrzehnte geprägt, hat
Menschen mit Behinderung und ihren Angehörigen zu neuem
Selbstbewusstsein verholfen. Seine Visionen spiegeln sich in
der UN-Behindertenrechtskonvention wider. „Mit ihm“, sagt
Ulla Schmidt, „ist eine der ganz großen Persönlichkeiten der
deutschen Nachkriegsgeschichte von uns gegangen.“
Tom Mutters war am 23. Januar 1917 in Amsterdam geboren.
Er lebte mit seiner Frau Ursula in Marburg. Sie haben vier
Söhne, drei Enkel und ein Urenkelkind.
Die UNBehindertenrechtskonvention
Das Übereinkommen
über die Rechte von Menschen
mit Behinderungen
Für Menschen mit Behinderung gibt es
eine wichtige Vereinbarung. Sie heißt
Behindertenrechtskonvention.
›› Menschen mit Behinderung haben die
gleichen Rechte bei der Arbeit wie andere
Menschen.
Viele Länder haben diese Vereinbarung
unterschrieben.
›› Menschen mit Behinderung müssen bei
der Arbeit gut behandelt werden.
In dieser Vereinbarung steht etwas über die
Rechte von Menschen mit Behinderung
›› Menschen mit Behinderung dürfen nicht
zu gefährlichen Arbeiten gezwungen
werden.
Es steht auch etwas über die Rechte von
Menschen mit Behinderung bei der Arbeit
darin:
›› Menschen mit Behinderung dürfen auch
für ihre Rechte bei der Arbeit kämpfen.
›› Menschen mit Behinderung dürfen selbst
entscheiden, wo sie arbeiten wollen. Zum
Beispiel in einer Werkstatt für Menschen
mit Behinderung. Oder in einer Firma
oder Fabrik.
›› Menschen mit Behinderung sollen Hilfen
am Arbeitsplatz bekommen.
›› Menschen mit Behinderung haben das
Recht, eine Ausbildung zu machen. Oder
etwas für ihre Arbeit zu lernen.
›› Deutschland muss dafür sorgen, dass das
alles klappt.
›› Menschen mit Behinderung sollen Hilfe
bekommen, wenn sie einen Arbeitsplatz
suchen.
›› Mehr Betriebe sollen Menschen mit
Behinderung eine Arbeit geben.
›› Menschen mit Behinderung sollen eine
Arbeit bekommen, wenn sie sie gut
machen können. Sie sollen eine Arbeit
nicht verlieren, wenn sie sie gut machen.
›› Menschen mit Behinderung sollen auch in
Ämtern oder Schulen arbeiten.
›› Menschen mit Behinderung dürfen ein
eigenes Geschäft aufmachen.
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Verschiedene Formen der
inklusiven Beschäftigung
KONTAKT ZU 1-3
Bildungszentrum
Ruth Nirschl-Weber
Vorderer Berg 50/1
73035 Jebenhausen
Fon 07161 38995-60
[email protected]
Berufliche Maßnahmen des Bildungszentrums
und der Werkstätten
MIRONA BERENZ
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PROJEKT FIT
JOBCOACH
BETRIEBS-ORIENTIERTER
BERUFS-BILDUNGSBEREICH (BoBBB)
UNTERSTÜTZTE
BESCHÄFTIGUNG
ARBEIT VOR ORT
DIE LEBENSHILFE UNTERWEGS
Die Jobcoaches vom Bildungszentrum der Lebenshilfe arbeiten
mit den Bodelschwinghschulen
und dem Institut Eckwälden
zusammen.
Bei einem betriebsorientierten Bildungsbereich findet
die praktische Berufsausbildung in einem Betrieb auf
dem allgemeinen Arbeitsmarkt statt.
Die Unterstützte Beschäftigung ist für
Menschen mit Behinderung, die auf dem
allgemeinen Arbeitsmarkt arbeiten können.
50 Menschen mit Behinderung arbeiten
in verschiedenen Betrieben im Landkreis
Göppingen.
Hier werden verschiedene Tätigkeiten geübt.
Sie arbeiten auf festen Arbeitsplätzen in
einem Betrieb. Dort werden alle wichtigen
Tätigkeiten trainiert.
Trotzdem sind sie Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter der Werkstatt für Menschen mit
Behinderung.
Das Ziel ist eine Übernahme in ein
dauerhaftes Arbeitsverhältnis auf dem
allgemeinen Arbeitsmarkt.
Das nennt man ausgelagerte Arbeits-Plätze
oder Arbeit vor Ort.
Sie begleiten die Schüler während
der Praktika in Betrieben.
Mindestens 1 Tag in der Woche sind die Teilnehmer
und Teilnehmerinnen zur theoretischen Ausbildung
im Bildungszentrum der Lebenshilfe.
PROJEKT FIT
JOBCOACH
BETRIEBSORIENTIERTER
BERUFSBILDUNGSBEREICH (BoBBB)
UNTERSTÜTZTE
BESCHÄFTIGUNG (UB)
In Kooperation mit den Bodelschwinghschulen
in Göppingen und Geislingen sowie dem
Institut Eckwälden begleiten Jobcoaches des
Bildungszentrums Schüler zu Praktika in
regionale Betriebe. Dort sammeln sie
Erfahrungen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt und erhalten Orientierungshilfe für
berufliche Perspektiven nach der Schule.
Der Berufsbildungsbereich (BBB) im Bildungszentrum Jebenhausen ist eine
Maßnahme zur beruflichen Bildung und Qualifizierung für Menschen mit
einer wesentlichen Behinderung, die erwerbsgemindert sind. Finanziert
werden sie von der Agentur für Arbeit oder der Deutschen Rentenversicherung. Sie dauert in der Regel 27 Monate. Der betriebsorientierte Berufsbildungsbereich (BoBBB) ist eine von der Lebenshilfe Göppingen entwickelte
Sonderform des BBB und will den Zugang zum allgemeinen Arbeitsmarkt
ermöglichen. Dabei wird der Berufsbildungsbereich zum überwiegenden
Teil in einem Betrieb auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt durchgeführt.
Die TeilnehmerInnen werden im Betrieb vor Ort qualifiziert und Tätigkeiten
eingeübt.
Unterstützte Beschäftigung eröffnet Menschen mit
einer Behinderung durch betriebliche Orientierung,
Erprobung und Qualifizierung an konkreten Arbeitsplätzen Chancen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt.
Voraussetzung ist, dass sie dafür arbeitsfähig sind.
Ziel ist die Übernahme in ein tarifliches Arbeitsverhältnis. Die Jobcoaches begleiten die Qualifizierung
im Betrieb.
Im optimalen Fall steht am Ende
dieser Berufsorientierung der Einstig in
den weiteren Berufsweg des Schülers.
Der Betrieb wird stundenweise von den Jobcoaches des Bildungszentrums
unterstützt. Sie halten engen Kontakt zum Betrieb, sind Ansprechpartner
und leiten vor Ort die TeilnehmerInnen auch an, die gleichzeitig im
Bildungszentrum individuell weiter geschult werden. An bis zu vier Tagen
in der Woche arbeiten sie in ihrem Betrieb, einen Tag lang werden sie in
Jebenhausen gezielt gefördert in Fachtheorie, Sozialkompetenz, Mobilität
oder Zahlenverständnis.
Hier gibt es andere Arbeiten als in der
Werkstatt für Menschen mit Behinderung.
Das Ziel von vielen Mitarbeitern und
Mitarbeiterinnen ist eine feste Anstellung in
einem Betrieb.
Ein ausgelagerter Arbeits-Platz führt
manchmal zu einer festen Anstellung in
diesem Betrieb.
Ergänzend zum Training am Arbeitsplatz werden
am Projekttag im Bildungszentrum berufs- und
arbeitsplatzübergreifendes Wissen vermittelt und
Kompetenzen trainiert.
Die Menschen mit Behinderung werden
regelmäßig von den Jobcoaches der Werkstatt
im Betrieb besucht und unterstützt.
Die individuelle betriebliche Qualifizierung wird im
Auftrag der Agentur für Arbeit durchgeführt und
dauert bis zu 24 Monaten.
Fortsetzung auf S. 8
Ein erfolgreicher BoBBB kann in ein tarifliches Arbeitsverhältnis oder in
einen ausgelagerten Arbeitsplatz der Werkstätten übergehen.
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KONTAKT ZU 4
Arbeit vor Ort
Oliver Frey
Heilbronner Str. 15/1
73037 Göppingen
Fon 07161 50307-110
[email protected]
ARBEIT VOR ORT – DIE
LEBENSHILFE UNTERWEGS
Fortsetzung von S. 7
OLIVER FREY
Im Landkreis Göppingen unterwegs: Das sind wir vier
KollegInnen des Werkstattbereichs „Arbeit vor Ort“. Aktuell begleiten wir 50 MitarbeiterInnen in so genannten ausgelagerten
Werkstatt-Arbeitsplätzen. Diese MitarbeiterInnen arbeiten in
den verschiedensten Unternehmen im Landkreis und darüber
hinaus. Das Besondere ist: Sie bleiben weiterhin Beschäftigte der
Werkstätten im Rahmen der Teilhabe am Arbeitsleben nach den
geltenden gesetzlichen Bestimmungen des Sozialgesetzbuches
(SGB) IX. Wir aber begleiten sie direkt an ihrem Arbeitsplatz;
so entstand der Name „Arbeit vor Ort“.
Motivation und Ziele der MitarbeiterInnen sind unterschiedlich. Oft haben sie den Wunsch nach einer Tätigkeit in einem
Arbeitsfeld, das die Werkstätten nicht bieten. Auch ein höherer
Verdienst spielt eine Rolle. Und letztlich wird die Beschäftigung
in der Werkstatt für behinderte Menschen leider immer noch zu
oft als Stigma erlebt: Der Mensch wird in unserer Gesellschaft
allzu schnell an dem gemessen, was er zu leisten imstande ist.
Viele MitarbeiterInnen wünschen sich auch eine Festanstellung.
Hier hat sich der ausgelagerte Arbeitsplatz als notwendiger und
sinnvoller Zwischenschritt bewährt.
Die Bandbreite der Beschäftigungsfelder ist vielfältig. Unsere
MitarbeiterInnen sind in Industrieunternehmen, in Kommunen,
im Handwerk, im Dienstleistungssektor und im sozialen
Bereich in den verschiedensten Beschäftigungsmodellen tätig. Sie arbeiten Vollzeit. Es gibt Kombinationen mit einem
oder mehreren Arbeitstagen in einer Werkstatt oder saisonale Außenarbeitsplätze etwa in einer Baumschule oder einem
Freibad. Es gibt einen Mitarbeiter mit zwei Außenarbeitsplätzen,
deren Umfang variiert.
In unserem Alltag erleben wir regelmäßig, dass Betriebe – neben der Angst vor finanziellen Nachteilen – Vorbehalte haben,
die es erschweren, Menschen mit Behinderung in ein tarifliches
Arbeitsverhältnis direkt aus der Werkstatt heraus zu vermitteln.
Die Möglichkeit, einen Außenarbeitsplatz einzurichten, eröffnet ihnen aber die Möglichkeit, Menschen mit Behinderungen
im Betrieb zu integrieren, deren Leistungsvermögen für
eine Festanstellung nicht oder noch nicht ausreichen würde. Persönliche Erfahrungen und Wertvorstellungen der
Entscheidungsträger spielen eine gewichtige Rolle. Größere
Unternehmen verstehen sich als gesellschaftlicher Akteur mit
einer entsprechenden Verantwortung; und im Unternehmen
selbst ist zu beobachten, dass das kollegiale Miteinander positiv beeinflusst wird.
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Liebe Mitglieder, Freunde
und Förderer der
Lebenshilfe Göppingen!
In mehrfacher Hinsicht bin ich mit Ihnen persönlich
verbunden: als Mitglied, als Vorsitzende des Kreisbehindertenrings Göppingen, als ehrenamtliche
Behindertenbeauftragte des Landkreises Göppingen
und als Ehefrau eines Mitarbeiters.
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Unsere Aufgabe ist es, Arbeitsplätze zu finden, die den Wünschen
und dem Leistungsvermögen unserer KlientInnen entsprechen.
Wir bereiten sie auf ihre Aufgaben im Unternehmen vor und integrieren sie im Betrieb erfolgreich. Oft geht dem ein Praktikum
voraus, das die Unternehmen nicht selten auf einen Bedarf aufmerksam macht, der vorher so nicht bestanden hat. Dann überzeugen die Menschen – betriebswirtschaftliche Überlegungen
alleine spielen da keine Rolle. Fehlende Fähigkeiten machen
sie durch ihr Engagement oftmals mehr als wett. Wir profitieren von der Arbeit unserer KollegInnen im Bildungszentrum,
die uns mit dem Betriebsorientierten Berufsbildungsbereich
(BoBBB) den Weg zu ausgelagerten Arbeitsplätzen ebnen.
Gastkommentar
Dennoch: Das Wirtschaftsleben ist von Effizienz bestimmt. In
den Unternehmen herrscht Kostendruck, und wir spüren, dass
gerade im öffentlichen Sektor mit spitzem Bleistift gerechnet
wird. Dies macht unsere Arbeit nicht einfacher. Es liegt also
trotz vielen schönen und gelungenen Beispielen immer noch
ein gutes Stück vor uns auf dem Weg zu einer aufgeschlosseneren und letztlich inklusiven Arbeitswelt und Gesellschaft.
