ii. die freudenberg gruppe

UNITED NATIONS
GLOBAL COMPACT
FORTSCHRITTSBERICHT DER
FREUDENBERG GRUPPE 2015 | 2016
INHALT
I. VORWORT
DES VORSTANDSSPRECHERS
SEHR GEEHRTE DAMEN UND HERREN,
I. Vorwort des Vorstandssprechers
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II. Die Freudenberg Gruppe
4
i. Porträt der Unternehmensgruppe
4
ii. We all take care
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iii.Innovation
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iv.Risikomanagement
7
III. Menschenrechte und Arbeitsnormen
8
IV.Umweltschutz
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V.Antikorruption
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VI. Gesellschaftliche Verantwortung
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Das Titelbild zeigt Nedal Idies und Hiroyuki Sato, Mitarbeiter von Freudenberg
Sealing Technologies in Berlin. Sie begutachten Lenkungsbälge – schützende
Dichtungen für Gelenklager, Kugelgelenke und Gelenkwellen – die zum Beispiel
an Zylindern im Maschinenbau, in landwirtschaftlichen Maschinen und
Baumaschinen eingesetzt werden.
als globaler, werteorientierter Technologiekonzern steht
Freudenberg zu seiner gesellschaftlichen Verantwortung.
Dieses Prinzip prägt unser Geschäftsmodell und ist
in unseren Werten und Grundsätzen fest verankert.
Gemeinsam mit unseren Kunden, Partnern und der
Wissenschaft entwickeln wir technisch führende Produkte,
Lösungen und Services und leisten einen Beitrag, die
Lebensbedingungen der Menschen weltweit zu verbessern.
Wir leben Verantwortung, bei allem was wir tun. Dafür
investieren wir fortwährend in Forschung und Entwicklung
und können den Umsatz mit neuen und nachhaltigen
Produkten stetig steigern.
Verantwortung beginnt für Freudenberg bei den eigenen
Prozessen und Systemen. Wir gestalten unser Handeln so
umweltverträglich wie möglich. Dazu gehört, dass wir die
natürlichen Ressourcen für Produktionsprozesse, Produkte
und Dienstleistungen so schonend und umsichtig wie
möglich einsetzen. Zudem haben wir im Jahr 2015 die
organisatorischen Rahmenbedingungen weiterentwickelt,
um die Einhaltung von Gesetzen, Regeln, Selbst- und
Fremdverpflichtungen zu überwachen. Das Freudenberg
Compliance Management Council (FCMC) arbeitet daran,
bestehende Compliance-Initiativen der Geschäftsgruppen
in eine gruppenweite Struktur zu überführen. Wir haben
einen verpflichtenden internen Verhaltenskodex (Code of
Conduct) veröffentlicht und allen Mitarbeitern weltweit zur
Verfügung gestellt.
fördert diese Projekte in den kommenden fünf Jahren mit
10 Millionen Euro. Zudem engagiert sich Freudenberg seit
2015 verstärkt für die Flüchtlingshilfe. Im Rahmen einer
gruppenweiten Aktion spendeten Mitarbeiter, Pensionäre,
Gesellschafter sowie das Unternehmen insgesamt rund
1,6 Millionen Euro. Mit diesen und weiteren Mitteln fördert
Freudenberg über mehrere Jahre verschiedenste Projekte
für die Integration von Geflüchteten mit dem Fokus auf
Sprachunterricht.
In allen Bereichen streben wir danach, uns stetig gemeinsam
weiter zu verbessern – und bekennen uns ausdrücklich dazu,
die zehn Prinzipien des UN Global Compact umzusetzen
und weiter voranzutreiben.
Dr. Mohsen Sohi
Sprecher des Vorstands der Freudenberg Gruppe
Mit unserem langjährigen sozialen Engagement in
zahlreichen kleinen und größeren Initiativen tragen wir
aktiv zum Wohl der Gesellschaft bei und sind ein guter
Nachbar im Umfeld unserer Standorte weltweit. Im Jahr
2015 haben wir die internationale Initiative „e²“ ins Leben
gerufen. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit
sind dazu aufgerufen, sich in gemeinnützigen Bildungs- und
Umweltschutzprojekten zu engagieren. Das Unternehmen
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3
II. DIE FREUDENBERG GRUPPE
i. PORTRÄT DER
UNTERNEHMENS­GRUPPE
Freudenberg ist ein globales Technologieunternehmen, das
seine Kunden und die Gesellschaft durch wegweisende
Innovationen nachhaltig stärkt.
Kunden aus der Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie, dem
Maschinen- und Anlagenbau, der Textil- und Bekleidungs­
industrie, der Bau-, Bergbau- und Schwer­industrie sowie der
Energie-, Chemie-, Öl- und Gas­industrie bietet Freudenberg
exzellente technologische und innovative Produkte sowie
Dienstleistungen. Außerdem gehören Unternehmen aus der
Medizintechnik, der zivilen Luftfahrt, der Schienenfahrzeugund der Halbleiterindustrie zum Kundenkreis.
Gemeinsam mit Partnern, Kunden und der Wissenschaft
entwickeln die zehn Geschäftsgruppen (Vorjahr: zwölf
Geschäftsgruppen) der Freudenberg Gruppe technisch
führende Produkte, exzellente Lösungen und Services
für mehr als 30 Marktsegmente und für Tausende von
Anwendungen: Dichtungen, schwingungstechnische
Komponenten, Vliesstoffe, Filter, Spezialchemie sowie
medizintechnische Produkte, IT-Dienstleistungen und
modernste Reinigungsprodukte.
Die Innovationskraft von Freudenberg hat viele Gesichter.
Schon immer gehörte die enge Zusammenarbeit der
mehr als 40.000 Mitarbeiter mit Kunden, Partnern
und der Wissenschaft zur Unternehmenskultur. So
ziehen sich Innovationen wie ein roter Faden durch die
Unternehmensgeschichte – von der Chromgerbung
über den Simmerring bis hin zu anspruchsvollen und
hochtechnischen Medizinprodukten. Das gemeinsame
Streben nach Lösungen, die weltweit zu einer nach­
haltigen Entwicklung von Umwelt und Gesellschaft
beitragen, ist gleichermaßen Motivation wie die Basis des
Unternehmenserfolgs. Dabei lebt Freudenberg „Innovating
Together“ über Geschäftsgruppen und Weltregionen
hinweg. So ist das Unternehmen in der Lage, seinen Kunden
schon heute Lösungen und Antworten auf die Fragen von
morgen zu bieten.
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Freudenberg versteht sich als Unternehmen von
Unternehmern. Das operative Geschäft liegt in der Hand
von selbstständigen Gesellschaften, deren Geschäftsleiter
eigenverantwortlich handeln. Die einzelnen Unternehmen
sind zu Geschäftsgruppen zusammengefasst.
Freudenberg hat zwei Führungsgesellschaften: Die
Freudenberg & Co. Kommanditgesellschaft ist die
strategische Konzernführungsgesellschaft der Unter­
nehmens­g ruppe. Unter ihrem Dach übernimmt die
Freudenberg SE als Muttergesellschaft der verschiedenen
Geschäftsgruppen alle Aufgaben der operativen Konzern­
führung.
Freudenberg ist in Familienbesitz von derzeit rund
320 Nachkommen des Firmengründers Carl Johann
Freudenberg.
ii. WE ALL TAKE CARE
Mit „We all take care“ hat Freudenberg bereits 2002 eine
Initiative auf Basis der Leitsätze der Unternehmensgruppe
gestartet, die jeden einzelnen Mitarbeiter dazu aufruft, sich
persönlich für Verbesserungen im Umwelt-, Gesundheitsund Arbeitsschutz einzusetzen. Wichtige Themen der
Initiative sind zudem die Wahrnehmung gesellschaftlicher
Verantwortung und der Umgang mit Risiken an den
Freudenberg-Standorten.
Jeder Mitarbeiter trägt so persönlich zur Umsetzung
des Leitsatzes „Verantwortung“ in seinem Umfeld bei.
Über das Freudenberg Portal können alle Mitarbeiter
auf Details zu erfolgreichen Projekten zugreifen und so
die Verbesserungsprozesse beschleunigen. Im Rahmen
des Corporate Health, Safety, Security, Environment
(HSE) Meeting wird die Initiative unter Einbeziehung der
obersten Managementebene und mit den jeweiligen
Hauptfunktionsträgern der Geschäftsgruppen weiter­
entwickelt.
Der mobile Sicherheitsfreund
Das Sicherheitsteam von Freudenberg Home and Cleaning
Solutions (FHCS) in Aurora, USA, hat den mobilen Sicher­
heits­f reund eingeführt. Mit diesem Wagen, der unter
anderem mit „Stop-Think-Act“-Karten ausgestattet ist, die
dazu beitragen sollen, die Zahl der verhaltensbedingten
Unfälle zu senken, gehen Manager mehrmals am Tag durch
die Fertigung. Somit erlaubt der mobile Sicherheitsfreund
es Managern, direkten Kontakt mit den Mitarbeitern zu
pflegen und wenn nötig sofort Feedback zu geben. Konkret
geben die Mitarbeiter mehr Feedback und reichen mehr
Lösungsvorschläge ein, um die Sicherheit am Standort zu
verbessern. Zudem nehmen die Mitarbeiter das „Stop-ThinkAct“-Konzept an und verinnerlichen es immer mehr, sodass
die Unfallraten im Vergleich zum Vorjahr um die Hälfte
zurückgegangen sind.
Freudenberg würdigt jedes Jahr Mitarbeiter, die sich mit
besonderem Erfolg, Fortschritt und außergewöhnlicher
Leistung für die Initiative engagiert haben, mit dem „We all
take care“-Award.
Zu den Gewinnern gehörten 2015 die folgenden Projekte:
Gesund trotz Schichtarbeit
Schichtarbeit birgt ein erhöhtes gesundheitliches Risiko im
Vergleich zu einer Arbeit mit regelmäßigen Arbeitszeiten.
