Sektion Schulpsychologie Praxis Schulpsychologie Ausgabe 6 • Juli 2016 www.PRAXIS-schulpsychologie.de Gruppenbezogene soziale Ausgrenzung ClassroomManagement Inklusion in Südafrika Unsere Buchtipps Franz Petermann / Ulrike Petermann / Dennis Nitkowski Emotionstraining in der Schule Franz Petermann Ulrike Petermann Dennis Nitkowski Emotionstraining in der Schule Ein Programm zur Förderung der emotionalen Kompetenz Ein Programm zur Förderung der emotionalen Kompetenz 2016, 244 Seiten, inkl. DVD, € 39,95 / CHF 48.50 ISBN 978-3-8017-2687-4 Auch als eBook erhältlich Emotionale Kompetenz bei Kindern Franz Petermann Silvia Wiedebusch 3., überarbeitete Auflage Klinische Kinderpsychologie Ratgeber aggressives und oppositionelles Verhalten bei Kindern Manfred Döpfner Anja Görtz-Dorten Ratgeber aggressives und oppositionelles Verhalten bei Kindern Informationen für Betroffene, Eltern, Lehrer und Erzieher 3., überarbeitete Auflage Informationen für Betroffene, Eltern, Lehrer und Erzieher (Reihe: „Ratgeber Kinder- und Jugendpsychotherapie“, Band 3) 3., überarb. Aufl. 2016, ca. 40 Seiten, Kleinformat, ca. € 7,95 / CHF 10.90 ISBN 978-3-8017-2649-2 Auch als eBook erhältlich Ratgeber Selbstverletzendes Verhalten Informationen für Betroffene, Eltern, Lehrer und Erzieher Nadine Spörer Helvi Koch Nina Schünemann Vanessa A. Völlinger Das Lesetraining mit Käpt’n Carlo für 4. und 5. Klassen Ein Lehrermanual mit Unterrichtsmaterialien zur Förderung des verstehenden und motivierten Lesens Mit CD-ROM Dorothe Verbeek Franz Petermann (Reihe: „Ratgeber Kinder- und Jugendpsychotherapie“, Band 19) 2015, 51 Seiten, Kleinformat, € 8,95 / CHF 13.50 ISBN 978-3-8017-2572-3 Auch als eBook erhältlich Essstörungen bei Jugendlichen vorbeugen Auffälliges Essverhalten erkennen und handeln Erprobte Strategien für mehr Erfolg in der Schule 2., überarbeitete Auflage 2016, 186 Seiten, Kleinformat, € 19,95 / CHF 26.90 ISBN 978-3-8017-2730-7 Auch als eBook erhältlich Förderprogramme für Vor- und Grundschule Marcus Hasselhorn Wolfgang Schneider (Hrsg.) Tests und Trends – Jahrbuch der pädagogischpsychologischen Diagnostik www.hogrefe.com 2016, 103 Seiten, Großformat, inkl. CD-ROM, € 34,95 / CHF 45.50 ISBN 978-3-8017-2723-9 Auch als eBook erhältlich Essstörungen bei Jugendlichen vorbeugen Auffälliges Essverhalten erkennen und handeln 2015, 132 Seiten, Kleinformat, € 16,95 / CHF 21.90 ISBN 978-3-8017-2683-6 Auch als eBook erhältlich Marcus Hasselhorn / Wolfgang Schneider (Hrsg.) Monika Löhle Effektiv lernen Ein Lehrermanual mit Unterrichtsmaterialien zur Förderung des verstehenden und motivierten Lesens Dorothe Verbeek / Franz Petermann Ratgeber Selbstverletzendes Verhalten Informationen für Betroffene, Eltern, Lehrer und Erzieher (Reihe: „Klinische Kinderpsychologie“, Band 7) 3. überarb. Aufl. 2016, 297 Seiten, € 29,95 / CHF 39.90 ISBN 978-3-8017-2710-9 Auch als eBook erhältlich Das Lesetraining mit Käpt'n Carlo für 4. und 5. Klassen Tina In-Albon / Paul L. Plener / Romuald Brunner / Michael Kaess In-Albon · Plener · Brunner · Kaess Emotionale Kompetenz bei Kindern Nadine Spörer / Helvi Koch / Nina Schünemann / Vanessa A. Völlinger Franz Petermann / Manfred Döpfner / Anja Görtz-Dorten Franz Petermann Franz Petermann / Silvia Wiedebusch Förderprogramme für Vor- und Grundschule (Reihe: „Jahrbuch der pädagogischpsychologischen Diagnostik. Test und Trends“, Band 14). 