Seit vielen Jahren darf ich Ihre Geschicke und
Ihr vielfältiges Engagement für Menschen mit
Beeinträchtigungen aus nächster Nähe verfolgen.
Ob im Förder- und Betreuungsbereich, im Schulkindergarten, in Projekten, in den Ambulante Hilfen,
im Bildungszentrum, durch Wohnangebote, in den
Werkstätten und bei der Pro Move GmbH bieten Sie
für viele Menschen mit unterschiedlichem Hilfebedarf vielfältige Angebote.
Wichtiger Bestandteil des Angebots ist die Möglichkeit zu arbeiten. Im Arbeitsprozess fühlen wir uns
wohl, erfahren Erfolge und Bestätigung, entwickeln
uns weiter und pflegen Kontakte zu den ArbeitskollegInnen. Für alle Menschen sind die Tagesstruktur durch regelmäßige Arbeit, die Erfolgs- und
Lernerfahrung wichtiger Bestandteil ihres Lebens.
Daher ist es von Bedeutung, für jeden Einzelnen
die geeignete Arbeit individuell zu finden – in den
Werkstätten, in der Integrationsfirma Pro Move, in
Außenstellen oder auf dem ersten Arbeitsmarkt.
Leider ist die Chance, eine geeignete Stelle zu finden
für Menschen mit Hilfebedarf nicht einfach. Trotz
Unterstützungs- und Zuschussmöglichkeiten von
Seiten der Agentur für Arbeit sind die Arbeitgeber
des ersten Arbeitsmarktes bei Beschäftigung für
Menschen mit Behinderung sehr zurückhaltend.
Ihre Beschäftigung wird vielfältig unterstützt. Es gibt
Eingliederungszuschüsse von der Agentur für Arbeit,
vom Integrationsamt und durch Förderprogramme
des Landes, und noch einiges mehr. Auskünfte dazu
geben die Agentur für Arbeit, der Kommunalverband
Jugend und Soziales und das Integrationsamt.
Und trotzdem liegt die durchschnittliche Arbeitslosenquote bei Menschen ohne Beeinträchtigungen
deutlich niedriger als bei Menschen mit Schwerbehinderung.
2014 waren bei der Agentur für Arbeit Göppingen
1.215 Menschen mit Schwerbehinderung gemeldet,
320 wurden von der Agentur für Arbeit mit Eingliederungsmaßnahmen betreut.
Davon waren 196 in Maßnahmen der Aktivierung
und beruflicher Eingliederung, zwölf wurden bei
Berufswahl und Berufsausbildung unterstützt und 61
bei der Aufnahme einer Erwerbstätigkeit.
Die Ausbildungszuschüsse für Menschen mit Behinderung und Schwerbehinderung sind im letzten Jahr
wieder gestiegen, ebenso die Eingliederungszuschüsse. Das ist auf den ersten Blick eine gute Nachricht,
denn damit wurden auch mehr Menschen mit
Behinderung eingestellt. Aber das ist nur ein Tropfen
auf den heißen Stein. Alle Statistiken belegen, dass
Menschen mit Behinderung besonders fleißige,
flexible und motivierte ArbeitnehmerInnen sind. Ihre
Krankenstatistik ist die niedrigste. Wir müssen weiter
unermüdlich darauf hinweisen und dürfen keine
ungerechten und falschen Vorurteile im Raum stehen
lassen.
Wir, Politiker, Personalverantwortliche, Kollegen, Familienmitglieder, Freunde, Arbeitnehmer und Arbeitgeber müssen uns immer wieder daran erinnern dass
die Möglichkeit zur Arbeit zu den entscheidenden
Forderungen der UN-Behindertenrechtskonvention
gehört. Nur wer arbeitet, seinen Lebensunterhalt
selbst verdient, kann selbstbestimmt und gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Das
ist unser großes Ziel!
Jutta Schiller
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Café am
Kornhausplatz
Vier Jahre barrierefreie
Bio-Gastronomie
im Herzen Göppingens
Das Café am Kornhausplatz gibt
es seit 4 Jahren. Menschen mit
und ohne Behinderung arbeiten
dort gemeinsam.
Alle helfen sich gegenseitig. Das ist
wichtig wenn viele Gäste da sind.
Oder wenn es Veranstaltungen im
Café gibt.
THOMAS NEUMEISTER
„Welche Salatsoße hätten Sie denn gerne?“, „darf ich Ihnen noch einen
Espresso anbieten?“, „Sie wollen für Samstag einen Tisch bestellen“?
Als im Frühjahr 2012 das Café am Kornhausplatz seinen Betrieb aufnahm,
ging es der Lebenshilfe Göppingen vor allem darum, attraktive Arbeitsplätze inmitten der Gesellschaft und in der Öffentlichkeit zu schaffen.
Attraktiv wird nun endlich auch der Platz selber werden, da die Stadt
Göppingen den Kornhausplatz umgestaltet und damit weiter beleben
möchte.
Menschen mit und ohne Behinderung arbeiten im Café Hand in Hand und
man sieht sofort, dass hier ein echtes Team am Werk ist. Toll, wie unter
fachkundiger Anleitung alle MitarbeiterInnen ihre Aufgaben bewerkstelligen, und wie gemeinsam auch die stressigen Zeiten gemeistert werden.
Das Café am Kornhausplatz hat sich genauso wie seine Belegschaft
beeindruckend weiterentwickelt. Das Angebot wird ständig angepasst,
zu kulturellen und kulinarischen Veranstaltungen eingeladen, und die
Vernetzung in die Göppinger Szene gedeiht. Die Gäste goutieren das
immer mehr, so dass sich hier ein lebendiger Treffpunkt etabliert und
Inklusion greifbar wird.
Die Mitarbeiterzahl ist stetig gewachsen, und es kommt nicht von
ungefähr, dass bislang trotz hoher Anforderungen noch niemand aus der
Belegschaft das Café wieder verlassen wollte. Egal ob vor oder hinter den
Kulissen, sprich beim Bedienen der Gäste oder beim Kochen und Backen
in der Küche. Man identifiziert sich: nach dem Gastbetrieb putzt man
auch zusammen die Räumlichkeiten, man hilft sich aus und man steht
auch zusammen im Weihnachtsmarktstand. Selbstverständlich arbeiten
MitarbeiterInnen mit Behinderung bei Veranstaltungen mit.
Dieses inklusive Projekt der Lebenshilfe Göppingen startet nun ins fünfte
Jahr und bereichert in seinem Angebot und seiner Atmosphäre die
gastronomische Landschaft in Göppingen. Für weitere Entwicklungen hat
das Café noch den einen oder anderen Pfeil im Köcher.
KONTAKT
Leitung Werkstatt Geislingen
Reiner Wenzel
Fon 07331 71591-11
[email protected]
5 Menschen mit Behinderung arbeiten
in der neuen Mensa im MichelbergGymnasium in Geislingen.
In der Pause verkaufen sie dort kleine
Gerichte und Getränke. Zum Beispiel
belegte Brötchen.
Sie helfen auch dabei, das Mittagessen
vorzubereiten und beim Tischdecken
und Spülen.
Aber der Kontakt zu Schülern und Lehrern
ist sehr gut. Die Mitarbeiterinnen mit
Behinderung sind mittendrin. Das ist
inklusive Arbeit.
Café am Kornhausplatz
Schützenstr. 24, 73033 Göppingen
Fon 07161 6199417
www.cafeamkornhausplatz.de
10
Teil des Schulbetriebs des
Michelberg-Gymnasiums und der
Schubart-Realschule in Geislingen
THOMAS NEUMEISTER
In den Pausen sind viele Schüler da. Sie alle
möchten schnell etwas zu essen. Das ist für
die Mitarbeiterinnen anstrengend.
KONTAKT
Mensa in
Geislingen
gestartet
Vorhang auf für ein neues Arbeitsfeld: Ein Team der Lebenshilfe bestreitet seit letzten November den Pausenverkauf in
der neuen Mensa im Michelberg-Gymnasium Geislingen. In
der Nachfolge des geschlossenen Café WunderBar hat sich
der Mensabetrieb als Arbeitsfeld im gastronomischen und
hauswirtschaftlichen Bereich geradezu angeboten.
Das fünfköpfige Team und die Gruppenleiterin kommen aus
dem Café WunderBar. Statt mit Café-Gästen haben sie es nun
mit hungrigen und durstigen SchülerInnen und LehrerInnen
zu tun. Sie richten und verkaufen belegte Brötchen, Obst,
Donuts, Pizzaschnitten, und auch Kalt- und Warmgetränke.
Neben der Arbeit an Theke und Kasse besetzen die Mitarbeiterinnen die Ausgabe- und Abräumstationen in der Mensa.
In Zusammenarbeit mit der Stadt als Schulträger helfen wir
deren Küchenteam zudem beim Eindecken und Abräumen der
Tische, arbeiten in der Spülküche und helfen bei kleineren
Zuarbeiten für das Mittagessen.
Vor allem aber die Pausenzeiten, wenn viele Schüler innerhalb
kurzer Zeit verköstigt werden wollen, sind turbulent. Sie sind
Herausforderung für das ganze Team. Und doch ist gerade
der Kontakt mit den Schülern das Tolle an der Arbeit. „Das
ist lebendige Inklusion“, freuen sich Reiner Wenzel und
Christiane Paroch, die Verantwortlichen bei der Lebenshilfe für
das Mensa-Projekt. Mitten im öffentlichen Raum einer großen
Schule arbeiten zu können, das ist in der Tat ein inklusives
Arbeitsfeld. Bislang gibt es nur Positives zu berichten. Es
gibt keine Berührungsängste und es kommt immer wieder
zu Gesprächen. Es wird viel gelacht. Man versteht sich und
akzeptiert sich.
Anfangs brauchte es Zeit, bis sich alles einspielte. Carmen
Freissler, die dem Mensa-Team als Gruppenleiterin vorsteht,
hat viel zu tun. Sie organisiert Abläude, vermittelt Routine
und Sicherheit. Auch das Team muss sich wieder neu finden;
in sich und in der Zusammenarbeit mit den Kolleginnen von
der Stadt.
Alle Gäste der Mensa sind sich einig: Hier findet Teilhabe in
selbstverständlicher Normalität statt!
11
Kooperation mit
den Werkstätten
Arbeit inklusive im
Förder- und Betreuungsbereich
THOMAS NEUMEISTER
In den Werkstätten der Lebenshilfe
können Menschen mit Behinderung viel
Wichtiges lernen.
Deshalb beginnt dort oft der Weg zu
einem inklusiven Arbeits-Platz außerhalb
der Werkstatt.
Aber es gibt auch inklusive Arbeits-Plätze
in den Werkstätten.
Hier arbeiten Menschen mit schweren
Behinderungen aus dem Förder- und
Betreuungsbereich und Mitarbeiter der
Werkstätten gemeinsam.
Oder sie unternehmen gemeinsam etwas.
Zum Beispiel machen sie gemeinsam
Sport und Spaziergänge. Oder sie feiern
gemeinsam Feste.
Die Werkstätten der Lebenshilfe sind fast immer der Ausgangspunkt für die Begleitung von MitarbeiterInnen mit Behinderung in inklusive Arbeitsfelder. Hier lernen sie Arbeitsprozesse
kennen, üben Fertigkeiten ein und lernen Neues dazu. In
den Werkstätten bauen sie ihre Stärken auf, und lernen mit
Schwächen umzugehen. Sie übernehmen Verantwortung. Im
Rahmen der Werkstatt kann sich eine berufliche Reife entwickeln, die ohne die Unterstützung der Fachkräfte auf dem
allgemeinen Arbeitsmarkt so nicht möglich wäre. Deswegen
ist die Werkstatt der Ort, von dem Praktika, ausgelagerte
Arbeitsplätze oder auch Vermittlungen ausgehen. Aber es gibt
nicht nur den Weg, inklusive Arbeitsfelder aus der Werkstatt
heraus zu begleiten.
Es gilt auch, Arbeitsfelder in die Werkstatt hinein zu tragen
für Menschen, die durch die Schwere ihrer Behinderung
hier eigentlich gar nicht teilhaben könnten. Die Kooperation
der Förder- und Betreuungsbereiche mit den Werkstätten ist
daher gelebte Inklusion im Innenverhältnis und ein wichtiger
Bestandteil im Spektrum der Möglichkeiten der Teilhabe für
schwer und mehrfach behinderte Menschen. Ein Beispiel
sind die Arbeits- und Beschäftigungsgruppen (ABG) an den
Standorten Eschenbach und Heiningen. Sie gibt es seit Ende
2014. Sie entstanden, um die Durchlässigkeit von Werkstatt
und dem Förder- und Betreuungsbereich(FuB) weiter auszubauen. Beide haben verschiedene Konzeptionen. Die ABG ist
eine Zwischenstufe von Werkstatt und FuB. Sie bietet eine
Beschäftigung im geschützten, ruhigen Umfeld mit individuellerem und intensiverem Beschäftigungsangebot.
Nicolai Henne
Sozialdienstleitung
Fon 07161 / 50307-124
[email protected]
Unser Kreativbereich kommt auch nicht zu kurz. Wir fertigen
Event-Karten und Bastelarbeiten, die dann verkauft werden.
