Mitteilungen an Freunde und Förderer FÜR DIE MENSCHEN RECHTE IGFM - Internationale Gesellschaft für Menschenrechte-Deutsche Sektion e.V., Borsigallee 9, 60388 Frankfurt/Main Liebe Mitglieder, Freunde und Förderer, kurz nach einer Pressekonferenz in Berlin, an der ich als Vertreter der IGFM teilgenommen hatte, um auf Übergriffe von strenggläubigen Muslimen auf Christen, Jesiden und Angehörige anderer religiöser Minderheiten in deutschen Flüchtlingsunterkünften aufmerksam zu machen, standen nicht die Täter, sondern wir am öffentlichen Pranger. Von systematischer Christenverfolgung in Deutschland hätten wir gesprochen! Unisono ein Aufschrei in der Presse, von Politikern und Kirchenleuten. Ein Freiburger Bischof erklärte, dass kein Heimleiter, kein Behördenmitarbeiter, bei denen er eine Umfrage gemacht habe, Übergriffe bestätigt habe und er schloss daraus: „Ich vermute, dass aus politischen Gründen Einzelfälle aufgebauscht werden, um eine Anti-Islam-Stimmung zu erzeugen!“ Welch ein Unsinn! Um es klar zu sagen: Es bleiben Gott sei Dank Einzelfälle, auch die, die ich ge- Irak Nr. 6 Juli 2016 nau in seinem Bistum nennen kann, und jeder ist einer zu viel. Und dann dachte ich an die von IS-Verbrechern vergewaltigten Frauen und Mädchen, die bei jedem Allahu Akbar zusammenzucken, und ihre Angehörigen in den normalen Aufnahmeeinrichtungen, denen dieser Bischof entgegenhält: „Die von unserem Grundgesetz ga- Frauen unter dem Joch der Scharia rantierte Religionsfreiheit ist ein hohes Gut. Sie darf weder von Christen noch Muslimen infrage gestellt werden.“ Jederzeit werde ich diesen Satz unterschreiben und dafür eintreten und genau darum frage ich den Bischof, die Presse, die Politiker: Warum kann man Flüchtlinge nicht nach ihrer Religionszugehörigkeit befragen und sie zusammenlegen, dass sie sich gegenseitig unterstützenden Halt geben können? Christen, Jesiden und andere religiöse Minderheiten so aufteilen, dass sie tatsächlich die hier geschützte Religionsfreiheit genießen können? Warum hält man so strikt daran fest, dass Christen, Jesiden und andere religiöse Minderheiten erneut in die gleiche Minderheitensituation geraten wie in ihrer Heimat, in der sie sich noch nicht einmal juristisch gegen das an ihnen begangene Unrecht ordentlich zur Wehr setzen können? - Wir lassen uns nicht aufhalten, über die Folgen religiösen Wahns zu berichten! Ihr Karl Hafen Helfen, aber auch Überzeugungsarbeit leisten Seit fast zwei Jahren wütet der IS im Irak und in Syrien, doch jetzt gibt es Indizien, dass der Krieg bald enden wird. Dass mit dem Ende des Krieges auch automatisch Frieden einkehrt, ist eher unwahrscheinlich. Der IS mag besiegt werden, seine Ideologie ist noch lange nicht besiegt. Die Menschen sind unzufrieden und hoffnungslos geworden. Auch die Mehrheit der Muslime ist zur Erkenntnis gelangt, dass das, was der IS tut, schlecht ist. Selbst wenn sie nachhause wollen, sie können es nicht. Der materielle Schaden ist ungeheuer groß: Dörfer und ganze Städte sind zerstört, Straßen, Häuser, Felder vermint. Jeder weiß, das war kein Naturereignis – das hätte die Menschen zusammengeschmiedet, sondern ein menschliches Desaster mit der Folge, dass das Vertrauen der Christen und Jesiden in den muslimischen Nachbarn, mit dem man jahrelang friedlich zusammengelebt hatte, unwiederbringlich zerstört zu sein scheint. Ein Bischof erklärte öffentlich: „Alle meine muslimischen Freunde und Partner sind Intellektuelle; wo um Himmels willen kommt plötzlich dieser Fanatismus und dieser Hass her?