2016, IIIV/251 Seiten, € 36,95 / CHF 45.90 ISBN 978-3-8017-2772-7 Auch als eBook erhältlich Praxis Schulpsychologie · Ausgabe 6 · Juli 2016 EDITORIAL I NHALT Liebe Leserinnen und Leser, herzlich willkommen zur aktuellen Ausgabe der Praxis Schulpsychologie! Auch in dieser Ausgabe bereiten wir in der Redaktion wieder schulpsychologische Themen praxisnah für Sie auf. Die Themen Ausgrenzung, Ablehnung und Benachteiligung von Personen aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe begegnen uns nicht erst seit dem Einsetzen der Flüchtlings- und Migrationsbewegungen auch im Kontext Schule. Schulpsychologinnen und Schulpsychologen sind in ihrer Arbeit schon immer bei Mobbingvorfällen in der Schule und bei Konflikten zwischen Schülern oder Lehrkräften gefordert. Als Bürger und in unserer Rolle als Schulpsychologinnen und Schulpsychologen sind wir jedoch aktuell im besonderen Maße von diesen Themen berührt. Wie entstehen Ausgrenzungssituationen überhaupt? Welche Mechanismen stecken dahinter, wenn Kinder aufgrund äußerer oder gesellschaftlich zugeschriebener Merkmale von anderen Kindern abgelehnt werden oder Gruppenrivalitäten auf dem Schulhof entstehen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Dr. Olga Ermel aus sozial psychologischer Sicht. Die Autorin gibt einen ersten fundierten Einblick in relevante sozialpsychologische Theorien, die zur Erklärung herangezogen werden können und gibt Impulse, wie die Gefahren sozialer Konflikte vermindert und ein positives soziales Miteinander gefördert werden können. Eine probate Methode, um nicht nur sozialen Konflikten in der Klasse vorzubeugen, sondern generell Störungen des Unterrichts und des Klassenklimas durch vorausschauendes Denken und Handeln präventiv zu begegnen, ist das Classroom- Managem ent. Wie Schulpsychologinnen und Schulpsychologen Lehrkräfte mit Hilfe dieses Ansatzes konkret bei der Gestaltung guten Unterrichts beraten können, erläutert Christoph Eichhorn. Der Autor, der sich seit vielen Jahren der Verbreitung des Classroom-M anagement-A nsatzes in Fortbildung und Praxis widmet, beschreibt anschaulich an einem Fallbeispiel, wie solch eine Beratung ablaufen kann und was dabei aus schulpsychologischer Sicht zu beachten ist. In den folgenden Beiträgen informieren wir Sie über weitere aktuelle Themen, Termine und vieles mehr. Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre und einen schönen Sommer! Herzlichst, Ihre Dipl.-Psych. Dr. Helen Hertzsch Tübingen Editorial3 Sc hwe rpu n k t th e m e n Gruppenbezogene soziale Ausgrenzung4 Classroom-Management7 Au s F orsc h u ng u n d Praxis Das Kompetenzzentrum Schulpsychologie Baden-Württemberg11 Inklusion in Südafrika 12 R ec ht sfrag e n Psychotherapie als Nebentätigkeit14 Au s de m Ve r ban d Jubiläum der Kommunalen Schulpsychologie 16 Auf zum 22. Bundeskongress für Schulpsychologie – 28.–30. September 2016 17 3. Forum Inklusion/Integration: Integration von Flüchtlingen 17 Film über die Arbeit der Schulpsychologie in NRW 17 I n f o rmati o n e n Veranstaltungskalender 18 Testvorstellung: SON-R 6-40 – Non-verbaler Intelligenztest 19 Impressum19 Vorschau19 3 Praxis Schulpsychologie · Ausgabe 6 · Juli 2016 Schwe rpunk t thema Einblick in die Entstehungs- und Reduktionsmechanismen Gruppenbezogene soziale Ausgrenzung Wenn das Verhalten von Individuen durch Zugehörigkeit zu sozialen Gruppen bzw. Kategorien – wie z. B. „Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf“, „Menschen mit Migrationshintergrund“, „Flüchtlinge“ oder „Kinder und Jugendliche in einer Risikolage“ – beeinflusst wird, sprechen Sozialpsychologen von Intergruppenverhalten. Während Verhalten zwischen einzelnen Individuen durch Variabilität gekennzeichnet ist, sind Einstellungen, Wahrnehmungen und