Wir kaufen auch ein und haben manchmal FuB-Küchendienst.
Wenn es die Zeit zulässt, gehen wir auch gerne spazieren oder
bieten Spiele an.
Nicht nur in den ABGs wird Durchlässigkeit praktiziert. An
allen drei Standorten der FuBs gibt es verschiedene Projekte.
Die Mitarbeiter beteiligen sich an Aufträgen der Werkstatt,
indem sie im FuB ohne Zeitdruck und mit viel Assistenz
Werkstattarbeit verrichten.
Die Mitarbeiter aus dem FuB gehen auch stundenweise in
die Werkstatt. Dabei entstehen viele Kontakte, die im Alltag
gepflegt werden, zum Beispiel bei gemeinsamen Spaziergängen. Mitarbeiter mit Rollstuhlführerschein ermöglichen es
Rollstuhlfahrern, an der Aktivität teilzunehmen. Sie treffen
sich auch zum Filzen oder bei gemeinsamen Festen wie
Fasching oder Weihnachten.
In den letzten Jahren entstanden viele Angebote, die Werkstatt und den FuB enger verbinden. Diesen Weg wollen wir
weitergehen.
DIE ARBEITS- UND BESCHÄFTIGUNGSGRUPPE IN HEININGEN
CHANTAL GEIGER, GABRIELA LEONHARDT
UND HEIKE UHLMANN
In Heiningen sind wir sechs MitarbeiterInnen mit Behinderung; drei kommen aus dem FuB und drei aus der Werkstatt.
Betreut werden wir von zwei Gruppenleitern in Teilzeit und
einer Auszubildenden. Wir arbeiten in einem Raum, der an
eine Werkstattgruppe angrenzt und sind eng mit ihr verbunden. Auch zum FuB besteht ein enger Kontakt. Wir essen
zusammen im Speisesaal der Werkstatt. Wir treffen uns auch
mit den Mitarbeitern der Werkstatt zum gemeinsamen Sport.
Den FuB besuchen wir zum Werkstattsingen, treffen dort den
Therapiehund und feiern unsere Geburtstage dort gemeinsam.
Vorwiegend geht es bei uns in der ABG um Arbeit. Wir füllen
zum Beispiel für Babys Traubenkernkissen, die dann in die
Werkstatt transportiert und dort fertig gemacht werden. Zu
kaufen sind die fertigen Traubenkernkissen in Drogeriemärkten. Dann präparieren wir für eine Auslieferfirma Teile von
Autositzen. Aus den vorgestanzten Schaumstoffteilen entfernen wir die Stanzabfälle.
Gemeinsam mit dem FuB sind wir freitags für den Pausenverkauf in der Kantine zuständig.
12
KONTAKT
ksk-gp.de
Gelassen
ist einfach.
Wenn man seine Finanzgeschäfte
jederzeit und überall erledigen kann.
In der Filiale, mit Online-, Mobileund Telefon-Banking.
Wenn‘s um Geld geht
Lebenshilfe-164x120.indd 1
04.04.16 13:06
13
L11
L1
2
Altbach
B
Plüderhausen
K1408
Börtlingen
Adelberg
Baltmannsweiler
97
Schorndorf
Birenbach
Rechberghausen
Wangen
Ebersbach a.d. Fils
Plochingen Reichenbach
Uhingen
Bartenbach
9
L11
Weil im Schönbuch
85
Schlaitdorf
7
B2
9
B Bad Boll
E Eislingen
Arbeits- u. Lebensgemeinschaft Bad Boll
BIOFA Naturprodukte
Evangelische Akademie
Gemeindebücherei
Heinrich-Schickhardt-Schule
Kurhaus
Schwäbische Traum-Fabrik
C Bad Überkingen
Avendi Pflegeheim am Mühlbach
IQ4YOU
Kath. Kindergarten Marie-Luise
H Göppingen
CAP-Markt
Dehner Gartencenter
Fetzer Rohstoffe & Recycling
Städt. Kindergarten Piccolino
F Geislingen
Edeka Gebauers Aktiv Markt
Emil Bihler Chemische Fabrik
Michelberg-Gymnasium Schulmensa
Samariterstift
Städt. Kindergarten Bunte Welt
G Gingen
I
Blohm Jung GmbH
Café am Kornhausplatz
Christophsbad Göppingen
Der Kleine Tierpark e.V.
Edeka Gebauers Aktiv Markt
Gustav Neuser Bürobedarf und Papier
Kinderhaus Don Bosco
Kreissparkasse
Schulerburg-Kindergarten
Stadt Göppingen Bauhof
Toom Baumarkt
Wäscherei Büchele
GP-Bartenbach
Wilhelmshilfe Göppingen
Bissingen
an der Teck
Beuren
0
D Donzdorf
Gärtnerei Kaess
Weilheim a.d. Teck
20
50
2
Kohlberg
Neuffen
A Albershausen
K1252
Owen
Donzdorf
Böhmenkirch
Gingen an der Fils
GP-Ursenwang
Boll
L1
Frickenhausen
Bempflingen
B1
0
L1
21
L12
8
Deggingen B466
13
Gruibingen
Geislingen
a.d. Steige
Kuchen
A8
Nürtingen
Großbettlingen
Süssen
14
Dettingen
unter Teck
L1 2
1
B3
Altenriet
B28
Altdorf
Zell u. A.
Lauterstein
Salach
Aichelberg
7
B29
Neckartenzlingen
Eislingen a.d. Fils
Holzmaden
Oberboihingen
97
B2
Neckartailfingen
Kirchheim
K1265
u. Teck Ohmden
B465
B2
7
Aichtal
B313
B4
64
L12
08
Hildrizhausen
5
L1 1 8
A8 a.N.
L 1217
Waldenbuch
Wolfschlugen
Unterensingen
Ottenbach
Göppingen
L 12
07
00
84
Holzgerlingen
04
K1
10
L11
Altdorf
Filderstadt
Steinenbronn
Schönaich
K
1
A8
01
Vielen Dank auch all jenen
Betrieben, die offen für die Mitarbeit
von Menschen mit Behinderung waren.
Und Dank an die vielen Betriebe,
die immer wieder Praktikumsplätze
stellen und so wichtige Erfahrungen
ermöglichen.
Wäschenbeuren
Urbach
L12
2
7
01
!
Gärtringen
9
Lichtenwald
B31
0
K1
6
K10
Ehningen
B2
Alfdorf
5
Göppingen zusammen. Sie alle bieten inklusive
GP-Faurndau
B10 Albershausen
Denkendorf Deizisau
Arbeitswelten – in unterschiedlichsten
Formen:
A8
GP-Jebenhausen
3
Hochdorf
L12
31
00
Ausgelagerte
Arbeitsplätze,
Unterstützte
Beschäftigungen,
KöngenB
Wernau
Böblingen
L1209
Notzingen Schlierbach 297Hattenhofen
LeinfeldenBetriebsorientierte Berufsbildungsbereiche,
Übernahmen
B
Neuhausen
a.d.F.
GP-Voralb
L1
Wendlingen
B
B1
Echterdingen
1
2
85
Heiningen
Kund
1051 manches mehr. 7
in Festanstellungen
6
3
B464
K106
L1 1 8 3
85
01
L1
11
B27
10
Über 50 Betriebe arbeiten zur Zeit mit der Lebenshilfe
Sindelfingen
Ostfildern
L
Grafenau
Winterbach
Aichwald
B14
60
K10
82
1
A83
Remshalden
Weinstadt
18
7
9
L118
87
15
L1155
47
L11
K1 9 6 5
9
L118
L1
B2
Kernen
im Remtal
50
6
L11
51
B14
L11
1
L1
Magstadt
ingen
3
L119
B295
K1
91
Waiblingen
Kooperationsbetriebe
Stuttgart
Renningen
im Landkreis Göppingen
B295
!
Fellbach
Gerlingen
L1
Aidlingen
n
L1
18
0
Korb
50
13
6
L1
Leonberg
A
81
48
Rutesheim
9
L118
KorntalMünchingen
0
2
17
Stadt
183
Ditzingen
10
L1
a
7
A8
177
B27
Kornwestheim
/B2
B10
K10
L1
K1690
0
177
0
14
14
L1
L1
Weissach
L 114
L1
Bad Überkingen
Bad Ditzenbach
Neidlingen
K12
62
Erkenbrechtsweiter
Lenningen
J
Wiesensteig
GP-Faurndau
Wilhelmshilfe Göppingen
K GP-Jebenhausen
Edeka Staufers Aktiv Markt
L GP-Ursenwang
Wilhelmshilfe Göppingen
MGP-Voralb
Götz Service
Härterei Technotherm
Profibau Handel Logistik Service
Saxonia-Franke
NGruibingen
Moll Funktionsmöbel
O Hattenhofen
Gemeinde Hattenhofen Bauhof
Obst- und Gemüsebau Läpple
P Heiningen
S Salach
Böhnisch Verpackungen
MEZ GmbH
Kath. Kindergarten St. Elisabeth
T Süßen
Maler Merkle
Wilhelmshilfe Göppingen
Gärtnerei Mohring
Gemeinde Heiningen Bauhof
Gartenbaumschule Allmendinger
U Weilheim
Stadt Lauterstein
V Wäschenbeuren
Q Lauterstein
R Rechberghausen
Begegnungscafé CasaNova e.V.
Eurotramp-Trampoline
Stadt Weilheim Bauhof
Auto-Service Kottmann
Gärtnerei Hennßler
Holzbau Leonhardt
14
15
Biografien in
der Lebenshilfe
Manuel Fuentes
ist Alltagsbegleiter in
Bad Überkingen.
MANUEL FUENTES
THORSTEN DIECKHOFF UND OLIVER FREY
Von meiner Arbeitsstelle in der Werkstatt in Heiningen aus habe
ich verschiedene Praktika gemacht. Erst im Kindergarten, dann im
Pflegeheim am Mühlbach. Mir war bald klar, dass ich auf jeden Fall
mit Menschen arbeiten möchte. Der Anfang meines Praktikums
war sehr aufregend, da ich nicht wusste was mich erwartet. Am
ersten Arbeitstag war ich bei der Aktivierungsrunde „Ball- und
Bewegungsspiele“ dabei. Ich erkannte gleich, dass mir dies großen
Spaß machte und auch die Bewohner sich freuten, wenn ich kam.
Auch mit den anderen Aufgaben wie Essen verteilen und anreichen
kam ich gut zurecht. Mit der Zeit fiel es mir dann auch leichter,
mich im Haus zu orientieren und mir die Namen und Besonderheiten der vielen Bewohner zu merken.
Ich heiße Thorsten Dieckhoff. Seit 15 Jahren arbeite ich bei der Lebenshilfe.
Ich habe gute Zeiten erlebt, musste aber auch schwierige Situationen
meistern. Ich blicke auf eine bewegte Zeit zurück. Jetzt arbeite ich an drei
Tagen in der Getränkeabteilung im Gebauers EDEKA-Markt in Göppingen und
an zwei Tagen in der Werkstatt für behinderte Menschen in Eschenbach.
Thorsten Dieckhoff arbeitet in
der Getränkeabteilung eines
Gebauers EDEKA-Marktes.
Eine große Hilfe dabei war die Unterstützung meiner Kolleginnen
aus dem Team des Sozialen Dienstes. Anfang des Jahres 2015
absolvierte ich noch weitere Praktika im Pflegeheim am Mühlbach.
Als ich das Angebot bekam, eine Ausbildung zum Alltagsbegleiter
zu machen, hatte ich erst Bedenken ob ich das alles wohl schaffen
würde. Nachdem ich beschlossen hatte, es einfach zu versuchen,
war ich erleichtert. Meine Kollegen unterstützten mich beim
Lernen, bei Fragen zum Unterricht und meiner Prüfung. Da wurde
meine Angst immer kleiner!
Nachdem ich meine Prüfung im Dezember 2015 erfolgreich
abgeschlossen habe, bin ich nun seit dem 1. Januar mit einem
ausgelagerten Arbeitsplatz fest beim Pflegeheim am Mühlbach
angestellt.
Mein Name ist Manuel Fuentes.
Ich arbeite seit Januar 2016 in
einem ausgelagerten Arbeits-Platz
im Pflegeheim am Mühlbach in Bad
Überkingen als Alltags-Begleiter.
Ich unterstütze das Team des Sozialen Dienstes bei Allem was zur
Betreuung der Bewohner gehört. Meine Tätigkeiten bestehen aus
Vorbereiten und Ausführen verschiedener Gruppenstunden (z. B.
Ballspiele, Gedächtnistraining, Singen, Märchenrunde), Einzelbetreuung der Bewohner, die nicht in die Gruppenstunde gehen
möchten oder können, oder einfach mal einen netten „Schwatz“ zu
halten und ein Späßle zu machen. Natürlich gehört auch die Begleitung der Bewohner im Haus, das Essen verteilen und anreichen
und Spazieren gehen zu meinem Aufgabenbereich.
Thorsten Dieckhoff wollte an
einem Arbeitsplatz außerhalb der
Lebenshilfe arbeiten.
Ich bin sehr froh, dass ich mich für diesen Schritt entschieden
habe.
Dabei hat er verschiedene
Arbeiten kennen gelernt.