“ bevor nicht geklärt ist, wer über diese Region später entscheidet, Bagdad oder sie.“ Die politische Entscheidung liegt nicht in unserer Hand, aber wir können am Frieden mitbauen. Dafür müssen Noch gibt es in der Niniveebene Voraussetzungen geschaffen werchristliche Dörfer, die vom IS besetzt den. sind, und viele befürchten, dass der IS auch diese dem Boden gleich macht, • Minenräumung, um das Gebiet zugänglich zu machen sollte er weichen müssen. Dass die kurdische Regierung sie schützen • Aufbau, um Strukturen und Wohnwird, ist trotz aller Beteuerungen nicht raum zu schaffen sicher, denn auch hier setzt sich das Misstrauen durch: „Ich vertraue der • Überzeugungsarbeit leisten, dass kurdischen Regierung, wenn sie sagt: so etwas nicht wieder passiert. alle Minderheiten finden ihren Platz. Aber ich vertraue nicht dem kurdiDie Flüchtlinge, die jetzt in den schen Klerus. Die Regierung vertritt Flüchtlingslagern leben, werden nationale Interessen, aber sie ist wieder zusammenleben müssen; auch mehrheitlich muslimisch“, sagte der Weg durch die Türkei nach Euuns ein irakischer Pater vor wenigen ropa ist ihnen versperrt. Daher ist es Tagen. „1466 kurdische Peschmerga wichtig, dass sie lernen, dass nur die haben im Kampf gegen den IS ihr Le- Achtung der Menschenrechte ihnen ben verloren; die kurdische Regierung eine friedliche Zukunft sichern kann, wird keine Befreiung vorantreiben, und dafür müssen sie sie kennen. Wir bringen daher nicht nur Rollstühle für Behinderte, die dringend gebraucht werden, Medikamente, Kleidung und andere Hilfen. Wir versuchen, die Menschen dazu zu bringen, trotz unterschiedlicher Religionszugehörigkeit wieder miteinander zu kommunizieren. Noch sind es kleine, bescheidene Versuche, aber sie werden angenommen und darum werden wir zulegen: Nähstube Toleranzförderung Diskussionsrunde nach dem Nähen Foto: IGFM Vor wenigen Tagen haben zehn Näherinnen den zweiten Kurs abgeschlossen, der dritte hat seine Arbeit aufgenommen. Zwecke der Kurse sind einerseits die Förderung von Fertigkeiten, andererseits die Einübung von Toleranz zwischen den religiösen Minderheiten. Daher sind die Kurse wie Seminare angelegt, in denen Diskussionsthemen angestoßen werden. Die Einrichtung einer Nähstube kostet ca. 2500 €, laufende Kosten pro Monat ca. 1.500 €. Lohnkosten fallen nicht an. Kennwort Nähstube (892) Sportförderung – Toleranzförderung Kuba Der Wandel steht nur auf dem Papier Bürgerrechtler seit 40 Tagen in Handschellen Trotz aller Behauptungen, der politische Wandel werde nun langsam spürbar, sind auf Kuba immer noch alle Menschenrechtsorganisationen und staatsunabhängigen Gewerkschaften verboten und immer noch alle Parteien mit Ausnahme der Kommunistischen Partei Kubas. Nach wie vor wird die gesamte Demokratie- und Bürgerrechtbewegung verfolgt. Unter besonders schweren Menschenrechtsverletzungen leidet der Bürgerrechtler Mario Alberto Hernandez Leiva, Vizepräsident der „Oppositionellen Bewegung für eine neue Republik“, der gemeinsam mit weiteren 52 anderen Gefangenen nach dem Abkommen zwischen Raul Castro und Barack Obama Anfang 2015 freigelassen wurde. Doch immer wieder wurde er seitdem