Mithilfe eines neuen Schichtmodells will die Energietechnik
von Freudenberg Service (FSV) das Risiko einer Erkrankung
ihrer Mitarbeiter gezielt verringern. Basis des Modells
ist eine aufgabenorientierte Kapazitätsplanung, aus der
sich der konkrete Personalbedarf und darauf aufbauend
die Schicht- und Personaleinsatzplanung ableiten. Die
Mitarbeiter erhalten nun ein planbares Modell mit
fixen Freizeitblöcken. FSV erwartet einen Rückgang der
klassischen „Schichterkrankungen“ wie beispielsweise
Herz- und Kreislauferkrankungen, der Langzeiterkrankungen
sowie eine Reduzierung der Mehrarbeit.
5
II. Die Freudenberg Gruppe
II. Die Freudenberg Gruppe
iii. INNOVATION
Die im Berichtsjahr neu ausgerichtete Konzernfunktion
Corporate Innovation hat die Aufgabe, entsprechend
der neuen Positionierung Innovation und Technologie
auf Gruppenebene zu fördern. Hierzu identifiziert und
implementiert Corporate Innovation Tools, Strukturen und
Prozesse, die innovationsbezogene Kompetenzen verbessern
und die Zusammenarbeit zwischen den Geschäftsgruppen
optimieren. Zu Corporate Innovation gehören Corporate
R&D, Corporate Scouting und Corporate New Business.
Die Forschungsspezialisten von Corporate R&D bieten
Material- und Technologiekenntnisse für gemeinsame
Projekte mit den Geschäftsgruppen sowie analytische
Service­leistungen. Durch diese Projekte können sich junge
Wissen­schaftstalente in die „Scientific Community“ von
Freudenberg („Juniorprogramm für Wissenschaftler“)
integrieren. Beim Corporate Scouting geht es darum,
neue Themen und Ideen in Projekte und letztendlich in
Lösungen zu überführen, mit denen Freudenberg künftig
und langfristig Geschäft generieren kann. Ein Instrument,
um solche Themen zu finden, ist – neben systematischen
Analysen – der Ideen­wettbewerb ideaTrophy. Hier sind
interne und externe Experten aufgefordert, Geschäftsideen
zu definierten Suchfeldern einzubringen: erneuerbare
Energien, Wasser, Gesundheit, Oberflächentechnologien,
Öl und Gas.
Die Freudenberg Gruppe hat im Jahr 2015 Forschungs- und
Entwicklungsaktivitäten – unter quotaler Einbeziehung der
Gemeinschaftsunternehmen – in Höhe von 315,3 Millionen
Euro (Vorjahr: 270,3 Millionen Euro) durchgeführt. Im
Berichtsjahr arbeiteten in der Forschung und Entwicklung
der Freudenberg Gruppe – unter quotaler Einbeziehung
der Gemeinschaftsunternehmen – durchschnittlich
2.772 Mitarbeiter (Vorjahr: 2.582 Mitarbeiter); regionaler
Schwerpunkt mit 1.573 Mitarbeitern war Deutschland
(Vorjahr: 1.542 Mitarbeiter).
Die Bedeutung von Innovation für Freudenberg spiegelt
sich auch in der neuen Markenpositionierung der Unter­
nehmensgruppe mit dem Benefit Statement „Freudenberg
is a values-based technology group that best serves its
customers and society“ und dem Unternehmensslogan
„Innovating Together“ wider.
6
Technologische Innovationen waren und sind die Trieb­
kraft für den Erfolg von Freudenberg. Die Geschäfts­
gruppen haben schon immer in Entwicklungen und
Technologien investiert, die für das eigene Geschäft
zukunftsweisend sind. Die Freudenberg Gruppe hat
darüber hinaus Technologieplattformen für die gesamte
Unternehmensgruppe etabliert – über Geschäfts­
gruppengrenzen hinweg, ganz im Sinne des neuen
Unternehmensslogans „Innovating Together“. Ziel ist es,
die Material- und Systemkompetenz von Freudenberg
geschäftsgruppenübergreifend weiterzuentwickeln. Im
Geschäftsjahr 2015 hat sich Freudenberg intensiv mit
fünf Technologieplattformen beschäftigt: Vliesstoffe,
Dichtungstechnik, Formgebung, Reibung/Verschleiß und
Schmierung sowie Oberflächentechnologien. Sie sind
Plattformen für den Wissenstransfer und erlauben es,
Synergien zu schaffen.
Corporate New Business von Freudenberg liefert einen
Beitrag zur Stärkung der Innovationskraft der gesamten
Unternehmensgruppe. Ziel ist es, neue Geschäfte zu
identifizieren und zu entwickeln, die nicht im direkten Fokus
der aktuellen Tätigkeitsschwerpunkte der Geschäftsgruppen
liegen. Dabei werden deren Kerntechnologien und das
vorhandene Know-how genutzt.
Im Freudenberg Innovation Council tauschen sich die CTOs
der Geschäftsgruppen aus – mit dem Ziel, die Innovationsund Technologieleistung der Unternehmensgruppe zu
stärken sowie die Innovationsstrategie der Freudenberg
Gruppe und strategische Initiativen (zum Beispiel „Globali­
sierung von Forschung & Entwicklung“ und „Innovationen
für Nachhaltigkeit“) voranzutreiben. Das Council fördert
außerdem die Entwicklung des technischen Nachwuchses.
Jede Geschäftsgruppe thematisiert zusammen mit
Corporate Innovation in einem jährlichen Innovation Review
ihren Innovations- und Technologiefortschritt sowie ihre
Herausforderungen.
iv. RISIKOMANAGEMENT
Freudenberg ist einer Vielzahl von Risiken und Chancen
ausgesetzt, die untrennbar mit unternehmerischem Handeln
verbunden sind. Um den Risiken zu be­gegnen, verfügt
die Freudenberg Gruppe über ein unternehmensweites
Risikomanagementsystem. Dieses ist dezentral aufgebaut
und folgt der Organisationsstruktur der Gruppe, die in
2014 weiterentwickelt wurde. Das Risiko­management
umfasst alle Gesellschaften, die im Geschäftsbericht
der Freudenberg Gruppe vollkonsolidiert werden,
sowie sämtliche Maßnahmen der Gruppe, die sich mit
wesentlichen Risiken befassen.
Eine dieser Maßnahmen ist der Freudenberg-Risiko­
managementprozess. Dieser Prozess stellt im Besonderen
eine strukturierte Identifikation, Bewertung, Steuerung
und Überwachung von wesentlichen Risiken sicher, die den
Fortbestand der Gruppe gefährden könnten. Im Rahmen
dieses Prozesses erfolgen auch eine entsprechende Risiko­
kommunikation sowie eine kontinuierliche Verbesserung
des Risikomanagementsystems.
Durch verschiedene Maßnahmen zur Liquiditätssicherung
kann Freudenberg auch kurzfristig auf unerwartete
liquiditätswirksame Risiken reagieren. Als Absicherung
dienen dazu solide Bank- und Gesellschafterfinanzierungen
sowie die hohen Reserven an flüssigen Mitteln. Freudenberg
ist mit einer überdurchschnittlich hohen Eigenkapitalquote,
einem stabilen Stand an Gesellschaftereinlagen durch
die Gesellschafter der Freudenberg & Co. KG sowie
umfassenden Kreditlinien ausgestattet.
Für die Unternehmen der Freudenberg Gruppe ist in
internen Richtlinien verbindlich festgelegt, dass derivative
Finanz­instrumente nicht zu Spekulationszwecken, sondern
ausschließlich zur Absicherung von Risiken im Zusammen­
hang mit Grundgeschäften und den damit verbundenen
Finanzierungsvorgängen eingesetzt werden dürfen.
Als global tätiger Hersteller von funktionsrelevanten
technischen Komponenten, Spezialchemikalien und Pro­
dukten für den Endverbraucher sowie als Dienstleister
der Industrie ist Freudenberg verschiedenen rechtlichen
Risiken ausgesetzt. Dazu zählen unter anderem Risiken
aus den Bereichen Wettbewerbs- und Kartellrecht, AntiKorruptionsvorschriften und Umweltschutz.
7
III. MENSCHENRECHTE UND
ARBEITSNORMEN
PRINZIP 1: Unternehmen sollen den Schutz der inter­
nationalen Menschenrechte unterstützen und
achten.
PRINZIP 4: die Beseitigung aller Formen der Zwangsarbeit,
PRINZIP 2: Unternehmen sollen sicherstellen, dass sie
sich nicht an Menschenrechtsverletzungen
mitschuldig machen.
PRINZIP 6: die Beseitigung von Diskriminierung bei
Anstellung und Beschäftigung eintreten.
PRINZIP 5: die Abschaffung der Kinderarbeit und
PRINZIP 3: Unternehmen sollen die Vereinigungsfreiheit
und die wirksame Anerkennung des Rechts
auf Kollektivverhandlungen wahren sowie
ferner für
UNTERNEHMENSGRUNDSÄTZE
UND ETHICS OFFICE
Menschen
Als Familienunternehmen fühlen wir uns dem Wohl
unserer Mitarbeiter und ihrer persönlichen Entwicklung
verpflichtet. Wir lehnen jede Form von Diskriminierung
und persönlicher Herabsetzung ab. Wir zeigen und
verlangen Verständnis und Respekt im Umgang
miteinander.
Wir sorgen für eine kulturell vielfältige Arbeitswelt,
in der Mitarbeiter verschiedenster Länder in
Teams ihre Fähigkeiten zur Erhöhung unserer
Kompetenz einbringen und so gleichzeitig unsere
Unternehmenskultur bereichern. Wir schätzen den Wert
von langjährigen Beziehungen mit Kunden, Lieferanten
und anderen Geschäftspartnern.
Verantwortung
Unser Unternehmen und seine Familiengesellschafter
sind gemeinsam dem Schutz der Umwelt verpflichtet.
Wir wollen in allen Staaten, Ländern und Gemeinden,
in denen wir tätig sind, unserer gesellschaftlichen
Verantwortung gerecht werden und als gute Nachbarn
anerkannt sein. Wir verwenden äußerste Sorgfalt auf die
Sicherheit unserer Mitarbeiter und unserer Produkte.
Unternehmensgrundsätze
Die Leitsätze der Freudenberg Gruppe sind Kundennähe,
Führung, Verantwortung, Innovation, Menschen und
langfristige Orientierung. Sie sind Grundlage und Maß­
s­tab allen Handelns in der Unternehmensgruppe. Die
Umsetzung dieses Maßstabs in der täglichen Arbeit wird
regelmäßig überprüft.