Die Arbeit im Pflegeheim ist zwar sehr anstrengend, aber sie
bereitet mir sehr viel Freude. Es ist sehr schön, wenn ich merke,
dass ich in den Alltag der Bewohner Abwechslung und Freude
bringen kann.
Deshalb hat er viele Praktika
in unterschiedlichen Firmen
gemacht.
Heute arbeitet er an 3 Tagen
in der Woche in der
Getränke-Abteilung eines
Gebauers EDEKA-Marktes.
An 2 Tagen arbeitet er in der
Werkstatt der Lebenshilfe.
Damit ist er sehr zufrieden.
16
Der Einstieg in mein Arbeitsleben war sehr schwierig. Nach der Schule besuchte ich das Berufsbildungswerk in Waiblingen. Leider konnte ich dann auf
dem allgemeinen Arbeitsmarkt nicht Fuß fassen. Schließlich wurden mir von
der Arbeitsagentur die Werkstätten der Lebenshilfe Göppingen empfohlen.
Im Oktober 2001 begann ich in der Werkstatt Eschenbach meinen Berufsbildungsbereich. Auch wenn ich mich in der Werkstatt wohl fühlte, blieb es
mein Wunsch, einen Arbeitsplatz außerhalb der Werkstatt zu finden. Es kam
zu einem ersten Praktikum bei der Firma Götz. Wichtig für mich war dabei
die enge Begleitung durch einen Gruppenleiter der Werkstätten. Auch bei
den folgenden Praktika und Arbeitsstellen außerhalb der Werkstatt habe ich
immer einen Ansprechpartner aus der Werkstatt zur Seite gehabt, der mich
im Betrieb regelmäßig besucht und unterstützt hat. Dies ist heute noch so.
Es war ein großes Glück, dass ich ab Herbst 2003 am Projekt „FIT & Intermove“ der Lebenshilfe teilnehmen durfte. Im Projekt fand sich eine Gruppe von
Werkstattbeschäftigten, die alle den Wunsch nach einer Arbeitsstelle außerhalb der Werkstatt hatten. Wir setzten uns gemeinsam mit unseren Wünschen, mit den Stärken und Schwächen auseinander. Das Wichtigste waren
die Praktika. Ich konnte verschiedenste Arbeitsfelder kennen lernen und für
mich herausfinden, welche Arbeit zu mir passt: Ich absolvierte beispielsweise
Praktika in der Küche der Reha-Klinik in Bad Boll und der BodelschwinghSchule. Und ich konnte die Arbeit im Einzelhandel im Staufers EDEKA-Markt
in Rechberghausen kennen lernen.
Schließlich führte mich mein Weg zurück zur Firma Götz. Nach einem erneuten Praktikum erhielt ich im Jahr 2006 dort einen ausgelagerten Arbeitsplatz
der Werkstatt. Bei der Firma Götz arbeitete ich acht Jahre im Wareneingang
und Lager. Ich war mit meiner Arbeitsstelle lange Zeit sehr zufrieden. Die
Arbeit lag mir, ich verdiente gut und ich konnte meine Mittagspause in der
Werkstatt Eschenbach verbringen. Die Werkstatt liegt direkt gegenüber der
Firma, so konnte ich den Kontakt zu Freunden und Arbeitskollegen in der
Werkstatt halten, was mir sehr wichtig war.
Trotz netter Kollegen und toller Unterstützung durch einen Vorgesetzten
veränderte sich meine Arbeitssituation. Ich kam nicht mehr klar. Letztlich
hat es für mich nicht mehr gepasst und ich habe gekündigt und ich kehrte im
Herbst 2014 in die Werkstatt Eschenbach zurück. Dies tat mir sehr gut. Ich
kam zur Ruhe und konnte mir Gedanken über meine Zukunft machen.
Eine neue Perspektive tat sich dabei rasch auf. Die Gebauers Frischemärkte
suchten PraktikantInnen. Ich bewarb mich und kam zum Zuge und arbeitete
in der Getränkeabteilung. Dort hat es mir sehr gut gefallen. Allerdings fehlten
mir meine Freunde und Arbeitskollegen in der Werkstatt in Eschenbach. Das
machte mir zu schaffen. Aber wir fanden eine Lösung. Ich arbeite weiterhin
an zwei Tagen in der Werkstatt und im Gebauers Frischemarkt auf einem
ausgelagerten Arbeitsplatz. Damit bin ich sehr zufrieden. Die Arbeit im
Gebauers Frischemarkt macht mir viel Spaß, auch wenn es manchmal stressig
ist. Dann schätze ich die Unterstützung meiner KollegInnen und Vorgesetzten.
Es ist ein tolles Team. Aber drei Tagen reichen mir. Danach freue ich mich
wieder auf die Werkstatt.
17
MAREIKE WEIßENFELS
Thomas Schumacher ist seit Oktober 2014 im Berufsbildungsbereich
im Bildungszentrum der Lebenshilfe in Jebenhausen, nachdem er seine
bisherige Arbeit nicht mehr ausüben konnte. Er wollte für sich eine neue
berufliche Perspektive entwickeln. Der Reha-Träger stimmte zu und er
begann das Eingangsverfahren. Das dauert drei Monate. Er probierte sich
in verschiedenen Qualifizierungsbereichen aus und lernte so Tätigkeiten
in der Bearbeitung von Holz und in der Haustechnik kennen. Herr Schumacher entschied sich für die Qualifizierung im Bereich Holzbearbeitung,
wollte hier noch mehr lernen. Bereits nach kurzer Zeit stand für ihn fest:
„Ich möchte ein Praktikum in einem Betrieb machen“.
Wir setzen Impulse
und haben den richtigen Blick
für Ihre Printprodukte.
18
GO Druck Media GmbH & Co. KG
Einsteinstraße 12 – 14 · 73230 Kirchheim unter Teck
Telefon 0 70 21 / 80 00 -0 · Telefax 0 70 21 / 80 00-77
[email protected] · www.go-kirchheim.de
Gemeinsam mit dem Jobcoach Karl Pomeißl suchte er nach einem
Betrieb. Im Toom Baumarkt hatten bereits mehrere Teilnehmer des
Berufsbildungsbereichs ein Praktikum gemacht. Auch der jährlich
durchgeführte Aktionstag „Hand in Hand“ bietet den Teilnehmerinnen
und Teilnehmern an einem Tag Einblick in die Abläufe
des Betriebs und sie können in verschiedenen
Bereichen mitarbeiten. Dank der guten
Kooperation zwischen Toom Baumarkt
Leider schließt
und Bildungszentrum wurde
der Toom Baumarkt in
Thomas Schumacher bald zum
Göppingen. Wir bedauern
Vorstellungsgespräch eingelasehr, damit einen wichtigen
den. Begleitet wurde er von
Kooperationspartner in der
Karl Pomeißl und Mareike
beruflichen Bildung und Teilhabe
Weißenfels vom Sozialam Arbeitsleben zu verlieren.
dienst. Zunächst machte
er ein dreiwöchiges
Die Offenheit des Betriebes für
Praktikum, erhielt einen
gemeinsame Projekte, der regelEinblick in die Arbeit im
mäßigen Aktionstag „Hand in Hand“, das
Verkauf. Dort gefiel es ihm
Mitwirken der Lebenshilfe bei Sondersehr gut und er konnte
veranstaltungen im Markt, oder auch die
das Praktikum verlängern.
Aufgeschlossenheit für den BoBBB, sind
Denn auch die Mitarbeiter
bemerkenswert und zeugen von großem
im Baumarkt hatte er durch
sozialen Engagement.
gute Leistungen überzeugt.
Für uns ist die Schließung ganz
In
weiteren vier Wochen
allgemein ein Verlust. Herr
schnupperte
er ins Lager und
Schumacher als direkt
in
die
Logistik.
Regelmäßig
Betroffener muss sich nun
besuchte
ihn
der
Jobcoach
und
wieder neu orientieren.
klärte mit ihm alle Fragen. Während
dieser Zeit wurde bereits die Möglichkeit
angesprochen, einen BoBBB durchzuführen.
Die Verantwortlichen des Baumarktes und Thomas
Schumacher waren begeistert von der Möglichkeit, dass Herr Schumacher seinen Berufsbildungsbereich im Toom absolvieren kann. Er läuft
seit vergangenem Sommer. Seither arbeitet er an vier Tagen in der Woche
im Bereich Lager und Logistik und kommt jeden Mittwoch ins Bildungszentrum zum gemeinsamen Schulungstag aller BoBBB-Teilnehmerinnen
und Teilnehmer.
Herr Schumacher wird nach dem Bildungs- und Rahmenplan für Lager
und Logistik qualifiziert und lernt am Schulungstag wichtige theoretische
Inhalte, die die praktische Qualifizierung im Betrieb unterstützen. Herr
Schumacher wird seine berufliche Qualifizierung im Toom Baumarkt
weiterhin fortführen und weiterhin von Herrn Pomeißl unterstützt. Ziel
ist, eine langfristige berufliche Perspektive zu schaffen.
Thomas Schumacher
absolviert einen BoBBB im
Toom Baumarkt in Göppingen
Thomas Schumacher ist seit
Oktober 2014 im Berufs-BildungsBereich der Lebenshilfe.
Er hat zuerst ein längeres
Praktikum beim Toom Baumarkt
in Göppingen gemacht.
Heute arbeitet Herr Schumacher
4 Tage in der Woche im Toom
Baumarkt.
1 Tag in der Woche kommt er zum
Lernen in das Bildungs-Zentrum
nach Jebenhausen.
Das nennt man Betriebsorientierten Berufs-BildungsBereich. Oder einfacher: BoBBB
Jede Woche besucht ein
Job-Coach aus dem BildungsZentrum Herrn Schumacher
an seinem Arbeits-Platz im
Baumarkt.
Der Job-Coach hilft Herrn
Schumacher bei wichtigen
beruflichen Dingen.
Das Ziel von einem BoBBB ist
eine langfristige Arbeit in einer
Firma.
19
Unsere
Mitarbeiter sind
kompetent und
geschätzt
Die Lebenshilfe Göppingen
arbeitet mit Unternehmen
aus den unterschiedlichsten
Bereichen zusammen, die für
unsere Mitarbeiter ausgelagerte
Arbeitsplätze schaffen.
Wir wollen Ihnen einige
vorstellen.
FREUND UND KOLLEGE
STARTHILFE INS BERUFSLEBEN
TRAUMJOB IN DER TRAUMFABRIK
Peter Müller ist Mitarbeiter der Werkstatt für
Menschen mit Behinderung der Lebenshilfe
Göppingen.
Jeden Donnerstag verteilt Benjamin Schmidt
die Hauspost in der Kreissparkasse.
Stephan Hertzschuch lernte die Traumfabrik
während eines Schulpraktikums kennen.
Er macht dort ein Praktikum.
Das gibt ihm viel Selbst-Vertrauen.
Heute hat er dort einen ausgelagerten
Arbeitsplatz.
Die Kollegen der Kreissparkasse
helfen gerne mit, dass es solche
Praktikums-Plätze gibt.
Die Begleitung durch Job-Coaches von
der Lebenshilfe und die Mitarbeiter der
Traumfabrik machen dies möglich.
Menschen mit Behinderungen tun sich schwer, in der modernen,
durchorganisierten, auf Effizienz getrimmten Arbeitswelt einen
Platz zu finden. Doch wenn Arbeitnehmer wie Unternehmen
den Versuch wagen, eröffnen sich immer wieder Chancen.
Die Traum-Fabrik in Bad Boll ist in den vergangenen Jahren
zu einem der führenden Unternehmen für hochwertige
Schlafsysteme in der Region gewachsen. Regionalität und das
Bewusstsein unserer gesellschaftlichen Verantwortung sind
Triebfedern, die uns immer wieder motivieren.
Sein Arbeits-Platz ist im Betrieb von
Autoservice Kottmann.
Manche Arbeits-Geräte wurden umgebaut
und er bekommt Hilfe von Kollegen. So kann
Herr Müller dort gut arbeiten.
Hauptstrasse 26
73092 Heiningen
Telefon: (07161) 4824 + 42044
Telefax: (07161) 44558
Internet: www.apotheke-ungerer.de
Mo.-Fr. bis 19:30 Uhr geöffnet
Kennengelernt habe ich Peter Müller in der Anfangszeit meiner
Werkstatt als Nachbarjunge, der mich immer wieder besuchte.
2003 zogen wir um. Wir verloren uns ein wenig aus den Augen.
Nach einiger Zeit fragte Peter nach einem Praktikumsplatz. Er
wollte den Kontakt nicht verlieren und mir zeigen, dass er ein
guter Arbeiter sei.
Dies kann ich nach der langen Zeit, die Peter bei mir arbeitet,
nur bestätigen. Ich freue mich, ihn als guten Freund und als gewissenhaften und hilfsbereiten Arbeiter in meinem Betrieb zu
haben. Peter arbeitet seit 2007 bei uns, anfangs als Praktikant,
seit 2008 als ausgelagerter Arbeiter der Lebenshilfe.
Menschen mit Behinderung bedürfen einer Arbeitsgestaltung,
die für sie ausgelegt ist. Um das zu gewährleisten, haben wir
etwa unsere Hebebühnen mit Symbolen gekennzeichnet. So
erst kann Peter bei uns mitarbeiten. Es ist wichtig, sich auf diese speziellen Menschen einzulassen und ihnen eine Chance zu
geben. Dann kommt sehr viel zurück.