für kurze Zeit in Haft genommen verbunden mit der Aufforderung, seinen regimekritischen Aktivismus aufzugeben. Er setzte sich jedoch weiterhin für die Menschenrechte ein und nahm an Protestmärschen der „Damen in Weiß“ teil. Am 1. November 2015 wurde der Bürgerrechtsaktivist während einer Protestkundgebung in Havanna gewaltsam festgenommen und zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt. Seine Haftstrafe trat er in Havannas Hochsicherheitsgefängnis „Combinado del Este“ an. Nach einigen Wochen wurde er ohne Angabe von Gründen in das Provinzgefängnis von Villa Clara „El Pre“ überstellt. Das, was ihn dort erwartete, straft den Wandel Lügen: Seit nunmehr über 40 Tagen ist er rund um die Uhr mit Handschellen gefesselt. Man hat ihn gezwungen, stundenlang zu stehen; die Verrichtung seiner Notdurft wurde ihm verwehrt. Inzwischen kann er nicht mehr gehen. Wir möchten ausdrücklich darauf aufmerksam machen und ins Gedächnis zurückholen, dass Hernandez Leiva nicht das einzige Folteropfer ist. Mannschaftssport ohne Regeln – undenkbar. In den Lagern sind jedwede Ballsportarten ein Ausgleich gegen lähmende Langeweile. Der Start ist mit geringen Mitteln zu schaffen, gleichfarbige T-Shirts oder Trikots schaffen Zusammenhörigkeitsgefühl. Uns geht es um das Miteinander, nicht um Mitteilungen wie diese erhalten Selbstdarstellung. Von 500 € ab sind wir in der Regel von Angehörigen nach oben keine Grenzen gesetzt. oder Freunden, die Zugang zu den Je mehr, desto mehr Mannschaften politischen Gefangenen haben. Dain mehr Lagern. rüber nur zu berichten, ist uns nicht genug: Neben dem politischen ApKennwort Irak Sport (893) pell für seine Freilassung verbinden Mario Alberto Hernandez Leiva Foto: IGFM wir damit humanitäre und andere Hilfen, die wir im Rahmen unseres Projekts „Bewusst reisen“ nach Kuba bringen. Dieses Projekt wendet sich daher an Kuba-Reisende, die bereit sind, über klassische touristische Aktivitäten hinaus Bürgerrechtler oder Angehörige politischer Gefangener zu treffen, um ihnen von uns vorbereitete Hilfen und Unterstützung zu bringen. Seit Beginn des Projekts haben wir 60 solcher Dienste vermittelt; in diesem Jahr haben schon drei Reisen stattgefunden, weitere drei sind fest ausgemacht. Für Medikamente, kleine technische Hilfen wie Foto-Chips, USB-Sticks, Sim-Karten bis hin zu Mobiltelefonen und Kameras o.ä. und vor allem für kleine finanzielle Hilfen wenden wir pro Reise etwa 5000 – 7.500 € auf. Trotz aller politischen Versprechungen brauchen die Bürgerrechtler Ihre und unsere Hilfe. Kennwort Kuba (19) Ihre Spende überweisen Sie bitte unter Angabe des entsprechenden Kennwortes oder der Kennziffer auf folgendes IGFM-Konto: IBAN: DE31 5502 0500 0001 4036 00 Swift-BIC: BFSWDE33MNZ Bank für Sozialwirtschaft Ein Blick in die Arbeit der Sektionen: Weißrussland: Jeder Mensch hat das Recht, jedes Land, einschließlich seines eigenen, zu verlassen, sowie in sein Land zurückzukehren. (Art. 13, 2 AEMR) Nur IGFM-Mitglied Kuisch nicht! Zur diesjährigen Tagung des Internationalen Rats der IGFM versuchte IGFM-Mitglied Kuisch als Vertreter der Sektion Weißrussland nach Bonn zu kommen. Doch am Flughafen hinderte man ihn, das Flugzeug zu besteigen. Er wollte uns über die Lage der Menschenrechte in seiner Heimat Weißrussland berichten. Kuisch schilderte uns den Vorgang Anfang Juni 2016: „Ungefähr vor einem halben Jahr habe ich mich an die Bezirksabteilung für Innere Angelegenheiten des Dzerzhinsk-Bezirks, Region Minsk gewandt, wo ich auch zu dieser Zeit gemeldet war, und habe persönlich, wie es der Erlass des Präsidenten der weißrussischen Republik aus 2007 mit der Nummer 643 verlangt, unter Vorlage aller notwendigen Papiere beantragt, ins Ausland reisen zu dürfen.