Für die Themenbereiche „Menschenrechte“ und „Arbeits­
normen“ sind insbesondere die Leitsätze Menschen und
Verantwortung hervorzuheben. In ihnen drückt sich das
grundlegende Verständnis der Freudenberg Gruppe für
diese Themenbereiche aus.
Die Führungsgrundsätze sind Teil der Geschäftsgrundsätze
der Unternehmensgruppe (siehe dazu auch unter V. Anti­
korruption).
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Als Familienunternehmen stellen wir hohe Ansprüche
an das persönliche Verhalten. Fairness und Integrität
bestimmen das Miteinander sowohl im Unternehmen
als auch gegenüber Geschäftspartnern und der
Öffentlichkeit.
Führungsgrundsätze
Eine soziale Verpflichtung der Freudenberg Gruppe
besteht gegenüber allen ihren Mitarbeitern, in
Deutschland wie in anderen Ländern. Hierbei kann
kein einheitlicher Maßstab angelegt werden; es kommt
vielmehr auf Gesetze, Gepflogenheiten, Bedürfnisse
und Möglichkeiten in den jeweiligen Ländern an.
Diskriminierung und Ausnutzung schutzbedürftiger
Menschen darf es an keiner Stelle im Unternehmen
geben.
Die Geschäftspolitik der Unternehmensgruppe erfordert
die Einhaltung von Verhaltensgrundsätzen, mit denen
sich sowohl die Gesellschafter wie auch die Mitarbeiter
identifizieren können:
Auch wir müssen im harten Wettbewerb bestehen. Der
Erfolg muss auf Leistung beruhen; auf Geschäfte, bei denen
ungesetzliche oder unethische Mittel eingesetzt werden,
gehen wir nicht ein.
Wir werden keine Produkte herstellen, die den Zweck haben,
Menschen zu schaden (zum Beispiel Waffen).
Der verantwortungsvolle Umgang mit der Umwelt und
die Sicherheit unserer Mitarbeiter sind bedeutende
Unternehmensziele und dürfen sich nicht auf eine gerade
ausreichende Erfüllung der entsprechenden Gesetze
beschränken.
Die Einhaltung der jeweiligen einschlägigen Gesetze und
sonstigen Rechtsvorschriften, ebenso wie der jeweils
geltenden Geschäftsgrundsätze und der Leitsätze der
Freudenberg Gruppe, sowie die Beachtung der diesen nicht
widersprechenden, ergänzenden innerbetrieblichen (zum
Beispiel Verhaltenskodizes, Mitarbeiterhandbücher) und
außerbetrieblichen lokalen Gepflogenheiten (zusammen
„Unternehmensgrundsätze“) sind unverzichtbare Vor­
aus­s etzungen für eine gute Zusammenarbeit
aller Mit­a r­b eiter der Unternehmensgruppe und
ver­b indliche Grund­l age für das Verhältnis zu
Dritten, insbesondere Liefer­a nten, Kunden und
Behörden. Sie bilden damit die Basis für den wirt­
schaftlichen Erfolg der Unternehmensgruppe. Die
Unternehmensgrundsätze sind für alle Mitarbeiter
verpflichtend und müssen auf allen Ebenen, beginnend
bei den Mitgliedern der Unternehmensleitung der
Freudenberg & Co. Kommanditgesellschaft be­
ziehungs­weise den Vorständen der Freudenberg SE,
den Geschäfts­leitungsmitgliedern der jeweiligen
Geschäftsgruppen sowie allen weiteren Vorgesetzten,
aktiv vorgelebt und umgesetzt werden.
Verstöße werden nicht hingenommen und ausgehend
vom Vorstand über die Geschäftsleitungen der
Geschäftsgruppen bis hin zu den jeweiligen Vor­
gesetzten korrigiert und geahndet. Dies gilt ins­
be­s ondere bei Fällen von Bestechung und Be­
stech­­l ichkeit, Verstößen gegen kartellrechtliche
Bestimmungen, bei Verletzung einschlägiger um­
weltrechtlicher und sicherheitstechnischer sowie
arbeitsrechtlicher Regelungen (zum Beispiel Verstoß
gegen den Gleichheitsgrundsatz) und Verletzungen
der Persönlichkeitsrechte der Mitarbeiter (zum Beispiel
persönliche Herabsetzung, sexuelle Belästigung).
9
III. Menschenrechte und Arbeitsnormen
Ethics Office
Leistungen, die unter Missachtung der Unter­nehmens­
grundsätze zustande kommen, oder Verhaltensweisen,
die diesen zuwiderlaufen, sind unerwünscht. Um dies
zu gewährleisten, hat die Freudenberg Gruppe Ethics
Offices eingerichtet, die jedem Mitarbeiter als Anlaufund Kontaktstelle dienen, solche Verstöße zu melden und
überprüfen zu lassen.
Die vormals bei Freudenberg bestehende Ombudsstelle ist
unter Einbringung der bisherigen Erfahrungen weiter­ent­
wickelt und internationalisiert worden. In der Freudenberg
Gruppe gibt es inzwischen ein zentrales und vier regionale
Ethics Offices (Corporate Ethics Office und Regional Ethics
Offices).
Das Corporate Ethics Office ist besetzt mit vier Mitgliedern,
von denen mindestens ein Mitglied eine Frau ist. Es befindet
sich in Weinheim, Deutschland. Das Corporate Ethics
Office wird durch Regional Ethics Offices ergänzt, die in
den Freudenberg Regional Corporate Centers angesiedelt
sind. Regional Ethics Offices sind eingerichtet worden in
Nordamerika, Südamerika, Indien und Asien (China).
Das angerufene Ethics Office nimmt die ihm übermittelten
Hinweise auf und prüft deren Wahrheitsgehalt sowie
die damit verbundenen Verstöße gegen Unter­nehmens­
grundsätze. Dabei arbeitet es mit den verschiedensten
Stellen in der Unternehmensgruppe zusammen, um
den infrage stehenden oder tatsächlich festgestellten
Verstoß – soweit noch möglich – zu korrigieren und
neuen, vergleichbaren Verstößen durch entsprechende
Maßnahmen vorzubeugen, wobei nötigenfalls der
festgestellte Verstoß geahndet wird.
Einmal jährlich wird ein Tätigkeitsbericht für das ver­gangene
Kalenderjahr erstellt. Neben der Bearbeitung gemeldeter
Verstöße gegen jeweils geltende Arbeitsgesetze standen
bisher insbesondere Fälle von Diskriminierung im Fokus
der Tätigkeit.
10
III. Menschenrechte und Arbeitsnormen
ARBEITNEHMERVERTRETUNG
Freudenberg hat eine globale Vereinbarung zum Sozialen
Dialog mit der Internationalen Föderation von Chemie-,
Energie-, Bergbau- und Fabrikarbeitergewerkschaften
(„ICEM“) und der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie,
Energie (IG BCE) unterzeichnet, die die internationalen
Standards und Konventionen der Internationalen
Arbeitsorganisation (IAO) anerkennt. Seit dem Zu­
sammenschluss der ICEM und anderer Gewerkschaften
zur 2012 gegründeten IndustriALL findet nun mit dieser ein
jährlicher Austausch zu Fragen des sozialen Dialogs statt.
Die bestehenden internationalen Vereinbarungen der IAO
sind Richtschnur für die Freudenberg Gruppe. Dies umfasst
insbesondere die folgenden Übereinkommen hinsichtlich
yy Gebot der Chancengleichheit und Gleichbehandlung im
Arbeitsverhältnis gemäß IAO-Konventionen 100 und 111;
yy Gebot der Wahrung der Koalitionsfreiheit und der Respektierung der grundlegenden Gewerkschaftsrechte gemäß
IAO-Konventionen 87 und 98;
yy Verbot von Zwangsarbeit gemäß der Definition der
IAO-Konventionen 29 und 105;
yy Verbot von Kinderarbeit gemäß der Definition der
IAO-Konventionen 138 und 182.
Das Recht der Freudenberg-Beschäftigten, frei Gewerk­
schaften ihrer Wahl beizutreten, Arbeitnehmervertretungen
zu wählen und in Tarifver­handlungen ge­mein­same Interessen zu vertreten, wird anerkannt. Grund­lage ist IAO-Konvention 135: Verbot der Benachteiligung von betrieblichen oder
gewerkschaftlichen Arbeitnehmervertretern.
Freudenberg Euro-Betriebsrat (FEBR)
Mit den verschiedenen Betriebsratsgremien an den
Standorten findet ein regelmäßiger, formloser Austausch
statt. Bereits 1996 wurde auf der Grundlage einer
europäischen Richtlinie und einer freiwilligen Vereinbarung
ein erstes europäisches Arbeitnehmervertretungsgremium,
das Freudenberg Euro-Forum, gegründet, in dem Delegierte
der Arbeitnehmervertretungen aus ganz Europa mit der
Unternehmensleitung länderübergreifende Themen
behandelt haben.
Mit der Etablierung der Freudenberg SE 2012 hat der
Freudenberg Euro-Betriebsrat (FEBR) nach seiner Konsti­
tuierung das bisherige Euro-Forum abgelöst. Inhaltlich
stehen dem FEBR weitergehende Rechte auf Information
und Konsultation zu als dem Vorgängergremium, da
unter­schiedliche sowohl nationale als auch europäische
Rechts­grundlagen zu beachten sind. Die Weiterführung
der erreichten Standards beinhaltet insbesondere auch die
gemeinsame Verantwortung, Förderung und Kontrolle der
Einhaltung der oben genannten globalen Ver­einbarung
zum sozialen Dialog sowie die gemeinsame Förderung
und Kontrolle der Prinzipien zum Arbeits- und Gesund­
heitsschutz.
MITARBEITERFÖRDERUNG
Top-Arbeitgeber
Freudenberg & Co. wurde seit 2013 zum vierten Mal in
Folge als Top-Arbeitgeber Deutschland 2016 zertifiziert.
Um als Top-Arbeitgeber zertifiziert werden zu können,
müssen Unternehmen im Rahmen eines mehrstufigen
Zertifizierungsprozesses hohe Anforderungen er­füllen.