Markus Kottmann,
Autoservice Kottmann
Bahnhofstraße 2
73092 Heiningen
Telefon: (07161) 44014
Telefax: (07161) 44833
Internet: www.staren-apotheke.de
20
Auch Benjamin Schmidt brauchte seine Zeit, um eine adäquate
Aufgabe zu finden. Er sitzt im Rollstuhl und fährt mittlerweile
seit mehr als einem Jahr jeden Donnerstag die Hauspost bei der
Kreissparkasse in Göppingen aus: „Ich werde von allen akzeptiert wie ich bin. Ich freue mich, ein Teil der Kreissparkasse zu
sein - das ist etwas Besonderes.“
Tina Häberle, Personalreferentin bei der Kreissparkasse
Göppingen, betont: „Unsere Möglichkeiten, geeignete Tätigkeiten bereit zu stellen, sind begrenzt. Dennoch sind wir bei
Bewerbungen von Menschen mit Behinderungen stets gewillt,
alle Optionen zu prüfen.“ Ein Ansporn dafür ist die positive
Resonanz aus dem Haus bei derartigen Anfragen. „Wir sind immer wieder beeindruckt, mit welchen Engagement die einzelnen Abteilungen versuchen, Hürden aus dem Weg zu räumen
und Praktika möglich zu machen.“
Stephan Hertzschuch begleitet uns nun schon seit 2007. Im
Rahmen eines Praktikums der Bodelschwinghschule konnte
er in unsere Fertigung schnuppern. Als sich die Frage nach
seinem beruflichen Weg stellte, war es unser Wunsch, Stefan
einen Ausbildungsplatz zu ermöglichen. Es gab natürlich
auch Bedenken, ob wir die Betreuung von Stefan leisten können. Die Lebenshilfe mit ihrem Programm der ausgelagerten
Arbeitsplätze und der Betreuung durch ihre MitarbeiterInnen
hat unsere Entscheidung erleichtert.
Wir schauen nun auf eine langjährige gute und freundschaftliche
Zusammenarbeit zurück. Unser besonderer Dank gilt dem unermüdlichen Einsatz unserer Lager- und Produktionsmitarbeiter,
die sich immer liebevoll um Stefan kümmern. Für uns ist es ein
Schritt gewesen, den wir gerne auch anderen Unternehmen ans
Herz legen möchten – getreu unserem Motto: „Unternehmen
statt unterlassen!“
21
ZUSAMMENARBEIT SELBSTVERSTÄNDLICH
BERÜHRUNGSÄNGSTE ÜBERWUNDEN
EIN HAUS FÜR ALLE
HERZLICH WILLKOMMEN IN DER AKADEMIE!
Für Eurotramp ist es normal, dass Menschen
mit Behinderung im Betrieb mitarbeiten.
Das Pflegeheim am Mühlbach hat gute
Erfahrungen mit den beiden Beschäftigten
mit Behinderung gemacht.
Auch im Kinderhaus
Don Bosco arbeitet eine
Mitarbeiterin der Werkstatt
der Lebenshilfe.
MitarbeiterInnen aus der Werkstatt der Lebenshilfe
arbeiten in der Akademie in Bad Boll.
Alle sind froh über die
Unterstützung.
Menschen mit Behinderung in der
Evangelischen Akademie Bad Boll sind
nicht nur als Gäste, sondern auch als
Mitarbeitende willkommen. Bei der
Organisation gemeinsamer Tagungen
zur Inklusion, aber auch, wenn es darum geht, in der Gärtnerei und Küche,
Verwaltung und Hauswirtschaft neue
Arbeitsplätze zu schaffen, arbeiten die
Akademie und das Tagungszentrum seit
mehr als zehn Jahren erfolgreich mit
der Lebenshilfe Göppingen zusammen.
Mitarbeiter mit Behinderung wie Peter Vogt
wollen ihre Arbeit oft besonders gut machen.
Das macht alle MitarbeiterInnen zufrieden.
Für den Trampolin-Produzenten und Weltmarktführer
Eurotramp ist die Integration von Menschen mit Behinderung
eine Selbstverständlichkeit.
„Es gibt viele Berührungspunkte. Seit Jahrzehnten fertigen wir
Trampoline für den Bereich des integrativen Sports und der
Therapiearbeit. Regelmäßig werden Experten und Therapeuten
hinzugezogen, um neueste Erkenntnisse einzubringen. Auch
Programme und Anwendungen erarbeiten wir gemeinsam“,
sagt Business Development Manager Daniel Mall. So ist die
Arbeit für und mit Menschen mit körperlichen oder geistigen
Einschränkungen ganz natürlich in den Firmen-Alltag integriert.
Im Unternehmen ist man überzeugt, dass gerade Betriebe mittlerer Größe beste Bedingungen für Arbeitsplätze für behinderte Menschen bieten. „Im mittelständischen Familienbetrieb
kennt man sich und ist füreinander da“, betont Geschäftsführer
Johannes Maier. „Es ist ganz generell festzuhalten, dass sich
behinderte Mitarbeiter in aller Regel sogar besonders motiviert
zeigen. Und das wirkt dann wiederum motivierend auf das ganze Team.“
Daraus resultiere gute Arbeit und Zufriedenheit auf beiden
Seiten. Eurotramp freut sich auch in Zukunft auf eine intensive
und feste Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Göppingen.
22
Nach dem Praktikum wurden für Vera
Funk und Manuel Fuentes ausgelagerte
Arbeitsplätze im Pflegeheim eingerichtet.
Das Pflegeheim „Am Mühlbach“ im Bad Überkinger Ortsteil
Hausen – Träger ist die avendi Senioren-Service GmbH – bietet 93 Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind, ein
Zuhause. Bereits seit 2014 arbeiten wir mit der Lebenshilfe
zusammen. Zwei Menschen mit einer geistigen Behinderung
haben bei uns einen ausgelagerten Werkstattarbeitsplatz gefunden. In der Küche steht Vera Funk und übernimmt nach einem
mehrwöchigen Praktikum zur Berufsqualifizierungsmaßnahme
viele Aufgaben in unserer Küche. Sie ist bei den KollegInnen
und BewohnerInnen beliebt und ein zuverlässiges Mitglied unseres Teams.
Vor einem Jahr begann Manuel Fuentes ein Praktikum bei uns.
Er betreute unsere Bewohner, sang mit ihnen, half, wo nötig
und zeigte viel Einfühlungsvermögen. Er qualifizierte sich
zum Alltagsbegleiter und hat seit Januar einen ausgelagerten
Arbeitsplatz.
Wir stehen überzeugt hinter dem Gedanken der Inklusion,
unterstützen Kollegen, wenn nötig, und stehen ihnen mit
Rat und Tat zur Seite. Anfängliche Berührungsängste waren
schnell abgebaut. Und: Wir erleben, wie normal Menschen mit
Einschränkungen eigentlich sind.
„Ein Haus für alle zu sein“, kommt im
Leitbild des Kinder- und Familienhauses
Don Bosco zum Ausdruck. In unserer
Einrichtung werden 80 Kinder im Alter
zwischen drei und zwölf Jahren in fünf
Gruppen von 13 Fachkräften als Partner
begleitet. Eine intensive Zusammenarbeit
zwischen uns, den Familien und unseren
Kooperationspartnern betrachten wir als
wichtige Aufgabe. Wir möchten uns mit
ihnen und den Kindern auf einen gemeinsamen Weg begeben – alle dürfen
mitmachen – Nebeneinander wird zum
Miteinander.
Seit 2011 ist ein ausgelagerter
Werkstattarbeitsplatz eingerichtet. Klaus
Prosenbauer, Leiter der Einrichtung,
bewertet den Arbeitsplatz als große
Bereicherung, sowohl im hauswirtschaftlichen Bereich als auch in der
zwischenmenschlichen Begegnung. „Die
gute Seele des Hauses“ könnte man dazu
sagen. Hilfsbereitschaft, Zuverlässigkeit
und Freude sind garantiert. Wir sind
froh, dass wir dadurch eine große
Unterstützung haben.
Zum Beispiel Michaela Rupf-Bolz in der Haus-Wirtschaft.
Dabei profitieren wir nicht nur von der
großen Kompetenz der Lebenshilfe. Wir
gewinnen vor allem auch durch die engagierten KollegInnen mit Behinderung
an Qualität. Weil gelebte Inklusion auch in Zeiten von Arbeitsverdichtung Hürden abbaut, Toleranz fördert und für
ein wertschätzendes Miteinander sorgt.
Die Lebenshilfe Göppingen bleibt deshalb ein wichtiger Kooperationspartner
für uns.
Ihr Elektrofachgeschäft am Ort!
Elektroinstallationen
aller Art
Elektro-Hausgeräte
und Kundendienst
Sat-Anlagen
Elektro-Überprüfung
Ihrer Anlage
Elektrischer Garagentorantrieb
Warmwasserspeichergeräte
Sprech-/
Briefkastenanlage
Elektro
Elektro Schmid GmbH
Hauptstr. 24 Tel. Tel.
07161/4
15 30
Hauptstr.
07161 / 4 15 30
73092
Heiningen
Fax
07161/4
53 21
73092 Heiningen Fax07161 / 4 53 21
23
Ein Highlight ist der regelmäßige Besuch eines
Kunden in Tschechien, bei dem die Belegschaft ein
Wochenende lang ihren Spaß hat. Die Weihnachtsfeier
im Wasserberghaus bei Schlat mit Nachtwanderung,
Übernachtung und Hüttengaudi sind ein weiterer
Höhepunkt. „Uns wird sehr viel angeboten in der
Pro Move“, so Gabriela Waltrich, Mitarbeiterin der
Verwaltung. „Diese gemeinsamen Unternehmungen
schweißen zusammen“, fährt sie fort.
Rainer Wezel aus der Produktion ergänzt: „Wir sind
eine große Familie, in der das Motto gilt ‚Einer für
alle und alle für einen‘.“ Besonders wichtig findet
er, dass – ungeachtet der Anforderungen aus dem
Produktionsablauf – Zeit für den Menschen und seine
Bedürfnisse bleibt.
Pro Move
Eine Erfolgsgeschichte
seit über 13 Jahren
EDITH WIESER
Bei Pro Move arbeiten 8 Menschen mit
Behinderung und 11 Menschen ohne
Behinderung zusammen.
Sie arbeiten alle auf dem allgemeinen
Arbeits-Markt.
Alle haben einen Arbeits-Vertrag.
Alle bekommen einen festen Lohn.
Alle Mitarbeiter sind gleich viel wert.
Die Integrationsfirma Pro Move in der Reuschstraße in Heiningen gibt es seit mittlerweile über 13 Jahren. Das Team besteht
aus acht Menschen mit Behinderung und elf Facharbeitern. Sie
alle freuen sich über ein gutes und kollegiales Betriebsklima.
BesucherInnen sind immer gerne willkommen, denn wir legen
großen Wert auf Transparenz.
Die Wege von der Verwaltung in die Werkstatt sind kurz, die
Bereiche arbeiten optimal zusammen. Das ist wichtig, denn
anders als in einer WfbM agiert Pro Move auf dem ersten
Arbeitsmarkt, muss sich dem Wettbewerb stellen. Von allen
MitarbeiterInnen wird also Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft erwartet, auch zur Schichtarbeit, die vor etwa
einem Jahr eingeführt wurde. Das fordert die MitarbeiterInnen zusätzlich.
Alle MitarbeiterInnen sind gleichwertig und ziehen gemeinsam an einem Strang. Das spiegelt sich im guten Miteinander
wieder. „Es ist uns ein Anliegen, dass sich alle als Teil eines
Ganzen fühlen und die Menschlichkeit dabei im Vordergrund
steht“, betont Geschäftsführer Markus Vogel.
Dies wird weit über die eigentliche Arbeitszeit hinaus
gepflegt. Die Angebote, die Freizeit gemeinsam zu gestalten,
werden gerne angenommen. So hat sich im Rahmen des
Betriebssportes eine Schwimmgruppe gegründet. Wer es lieber
etwas entspannter angehen lassen möchte, konnte an einem
Yoga-Kurs teilnehmen. Im Sommer wird gemeinsam mit den
Familien der traditionelle Familiengrilltag gefeiert.
Er erhält Unterstützung vom Produktionshelfer Uwe
Bantzhaff. „Wir sprechen ehrlich miteinander und
interessieren uns dafür, wie es dem Anderen geht. Das
finde ich sehr wichtig.“ Adrian Vetter, erster Auszubildender in der Firma, freut sich über das harmonische
Miteinander. „Ich finde es klasse, dass es keinen ‚Beef‘
unter uns gibt.“ Er arbeite sehr gerne mit Menschen
mit Behinderung zusammen, hat sich von Beginn an
als vollwertiges Teammitglied gefühlt. Es gibt keinen
Unterschied zwischen MitarbeiterInnen mit und ohne
Behinderung. „Jeder wird gleich behandelt.“ Und „Jeder hat seine Stärken und Schwächen und das ist auch
gut so“, so Uwe Bantzhaff. Die Arbeit mit Menschen
mit Behinderung empfindet Gabriela Waltrich als sehr
angenehm. Man geht ehrlich und ohne Neid miteinander um. „Die Menschen sind motiviert. Sie fordern
Rückmeldung ein.“
Ein zentraler Punkt ist, zu wissen, wer wo steht, wer
welche individuellen Fähigkeiten hat, um die persönliche Entwicklung voranzubringen – und zwar MitarbeiterInnen mit und ohne Behinderung gleichermaßen.