“ Weil die Bezirksabteilung zustimmte, beantragte er das Visum für Deutschland. Und auch dieses erhielt er. Er kaufte sich ein Ticket, aber am Abflugtag, den 7. April, ließ man ihn nicht ins Flugzeug steigen. Noch am gleichen Tag wandte er sich an die Polizei und bat um Klärung. Keine Antwort. Wenige Tage später wandte er sich an die Abteilung für Innere Angelegenheiten. Dort sagte man ihm nur, dass die Ausreisesperre inzwischen aufgehoben worden sei, was der Chef der Abteilung bestätigte, aber mündlich wollte auch er keine Gründe nennen. Daraufhin schickte er einen offiziellen Brief an den Leiter und forderte ihn auf, „alle Informationen über die Beschränkung der Reise ins Ausland offenzulegen. Ich erhielt die Antwort, sie hätten alles gesagt. Ich denke, sie verstehen die Situation: Alles ist so aufgebaut, dass nur ich persönlich Informationen, ob ich reisen kann oder nicht, bekommen kann, aber ob sie mir tatsächlich gegeben wird oder nicht, liegt im Ermessen eines einzelnen Mitarbeiters der Polizeiabteilung.“ Die Gründe, so Kuisch, liegen alleine darin, dass er zu Fragen der Menschenrechte wie fehlende Meinungs-, Presse-, Versammlungsfreiheit, die Verhängung und den Vollzug der Todesstrafe, die Existenz politischer Gefangener immer einen grundsätzlichen Standpunkt vertreten habe. Wenn es ein Treffen zwischen Regierung und Menschenrechtsvereinen gegeben habe, habe er zu den wenigen Bürgerrechtlern gehört, die für die Regierung peinliche Fragen stellten. Mit dem Auftrag des Außenministeriums an die IGFM, einen periodischen Menschenrechtsbericht zu schreiben, habe es den Richtigen getroffen, denn der Leiter der weißrussischen IGFMSektion hatte Kuisch mit der Erstellung beauftragt. „Ich bin seitdem nicht mehr zu Foren eingeladen worden. Die Konferenz über die Todesstrafe, die vor kurzem in unserem Land stattfand, fand ohne Beteiligung unseres Vereins statt. Wir waren weder von Außenministerium, noch vom Büro der Vereinten Nationen eingeladen wurde. Daher glaube ich, dass die entsprechenden Dienste – nennen wir ihn deutlich – KGB, gewusst haben, wen sie zur IGFM-Konferenz nicht ausreisen lassen wollten“. Nicht sehr oft können wir aus Weißrussland berichten. Zu dicht ist die unsichtbare Mauer der Bespitzelung mit nachhaltigen Folgen für die Betroffenen. Darum haben wir hier nur Kuisch, nicht andere IGFM-Mitglieder genannt, weil er es so will. Er lebt mit seiner Mutter in einer Mietwohnung in Minsk. Seine Einkommen beträgt 4.500.000 weißrussische Rubel (205 €), die Miete alleine 2.550.000 Rubel (115 €). Er kann etwas Unterstützung gebrauchen; Weißrussland braucht Menschen wie ihn und wir seine Berichte. Uns ist es möglich, nach Minsk zu reisen und ihn zu treffen. Kennwort Weißrussland (35) Kurzberichte aus den Sektionen (Auszüge aus den Berichten) Frau Prof. Dr. Magrit Kola, neue Vorsitzende der Sektion Albanien, berichtete über die Gründung neuer Gruppen in Vaudes, Durres und Lezha. In Kooperation