Verhaltensweisen der Gruppenmitglieder im Intergruppenverhalten durch Uniformität charakterisiert. In Intergruppensituationen werden Individuen als austauschbare Mitglieder einer sozialen Kategorie gesehen und in Bezug auf stereotype Merkmale dieser Kategorie als ähnlich wahrgenommen. Beispiele für Intergruppenverhalten sind pro-soziale Interaktionen wie Koope ration, aber auch Ausgrenzung, Ablehnung, Benachteiligung oder Konflikt (Tajfel & Turner, 1979; Turner, Hogg, Oakes, Reichert & Wetherell, 1987). Ausgrenzung, Ablehnung oder Benachteiligung von Personen aufgrund ihrer Gruppenzugehörigkeit ist stark verbreitet und besonders manifest (vgl. Abrams, Hogg & Marques, 2005). Im Schul kontext zeigt sich das z. B. in der Ablehnung eines Schülers durch die Schule aufgrund seiner Behinderung, in Hänseleien wegen Discounter-Kleidung oder auch in Gewaltkonflikten auf dem Schul hof zwischen Gruppen unterschiedlicher kultureller Herkunft. Es gilt heute als unzureichend, soziale Ausgrenzung, Ablehnung oder Benachteiligung mit Stereotypen (z. B. Illusorische-Korre lation-Ansatz) oder mit persönlichkeitsbedingten Vorurteilen (z. B. Theorie des autoritären Charakters bzw. die jüngere Social- Dominance-Orientation-Theorie) zu erklären. Mehr wissenschaftliche Evidenz haben demgegenüber soziale negative Interde pend enz, relative Deprivation und negative soziale Identität als Det erm inant en sozialer Konflikte erfahren (z. B. Hogg & Vaughan, 2008). Soziale negative Interdependenz In der Theorie des realistischen Konflikts wird angenommen, dass Intergruppeneinstellungen und -verhalten von Gruppenmitgliedern die objektiven Interessen und Ziele ihrer Gruppe gegenüber anderen Gruppen widerspiegeln (Sherif, Harvey, Hood, White & Sherif, 1961). Sind diese Interessen bzw. Ziele der Eigengruppe – also der sozialen Gruppe, zu der sich ein Individuum zugehörig fühlt – mit denen der Fremdgruppe – also der sozialen Gruppe, zu der sich ein Individuum nicht zugehörig fühlt – unvereinbar (negative Interdependenz), resultieren negative Vorurteile und aggressives Verhalten gegenüber den Mitgliedern der anderen Zum Inhaltsverzeichnis Gruppe. Eine solche Situation liegt insbesondere dann vor, wenn Gruppen untereinander im Wettbewerb um Ressourcen stehen. Sind die Gruppen im Erreichen ihrer Ziele jedoch aufeinander angewiesen (positive Interdependenz), resultieren positive Einstellungen und Kooperation. Relative Deprivation Der Wettbewerb um knappe Ressourcen ist oft eine hinreichende, jedoch keine notwendige Bedingung für Feindseligkeiten. Es gibt viele Beispiele für soziale Konflikte, die auch mit sicher gestellter Ressourcenbasis für alle beteiligten Parteien stattfinden. Theorien der relativen Deprivation nehmen deswegen an, dass neben einem objektiven Mangel an Ressourcen auch die subjektive Wahrnehmung, weniger zu haben im Vergleich zu anderen oder auch im Vergleich zu eigenem Besitz bzw. Status in der Vergangenheit, eine wichtige Rolle für die Entstehung von Konflikten bedeutet. Diese subjektive Wahrnehmung wird als relative Deprivation bezeichnet (Walker & Smith, 2002). Negative soziale Identität Auch die Theorie der sozialen Identität bietet eine weitere Erklärung für die Entstehung sozialer Feindseligkeiten ohne Wettbewerb und Ressourcenknappheit (Tajfel & Turner, 1979). Sie entwickelte sich aufgrund einer Reihe von Experimenten, die die minimalsten Bedingungen für einen Konflikt zwischen Gruppen prüften. Dafür wurde ein Paradigma der Minimalgruppen entwickelt, in dem Gruppen auf Basis willkürlicher Kriterien ohne Interaktion