Dabei bildet eine überdurchschnittliche Mitarbeiter­
orientierung die Grundlage. Anhand eines umfangreichen
Fragenkatalogs, werden die HR-Bereiche Personalstrategie,
Umsetzung von Personalpolitik und -praxis, die Über­
wachung und Kommunikation der Arbeitsbedingungen
sowie die Mitarbeiterentwicklung durch das Top Employers
Institute beurteilt. Die Anforderungen zum Erlangen
des Zertifikats werden dabei jährlich erhöht, um den
Gedanken der kontinuierlichen Verbesserung im Prozess
zu verankern und den Anspruch, besser zu werden, in die
Unternehmen zu tragen. Der gesamte Evaluationsprozess
sowie sämtliche Angaben der Teilnehmer werden von einer
unabhängigen externen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
nach internationalen Standards auditiert.
Unternehmen, die die Anforderungen für eine Zertifizierung
erfüllen, erhalten ein individuelles Feedback samt HRBenchmark-Report. Ausgezeichnete Top-Arbeitgeber
dürfen das Zertifizierungssiegel sowie besondere Vorteile
(beispielsweise Veröffentlichung des Unternehmensprofils
auf der Top-Arbeitgeber-Website und einen Bericht im
Rahmen einer Sonderveröffentlichung der Financial Times)
für den Zeitraum eines Jahres nutzen.
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III. Menschenrechte und Arbeitsnormen
III. Menschenrechte und Arbeitsnormen
Vereinbarung Beruf und Familie
Fair Company
Ausbildung bei Freudenberg
Talent Management
In Deutschland hat Freudenberg am Stammsitz in Weinheim
im November 2014 eine betriebsnahe Kindertagesstätte
eröffnet. Damit leistet die Unternehmensgruppe einen
wichtigen Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf
für Väter und Mütter.
Auch 2015 erhielt die Freudenberg Gruppe das FairCompany-Gütesiegel, das sie bereits seit dem Jahr 2009
trägt. Das Gütesiegel Fair Company ist eine Initiative
von karriere.de, einem Portal des Handelsblatts und
der Wirtschaftswoche. Fair Company repräsentiert
eine freiwillige Selbstverpflichtung der teilnehmenden
Unternehmen. Dabei gilt es, bestimmte Regeln einzuhalten,
die fairen Arbeitsbedingungen beim Berufseinstieg dienen.
Zu den Regeln gehören unter anderem:
Im Jahr 2015 begannen 126 junge Menschen (Vorjahr:
142) bei den deutschen Freudenberg-Gesellschaften eine
Ausbildung. Insgesamt befanden sich 464 Personen in
Deutschland zum 31. Dezember 2015 in einer Ausbildung
bei Freudenberg. Das Spektrum reicht von der zweijährigen
kaufmännischen oder technischen Ausbildung bis zum
Studium an der Dualen Hochschule. Die anerkannt hohe
Qualität der Ausbildung bei Freudenberg zeigt sich auch
darin, dass benachbarte Unternehmen der Region ihren
Nachwuchs bei Freudenberg ausbilden lassen.
Der Wettbewerb um die besten Köpfe gehört zu den größten
Herausforderungen für jedes Unternehmen. Freudenberg
setzt dabei auf ein exzellentes Talent Management:
Das Online-Serviceportal benefit@work vermittelt
qualitäts­geprüfte Dienstleistungen rund um die Bereiche
Familie und Haushalt, vor allem für Kinderbetreuung,
Seniorenpflege und Hilfe für Haushalt und Garten. Alle
Freudenberg-Mitarbeiter im Raum Weinheim dürfen auf
das Angebot von benefit@work zugreifen. Es wird seitens
des Anbieters daran gearbeitet, das Angebot auf andere
Standorte auszudehnen.
Zielsetzung ist es, die Familienfreundlichkeit von
Freudenberg zu verbessern. Das Serviceportal unterstützt
die Mitarbeiter dabei, Familie und Beruf im Alltag besser
zu vereinbaren.
yy Fair Companies ersetzen keine Vollzeitstellen durch Praktikanten, Volontäre, Hospitanten oder Dauer-Aushilfen.
yy Fair Companies bieten Praktika zur beruflichen Orientierung vornehmlich während der Ausbildungsphase an.
yy Fair Companies zahlen Praktikanten eine adäquate Aufwandsentschädigung.
yy Fair-Company-Unternehmen sind transparent und kommunizieren ihre Teilnahme an der Initiative.
Zudem erhielt die Freudenberg Gruppe für die Initiative
„Engagier dich“ von Campushunter eine Auszeichnung.
Diese würdigt außeruniversitäres Engagement. Die damit
erworbenen Zusatzqualifikationen/Soft Skills werden
besonders anerkannt.
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Im Juli 2015 genehmigte der Vorstand das Konzept für den
Neubau des Ausbildungszentrums. Das Ziel ist – neben einer
hochmodernen Ausstattung in einer zukunftsweisenden
Lernumgebung – die Vermittlung von fundierten Fach­
kompetenzen in Verbindung mit hochaktuellen Lerninhalten
wie zum Beispiel Industrie-4.0-Technologien.
Gruppenweite Entwicklungsprogramme für Top-Führungs­
kräfte
Die 2014 in Zusammenarbeit mit der renommierten
Business School INSEAD mit großem Erfolg eingeführten
gruppenweiten Führungskräfte-Entwicklungsprogramme
für die beiden obersten Führungsebenen der Freudenberg
Gruppe wurden auch 2015 wieder durchgeführt. An dem
Strategic Leadership Program (SLP) für die Ebene der
Führungskräfte, die direkt an den Vorstand berichten,
nahmen 22 Personen und an dem Business Leadership
Program (BLP) für Führungskräfte der Ebene darunter
36 Personen teil. Kandidaten für die Teilnahme an den
beiden Programmen werden im Rahmen des Global-Talent
Management-Prozesses identifiziert und auf der Global
Talent Management-Konferenz vorgestellt. Um dem Bedarf
gerecht zu werden, wird 2016 das BLP für zwei Gruppen
durchgeführt. Das nächste SLP ist für 2017 vorgesehen.
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III. Menschenrechte und Arbeitsnormen
III. Menschenrechte und Arbeitsnormen
der Akademien der einzelnen Geschäftsgruppen unterstützt
und erweitert. Zwei wesentliche Elemente dieses Konzepts
sind ein gruppenweites Learning Management System,
das 2015 eingeführt wurde, und das Freudenberg Training
& Development Forum, das erstmalig im Jahr 2014
durchgeführt wurde.
DIVERSITY MANAGEMENT
Um die verschiedenen Programme zur Entwicklung
von Führungskräften, die in den Geschäftsgruppen
beziehungsweise Regionen angeboten werden, in einen
konsistenten und zusammenhängenden Bezugsrahmen
zu bringen, hat die Training und Development Community
von Freudenberg einen sogenannten Leadership
Framework entwickelt, der die Zusammenarbeit bei der
Führungskräfteentwicklung innerhalb der Freudenberg
Gruppe erleichtern wird.
Freudenberg Leadership Development Program
Für junge Führungskräfte bietet die Freudenberg
Gruppe Trainings in allen Weltregionen an. Erstmals
wurden im Berichtsjahr geschäftsgruppenübergreifende
Entwicklungsprogramme für junge Führungskräfte unter
der Bezeichnung Freudenberg Leadership Development
Program (FLDP) mit standardisierten Inhalten durchgeführt.
Zur Zielgruppe gehören Nachwuchskräfte, die ihre erste
Führungsaufgabe übernommen haben oder kurz davor
stehen.
Zur nachhaltigen Pflege des Netzwerks sollen in allen
Regionen FLDP-Alumni-Organisationen etabliert werden.
In China und Europa ist dies bereits erfolgt. Dort wurden im
Berichtsjahr mehrere Netzwerktreffen oder FLDP-AlumniTage mit großer Resonanz durchgeführt.
Der Führungsnachwuchs wird seit dem Jahr 2013
außerdem über Regional Talent Dialogs in allen
Weltregionen geschäftsgruppenübergreifend gefördert.
Bei den Veranstaltungen werden für identifizierte Talente
in den Regionen gruppenweite Entwicklungsperspektiven
erörtert. Ergänzend hat Freudenberg die Functional Talent
Dialogs weiter ausgebaut, mit denen die Talententwicklung
auch auf Fachkarrieren ausgeweitet wird.
Unter dem Namen Freudenberg Academy wurde im
Jahr 2014 das Konzept einer Corporate University für die
Freudenberg Gruppe entwickelt, das die Zusammenarbeit
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Bei Freudenberg spielt Diversity schon lange eine große
Rolle. In unseren Werten und Grundsätzen ist festgehalten,
dass wir ein kulturell vielfältiges Umfeld aktiv fördern.
Angesichts der zunehmenden Globalisierung unseres
Unternehmens sind wir überzeugt, dass es entscheidend
ist, unsere Mitarbeiter mitzunehmen und darauf
vorzubereiten.
Unsere Top-Management-Entwicklungsprogramme
(lesen Sie mehr zum „Strategic Leadership Program“ und
„Business Leadership Program“ auf Seite 13–14) bringen
die Führungskräfte aller Geschäftsbereiche, Regionen
und Funktionen zusammen. Ein Modul dieser Programme
zielt darauf ab, den Teilnehmern die Vorteile von
Diversity aufzuzeigen und das Verständnis für kulturelle
Unterschiede zu fördern. Sind die Vorteile bekannt,
können beim Rekrutierungsprozess bevorzugt Talente mit
unterschiedlicher Herkunft und kulturellem Hintergrund
ausgewählt und eingestellt werden. Darüber hinaus
ist die Fähigkeit, kulturelle Unterschiede zu verstehen,
entscheidend, um im Unternehmen den Dialog über
Diversity anstoßen zu können. So arbeiten wir weltweit
mit Kunden, Lieferanten und Kollegen noch effektiver
zusammen.
Außerdem ist Diversity ein Schlüsselelement im TalentManagement-Prozess. Jede Geschäftsgruppe veröffentlicht
ein Diversity Statement, das die Zusammensetzung des
Managements in Bezug auf Geschlechter-, kultureller und
Generationenvielfalt beschreibt. Ein zweites Schlüssel­
element des Talent Management ist, Konzepte zu ent­
wickeln, um den Frauenanteil in Managementpositionen
zu erhöhen.