Dies ist eine tägliche Herausforderung. Das merken
auch die vielen Praktikanten der Lebenshilfe, die
regelmäßig bei uns sind und für frischen Wind sorgen.
Nicht selten wünschen sie sich eine Festanstellung.
Zwei weitere Arbeitsplätze werden in diesem Jahr
noch entstehen und damit neue MitarbeiterInnen die
Möglichkeit bekommen, ein Mitglied der „Pro-MoveFamilie“ zu werden.
In der Werkstatt werden Teile für Kunden aus
der Industrie graviert, im Laden in der Kirchstraße
hochwertige Geschenkartikel und Pokale graviert
und verkauft.
Deshalb ist Pro Move eine
Integrations-Firma.
Und sie ist Teil der Lebenshilfe.
24
Anfang des Jahres ist Pro Move in das Göppinger
Traditionsunternehmen Graveur Haller eingestiegen.
Pro Move GmbH
Markus Vogel
Fon 07161 3619820
Mobil 0176 194 044-53
[email protected]
www.promove-gmbh.de
Bild: Im Januar im Geschäft in der Kirchstraße
in Göppingen (Hans Brodbeck, Thomas Haller,
Markus Vogel)
25
UNSERE KOOPERATIONSPARTNER
Integrationsfachdienst
Geben und Nehmen
am Arbeitsplatz
Wenn Menschen mit Behinderung auf
dem allgemeinen Arbeits-Markt arbeiten
möchten gibt es viele Fragen:
›› Wo gibt es einen Praktikumsplatz?
›› Ist es die richtige Arbeit für diesen
Menschen mit Behinderung?
›› Muss der Arbeit-Geber etwas am
Arbeits-Platz verändern?
›› Wer bezahlt den Lohn und die
Begleitung am Arbeits-Platz?
Der Integrations-Fachdienst hilft dabei,
diese Fragen zu beantworten.
Er spricht mit Arbeit-Gebern und den
Menschen mit Behinderung.
Der Integrations-Fachdienst hilft auch
Schülern mit Behinderung.
Und er informiert bei Fragen zum Thema:
Beruf und Behinderung
MARGIT HAAS
„Gemeinsam Wege finden“ – dies ist das Motto des Integrationsfachdienstes Göppingen (IFD). Wege, die in ein Arbeitsleben führen, das allen gerecht wird, also Arbeitnehmern
wie auch Arbeitgebern Wege, die Arbeitsplätze aber auch
langfristig sichern. Im Landkreis Göppingen sind Arbeitgeber
erfreulicher Weise überwiegend sehr aufgeschlossen und
bereit, Menschen mit einem Handikap zu beschäftigen.
Poststraße 14 a
73033 Göppingen
Fon 07161 389 950
[email protected]
www.ifd-bw.de
26
im gewohnten Umfang nachgehen können und die deshalb
eine besondere Unterstützung benötigen, gibt es eine Vielzahl
von Möglichkeiten der Unterstützung, über die wir beraten“,
so Susanne Szeidenleder. „Wir bauen dabei Barrieren – im
tatsächlichen, wie im übertragenen Sinne – ab.“
Der IFD ist nicht nur kompetenter Ansprechpartner für die
Mitarbeiter der Werkstätten der Lebenshilfe. Er steht auch
Schülern der Sonderschulen zur Seite, sucht auch für sie
Praktikumsstellen. „Dies ist oft ein Ausprobieren“, so Susanne
Szeidenleder.
Die Klienten erfahren über die Agentur für Arbeit, die
Deutsche Rentenversicherung, von Kliniken, Ärzten oder
Arbeitgebern von den Möglichkeiten der Beratung und
Begleitung durch den IFD. Zwischenzeitlich „funktioniert auch
die Buschtrommel sehr gut und viele kommen ganz direkt zu
uns“, freuen sich Heidi Grün und Susanne Szeidenleder.
Nicht selten seien es scheinbare Selbstverständlichkeiten, die
im Vorfeld betrachtet werden müssten. „Ist jemand pünktlich?
Wie sieht es mit dem Konzentrationsvermögen aus? Welche
Arbeitszeiten sind realistisch?.“ Erst wenn diese Fragen geklärt
sind, kann im Rahmen der „Kooperative betriebliche Bildung
und Vorbereitung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt“ und
der „Berufsvorbereitende Einrichtung an Berufsschulen“ nach
Praktika geschaut werden, die langfristig in einen Arbeitsplatz
auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt münden.
Der IDF ist zudem Partner bei Fragen rund um das Thema
„Schwerbehinderung im Beruf“. „Für die erfolgreiche Integration der Betroffenen, die nach einer Erkrankung oder einem
Unfall einer früheren Tätigkeit nicht mehr oder nicht mehr
Freilich sind im Vorfeld nicht selten zahlreiche Fragen zu
klären. Der IFD ist dabei wichtiger Partner für alle Beteiligten
und gerade auch für die Menschen in der Lebenshilfe. MitarbeiterInnen einer Werkstätte für Menschen mit Behinderung
werden begleitet, wenn es darum geht, herauszufinden, ob sie
auf dem sogenannten ersten Arbeitsmarkt einen Arbeitsplatz
finden können, der ihren Neigungen und Fähigkeiten entspricht.
Denn Arbeitgeber, die Menschen mit einer wesentlichen
Behinderung beschäftigen, können über das Förderprogramm
„Arbeit inklusiv“ bis zu fünf Jahre Zuschüsse zu den Lohnkosten erhalten. Stellt sich nach dieser Zeit noch ein weiterer
Förderbedarf heraus, stehen Anschluss-Förderprogramme zur
Verfügung.
IFDs arbeiten im Auftrag des KVJS in jedem Landkreis
Baden-Württembergs. Die beruflichen Rehabilitationsmaßnahmen werden von verschiedenen Trägern (Agentur
für Arbeit oder der Deutschen Rentenversicherung, KVJS)
finanziert.
Bei einem landesweiten Ranking wurde der IFD Göppingen
in der Trägerschaft des DRK-Kreisverband Göppingen 2013
als der erfolgreichste im Land ausgezeichnet.
„Ich
mag’s
gemütlich.“
„Ziel unserer Arbeit ist die nachhaltige
Teilhabe am Arbeitsleben auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Dabei achten
wir darauf, dass die Anforderungen
der Arbeitgeber zu den Fähigkeiten der
Menschen mit Behinderung passen.“
„Wir arbeiten in enger Kooperation mit der Lebenshilfe“,
betont Heidi Grün, eine der derzeit vier BeraterInnen des
IFD Göppingen. Und: „Es ist meist ein langer Prozess.“ Ein
Praktikumsplatz muss gefunden werden, seine Ausgestaltung
mit dem Arbeitgeber besprochen werden, Perspektiven für den
Mitarbeiter ausgelotet und nicht zuletzt die Finanzierung der
beruflichen Rehabilitation abgeklärt werden.
IFD GÖPPINGEN
Ist ein Arbeitsplatz gefunden, bleiben die MitarbeiterInnen
des IFD Ansprechpartner für Arbeitnehmer und Arbeitgeber.
„Wir halten auch den Kontakt zu behandelnden Ärzten oder
den Familien und Bezugspersonen und beraten das gesamte
Netzwerk unseres Klienten.“
Bequem, sicher, einfach
Online-Banking
Jetzt informieren unter:
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MENSCHEN IN DER LEBENSHILFE
Karriere in der
Lebenshilfe
MARGIT HAAS
Christian
Mann
Christian Mann ist 33 Jahre alt.
Er hat einen Realschul-Abschluss und
eine Ausbildung gemacht.
Wegen einer psychischen Erkrankung
konnte er danach nicht auf dem
allgemeinen Arbeits-Markt arbeiten.
Nach langer medizinischer
Behandlung bekam er einen ArbeitsPlatz als Mitarbeiter in der Werkstatt
für Menschen mit psychischer
Erkrankung der Lebenshilfe in
Ursenwang.
Dort wurde er von Sozial-Dienst und
Gruppen-Leiter sehr unterstützt.
Er hat gemerkt, dass ihm die Arbeit
in der Werkstatt gut tut.
So konnte er immer besser arbeiten.
Deshalb konnte er innerhalb der
Lebenshilfe eine Tätigkeit auf
dem allgemeinen Arbeits-Markt
übernehmen.
28
An zwei Augenblicke in seinem Leben
kann sich Christian Mann besonders gut
erinnern. „Das war der Moment, als mir
gesagt wurde, dass ich zum Personal
wechseln kann und dann, als ich kurz
vor Weihnachten erfuhr, dass mein befristeter Arbeitsvertrag unbefristet verlängert wurde.“
Der 33-Jährige arbeitet in der Werkstatt
für
Menschen
mit
Behinderung
der
Lebenshilfe
Göppingen
im
Gewerbegebiet
Ursenwang.
Dort
werden
elektronische
Zubehörteile
montiert, aber auch Kataloge versandfertig verpackt. Christian Mann
ist für die Wareneingangs- und die
Endkontrolle zuständig. An seinem
Arbeitsplatz finden sich in unzähligen Kartons und Schachteln die Teile,
die er genau begutachtet hat, bevor er
sie zur Montage freigegeben hat oder
sie an die Kunden verschickt werden.
Seit zwei Jahren übernimmt er diese
Aufgaben eigenverantwortlich als Teil
des Personals. Zuvor hat der Eislinger als
Mitarbeiter in verschiedenen Bereichen
der Werkstatt gearbeitet.
gedauert habe, „bis mich alle akzeptiert
haben“. Heute „habe ich zu allen ein gutes Verhältnis und kann mir nicht vorstellen, an einer anderen Stelle zu arbeiten“.
Der beruflichen Wiedereingliederung
war eine lange Erkrankung vorausgegangen, die den sympathischen jungen
Mann aus der Bahn geworfen hatte.
Unter ersten Depressionen litt er bereits als Jugendlicher – vielleicht, weil
er seinen Vater früh verloren hatte. Er
beendete dennoch die Realschule und
machte eine Ausbildung zum Behälterund Apparatebauer. Alles verlief positiv.
Er konnte zwar in seinem Betrieb nicht
übernommen werden, fand aber sofort
einen neuen Arbeitsplatz. Den konnte er
„wegen eines Nervenzusammenbruchs
aber nicht antreten. Das hat mich völlig aus der Bahn geworfen“, erinnert er
sich. Zur Depression kam eine Psychose,
die im Christophsbad und im Freihof
behandelt wurde. „Ich wollte wieder arbeiten, habe aber schnell gemerkt, dass
ich eingeschränkt bin.“ Entsprechende
Untersuchungen durch den medizinischen Dienst der Agentur für Arbeit
bestätigten dies. „Dort wurde mir zum
Glück eine Tätigkeit in der Lebenshilfe
vorgeschlagen.“
Nicht nur beruflich hat sich bei Christian
Mann Alles zum Guten gewendet. Auch
privat ist er glücklich. Er lebt mit seiner
Freundin in Eislingen zusammen, entwirft für das gemeinsame Heim DekoStücke, die er auch selbst fertigt und
hört in seiner Freizeit gerne Musik. „Ich
bin stolz auf das, was ich erreicht habe“,
stellt er nachdrücklich fest.
Obwohl Christian Mann „zuerst dachte,
da gehöre ich doch nicht hin“. Schnell
habe er aber realisiert, „dass hier Viele
in ähnlichen Situationen sind wie ich“.
Und dort in der Werkstatt „hat sich alles
gut entwickelt“.
Als er deshalb vor etwa fünf Jahren gefragt worden war, ob er in die Kontrollabteilung wechseln will, hat er nicht lange überlegt.
Der Wechsel vom Mitarbeiter, also dem
betreuten Beschäftigten, zum Personal
hat „mir allerdings viel Kopfzerbrechen
bereitet“. Wie verändert sich das
Verhältnis zu den Mitarbeitern? Wird
er von den Kollegen als gleichberechtigt betrachtet? Reicht das Gehalt?
Denn tatsächlich hat er jetzt weniger Geld zu Verfügung, weil eine
Erwerbsminderungsrente weggefallen
ist.
Christian Mann wurde während seiner beruflichen Rehabilitation begleitet. Edith Wieser vom Sozialdienst der
Werkstatt erklärt: „Wir kümmern uns
um alle denkbaren Fragestellungen, vermitteln Praktika, stellen den Kontakt zu
den Kostenträgern her und auch zu den
Ärzten, Betreuern und Angehörigen.“
Michael Weiß, der Leiter der Werkstatt
für Menschen mit einer chronischen
psychischen Erkrankung stellt fest: „Wir
wollen die Stärken und Neigungen unserer Mitarbeiter herausfinden und sie auf
die Arbeit in einer unserer Werkstätten
oder auf eine Tätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt vorbereiten.“ Bernd
Ziebart, Gruppenleiter der Gruppe von
Christian Mann, verweist dabei auf die
besonderen Herausforderungen. Denn
nicht immer passen die Vorstellungen
und Wünsche der Betroffenen mit ihren persönlichen Fähigkeiten und
Voraussetzungen zusammen. Er freut
sich, dass sich „Christian Mann hier sehr
stark entwickelt und bei uns stabilisiert
hat“. Er kann deshalb weitgehend auf
Medikamente verzichten und seit einiger
Zeit wieder Autofahren – ein Umstand,
der zum selbstbestimmten Leben beiträgt. Fazit? „Eine rundum gelungene
Inklusion!“
Alle Bedenken sind lange ausgeräumt.