innerhalb und zwischen den Gruppen und ohne Kenntnis der anderen Mitglieder der Eigengruppe oder der Fremd grup pe zusammengestellt wurden. Im Ergebnis war schon die reine Gruppenaufteilung ausreichend, ein benachteiligendes Verhalten zu induzieren, d. h. Eigengruppenmitglieder zu bevorzugen und Fremdgruppenmitglieder zu benachteiligen (Tajfel, Billig, Bundy & Flament, 1971). Laut der Theorie der sozialen Identität führt soziale Kategorisierung (z. B. Aufteilung in „Schüler mit sonder pädagogischem Förderbedarf“ versus „Schüler ohne sonder pädagogischen Förderbedarf“) dazu, dass Personen sich nicht aufgrund ihrer individuellen Identität (z. B. „Ich, Maja März“), sondern auf Basis ihrer Gruppenzugehörigkeit im Sinne ihrer sozialen Identität (z. B. „Wir, Schüler ohne Behinderung“) definieren und versuchen, ihre eigene Gruppe positiv von anderen abzugrenzen, um eine positive(re) soziale Identität zu bekommen. Reduktion sozialer Konflikte Die dargestellten theoretischen Ansätze zu Bedingungen und Mechanismen der Entstehung sozialer Konflikte stehen im engen 4 Praxis Schulpsychologie · Ausgabe 6 · Juli 2016 Schwe rpunk t thema Zusammenhang mit der psychologischen Forschung zur Reduktion dieser Konflikte, die insbesondere durch zwei Traditionen – Kontakttheorie und Kategorisierungsmodelle – geprägt sind. Die Kontakttheorie besagt, dass ein strukturierter Kontakt zwischen Mitgliedern unterschiedlicher sozialer Kategorien zum Abbau bestehender Vorurteile bzw. Feindseligkeiten führen kann (z. B. Pettigrew & Tropp, 2006). Beim strukturierten Kontakt handelt es sich um eine soziale Face-to-Face-Intera k tion zwischen Mitgliedern unterschiedlicher Gruppen bzw. Teilgruppen, bei der bestimmte Bedingungen eingehalten werden müssen: Vorhandensein von gemeinsamen Zielen, Kooperation mit wiederholtem und erfolgreichem Verlauf, Interaktion auf Augenhöhe (d. h. mit gleichem Status), soziale Sanktionierung (d. h. Kooperation und Kontakt sollten durch Normen, Regeln und Autoritäten unterstützt werden) und Freundschaftspotenzial (d. h. die Kontakts ituation sollte Freundschaften ermöglichen). Andere, aus der Theorie der sozialen Identität und aus ihrer Weiterentwicklung, der Selbstkategorisierungstheorie abgelei tete Mod elle fokussieren ihre Aufmerksamkeit auf kognitive Asp ekte im gruppenspezifischen Verhalten, insbesondere auf den Zu s am menhang zwischen sozialer Kategorisierung und Grupp enverhalten. Das sind die Modelle der De-, Re-, Sub-, Kreuz-Kategorisierung, Modelle der dualen sowie der multiplen Kategorisierung. Sie nehmen im Allgemeinen an, dass eine Ver änderung der kategorialen Strukturen eine mögliche Lösung sein kann, um Feindseligkeiten oder Vorurteile zu reduzieren. Diese Modelle zielen vor allem darauf ab, die kognitiven Repräsentationen von sozialen Kategorien zu verändern (z. B. Park & Judd, 2005). Implikationen für die Praxis Aus diesen empirisch-wissenschaftlichen Überlegungen lassen sich für ein konfliktfreies Miteinander zwischen Mitgliedern unterschiedlicher sozialer Gruppen bzw. Teilgruppen im Allgemeinen, aber auch im Schulkontext, folgende handlungsorientierte Strategien für die Lehrenden bzw. andere am Schulleben Beteiligte ableiten: • begrenzte Ressourcen und Wettbewerbssituationen vermeiden • Bedingungen für einen strukturierten Kontakt einhalten, d. h. gemeinsame Ziele, Kooperation mit wiederholtem und erfolgreichem Verlauf, Interaktion auf Augenhöhe, soziale Sanktionierung sowie Freundschaftspotenzial schaffen • soziale Vergleiche und Vergleichsdimensionen berücksichtigen und sie nach