15
III. Menschenrechte und Arbeitsnormen
ARBEITS- UND GESUNDHEITS­
SCHUTZ
III. Menschenrechte und Arbeitsnormen
Der Erfolg im Arbeitsschutz steht beispielhaft für
andere Bereiche, in denen Freudenberg sich genauso
kontinuierlich verbessern will. Neben dem Umweltschutz
ist dies insbesondere der Gesundheitsschutz. So werden
Projekte des präventiven Gesundheitsmanagements im
Unternehmen verstärkt verfolgt.
Die HSE (Health, Safety und Environment)-Richtlinie
enthält die HSE-Prinzipien und konkretisiert die Werte
und Grundsätze der Freudenberg Gruppe für den
Bereich HSE. Sie umfasst die Umwelt-, Arbeits- und
Gesundheitsschutzpolitik der Freudenberg Gruppe.
Über­geordnete Ziele sind das Vermeiden aller Unfälle,
der vorbeugende Gesundheitsschutz und die kon­t i­
nuierliche Verringerung negativer Auswirkungen der
Geschäftstätigkeit auf die Umwelt. Gleichzeitig sollen
positive Auswirkungen auf die Umwelt erhöht werden,
zum Beispiel indem Produkte der Unternehmensgruppe
im Vergleich zu Vorgänger- oder Konkurrenzprodukten
geringere negative Umweltauswirkungen haben oder einen
positiven Beitrag liefern.
Einmal jährlich findet die HSE-Woche statt, in der alle
Standorte der Freudenberg Gruppe aufgerufen sind HSEAktionen umzusetzen. Im Berichtsjahr wurden Mitarbeiter
unter anderem in Arbeitsschutzmaßnahmen sowie
Ergonomie am Arbeitsplatz geschult und dadurch zu einer
fortdauernden Partizipation animiert.
Gesundheitsschutz
Freudenberg fühlt sich dem Wohl seiner Mitarbeiter und
ihrer persönlichen Entwicklung verpflichtet. Arbeits- und
Gesundheitsschutz werden bei Freudenberg entsprechend
interner Vorgaben auf allen Hierarchie-Ebenen gefördert
und gelebt. Gesundheitsschutz, Arbeitsschutz und Prozess­
sicher­h eit sind ein Routinebestandteil der täglichen
Arbeitsabläufe.
Im Jahr 2015 hat die Unternehmensgruppe das präventive
Gesundheitsmanagement weiter ausgebaut und die
Gesundheitsprinzipien mit verschiedenen Programmen
und Initiativen umgesetzt. Gesundheitskennzahlen wie
der Krankenstand werden seit 2011 gruppenweit erhoben,
um Verbesserungspotenziale zu erkennen und daraus
Maßnahmen abzuleiten. Die so geschaffene Transparenz hat
bereits zu einer Reihe von Verbesserungsprojekten geführt.
Hier zwei Beispiele:
Mit diesem Ansatz ist es gelungen, die Zahl der Unfälle in der
Freudenberg Gruppe auf ein im Branchenvergleich niedriges
Niveau zu senken. Zur kontinuierlichen Verbesserung
werden bestehende Maßnahmen intensiviert und durch
neue zielführende Ansätze ergänzt.
Bei Freudenberg Home and Cleaning Solutions (FHCS)
in Großbritannien wurden Mitarbeiter ermutigt, kleine
Veränderungen im täglichen Leben vorzunehmen, die leicht
umzusetzen und auch längerfristig einzuhalten waren. Zwei
Aspekte standen im Mittelpunkt des Projekts: zum einen
16
UNFALLQUOTE (LDIFR)
[pro 1 Mio. geleistete Arbeitsstunden]
Freudenberg Gruppe
2
1,7
1,8
1,4
1,3
1
0
2012
2013
2014
2015
die Ernährung, zum anderen die sportliche Betätigung und
das körperliche Wohlbefinden. Ziel war ein aktiverer und
ausgewogenerer Lebensstil – im Büro und außerhalb. Die
Ergebnisse waren äußerst positiv: Beispielsweise halbierten
sich die Krankheitstage im Vergleich zum Vorjahr.
In Zürich veranstaltete Freudenberg Chemical Specialities
(FCS) zusammen mit einem externen Berater Workshops, in
denen die Mitarbeiter unter anderem lernten, Stress in der
Belegschaft zu erkennen und wie jeder Einzelne den Stress
im eigenen Umfeld von Arbeit und Familie bewältigen kann.
Arbeitsschutz
Beim Arbeitsschutz liegt der Schwerpunkt der Maßnahmen
auf dem sicherheitsbewussten Verhalten aller Mitarbeiter.
Beispielhaft stehen hierfür zahlreiche Projekte, die innerhalb
der Initiative „We all take care“ umgesetzt werden. So wurde
am Standort von Freudenberg Performance Materials (FPM)
in Parets del Vallès, Spanien, die Sicherheitskultur gestärkt,
indem die Mitarbeiter eigenverantwortlich zum Wohle aller
auf Sicherheitsmängel achteten. Ein gemischtes Team aus
zwei oder drei Mitarbeitern (Vorarbeiter, Abteilungsleiter
und Arbeiter) beobachtete einmal wöchentlich in
definierten Bereichen die Kollegen bei der Arbeit – zum
Beispiel den Einsatz von Werkzeugen, die Schutzausrüstung
der Mitarbeiter und ihre Körperhaltung – und gab ihnen
direktes Feedback.
EagleBurgmann (EB) Brasilien arbeitet mit der Trainings­
methode SafeStart von DuPont. Das fortschrittliche
Programm hilft dabei, die Sicherheitskultur am Standort
Campinas im Bundesstaat São Paulo zu stärken. Durch das
Programm erkennen die Mitarbeiter, wann sie anfälliger für
Fehler sind und wie sie Risiken vermeiden können. Bei EB
Brasilien trägt insbesondere die intensive Kommunikation
im Rahmen von SafeStart dazu bei, die Gewohnheiten
im Werk zu ändern. Die bisher erzielten Ergebnisse beim
Arbeitsschutz übertreffen die Erwartungen deutlich.
Die Gesamtzahl der Unfälle ab einem Tag Arbeitsausfall
betrug im Berichtsjahr 96 (Vorjahr: 95). Für das interne
Berichtswesen wird bei Freudenberg seit 2015 die
LDIFR (Lost Day Incident Frequency Rate) auf Basis der
Quotenkonsolidierung der Gemeinschaftsunternehmen
genutzt. Auf dieser Basis betrug die LDIFR im Jahr 2015
1,3 und konnte im Vergleich zum Vorjahr (1,4) weiter
reduziert werden. Diese Kennzahl dient als nicht finanzieller
Leistungsindikator für die Freudenberg Gruppe. Gemessen
werden alle Arbeitsunfälle mit mindestens einem Ausfalltag,
bezogen auf eine Million geleistete Arbeitsstunden.
Seit dem Berichtsjahr 2015 sind in dieser Kennzahl
auch die Daten zu Zeitarbeitskräften und Leiharbeitern
enthalten. Auf Basis der At-Equity-Konsolidierung der
Gemeinschaftsunternehmen betrug die LDIFR 1,4 (Vorjahr:
1,5). Im Jahr 2015 ereigneten sich sieben schwere Unfälle
(im Vorjahr sechs). Die direkten Investitionen in den Arbeitsund Gesundheitsschutz beliefen sich im Berichtsjahr auf
12,1 Millionen Euro (Vorjahr: 12,0 Millionen Euro).
17
IV. UMWELTSCHUTZ
PRINZIP 7: Unternehmen sollen im Umgang mit Umweltproblemen einen
vorsorgenden Ansatz unterstützen,
PRINZIP 8: Initiativen ergreifen, um ein größeres Verantwortungsbewusstsein
für die Umwelt zu erzeugen und
PRINZIP 9: die Entwicklung und Verbreitung umweltfreundlicher Technologien
fördern.
BEISPIELE FÜR PRODUKT­
ENTWICKLUNGEN
ENERGIEVERBRAUCH/UMSATZ
[KWh/€]
Zahlen für Freudenberg SE
0,4
Freudenberg Sealing Technologies (FST) unterstützt
die Automobilindustrie bei alternativen Antrieben. Die
Verschärfung der Emissionsgrenzen und der Bedarf an
nachhaltigen Lösungen verlangt auch bei Dichtungen nach
neuen Materialien. Ein Beispiel sind Dichtungslösungen in
Kühlkreisläufen für E-Motoren. Hier werden Plug & Seals
aus EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk) eingesetzt.
Die maschinell montierbaren und von außen gummierten
Steck­ver­bindungen für Gehäuse, Rohrenden und Aggregate
ermög­lichen einen sicheren Transport der Kühlflüssigkeit.
Sie kompensieren axiale Toleranzen, dichten auch bei hohen
Drücken und tragen zur akustischen und mechanischen
Entkopplung bei.
0,35
0,3
0,25
0,2
0,15
0,1
0,05
0
2012
2013
2014
2015
Freudenberg fühlt sich dem Schutz der Umwelt verpflichtet
und übernimmt Verantwortung dafür, sein Handeln so
umweltverträglich wie möglich zu gestalten.
Dazu gehört, die natürlichen Ressourcen für Produktions­
prozesse, Produkte und Dienstleistungen so schonend und
umsichtig wie möglich einzusetzen. Umweltschutz ist in
den Geschäftsabläufen bei Freudenberg fest verankert.
Ziel ist es, durch Optimierung der Prozesse den Verbrauch
von Rohstoffen stetig zu reduzieren. Dieser Grundsatz gilt
auch bei der Neugestaltung und der Modernisierung von
Gebäuden und bei der Herstellung von Produkten und ihrer
Verwendung durch Kunden.
Freudenberg setzt in der Produktion verschiedene Rohstoffe
und Verfahren ein – mit unterschiedlichen Auswirkungen
auf Umwelt und Sicherheit am Arbeitsplatz. Die damit
verbundenen Risiken steuert Freudenberg auf vielfältige
Weise. Ziel ist es hierbei, die physischen Gefahren des
Standorts sowie ihre Auswirkungen auf die Umwelt
kontinuierlich zu reduzieren.