„Ich habe gelernt, mehr Verantwortung
zu übernehmen und werde von allen
respektiert.“ Wenn es auch einige Zeit
29
AUS DEN BEREICHEN
Urlaub vom Alltag
Zu Gast in der „Bettlad“ in Süßen
GABRIELE GIMPEL
Als vor einem Jahr bekannt wurde, dass das Kurzzeitangebot der Offenen Hilfen in unserer „OASE“ ab Herbst
nicht mehr für erwachsenen Menschen mit Behinderung
zur Verfügung steht, waren viele Angehörige beunruhigt.
Sie fragten sich besorgt: „Wo kann ich mein Kind, meinen
Angehörigen gut versorgt wissen, wenn ich Entlastung
brauche?“
Die Lebenshilfe hat diese Sorge sehr ernst genommen und
in vielen Gesprächen mit Angehörigen, Partnern und dem
Landkreis Göppingen eine Übergangslösung für Kinder
und erwachsene Menschen mit Behinderung gefunden
Erwachsene Menschen mit Behinderung
können nicht mehr in der OASE betreut
werden.
Deshalb mietet die Lebenshilfe seit
Oktober 2015 für feste Wochenenden und
für Ferienzeiten ein Haus in Süßen vom
Kreisverein für Menschen mit Behinderung.
Dieses Haus nennt man „Bettlad“ und es
ist für Menschen mit Behinderung gut
eingerichtet.
Diese Lösung gilt für eine Übergangszeit.
Bis eine andere Möglichkeit gefunden wird.
Tagsüber und nachts werden Menschen
mit Behinderung von Mitarbeitern und
Mitarbeiterinnen der Offenen Hilfen gut
betreut und gepflegt.
Dieses Angebot heißt „Urlaub vom Alltag“
Angehörige können sich in dieser Zeit
erholen.
Alle haben sich schon gut eingelebt.
In Kooperation mit dem „Kreisverein für Menschen mit
Behinderung“ in Süßen wurde das Entlastungsangebot
„Urlaub vom Alltag“ der Offenen Hilfen konzipiert. Bei
„Urlaub vom Alltag“ sind wir Gast in der „Bettlad“ in
Süßen. Zu fest vereinbarten Terminen können wir uns
an Wochenenden und in den Ferienzeiten tagesweise
und über Nacht einmieten. Das erste Wochenende hat
bereits im Oktober unter dem Motto „Urlaub vom Alltag“
stattgefunden.
Seither haben wir einige Wochenenden und die Herbstferien dort verbracht. Wir haben uns in der „Bettlad“
sehr gut „eingelebt“. Die Betreuung unserer Gäste findet
durch das aus der OASE bekannte und bewährte Personal
der Offenen Hilfen statt. Viele unserer TeilnehmerInnen
kennen sich schon seit vielen Jahren. Bei den Unternehmungen greifen wir die Wünsche der Gäste auf, machen
kleinere Ausflüge, kaufen gemeinsam ein und kochen
manchmal zusammen. Die beiden großen, barrierefreien
Bäder in der „Bettlad“ erleichtern uns die Pflege sehr. Die
Ausstattung ist wirklich toll. Und wenn doch einmal
etwas fehlt – wir sind Meister im Improvisieren.
Und beim nächsten Aufenthalt steht dann sicher
alles auf der Packliste!
So freuen wir uns nach den ersten
Erfahrungen, dass wir mit „Urlaub vom
Alltag“ eine wirklich gute Übergangslösung für Familien mit Angehörigen mit hohem Hilfebedarf
gefunden haben, die sich stark an
deren Bedarf orientiert.
Sie sind neugierig geworden?
Rufen Sie an und buchen Sie
einen „Urlaub vom Alltag“!
KONTAKT
Lebenshilfe Göppingen e.V.
Viola Madeleine Kick
Mobil 01761 9404454
[email protected]
Mein Kind wird 18
Infoabend – ein Vereinsangebot
DORIS RÖCKLE-SIEGEL
Am 3. Februar lud der Verein Lebenshilfe interessierte Eltern
zu einem kostenfreien Infoabend ins Bildungszentrum
Jebenhausen ein. Die Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle,
Frau Fürst-Braun und Frau Röckle-Siegel informierten zum
Thema „Mein Kind wird 18“.
Die Eltern erfuhren die wichtigsten rechtlichen und formalen
Angelegenheiten, die zu regeln sind, wenn das Kind volljährig
wird. Wie aktuell und bedeutend dieses Thema ist, zeigte der
rege Zuspruch vieler Eltern. Der Übergang in das Erwachsenenalter ist mit vielen Fragen verbunden. Vieles konnte vor
Ort und direkt angesprochen und geklärt werden.
Für ein persönliches Beratungsgespräch können Sie sich
an die Beratungsstelle wenden:
BERATUNGSSTELLE
Schützenstaße 14, 73033 Göppingen
Terminvereinbarung während der Sprechzeiten
Dienstag von 15-17 Uhr, Mittwoch von 11-13 Uhr
oder telefonisch:
Frau Röckle-Siegel Fon 07161 95647-13
Frau Fürst-Braun Fon 07161 95647-14
Ideen- und
Beschwerdemanagement
Ihre Rückmeldungen sind uns wichtig!
Wir wollen uns weiterentwickeln und unsere Angebote und Abläufe immer
wieder überprüfen. Aus diesem Grund hat die Lebenshilfe Göppingen ein
Ideen- und Beschwerdemanagement eingeführt. Wir nehmen Ihre Ideen
und Beschwerden über einen Erfassungsbogen auf, leiten diesen an die
zuständigen Stellen weiter und geben Ihnen Rückmeldung.
Den Erfassungsbogen und weitere Informationen erhalten Sie bei den
Ihnen bekannten Ansprechpartnern vor Ort.
Mit Ihren Ideen und Beschwerden geben Sie uns wichtige
Informationen, so dass unsere Arbeit für Sie
noch besser wird. Vielen Dank!
30
31
Komm.rein
Fünf Jahre nach dem Auszug
Seit fünf Jahren Kontaktladen des Ambulant Betreuten Wohnens
Mehr Vorzüge als Nachteile
Der Kontakt-Laden der Lebenshilfe in
Göppingen heißt „Komm.rein“.
Das Wohnheim 1 in der Heubachstraße
in Heiningen war nicht mehr zum darin
Wohnen geeignet.
Hier treffen sich Menschen mit und
ohne Behinderung, die Fragen zum
Wohnen in der Lebenshilfe haben.
Komm.rein ist kommunikativ – eine
zentrale Anlaufstelle um miteinander zu
reden.
Komm.rein ist regional – im und für
den Landkreis Göppingen.
Komm.rein ist inklusiv – ein Treffpunkt
für Menschen mit und ohne
Behinderung mitten in der Stadt.
Hier kann man sich auch unterhalten.
Zuerst hatten viele Angst vor einem Umzug
Oder die Zeitung lesen und einen
Kaffee trinken.
Aber dann waren alle beim Planen des
neuen Wohnheimes und der Wohngruppe
in Heiningen dabei.
Oder neue Leute kennen lernen.
Und alle haben beim Umzug mitgeholfen.
Im Komm.rein werden Fragen gestellt,
Probleme diskutiert oder einfach
zwanglos ein Schwätzchen gehalten,
die Zeitung gelesen, Pause gemacht,
Kontakte geknüpft. Das Ambulant
32
Die neuen Wohnungen sind besser
als das alte Wohnheim
KONTAKT
Petra Schmid
Fon 07161 6587774
Komm.rein, Göppingen, Freihofstraße 21
Alle haben sich gut eingelebt
und fühlen sich wohl.
Öffnungszeiten:
Montag 16-18.30 Uhr, Dienstag 9-12 Uhr
Mittwoch 16-18 Uhr und nach Vereinbarung
JENS MEIßNER-WEINHOLD
PETRA SCHMID
Am 13. Mai feierte der Kontaktladen
des Ambulanten Wohnens der Lebenshilfe Göppingen, das Komm.rein, in
der Freihofstraße 21 sein fünfjähriges
Bestehen. Er ist zentrale Anlaufstelle
für alle Menschen mit und ohne Behinderung, die sich für das Wohnen in
der Lebenshilfe und ganz besonders für
den ambulanten Bereich interessieren.
Er ist aber auch Treffpunkt für Alle,
die Interesse für die Lebenshilfe und
deren Angebote zeigen. Komm.rein
im Herzen Göppingens hat sich längst
bewährt und als Glücksfall erwiesen.
Deshalb mussten die 23 Bewohner
vor 5 Jahren ausziehen.
Betreute Wohnen (ABW) ist eine
Form der Eingliederungshilfe mit dem
Ziel, Menschen mit einer geistigen
Behinderung ein inklusives Leben in
der Gesellschaft zu ermöglichen. Mit
unserer Begleitung und der Unterstützung, die sich nach dem richtet, was
die Menschen benötigen, können junge
und auch ältere Menschen selbständig
leben. ABW gibt es bei der Lebenshilfe
bereits seit 1996. Inzwischen leben
mehr als 40 Menschen im Landkreis in
dieser betreuten Wohnform. Ambulant
betreut wohnen kann man als Einzelperson, als Paar oder innerhalb einer
Wohngemeinschaft.
Die ambulante Betreuung wird über
das Kreissozialamt (Eingliederungshilfe) finanziert, der Lebensunterhalt
(Essen, Kleidung, Miete etc.) aus
eigenen Mitteln (z.B. Lohn oder
Rente) oder über Grundsicherung.
Grundsätzlich sollen die Menschen im
ABW ihre Wohnungen selbst mieten,
die Lebenshilfe kann aber auch als
Mieterin auftreten und die Wohnungen
dann untervermieten.
Für unsere Klienten suchen wir laufend
Ein- und Zweizimmerwohnungen zur
Miete.
Als einige Bewohner der Heubachstraße
vor fünf Jahren ausziehen mussten,
weil das Wohnheim 1 für das stationäre Wohnen aus brandschutztechnischen
Gründen nicht mehr geeignet war, hatte dies kurz Irritation ausgelöst, der
dann aber schnell die Freude über das
„neue“ Gebäude wich. Im Januar und
März vor genau fünf Jahren stand der
Umzug von sechs Bewohnern in die
Außenwohngruppe in der Bergstraße
und von weiteren 18 Bewohnern in das
Wohnheim im Dürnauer Weg an. Aus
dem „ ... der Umzug muss sein ...“ wurde erfreulicher Weise schnell Positives.
Zum einen: alle Bewohner konnten in
Heiningen wohnen bleiben. Sie waren
zudem immer in die Planungen einbezogen und waren laufend informiert
worden. Regelmäßig hatten sie damals
die „Baustellen“ besucht und sich vom
Fortgang der Renovierungsarbeiten
selbst ein Bild gemacht. Am Umzug
beteiligten sie sich aktiv. Auch die
Angehörigen waren regelmäßig informiert worden.
Die neuen Wohnungen hatten zudem
Vorteile gegenüber der Heubachstraße:
Es gibt jetzt kleinere Wohneinheiten.
Und beide Häuser arbeiten in der
Begleitung eng zusammen.
Bewohner auf freie Plätze nachgerückt.
Vergessen haben wir aber diese „große
Sache" nie und konnten eine Menge
Positives aus dem „Muss“ mitnehmen.
Der Dank geht an alle Bewohner und
MitarbeiterInnen der damaligen und
heutigen Zeit.
Mit ein bisschen Mut konnten sich
sechs Wohnheimbewohner für das
Leben und die Aufgaben in einer
Außenwohngruppe neu orientieren.
Nach einer Eingewöhnungsphase und
den nunmehr fünf Jahren „Alltag“ standen immer wieder Veränderungen und
Anpassungen an. Mittlerweile sind neue
33
Betreutes Wohnen in Familien ein kleiner Einblick
Vor über einem Jahr hat Waltraud Pöchmann den Mut aufgebracht und
ist in ein unbekanntes Abenteuer gestartet: sie ist aus ihrer Wohngruppe
in eine Gastfamilie gezogen. Ein kleiner Einblick in ihren Alltag.
Manchmal habe ich nachmittags etwas vor, zum Beispiel gehe ich gerade einmal in der Woche zum Schwimmen und auch zum Töpfern.
Wenn ich nichts vorhabe, erledige ich meine Aufgaben im Haushalt.
Bei gutem Wetter gehe ich dann spazieren. Abends essen wir alle
zusammen und erzählen uns unseren Tag. Manchmal schauen wir
zusammen auch noch fern. Dann gehe ich schlafen.
Samstags gehe ich zusammen mit Hans-Peter zum Turnen nach
Göppingen. Danach gehe ich oft noch Kaffee trinken. Dort treffe ich
andere und kann mit ihnen reden. Am Sonntag unternehmen wir
manchmal etwas gemeinsam. Manchmal machen wir auch ein langes
Frühstück und bleiben gemütlich zu Hause.