mit der albanischen Sektion stellt die deutsche Sektion (Arbeitsgruppe Wittlich unter Leitung der Ehrenvorsitzenden Katrin Bornmüller) erneut einen Transport zusammen, der auf die Bedürfnisse alter Menschen zugeschnitten ist und im August nach Albanien geschickt wird. Hauptthema die Lage der Flüchtlinge im eigenen Land, aber auch der Flüchtlinge auf den Pazifik-Inseln, deren Status nicht definiert ist. Die Sektion fördert Bildungsprojekte für Flüchtlingskinder. Die usbekische Sektion unter Leitung von Prof. Dr. Marat Zachidow beklagt, dass die Gesetze in Usbekistan nur angewandt werden müssten, um dem Recht Genüge zu tun. Doch vielen Richtern seien die Gesetze unbekannt, weil sie nicht veröffentlicht Die Arbeitsgruppe Kosovo unter wurden. Das fördere die allgegenwärLeitung von Prof. Dr. Halit Gashi hat tige Korruption und Unrecht auf allen überwiegend mit Rückkehrern zu Ebenen der Gesellschaft. tun, die nach Ablehnung ihrer AsylWer ist für die Mitglieder auf anträge in Mitteleuropa die IGFM um Hilfe bitten, weil ihre Regierung ihnen der Krim zuständig, die ukrainische Sektion – wie bisher, der aber der nicht hilft. Grenzübertritt untersagt ist – oder In der Sektion Australien ist das die russische Sektion nach Annexion der Krim durch Russland? Rechtsanwalt Vladimir Novitzky und Prof. Dr. Suchorukow suchen als Leiter ihrer Sektionen gemeinsam eine friedliche Lösung. Der Leiter der russischen Sektion fasste die Situation in seinem Land wie folgt zusammen: „Russland – ein Land in der Hand eines Präsidenten seit 16 Jahren; und in diesen Jahren gab es entscheidende Veränderungen. Die Parlaments- und Regionalwahlen im September sind voll unter Kontrolle und in der Hand der Regierung. Immer weniger freien NGOs stehen heute immer mehr vom Staat geförderte und damit abhängige Organisationen gegenüber.“ 1100 IGFM-Mitglieder in 40 Gruppen kämpfen weiter für die Achtung der Menschenrechte in Russland. Pakistan Voice setzt Patenschaftsprojekt fort war Mufti Hamid Ullah Jaan zuviel. Er erließ eine Fatwa gegen Frau Anthony Ungeachtet der gegen sie ver- und ihre Familie, wonach sie zu töten hängten Fatwa hat Rechtsanwältin seien. Familie Anthony hatte sich moAneeqa Maria Anthony ihre Arbeit natelang verstecken müssen. wieder aufgenommen. Frau Anthony hatte nachhaltig die Strafverfolgung Das Voice-Schulprojekt lief derweil derjenigen betrieben, die das christ- weiter, jedoch fehlten der IGFM die liche Ehepaar Shazad Masih und bekannten zuverlässigen AnsprechShama Bibi im November 2014 we- partner. The Voice Society betreut gen angeblicher Blasphemie lebendig derzeit zwölf Kinder, Mädchen und in einen Ziegelbrennofen gestoßen Jungen. Während der Fluchtphase hatten. 106 der an der Hetzjagd betei- von Frau Anthony waren die Mädchen ligten Muslime wurden verhaftet, aber in der Schule eines Konventes von sind schon wieder auf freiem Fuß. Ordensfrauen untergebracht und die Dass eine Christin es wagen würde, Jungen in der Schule bei den SiebenMuslime in so großer Zahl anzuzeigen, Tage-Adventisten. Alle Auslagen für Nigeria die Kinder beglich The Voice Society. Aufgrund der Sicherheitsprobleme hatte sie keine Informationen mehr über die Kinder ins Internet gestellt. Die Hilfsorganisation bat uns, die finanzielle Unterstützung wieder aufzunehmen. Für 40 € im Monat gewährleistet VOICE die Unterbringung, den