Bei Gefahrstoffen oder auch Stoffen, die durch gesetzliche
Initiativen wie zum Beispiel REACh (EU-Verordnung
18
„European Regulation on Registration, Evaluation,
Authorization and Restriction of Chemicals“) in der
Diskussion sind, wird bereits im Vorfeld einer gesetzlichen
Regelung aktiv nach Alternativen beziehungsweise
Ersatzstoffen gesucht und gleichzeitig Auswirkungen auf
die Produktion durch etwaige Stoffverbote vorgebeugt.
Zusätzlich durchlaufen viele Produktentwicklungen einen
Stufenprozess, der unter anderem sicherstellt, dass die
Umweltauswirkungen von Neuentwicklungen geringer sind
als beim Vorgängerprodukt.
Über interne und externe Auditprozesse wird die Umsetzung
von Programmen zur Verbesserung der Arbeitssicherheit,
des Gesundheits- und Umweltschutzes oder des
Brandschutzes in den Geschäftsgruppen überprüft. Ein Ziel
dieser Programme ist, das Bewusstsein für Brandschutz zu
erhöhen sowie Personenschäden, Betriebsunterbrechungen
und damit potenzielle Lieferausfälle zu vermeiden.
Die Erkenntnisse aus den Audits werden systematisch
ausgewertet und Maßnahmen innerhalb der jeweiligen
Geschäftsgruppen übergreifend implementiert.
FST hat einen EPDM-Kautschuk entwickelt, der zu
45 Prozent aus einer biologischen Basis besteht und damit
die CO2-Bilanz wesentlich verbessert. Das Besondere der
neuen EPDM-Kautschukmischung ist, dass Zuckerrohr als
Alternative zu fossilen Brennstoffen eingesetzt wird, denn
EPDM wird üblicherweise unter Verwendung der auf Erdöl
basierenden Rohstoffe Ethylen und Propylen produziert.
Jetzt besteht das Ethylen zu 45 Prozent aus Zuckerrohr. Das
neue Material kann sogar bei modernen Spritzgussverfahren
genutzt werden. Mögliche Anwendungen für den
neuen Kautschuk sind Dichtungen für Kühlmittel sowie
synthetische Hydraulik- und Bremsflüssigkeiten für
Flugzeuge. Sie sind beständig gegen Temperaturen bis
150 Grad Celsius und bieten eine überdurchschnittliche
Dichtkraft unter Druckbelastung.
FPM stellte die weltweit erste Vliesstoffeinlage aus
100 Prozent biologisch abbaubarer Polyesterfaser vor.
Die Geschäftsgruppe erhielt als erstes Unternehmen
ein Zertifikat für die biologische Abbaubarkeit einer PESVliesstoffeinlage vom renommierten Prüflabor Hohenstein
Institut. Die Vliesstoffeinlage kann doppelt so schnell
abgebaut werden wie eine Standard-Polyestereinlage.
Durch den Einsatz eines thermosensitiven Ventils
(BestFlow) bietet EB seinen Kunden die Möglichkeit, je nach
Betriebsbedingungen den Sperrwasserverbrauch teilweise
oder sogar komplett zu sparen. Bei einer Papier- und
Zellstofffabrik in Belgien konnte so der Wasserverbrauch von
über 8 Liter pro Minute auf 0,1 Liter pro Minute reduziert
werden. Da das Wassersparen auch durch gesetzliche
Vorgaben immer mehr in den Fokus gerät, kann EB seinen
Kunden eine verlässliche, kostengünstige Lösung ohne ein
aufwendiges Versorgungssystem anbieten.
Die neue Generation der Pumpendichtungen von EB – die
Elastomerbalgdichtung eMG1 – ist mit der millionenfach
bewährten MG1 zu 100 Prozent kompatibel. Sie wurde in
wesentlichen Teilen optimiert und funktionell erweitert . Die
eMG ist baugleich mit der eMG1, allerdings mit einer rund
20 Prozent kürzeren Einbaulänge. Dies bietet Herstellern
neue Möglichkeiten im Pumpenbau, beispielsweise
eine kompaktere Bauweise aufgrund kürzerer Wellen
und der damit verbundenen Materialeinsparung und
Effizienzsteigerung.
FCS unterstützte im Berichtsjahr die Kunden mit
verschiedenen Produkten und Lösungen beim Erreichen
ihrer Nachhaltigkeitsziele. Beispielsweise führte der
selektive Ersatz mineralölbasierter Lösemittel durch
biologisch abbaubare Produkte zu einer höheren
Umweltverträglichkeit. Außerdem sorgten angepasste
Hochleistungsschmierstoffe sowie die Entwicklung
umweltneutraler Substitutionstechnologien für bislang
übliche, umweltkritische Verfahren in der chemischen
Oberflächentechnik für Energieeinsparungen bei Kunden.
Klüber Lubrication (KL) hat neue leistungsstarke Spezial­
schmierstoffe für die Backwaren-/Konditorei- und SnackIndustrie entwickelt und hergestellt. Mit den passgenau
auf spezifische Produktionsbedingungen zugeschnittenen
Spezialschmierstoffen wird ein wichtiger Beitrag zur
Prozess- und Energieeffizienz in Betrieben geleistet.
Das mit dem Freudenberg Innovation Award aus­
gezeichnete Servicekonzept „Energy Efficiency“ erlaubt
es, Energieeinsparpotenziale in Industrieanlagen zu
quantifizieren. Es basiert auf Verfahren zur Analyse
des Energieverbrauchs und dem Einsatz von HightechSchmierstoffen von KL, die die Reibung zwischen den
einzelnen Komponenten der Anlage im Vergleich zu
konventionellen Schmierstoffen senken und damit
Energie einsparen. Bisherige Projekte zeigen, dass sich die
Energiekosten so um rund 5 Prozent senken lassen.
19
IV. Umweltschutz
IV. Umweltschutz
Verbrauchsspitzen, wie sie beispielsweise durch
das gleichzeitige Anfahren verschiedener Anlagen
entstehen, muss ein Energieversorger durch vorgehaltene
Reserven kompensieren. Eine von FST neu eingeführte
Energiesparampel verhindert Lastspitzen an sechs
Nachheizöfen. Gelb signalisiert den Mitarbeitern, mit der
Inbetriebnahme eines weiteren Ofens zu warten. Bei rotem
Licht muss der zuletzt gestartete sogar vorübergehend vom
Netz genommen werden. Nur bei Grün ist alles okay. Neu in
der Simmerringe-Fertigung sind auch Energieanweisungen
an einzelnen Maschinen. Wie die bekannten Betriebs-,
Gefahrstoff- und Gesundheitsanweisungen geben sie
den Mitarbeitern konkrete Verhaltensregeln an die
Hand und schärfen ihr Problembewusstsein in puncto
Energieverbrauch.
Die Verwendung von wiederaufbereitetem Polyester und
Polypropylen anstelle von Neuware („virgin material“)
schont natürliche Ressourcen und reduziert folglich die
Umweltbelastung. Etwa 1.900 Tonnen recycelte Fasern
und 2.200 Tonnen recycelte Kunststoffe bilden jedes Jahr
das Ausgangsmaterial für verschiedene Produkte bei FHCS.
Beispielsweise werden seit 2004 die Borsten für alle ViledaBesen weltweit aus recyceltem Polyester (PET) hergestellt.
Neben den ökologischen Vorteilen sind sie hitzebeständiger
als herkömmliche PVC-Borsten.
Energiemanagement
Hocheffiziente Viledon®-Luftfilter von Freudenberg
Filtration Technologies (FFT) für die Lebensmittelindustrie
sorgen nicht nur dafür, dass Bakterien, Sporen und andere
schädliche Keime zuverlässig entfernt werden. Mit den
Luftfiltern lassen sich auch der Strombedarf um rund
14,5 Prozent verringern und damit die Betriebskosten
senken. Darüber hinaus zeichnen sich die Filter durch
eine – im Vergleich zu konventionellen Filtern – längere
Einsatzdauer aus.
20
BEISPIELE FÜR PROZESSE UND
VERFAHREN
Das Werk von FPM in Novedrate, Italien, verarbeitet
täglich einige Millionen PET-Flaschen aus ganz Europa zu
Kunststoff-Flakes. Diese dienen wiederum als Ausgangsstoff
für verschiedene Produkte von Freudenberg, vor allem
für Haushaltsprodukte und Vliesstoffe. Der integrierte
Produktionszyklus erlaubt nicht nur die Wiederverwertung
von Abfällen, die andernfalls entsorgt werden müssten,
sondern auch eine beachtliche Reduzierung von 50 Prozent
Kohlendioxidemissionen in die Atmosphäre. Die Ver­
wendung von wiederaufbereitetem Polyester und Poly­
propylen anstelle von Neuware schont zudem natürliche
Ressourcen und reduziert somit die Umweltbelastung.
Im Sinne der Verringerung von Umweltauswirkungen
aus der Geschäftstätigkeit und der Orientierung an
der HSE-Richtlinie ist der nachhaltige Energieeinsatz
Gegenstand vieler Standortprojekte und Initiativen der
Geschäftsgruppen. In vielen Geschäftsgruppen haben
Energiemanager ihre Tätigkeiten aufgenommen und
zahlreiche Verbesserungen bestehender Anlagen, wie
Heizungen, Kompressoren, Ventilation und Dampfversorger,
initiiert.
Zur Verbesserung des Energieverbrauchs führen zunehmend
mehr Standorte Energie-Managementsysteme gemäß DIN
EN ISO 50001 ein. Die Geschäftsgruppen FST und FPM sowie
FSV haben an ihren deutschen Produktionsstandorten
entsprechende Managementsysteme etabliert. Darüber
hinaus wurden an allen relevanten europäischen Standorten
Energie-Audits gemäß DIN EN 16247-1 durchgeführt, um
Einsparpotenziale zu identifizieren.