Was hat sich verändert, seit du hier wohnst?
Früher haben wir zu neunt zusammen gewohnt, jetzt sind wir zu
dritt. Das gefällt mir besser. Es ist ruhiger, das tut nach der Arbeit
gut. Ich bin innerlich ruhiger geworden. Früher hatte ich manchmal
Angst, dass die anderen mich nicht hören, weil immer alle anderen
auch geredet haben. Hier werde ich gleich gehört und ernst genommen.
DANIELA HOFFMANN
Waltraud, warum wolltest du damals aus deiner
Wohngruppe in eine Familie ziehen?
Es gab immer wieder Streit mit meinen Mitbewohnern. Darauf hatte ich keine Lust mehr. Dann habe
ich vom Betreuten Wohnen in Familien gehört. Ich
wollte, dass jemand nur nach mir schaut und nicht
immer nach so einer großen Gruppe. Ich mag es, in
einer Familie zu leben.
Hattest du Angst vor dem Umzug?
Ich habe gehofft, dass alles klappt.
Wie muss man sich das Zusammenleben vorstellen?
Morgens gehen wir alle ins Geschäft. Ich komme
dann meistens als Erste nach Hause.
Wo gehst du in deinem Ort überall hin?
Ich gehe alleine in die Kirche und habe mit meiner Gastfamilie Wege
gelernt, wo ich spazieren gehen kann. Am Anfang war es mit den
Wegen schwieriger. Aber wir sind sie zusammen oft abgelaufen und
dann habe ich sie gelernt. Hier gibt es auch einen Laden und eine
Apotheke, da gehe ich manchmal kleine Besorgungen machen. Die
Nachbarn sehe ich auch oft und rede mit ihnen.
Was gefällt dir in deinem (neuen) Zuhause am besten?
Hier kommt immer wieder Besuch vorbei. Manchmal kommen
die Kinder von Hans-Peter und Barbara zu Besuch und manchmal
kommen Bekannte. Ich lerne immer wieder neue Leute kennen.
Die Familie hat 28 Tage Urlaub zur Verfügung.
Wo bist du in der Zeit?
Da bin ich immer in einem Wohnheim.
Anmerkung: Als Vertretung für unsere Gastfamilien in der Urlaubszeit sind wir dringend auf der Suche nach Urlaubsgastfamilien. Auch
Urlaubsgastfamilien erhalten für ihr Engagement eine Vergütung.
KONTAKT
Daniela Hoffmann
Fon 07161 95647-11
[email protected]
34
Machen Sie Platz in Ihren Regalen und bringen Sie uns Ihre gebrauchten Bücher. Mit Ihrer Buchspende schaffen Sie die Basis für
ansprechende Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen.
Weitere Infos unter buch-meister.lh-goeppingen.de.
Abgabestellen:
Werkstatt Heiningen, Heubachstr. 6-10, 73092 Heiningen
Werkstatt Eschenbach, Schemelbergstr. 8-10, 73037 Göppingen-Voralb
Werkstatt Geislingen, Grube-Karl-Str. 36, 73312 Geislingen
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8-15 Uhr
GRENZENLOS
MENSCH SEIN.
lh-goeppingen.de
Eine Kita für alle?!
Um ein Kind zu erziehen,
braucht es ein ganzes Dorf!
Die Heilpädagogin Carolin Schumacher
und Diplompädagogin Ulrike Clemens
sind Inklusions-Fachkräfte der Lebenshilfe
Göppingen.
ULRIKE CLEMENS UND CAROLIN SCHUMACHER
In zwei von vier Projektkindergärten des Modellprojekts „Eine
Kita für alle“ des Landkreises Göppingen bringen unsere MitarbeiterInnen ihre Kompetenzen ein. Das eingangs genannte
afrikanische Sprichwort zeigt, worauf es beim inklusiven
Arbeiten ankommt: Alle müssen, sollen, dürfen mit ins Boot.
MitarbeiterInnen, Eltern, Kinder, TherapeutInnen alleine
können inklusive Strukturen nicht nachhaltig umsetzen. Der
Sozialraum, die Stadt und Verwaltungsebenen werden für
diesen Prozess ebenso gebraucht. Gleichzeitig müssen Ängste
und Vorbehalte bei allen Beteiligten ernst genommen und
abgebaut werden.
Was haben wir im vergangenen Jahr bereits erreicht?
•Ein Inklusionsteam wurde gegründet. Es sammelt konkrete
Ideen und setzt sie in die Praxis um.
•Fortbildungen und Thementage zur „Inklusion“ wurden
besucht.
Sie unterstützen die Kindergärten dabei,
dass alle Kinder gemeinsam in den
Kindergarten gehen können.
•Wir haben ein Netzwerk auf- und ausgebaut.
Und dass sich alle Kinder dort wohlfühlen
und dazu gehören
Sie beraten und informieren die Menschen
darüber, wie das geht.
Zum Beispiel: Eltern, Erzieherinnen,
Therapeuten, Mitarbeiterinnen des
Landratsamtes
Und sie verwirklichen Ideen und
Vorschläge.
Zum Beispiel: Es wurden Räume anders
eingerichtet. Und der Alltag wird mit allen
Kindern gemeinsam geplant.
Wie barrierefrei ist Göppingen?
Im Projektkindergarten „Pusteblume“ in Adelberg nahm
die Heilpädagogin Carolin Schumacher im März 2015
ihre Arbeit auf. Ihre Stelle war von der Gemeinde und der
Lebenshilfe eigens geschaffen worden. Sie ist befristetet. Das
Kindergartenteam und der Elternbeirat starteten mit einem
Infoabend in den Projektzeitraum. Erste Fragen und Ängste
wurden thematisiert und abgebaut.
Sie arbeiten im Kindergarten „Pusteblume“
in Adelberg und im Kinderhaus
„Schatzkiste“ in Ebersbach.
Dass alle Kinder überall dabei sein können.
GleichstellungsTag 2016
•Wir haben die Kooperation mit der Interdisziplinären
Frühförderstelle intensiviert und ausgebaut.
•Wir haben eine Zukunftswerkstatt gemeinsam mit Professor
Jerg umgesetzt.
Der Projektkindergarten Kinderhaus Schatzkiste in
Ebersbach/Fils machte sich bereits vor einigen Jahren auf
den inklusiven Weg. Seit zwei Jahren begleitet ihn die Diplompädagogin Ulrike Clemens. Im vergangenen Jahr schloss sich
die Einrichtung dem Modellprojekt des Landkreises an, erhält
seither wissenschaftliche Begleitung. Im vergangenen Herbst
war das neue Kinderhaus bezogen worden. Dies forderte alle
heraus! Es galt und gilt, sich neu zusammen zu finden.
Mit Spannung bereiteten wir die Kinder auf die Veränderungen vor und stellten erstaunt fest: Sie sind flexibel und es
gelang dem Team mit viel Engagement, alle mitzunehmen und
für ein schnelles Einleben und Wohlfühlen zu sorgen. Nicht
alleine der Wechsel von geschlossenen Gruppen zu einem
gemeinsamen Alltag mit offenen Türen brachte große Veränderungen. Ein Bewegungs- und Ruheraum eröffnen ganz neue
Möglichkeiten. Dank der direkten Nachbarschaft zur Schule
rücken beide pädagogisch noch näher zusammen.
Die neuen Strukturen bieten allen Kindern mehr Möglichkeiten zur Selbstbestimmung. Sie nehmen sie wahr, sei es bei der
Wahl des Spiels oder der Freunde, bei der Auswahl ansprechender Angebote oder Ausflüge: Das Kinderhaus Schatzkiste
bietet tolle Voraussetzungen, eine Kita für alle zu sein!
Sie haben schon viel erreicht.
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37
Wir überwinden
Grenzen Teil II
In unserem letzten Beitrag im
LH-Magazin haben wir uns Ihnen
vorgestellt und berichtet, dass wir
ein Inklusions-Projekt im Landkreis
Göppingen machen.
Dabei arbeitet die Lebenshilfe Göppingen mit der Volkshochschule Göppingen, dem Kreisjugendring und dem Kreisseniorenrat zusammen.
In der Zwischenzeit haben wir inhaltlich daran weitergearbeitet. Wir haben unser Projekt Politikern und Politikerinnen im
Ausschuss für Schulen und Soziales und im Sozialdezernat des
Landratsamtes vorgestellt. Wir haben auch noch ein Gespräch
mit der Presse geführt, damit unser Projekt in der Öffentlichkeit bekannt wird.
DIE 4 BEREICHE DES PROJEKTS
Interessierte, die an den Arbeitsgruppen
und an der Tandem-Idee teilnehmen
möchten, sind herzlich eingeladen, sich
an uns zu wenden!
Wir freuen uns über jede Unterstützung!
Das Inklusionsprojekt haben wir in 4 verschiedene Bereiche
aufgeteilt. Für jeden Bereich wird es eine Arbeitsgruppe
geben, an der sich Jeder und Jede beteiligen kann.
Vor allen Dingen sind Menschen mit Behinderung und ihre
Erfahrungen gefragt.
WOHNEN
Im Bereich Wohnen wollen wir
im Tandem die Stadt erkunden
und herausfinden, wo gute und
wo weniger gute Bedingungen
zum Leben für Menschen mit
Behinderungen sind. In der
Arbeitsgruppe wollen wir
besprechen wie jeder Mensch
selbst bestimmen kann, wo, mit
wem und wie er leben möchte
und was dazu notwendig ist.
In den Arbeitsgruppen wird besprochen was getan werden
muss, dass Menschen mit Behinderungen überall im Landkreis
Göppingen dabei sein können.
Aus den Arbeitsgruppen soll schließlich ein Expertenforum
hervorgehen, das den Menschen im Landkreis als Plattform
rund um das Thema Inklusion zur Verfügung stehen soll.
ARBEIT
Wir fangen mit den Bereichen Bildung und Freizeit an.
TANDEM-IDEE
Die Angebote der Lebenshilfe, der Volkshochschule, des
Kreisjugendrings und des Kreisseniorenrats werden genauer
untersucht.
In der Arbeitsgruppe im
Bereich Arbeit wollen wir
gemeinsam Möglichkeiten
erarbeiten, wie Menschen mit
Behinderungen besser am
allgemeinen Arbeitsmarkt
teilhaben können.
FREIZEIT
Dafür wollen wir im Tandem arbeiten. Ein Tandem besteht aus
einem Menschen mit Behinderungen und einem Menschen
ohne Behinderungen.
SCHULUNGEN
KONTAKT
Samuel Kober, Markus Dehnert
Lebenshilfe Göppingen Bildungszentrum
Vorderer Berg 50/1
73035 Göppingen-Jebenhausen
Fon 07161 38995-62
[email protected]
[email protected]
www.lh-goeppingen.de/angebot/inklusionsprojekt
Die Fachkräfte der Lebenshilfe haben Erfahrungen im Umgang
mit Menschen mit Behinderungen. In Schulungen wird dieses
Wissen an das Personal der Volkshochschule und die Fachkräfte aus Kinder- und Jugendarbeit weitergegeben.
BÜRO DES INKLUSIONSPROJEKTS
Seit März ist das Projektbüro des Inklusionsprojekts im
1. Stock im Bildungszentrum Jebenhausen untergebracht.
BILDUNG
Die Angebote der VHS und der
Lebenshilfe werden im Bereich
Bildung überprüft. Im Tandem
werden Veranstaltungsorte,
Räumlichkeiten, Ausstattungen,
Kursprogramme und Kurskonzepte, Öffentlichkeitsarbeit
sowie Internetauftritte
begutachtet.
Im Bereich Freizeit sollen
die Angebote für Kinder und
Jugendliche von Kreisjugendring
und Lebenshilfe untersucht
werden. Wir wollen erreichen, dass
mehr Angebote gemeinsam von
Menschen mit Behinderungen und
Menschen ohne Behinderungen
genutzt werden.
Kreisjugendring
Göppingen e.V.
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DAS ANGEBOT DER
LEBENSHILFE GÖPPINGEN
WOHNEN
HELFEN & BERATEN
Wohnheime
Beratungsstelle / Persönliches Budget
Außenwohngruppen
Komm.rein – Kontaktstelle Ambulantes Wohnen
Ambulant betreutes Wohnen
Betreutes Wohnen in Familien
Sozialmedizinische Nachsorge für Familien
mit chronisch und schwerstkranken Kindern
Kurzzeitunterbringung
Interdisziplinäre Frühförderstelle
Tagbetreuung für Senioren
Integration und Inklusion im Regelkindergarten
Sozialpädagogische Familienhilfe
BILDUNG & ARBEITEN
Familienunterstützender Dienst
Berufsbildungsbereich
Freizeit-, Bildungs-, Reise- und Begegnungsangebote für
Menschen mit Behinderungen und ihre Angehörigen
Unterstützte Beschäftigung
Werkstätten für Menschen mit Behinderungen
Außenarbeitsplätze bei Kooperationspartnern
Förder- und Betreuungsgruppen
SCHULKINDERGARTEN
Förderung und Betreuung
CAFÉ AM KORNHAUSPLATZ
Inklusive Gastronomie
PRO MOVE GMBH
Integrationsfirma
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www.lh-goeppingen.de
Kontaktstelle Ehrenamt