Möglichkeit komplementär gestalten • soziale Kategorien nicht akzentuieren Zum Inhaltsverzeichnis • Kategorisierung durch Personifizierung auflösen, d. h. in einem Menschen vor allem seine Individualität und nicht seine Gruppenzugehörigkeit wahrnehmen • übergeordnete, gemeinsame Identifikationsebene hervorheben • zwei bzw. mehrere Identitätsdimensionen gleichzeitig bewusst machen und dadurch die Vielfalt sowie Relativität möglicher Zugehörigkeiten aufzeigen Fazit Inzwischen sind der Wissenschaft viele Wege bekannt, wie gruppenbezogene soziale Ausgrenzung vermieden und evtl. bestehende soziale Konflikte reduziert werden können. Dabei scheinen Bedingungen der Kontaktsituation sowie Identitätsund Kategorisierungsprozesse eine wichtige Rolle zu spielen. Dr. Olga Ermel Diplom-Psychologin, Tübingen Literatur Abrams, D., Hogg, M. A., & Marques, J. M. (2005): A Social Psychological Framework for Understanding Social Inclusion and Exclusion. In: D. Abrams, M. A. Hogg, & J. M. Marques (Eds.), The Social Psychology of Inclusion and Exclusion (pp. 1–24). New York: Psychology Press. Hogg, M. A. & Vaughan, G. M. (2008): Intergroup Behaviour. In: M. A. Hogg & G. M. Vaughan, Social Psychology. Harlow, England: Pearson. Park, B., & Judd, C. M. (2005): Rethinking the link between categorization and prejudice within the social cognition perspective. Personality and Social Psychology Review, 9, 108–130. Pettigrew, T. F., & Tropp, L. R. (2008): How does intergroup contact reduce prejudice? Meta-analytic tests of three mediators. European Journal of Social Psychology, 38, 922–934. Sherif, M., Harvey, O. J., White, B. J., Hood, W. R., & Sherif, C. W. (1961): Intergroup conflict and cooperation: The Robbers Cave experiment. Norman: University of Oklahoma Book Exchange. Tajfel, H., & Turner, J. C. (1979): An integrative theory of intergroup conflict. In: W. G. Austin & S. Worchel (Eds.), The social psychology of intergroup relations (pp. 33-47). Monterey, Calif.: Brooks/Cole. Tajfel, H., Billig, M. G., Bundy, R. P., & Flament, C. (1971): Social categorization and intergroup behaviour. European Journal of Social Psychology, 1, 149–178. Turner, J. C., Hogg, M. A., Oakes, P. J., Reichert, S. D., & Wetherell, M. S. (Eds.). (1987): Rediscovering the Social Group: A Self-Categorization Theory. Oxford: Blackwell. Walker, I. & Smith, H. J. (2002): Relative deprivation, specification, development, and integration. Cambridge: Cambridge University Press. 5 Cyberspace nisse Bedürf . sehen olken die W . öchte . öwen nis: Ich m . en See die M edürf en g st ßen d be B rin tter genie er sp dassel Du fü Wass und t und s o n o in i B l il Auch im virtuelle lben n-e Sie w n Raum haben im se sweise wir die Wahl, urteilend (im Extr ehen achtsam oder sitzen emfall: Shitstor Alle e Vorg m, Cybermobbi zu sein. dlich ng) unterwegs Müssen rschie g. te n U Wie entscheiden nnun a Sie, p ob Sie ts mailen, skypen, En chatten, bloggen, eine SMS send telefonieren, ein en, oder einen Brie persönliches Tref f schreiben, um inbaren chrei der Ihr Bedürfnis nach fen vere befriedigen? muss das Ges »Ich Kon takt zu der aushalten, Kin in Einkauf alle ich muss den bewältigen. das ich mich um Immer muss sche Wä n, die Essen kümmer den und ich lt wer muss gebüge dem am Tag mit muss drei Mal gehen!