Unterhalt und den Schulunterricht einschließlich der in Pakistan obligatorischen Schulkleidung. Voice begleitet die Kinder durch die Schule und fördert deren berufliche Bildung. Die Übernahme einer Patenschaft wie auch eine einmalige Unterstützung sind herzlich willkommen. Kennwort Paten Pakistan (53) Schulabgängerinnen danken ihren Paten „Ich schreibe diesen Brief an Sie, um Ihnen für alle ihre Hilfe und Unterstützung, die Sie mir vom Besuch der AwkunanauGrundschule bis zum Besuch der Sekundarstufe des Uwani-Mädchen-Gymnasiums in Enugu gegeben haben, zu danken. … Ich habe mir selbst versprochen, dass ich weiterhin intensiv lernen werde, um mein Ziel zu erreichen. Wenn ich einst eine bedeutende Person geworden bin, werde ich mich an Sie erinnern, um Ihnen zu zeigen, dass ich sehr dankbar bin. Ich bete, dass Gott Sie segnet und ihren Herzenswunsch erfüllt. Hochachtungsvoll Ugwo Stella Chisom“ Aus Ugwo Stella Chisom ist ein hübscher Teenager geworden, der Ziele hat und große Chancen, sie verwirklichen zu können. Denn im Gegensatz zu vielen gleichaltrigen Mädchen hat sie einen Schulabschluss. Bildung ist für nigerianische Mädchen nicht selbstverständlich. Die Jungen haben überall Vorrang. Dass sie durchhalten konnte und diesen Dankbrief, den wir auszugsweise übersetzt haben, schreiben konnte, hat sie Ihnen, den Bildungspaten in Deutschland zu verdanken. Jetzt mit den Sommerferien endet für die einen die sechsjährige Grundschule, für andere bereits das Gymnasium, für das sie weitere sechs Jahre die Schulbank drücken müssen. Im Mai kehrte IGFM-Mitarbeiter Dr. Emanuel Ogbunwezeh von seinem Heimaturlaub zurück, den er nutzte, die Schule in Enugu und die SamoscanPatres zu besuchen und mit einigen Schülerinnen zu sprechen. Fazit: Die Lebenssituation in Nigeria wird schwieriger; Kriminalität und Armut haben zugenommen. Ungeachtet dessen bauen die Samoscan-Patres ihre Schule in Enugu aus. Wir setzen uns dafür ein, dass auch in der Zukunft Mädchen ihren Platz in der Schule finden und Unterhalt und die Kosten für ihre Bildung gesichert sind. Auch im elften Jahr können für nur 8 € im Monat, das sind weniger als 100 € im Jahr, die Kosten des Schulbesuchs inklusive Schuluniform und einer täglichen nahrhaften Mahlzeit für Mädchen der Grundschule gedeckt werden. Wegen des deutlich teureren Lehrmaterials für den Besuch der weiterführenden Schule bis zum Abitur müssen 25 € im Monat (300 € im Jahr) aufgebracht werden. Es ist gut angelegtes Geld. Kennwort Patenschaften Nigeria (28) Impressum Herausgeber: Internationale Gesellschaft für Menschenrechte - Deutsche Sektion e.V. (IGFM) Borsigallee 9, D-60388 Frankfurt, Tel.: 069 - 420 108 0, Fax : 069 - 420 108 33 e-mail: [email protected] Internet: www.igfm.de UstIDNr. DE 1142 35 684 Redaktion: Karl Hafen Erscheinungsweise: monatlich Druck: johnen-druck, Bernkastel-Kues Satz und Layout: Pixelvektor Stefan Eschenbach Sektion Österreich: Hackerhofergasse 1, A-1190 Wien Sektion Schweiz: Birkenweg 1, CH-2560 Nidau, Tel.: 32 - 331 75 67, Fax : 32 - 331 57 81 Dieses Mitteilungsblatt wird an Mitglieder und Förderer der IGFM kostenlos verschickt. Hier geäußerte Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Meinung des Herausgebers überein. Dieser Ausgabe liegt eine Zahlkarte der IGFM bei.
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