Die Freudenberg Gruppe nutzt Energie aus erneuerbaren
Ressourcen, unter anderem die Solarenergie. Im
österreichischen Judenburg betreibt EB eine Solaranlage zur
Wasseraufbereitung. Bei EB in Lakeside (Kalifornien) wird
der gesamte elektrische Energiebedarf über die auf dem
Dach befindliche Solaranlage erzeugt. Im Forschungs- und
Entwicklungszentrum von EB India in Pune sind 50 moderne
Industrie-LED-Lichtstrahler installiert, zwei Windräder zur
Stromerzeugung sowie eine Brauchwasseranlage errichtet
worden.
Umweltschutzkennzahlen
Im Jahr 2015 hat Freudenberg 1,6 Millionen Mega­watt­
stunden eingesetzt (Vorjahr: 1,6 Millionen Megawatt­
stunden). Der Energieeinsatz verteilte sich im Wesentlichen
auf folgende Energieträger:
yy fremdbezogene Energie (Strom, Dampf und Fernwärme, die außerhalb der Freudenberg-Standorte erzeugt
wurden; 1,05 Millionen Megawattstunden)
yy Gas (0,52 Millionen Megawattstunden)
yy Heizöl (0,03 Millionen Megawattstunden)
Durch die eingesetzten 1,6 Millionen Megawattstunden
sind Kosten von insgesamt etwa 110 Millionen Euro
entstanden. Der Anteil der Energiekosten betrug 1,7 Prozent
am Gesamtumsatz (Vorjahr: 2,1 Prozent).
Die Einführung der Managementsysteme für Arbeits­
schutz (OHSAS 18001) und Umweltschutz (ISO 14001
oder EMAS) wurde im Geschäftsjahr 2015 fortgesetzt.
Rund 90 Prozent der Produktionsstandor te der
Unternehmensgruppe verfügen über ein ArbeitsschutzManagementsystem gemäß OHSAS 18001 und rund
90 Prozent der Produktionsstandorte über ein UmweltManagementsystem nach ISO 14001 oder EMAS.
Die direkten Umweltschutzinvestitionen lagen bei
2,7 Millionen Euro (Vorjahr: 1,8 Millionen Euro). Der Anteil
der direkten Umwelt-, Arbeits- und GesundheitsschutzInvestitionen an den gesamten Investitionen in
Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte und als
Finanzinvestition gehaltene Immobilien belief sich auf
4,9 Prozent (Vorjahr: 5,1 Prozent).
21
V. ANTIKORRUPTION
Geschäftsgrundsätze und Leitsätze
In den Leitsätzen wird klargestellt, dass Freudenberg als
Familienunternehmen hohe Ansprüche an das persönliche
Verhalten stellt und dass Fairness und Integrität das
Miteinander sowohl im Unternehmen als auch gegenüber
Geschäftspartnern und der Öffentlichkeit bestimmen. Die
Geschäftsgrundsätze und die Leitsätze werden allen neuen
Mitarbeitern im In- und Ausland bekannt gegeben und
sind auch auf der Freudenberg-Website veröffentlicht (zu
den Leitsätzen siehe auch unter III. Menschenrechte und
Arbeitsnormen).
Ergänzend sorgen die Konzernfunktionen und die
Freudenberg Regional Corporate Center in den Weltregionen
dafür, dass Gesetze und Vorschriften sowie interne Vorgaben
beachtet und eingehalten werden. Dazu finden regelmäßig
Schulungsveranstaltungen statt. Es werden moderne
Kommunikationsmittel wie webbasierte Trainings und
E-Learning-Tools eingesetzt, um möglichst viele Mitarbeiter
zu erreichen.
Code of Conduct
Auch 2015 wurden Präsenzschulungen im In- und Ausland
abgehalten, in denen Mitarbeiter – unter anderem
durch Fallbeispiele – persönlich geschult wurden. In
Zusammenarbeit mit dem neu gegründeten Freudenberg
Regional Corporate Center in Indien wurden Mitarbeiter
der indischen Gesellschaften im Rahmen von Workshops
geschult. Dabei wurden die Freudenberg-Werte und
Grundsätze ebenso vermittelt wie die nationalen und
internationalen Gesetze und Anforderungen, insbesondere
auch zu den Themen Einladungen und Geschenke.
Neben den Geschäftsgrundsätzen und den Leitsätzen
steht der Verhaltenskodex der Freudenberg Gruppe, der
den Mitarbeitern weltweit in 26 Sprachen zur Verfügung
gestellt wird. Der Verhaltenskodex stellt im Kapitel
Antikorruption, Geschenke und Einladungen klar, dass
Betrug, Vorteilsnahme, Bestechung oder jegliche andere
Form korrupten Handelns im Geschäftsverkehr bei
Freudenberg strengstens verboten ist. Es werden klare
Regeln für den Umgang mit Amtsträgern aufgestellt und
sichere Leitplanken für die Gewährung und Annahme von
Geschenken und Einladungen gesetzt.
Freudenberg Compliance Management Council
Bereits im Jahr 1887 formulierte der Unternehmensgründer
Carl Johann Freudenberg anlässlich des Eintritts seiner
Söhne in das Unternehmen seine geschäftspolitischen
Grundsätze. Auf dieser Basis hat sich die Freudenberg
Gruppe zehn Geschäftsgrundsätze gegeben, mit denen sich
die Gesellschafter und die Mitarbeiter identifizieren. Einer
dieser Grundsätze lautet, dass Erfolg auf Leistung beruhen
muss; Geschäfte, bei denen ungesetzliche oder unethische
Mittel eingesetzt werden, geht Freudenberg nicht ein.
Aus den Geschäftsgrundsätzen der Freudenberg Gruppe
sind ergänzend Leitsätze abgeleitet worden, die die
Wertebasis für das Verhalten gegenüber Mitarbeitern,
Geschäftspartnern, Stakeholdern und Dritten definieren.
22
PRINZIP 10:Unternehmen sollen gegen alle Arten der Korruption eintreten,
einschließlich Erpressung und Bestechung.
Die Einhaltung von Gesetzen, internen Richtlinien
und Freudenberg-spezifischen Werten (Leitsätze,
Geschäftsgrundsätze, Code of Conduct) nimmt bei
Freudenberg einen hohen Stellenwert ein und ist
Gegenstand regelmäßiger Schulungen. Aus diesem
Grund wurde Anfang 2015 das Freudenberg Compliance
Management Council ins Leben gerufen, das inzwischen
gruppenweite Leitlinien entwickelt und auch den Code
of Conduct erarbeitet hat. Das Compliance Management
Council besteht aus neun Mitgliedern, jeweils drei
Geschäftsführern, drei Regionalrepräsentanten und drei
Konzernfunktionsleitern. Zusätzlich nimmt der Leiter der
Konzernfunktion Process Audit regelmäßig an den Treffen
des Compliance Management Council teil.
Schulungen und Antikorruptionsmaßnahmen
Das von Freudenberg angeschaffte E-Learning-Tool
zum Thema Antikorruption ist 2015 in das Learning
Management System (LMS) eingebunden worden und
kann nun gezielt einzelnen Mitarbeitern oder Gruppen von
Mit­arbeitern zur Bearbeitung zugeteilt werden. Mit dem
Konzernbetriebsrat wurde eine Konzernbetriebsverein­
barung über den Einsatz von E-Learning-Maßnahmen
getroffen, die es ermöglicht zu kontrollieren, ob der einzelne
Mitarbeiter den Abschlusstest bestanden hat.
Risikomanagement und Process Audit
Antikorruptionsmaßnahmen sowie die Überprüfung von
deren Wirksamkeit waren auch weiterhin Bestandteil des
Risikomanagements sowie der Arbeit der Konzernfunktion
Freudenberg Process Audit. Zielsetzung war das Aufdecken
von Korruptionshandlungen im In- und Ausland, die
Überprüfung der Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen
sowie erforderlichenfalls deren Verbesserung.
Darüber hinaus kümmern sich die Geschäftsgruppen
eigenverantwortlich darum, ihre Mitarbeiter stetig für die
jeweils relevanten rechtlichen Risikofelder zu sensibilisieren.
23
VI. GESELLSCHAFTLICHE
VERANTWORTUNG
Bei Freudenberg gehört gesellschaftliche Verantwortung
zur DNA. In den Wer ten und Grundsätzen der
Unternehmensgruppe heißt es unter der Überschrift
„Verantwortung“: „Unser Unternehmen und seine
Familiengesellschafter sind gemeinsam dem Schutz
der Umwelt verpflichtet. Wir wollen in allen Staaten,
Ländern und Gemeinden, in denen wir tätig sind, unserer
gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden und
als gute Nachbarn anerkannt sein.“ Dieser Anspruch
geht auf den Firmengründer Carl Johann Freudenberg
zurück und wird heute weltweit von den Mitarbeitern des
Unternehmens gelebt.
Dabei geht gesellschaftliche Verantwortung für Freudenberg
über das unmittelbare und unternehmerische Handeln
hinaus: Die Unternehmensgruppe hat im Berichtsjahr
das neue internationale Programm „e²“ zur Stärkung des
gesellschaftlichen Engagements ins Leben gerufen. Ziel ist
es, Menschen Zugang zu Bildung und Arbeit zu ermöglichen
und den Umweltschutz zu fördern. Unterstützt wird ein
breites Spektrum an Hilfsprojekten, von kleinen Aktionen
bis hin zu großen Bildungsprogrammen in der direkten
Nachbarschaft der Freudenberg-Standorte. Die Initiative
ergänzt bestehende Einzelinitiativen auf Basis eines
festgelegten Kriterienkatalogs. Insgesamt stellt Freudenberg
10 Millionen Euro für fünf Jahre zur Verfügung. Hier zwei
Beispiele:
„The Greening of Detroit“ will die Stadt zu einem „grünen“
und gesunden Zentrum machen. Die Initiative verwandelt
dazu unter anderem ungenutzte Flächen in Gemüsebeete
um. Außerdem organisiert sie für Schulkinder Exkursionen
zu Betrieben, in denen sie aus erster Hand sehen, wie
Nahrungsmittel angebaut werden, und mehr über die
Bedeutung von frischen Produkten lernen.