« Hund Gassi Kommunikation gestalten iedigt sich ürfnisse befr … Welche Bed die Mutter Einkauf? a) mit dem ? sche Wä der Bügeln b) mit dem dern? Leben mit Kin c) mit dem lt? sha Hau Hund im d) mit dem Im Mittelpunkt der »Gewaltfreien Kommunikation« steht die Entwicklung einer wertschätzenden Beziehung zum Gegenüber, die mehr Kooperation ermöglicht. Geiger und Baumgartner übertragen erstmalig die Methoden der GFK und ihre zielführende Anwendung auf die Psychologie und Psychotherapie. Gelungene Kommunikation erleichtert das Leben. Eine klare Sprache und gekonntes Zuhören sind zudem wichtige Führungsinstrumente. Zahlreiche Beispiele und Übungen zeigen, wie Schritt für Schritt der Weg ins Gerechte Sprechen gefunden wird. O Einsetzbar im Coaching, O in der Beratung, O in der Schule, O im Selbsttraining, O in der Führung. 2016. 350 Seiten. Broschiert. € 29,95 D ISBN 978-3-407-36583-5 Auch als E-Book erhältlich Mit E-Book inside und Arbeitsmaterial 2015. 318 Seiten. Gebunden. € 39,95 D ISBN 978-3-621-28154-6 Auch einzeln als E-Book erhältlich Das Kartenset vermittelt die wichtigsten Prinzipien der GFK auf spielerisch-kreative Weise. Die Karten dienen als Anregung zu einem achtsamen Umgang mit sich und anderen. Sie werfen Fragen auf und zeigen, oft mit einem Augenzwinkern, wie wertschätzender Kontakt im Alltag funktioniert. Gerechtes Sprechen ist ein Kommunikationsmodell, das unser Sprechen eindeutig, individuell und respektvoll macht. Mithilfe der Impulskarten werden Zugänge, Tipps und Vorgehensweisen aufgezeigt. Themen: O Wahrnehmung O Analyse O Erkenntnis O Entscheidung O Gestaltung Kartenset mit 60 Impulskarten und 16-seitigem Booklet in farbig bedruckter Box. € 27,95 D ISBN 978-3-407-36597-2 O Konkrete Anwendung der GFK und Informationen für verschiedene Berufsfelder O Besondere Vorteile und Potenziale der GFK für das entsprechende Setting O Praktische Fallbeispiele Kartenset mit 60 Impulskarten und 12-seitigem Booklet in farbig bedruckter Box. 2., neu ausgest. Auflage 2015. € 26,95 D ISBN 978-3-621-28304-5 Newsletter bestellen und Vorteile sichern: E Gleich kostenlos anfordern unter www.beltz.de/newsletter O Unterteilt in 15 Kategorien: Achtsamkeit, Bedürfnisse, Gefühle u. v. m. O Auch einsetzbar in der Beratung, in Gruppen und im pädagogischen Bereich DOWNLOAD FÜR BDP- MITGLI E DER Leseprobe „Die Klassenregeln“ www.bdponline.de Praxis Schulpsychologie · Ausgabe 6 · Juli 2016 Schwe rpunk t thema Beratung von Lehrpersonen Classroom-Management Classroom-Management (CM) gilt nicht nur als Hauptqualitätsmerkmal guten Unterrichts, sondern ist auch in der Beratung von Lehrpersonen von besonderer Bedeutung. „Was sind gute Strafen?“ So lautete das Anliegen von Herrn Graf, als er mich um Beratung nachsuchte. Offensichtlich gab es in seiner vierten Klasse einige Probleme. Wir vereinbarten als Beratungsziel, dass es in der Klasse ruhiger werden soll. „Erste Probleme“, so Herr Graf, „gibt es schon beim Betreten des Klassenzimmers“. Übergangssituationen, wie das Betreten des Klassenzimmers, der Wechsel vom Sitzkreis an den Platz oder das Beenden einer Kleingruppenarbeit sind besonders störanfällig (Kounin, 2006). Wie eine Lehrperson solche Herausforderungen bewältigt, ist entscheidend für ein geordnetes Klassenzimmer. Rituale sind dabei besonders bedeutsam. Sie ermöglichen einer Lehrperson, sich als Führungskraft zu positionieren, bei der gilt, was sie sagt – und zwar auf angemessene Weise. Im Folgenden besprach ich mit Herrn Graf im Detail, wie er ein Ritual „Klassenzimmer betreten“ einführen könne. Alles lief gut, bis er schließlich einwandte: „Die Idee mit dem Ritual finde ich ja gut – aber ich weiß schon jetzt, dass zwei Schüler nicht mitmachen werden.