Centrale Paysanne Luxembourgeoise Mersch, den 26. Juni 2016 Pressemitteilung EU-Agrarrat und nationale Regierung zum Handeln aufgefordert Im Vorfeld der EU-Agrarratssitzung von Montag, den 27. Juni und Dienstag, den 28. Juni 2016, legt die Bauernzentrale Wert darauf, nochmals auf die extrem angespannte Lage in der die landwirtschaftlichen Betriebe sich derzeit befinden sowie auf die Dringlichkeit weiterer Stützungsmaßnahmen hinzuweisen. Seit über einem Jahr liegen die Erzeugerpreise unter den Produktionskosten, womit die Einkommenslage in der Landwirtschaft sich kontinuierlich zuspitzt und immer mehr Betriebe, auch hierzulande, an den Rand ihrer finanziellen Möglichkeiten gelangen. Gravierend hinzukommen hierzulande die witterungsbedingten Verluste in den Kulturen, die riskieren, für die Betriebe mit wesentlichen Zusatzkosten einherzugehen. Neben dem weltweiten Wirtschaftsrückgang, sind im Agrarbereich die Auswirkungen des im Rahmen der Ukraine-Krise von Russland beschlossenen Embargos für Agrarprodukte immer noch deutlich spürbar. Die Landwirtschaft wurde Opfer politischer Auseinandersetzungen mit langfristig extrem gravierenden Folgen. Obwohl die dramatische Einkommensentwicklung in der Landwirtschaft seit langem bekannt und anerkannt ist, obwohl auch gewusst ist, daß in gegebener Situation, immer mehr Betriebe wirtschaftlich nicht mehr über die Runden kommen und gezwungen sind, ihre Tätigkeit einzustellen, scheinen die politisch zuständigen Stellen, ob Kommission oder EUAgrarrat, sich dennoch eher in einer Hinhaltetaktik zu üben, wobei ein etwaiger Beschluß über zusätzliche Stützungsmaßnahmen wiederholt von einer Ratssitzung auf die andere verschoben wird. Am kommenden Montag und Dienstag werden die europäischen Agrarminister sich ein weiteres Mal mit dem anhaltenden drastischen Erzeugerpreisverfall beschäftigen; die Kommission ließ jedoch bereits durchblicken, daß sie voraussichtlich keine Hilfsmaßnahmen zu Gunsten der Landwirtschaft vorlegen wird. Die Bauernzentrale bedauert dies aufs Äußerste. Zusätzliche Stützungsmaßnahmen sind dringendst nötig und es genügt auch nicht, eine Produktionsreduzierung im Milchbereich als Lösung der gegenwärtigen Probleme anzupreisen. Sicher wurde die Milchproduktion nach dem Auslaufen der Milchquoten im April vergangenen Jahres ausgeweitet. Dabei haben die Betriebe allerdings nur das getan, was ihnen über Jahre von der nationalen und europäischen Politik angeraten wurde. Die Betriebe – und nicht nur die Milchbetriebe – brauchen neue Liquiditäten, um ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen und hier stehen die europäische Union ebenso wie die Mitgliedstaaten in der Pflicht ohne weitere Verzögerung zu handeln, wenn sie noch glaubhaft für die Landwirtschaft eintreten wollen. Die Bauernzentrale wird nicht auf der Straße manifestieren. Sie appelliert dennoch nachdrücklichst an Landwirtschaftsminister Etgen sich sowohl auf Ebene des EU-Agrarrates als auch auf Ebene der nationalen Regierung mit aller Konsequenz dafür einzusetzen, daß den Betrieben umgehend und unkompliziert die dringend benötigten Stützungsmaßnahmen zukommen. Centrale Paysanne Luxembourgeoise
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