FPM und Freudenberg IT (FIT) starten gemeinsam mit der
Initiative Communities in Schools (CiS) ein e²-Projekt in
Durham, North Carolina, USA. Dort betreiben die beiden
24
Gesellschaften jeweils einen Standort. In Durham brechen
jährlich mehr als 400 Schüler die Schule ab. 40 Prozent davon
sind in der Folge auf Sozialhilfe angewiesen, 30 Prozent der
männlichen Schulabbrecher werden wegen Verbrechen
inhaftiert. FPM und FIT unterstützen gefährdete Schüler,
betreuen diese und führen verschiedene Veranstaltungen
durch. Dazu gehören die „Freudenberg Opportunity Days“,
an denen die Schüler Einblicke in Berufe in der IT, der
Produktion und im Vertrieb erhalten sowie FPM und FIT
kennenlernen. An den Schulen führen FPM und FIT mithilfe
mobiler Technologie-Laboratorien „Technology Days“ durch,
die den Schülern praktische Erfahrungen und Lernerlebnisse
ermöglichen.
Dass Freudenberg dort unterstützt, wo Hilfe benötigt
wird, zeigte das Unternehmen im Berichtsjahr auch bei
zahlreichen Projekten zur Flüchtlingshilfe in Deutschland
und Europa. Mitarbeiter, Pensionäre und Gesellschafter
spendeten rund 540.000 Euro, Freudenberg verdreifachte
die Summe. Zudem stellt Freudenberg für die Integration
der Flüchtlinge in den nächsten vier Jahren 1 Million Euro
bereit. Die Freudenberg Stiftung wird zusätzlich vom
Unternehmen zweckgebunden mit einer weiteren halben
Million Euro gefördert. Die Projekte zielen auf Integration
durch Bildung ab. Unterstützt werden insbesondere Kinder
und Jugendliche, Familien mit Kindern und ältere Menschen.
Außerdem setzten sich Freudenberg-Mitarbeiter mittelbar
und unmittelbar für die Flüchtlingshilfe ein, unter anderem
organisierten sie Sammelspenden an ihren Standorten oder
unterrichteten Deutsch.
Überdies hat sich die Freudenberg Gruppe der Integrations­
initiative der Deutschen Wirtschaft „Wir zusammen“
angeschlossen. Mit der Aktion setzen mehr als 30 Unter­
nehmen in Deutschland ein gemeinsames Zeichen für die
Solidarität mit Flüchtlingen. Sie wollen einen langfristigen
Beitrag leisten, Geflüchtete in die Gesellschaft zu inte­
grieren.
Exemplarisch für die langfristige Ausrichtung der lokalen
Projekte stehen die folgenden beiden Beispiele: Seit
dem Jahr 2009 bietet Freudenberg Jugendlichen in
einem gemeinnützigen Trainingszentrum im indischen
Nagapattinam, in der Provinz Tamil Nadu, südlich von
Chennai, die Möglichkeit, sich in einer dualen Ausbildung
in den Berufen Schweißer, Installateur, Motormechaniker,
Maschinenschlosser und seit diesem Jahr auch Elektriker zu
qualifizieren. Bisher haben seit der Gründung des Zentrums
mehr als 400 junge Menschen den erfolgreichen Start ins
Berufsleben geschafft. Die Region um Nagapattinam,
bewohnt vor allem von armer Landbevölkerung und
Fischern, war von den Auswirkungen des Tsunamis im Jahr
2004 sehr stark betroffen.
Im chinesischen Dorf Haijin, das in der im Mai 2008 fast
völlig von einem Erdbeben zerstörten Provinz Sichuan
liegt, ist mithilfe von Freudenberg eine Grundschule
wiederaufgebaut und 2009 eröffnet worden. Der Verein
„Freudenberg Help“, der eigens für das Grundschulprojekt
gegründet worden ist, setzt deshalb seine Hilfeleistungen
fort und unterstützt Schüler in Haijin auch auf ihrem
weiteren Bildungsweg – finanziell und persönlich.
Darüber hinaus haben sich im Jahr 2015 weltweit
wieder viele Gesellschaften, Standorte und Mitarbeiter
der Unternehmensgruppe sozial engagiert – bei kleinen
Initiativen und komplexen Projekten. Alle Aktionen sind
auf die lokalen Erfordernisse zugeschnitten und in der
Regel engagieren sich Freudenberg-Mitarbeiter vor Ort.
Zudem existieren unternehmensintern zahlreiche Hilfs- und
Unterstützungsangebote für Mitarbeiter.
25
VI. Gesellschaftliche Verantwortung
Andere Kulturen kennenlernen, über den eigenen Tellerrand
hinausschauen und für das Leben lernen – dieses Angebot
macht das Freudenberg-Jugendaustauschprogramm
TANNER Kindern von Mitarbeitern weltweit. In den
vergangenen 16 Jahren sind mehr als 1.000 Jugendliche
mit TANNER um den Globus gereist. Bei den jugendlichen
Teilnehmern, ihren Eltern und den Gastgebern hat
sich dabei das Gefühl verstärkt, zu einer weltweiten
Freudenberg-Gemeinschaft zu gehören.
Seit 1984 fördert die Freudenberg Stiftung mit ihren
Programmen langfristig wirksame Strukturveränderungen,
um zu mehr Inklusion, Bildung und Demokratie
beizutragen. Als gemeinnützige GmbH ist die Stiftung
eine Gesellschafterin der Freudenberg & Co. KG. Bei allen
Projekten stehen mehrheitlich Kinder und Jugendliche
und deren soziale, sprachliche, schulische und berufliche
Integration im Mittelpunkt.
Mit der Initiative „Wir tun was“ fördert Freudenberg gezielt
Projekte, die sich mit den Themen Toleranz, Nächstenliebe
und Gemeinsinn beschäftigen. Die Spendensumme
wird zweckgebunden zur Verfügung gestellt. Ein Projekt
wird mit maximal 5.000 Euro gefördert. Zu den 2015
geförderten Projekten gehört die finanzielle Unterstützung
der Arbeit der Sozialpädagogischen Familienhilfe der
26
VI. Gesellschaftliche Verantwortung
Arbeiterwohlfahrt (AWO) Rhein-Neckar. In Weinheim und
Umgebung betreut diese im Bereich der Sozialpsychiatrie
im Jahr rund 500 psychisch kranke Menschen und deren
Angehörige.
EB in Südafrika stellt sich seiner sozialen Verantwortung
und versucht mit ganz unterschiedlichen Projekten,
den benachteiligten Menschen in Südafrika, einem
Land mit hoher Arbeitslosenquote, großen wirt­schaft­
lichen und sozialen Unterschieden und sozialen Ent­
wicklungsproblemen, zu helfen. Wo immer möglich, sollen
weniger begünstigte Menschen jeden Alters durch Bildung
und Ausbildung gefördert werden. Alle Projekte haben das
Ziel, den Kommunen zu helfen, Arbeitsplätze zu schaffen
sowie den Menschen und Unternehmen bessere Chancen
zu bieten. Die fünf größten Projekte sind Stipendien
für junge Menschen aus benachteiligten Familien, die
Ausbildung von Handwerkern, die über ein nationales
Trainingscenter ausgesucht werden, die Förderung und
Unterstützung von zwei kleinen Unternehmen, die
finanzielle Unterstützung eines Heims für missbrauchte,
ver­lassene Kinder und die verstärkte Warenbeschaffung
über inländische Unternehmen.
Um sich über neue Impulse im Ehrenamt und weitere
Themen auszutauschen, Gleichgesinnte zu treffen
sowie Ideen für neue Projekte zu entwickeln, trafen sich
bei der Freudenberg Gruppe in Weinheim zum vierten
Netzwerktreffen rund 90 Teilnehmer aus 30 ehrenamtlichen
Initiativen und Vereinen aus der Metropolregion. Die
Freudenberg Gruppe hat das Treffen vor vier Jahren
ins Leben gerufen, um das Netzwerk unter den vielen
Ehrenamtlichen in der Region auszubauen. Einmal im
Jahr treffen sich die Ehrenamtstätigen in der Woche des
bürgerschaftlichen Engagements.
Um den schnellen Verlauf der Klimaerwärmung
abzumildern, die auf den steigenden Treibhausgas-Ausstoß
zurückzuführen ist, ist es notwendig, das anfallende CO2
zu binden. Das kann zum Beispiel über die Pflanzung
von Bäumen geschehen. Im Berichtsjahr wurde die
Initiative „6.000 Mitarbeiter = 6.000 Bäume“ von EB aus
dem Jahr 2013 fortgesetzt. Mitarbeiter von Freudenberg
New Technologies in Weinheim, Deutschland, sowie
Mitarbeiter von Chem-Trend in Singapur und Bangkok,
Thailand, pflanzten teils empfindliche Baumarten und
wurden über die Auswirkungen der Umweltveränderungen
für die gepflanzten Bäume informiert. Damit leistete
die Freudenberg Gruppe einen aktiven Beitrag für den
Klimaschutz.
Im Fokus von Enactus, der weltweit größten Studenten­
organisation, stehen soziale und ökologische Projekte.
Seit mehr als zehn Jahren engagiert sich die Freudenberg
Gruppe als Enactus-Partner. Im Jahr 2015 gewann das
Team der Universität Mannheim erneut den deutschland­
weiten Enactus-Wettbewerb und erreichte bei der Welt­
meisterschaft in Johannesburg das Halbfinale. Betreut wird
das Team aus der Quadratestadt von Cornelius Bossers von
FHCS. Das Engagement von Freudenberg bei Enactus wird
auch in China mehr und mehr intensiviert, beispielsweise
durch Workshops mit Studenten an mehreren chinesischen
Hochschulen.
Freudenberg veranstaltete im Jahr 2015 in Nordamerika
den zweiten „Service Day“. Mitarbeiter von mehr als 50
Standorten in Kanada, den USA und Mexiko engagierten
sich unter anderem in Bildungseinrichtungen, Kommunen
und landwirtschaftlichen Betrieben – und lebten so
gesellschaftliche Verantwortung in ihrer Nachbarschaft
auf vielfältige Weise.
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Impressum
Freudenberg & Co. KG
Höhnerweg 2–4
69469 Weinheim, Germany
Herausgegeben von Corporate
Communications
Ein Service für Corporate Health,
Safety, Security, Environment
Kontakt für inhaltliche Fragen:
Ismet Kutay
Telefon: +49 6201 805853
[email protected]
www.freudenberg.com
Juni 2016