“ Natürlich ist das eine ganz wesentliche Information. Stellen wir uns nur einmal vor, Herr Graf hätte seinen Schülerinnen und Schülern das Ritual erklärt und sie dann aufgefordert, es gleich einmal zu üben. Und dann hätten zwei Schüler gesagt: „Da machen wir nicht mit“. Dies hätte Herr Grafs Ansehen und seine Position schwer beschädigt. Cla ssroom-Management hat genau das Ziel, dass es zu solchen Situation en gar nicht erst kommt. Für die Beratung von Lehrpersonen bedeutet das, der ar t ige Schwier igk eit en zu ant iz ip ier en, indem man fragt, welche Schwierigkeiten auftreten könnten, um dann passende Handlungs optionen zu entwerfen. Zum Inhaltsverzeichnis Classroom-Management-Philosophie Classroom-Management ist vor allem vorausschauendes Denken und präventives Handeln, das weit im Vorfeld von Störungen ansetzt. Dazu bietet es gleich eine ganze Reihe an Möglichkeiten an, von denen einige zentrale in der Abbildung (s. u.) aufgeführt sind. Dieses vorausschauende Handeln hat erhebliche Auswirkungen auf den Unterricht, wie Bennet und Smilanich (1995) belegen: • Wenn eine Lehrperson so unterrichtet, dass sie auf Störungen reagiert, verwendet sie 7–18,5 Prozent der Unterrichtszeit für Disziplinierung. • Wenn eine Lehrperson so unterrichtet, dass sie Störungen vorbeugt, verwendet sie nur 1–3,5 Prozent der Unterrichtszeit für Disziplinierung. Wer sich bei Unterrichtsbesuchen ein Bild von der Unterrichtssituation machen möchte, für den steht die Classroom-Management-Beobachtungsskala CLASS von Pianta, La Paro und Hamre (2011) zur Verfügung (dt. Übersetzung in: Eichhorn & von Suchodoletz, 2014). Lehrpersonen-Beratung konkret Eine konsequente präventive Orientierung erleichtert es, selbst in schwierigen Klassensituationen, Handlungsoptionen zu ent- Classroom-Management bedeutet im Vorfeld einer Störung handeln 7 Praxis Schulpsychologie · Ausgabe 6 · Juli 2016 Schwe rpunk t thema werfen. Ich vereinbarte, dass Herr Graf mit beiden Schülern getrennt ein kurzes Vorgespräch führen solle, um beide für das Ritual zu gewinnen. Keine einfache Aufgabe. Wir besprachen deshalb das Vorgehen im Detail. Guter Unterricht im Sinne des Classroom-Managements besteht nicht aus einigen Supertricks, sondern aus einer Vielzahl kleiner Schritte. Sie müssen häufig genau auf die zu verändernde Situation zugeschnitten sein, damit sie auch die intendierte Wirkung entfalten. Das zeigt, wie anspruchsvoll guter Unterricht ist – aber auch, wie herausfordernd sich die Beratung von Lehrpersonen gestaltet. Schulpsychologinnen und Schulpsychologen müssen bei der Beratung im Hinterkopf behalten, dass Lehrpersonen auf Grund der erheblichen emotionalen Belastung, die ein ungeordnetes Klassenzimmer oder Konflikte mit einzelnen Schülerinnen und Schülern für sie bedeuten, oft nicht in der Lage sind, allgemein gehaltene Handlungsanleitungen erfolgreich in ihrem Alltag umzusetzen. Zusammen vereinbarten wir folgendes Vorgehen: Herr Graf sagte zu Dario: „Morgen machen wir etwas ganz besonders Spannendes – und ich erkläre dir schon einmal vor allen anderen, was das ist. Du weißt doch auch, Dario, wie wichtig es ist, dass es gleich zu Beginn des Unterrichts ruhig ist, damit sich alle wohl fühlen und gut lernen können. Und dafür habe ich mir Folgendes ausgedacht (– jetzt erklärt ihm Herr Graf das Ritual im Detail). Und du darfst es, zusammen mit Carlo, als Erster allen vormachen. Natürlich ist es ganz wichtig, dass du dann alles ganz genau richtig machst, damit es auch alle gleich von Anfang an richtig lernen. Was denkst du?“ Klar war Dario begeistert und bereit mitzumachen. Und als es beide Schüler am nächsten Tag wirklich richtig gut geschafft hatten – Herr Graf hatte sich vor Beginn des Unterrichts noch mal kurz mit ihnen abgesprochen –, war das erst der Beginn seiner Intervention. Weitere wichtige Schritte waren: Herr Graf bedankte sich bei den beiden Jungen vor der ganzen Klasse und zeigte sich damit als Vorbild für Höflichkeit und Wertschätzung. Auch das wurde in der Beratung vorbesprochen. Und noch einiges mehr. Gute Kooperation mit den Eltern Später nämlich fragte Herr Graf seine beiden Schüler in einem ruhigen Moment: „Wie wäre es, wenn ich eure Eltern anrufe und ihnen berichte, wie gut euch das gelungen ist?“ Mit diesem Anruf fördert er seine Beziehung zu den Eltern, die von der Schule in den letzten Jahren evtl. nur negative Rückmeldungen über ihre Kinder erhalten haben, und dann, vor allem vor dem Zum Inhaltsverzeichnis Hintergrund eigener negativer Schulerfahrungen, eine negative Haltung gegenüber Schule und Lehrpersonen aufgebaut haben. Die Zusammenarbeit mit den Eltern stellt einen zentralen Pfeiler im Classroom-Management dar. Sie ist, wie CM selbst, präventiv angelegt. Als positives Beispiel sei an dieser Stelle die übliche Praxis in den USA genannt, bereits vor dem ersten Schultag Kontakt zu den Eltern der zukünftigen Schülerinnen und Schüler aufzunehmen. Die Lehrpersonen stellen dabei das Curriculum für die ersten Schulwochen und die Klassenregeln vor. Sie sprechen die Eltern als Experten an, in dem sie z. B. fragen: „Sie kennen Dario am besten – was sollte ich berücksichtigen, damit er sich in meiner Klasse wohl fühlt und gut lernen kann?“ Damit koppelt die Lehrperson an die zwei wichtigsten Ziele an, die fast alle Eltern für ihre Kinder in der Schule anstreben. Auch das fördert die Zusammenarbeit. Gute Lehrer-Schüler-Beziehungen – die Basis von Classroom-Management Damit ist das Potential unserer Ritual-Intervention aber noch nicht ausgeschöpft. Denn als Dario und Carlo am nächsten Morgen zur Schule kommen, begrüßt sie Herr Graf freundlich:„Wisst ihr noch, wie gut ihr gestern allen unser neues Ritual vorgemacht habt? Klasse gemacht – ich bin stolz auf euch.“ Damit fördert er systematisch eine gute Beziehung zu seinen Schülerinnen und Schülern. Die Beratung setzte denn auch neue Prioritäten im Beziehungsaufbau zwischen Herrn Graf und seinen Schülern: Nämlich schwerpunktmäßig und systematisch zu denjenigen Schülerinnen und Schülern, die wie Dario und Carlo herausforderndes Verhalten zeigen. Im Classroom-Management ist klar: Führen über Anerkennung und Wertschätzung – statt über Kritik und Tadel. Tipp www.classroom-management.ch Studien (u. a. Evertson & Weinstein, 2006) belegen, was wir längst aus unserem Alltag wissen: Lehrpersonen mit guten Beziehun gen zu ihren Schülerinnen und Schülern haben gut 30 Prozent weniger Disziplinprobleme. Da der Beziehungsaufbau zu denjenigen Schülern mit herausforderndem Verhalten besonders anspruchsvoll ist, unterlaufen vielen Lehrpersonen gerade dabei Fehler mit schwerwiegenden Konsequenzen: Sie nehmen zu spät zu diesen Schülerinnen und Schülern Kontakt auf, überlassen den Beziehungsaufbau eher dem Zufall und setzen zu wenig auf kurze, positive Einzelkontakte. Oft führen sie das erste Einzelgespräch erst dann, wenn die ersten Probleme mit den Schülerinnen und Schülern auftreten. 8 Praxis Schulpsychologie · Ausgabe 6 · Juli 2016 Schwe rpunk t thema w Unterstützung für Kinder Schirin Homeier Sonnige Traurigtage Ein Kinderfachbuch für Kinder psychisch kranker Eltern Auch hier zeigt sich die präventive Ausrichtung von Classroom- Management, das klar dafür plädiert, dass sich die Lehrperson bereits ab der ersten Begegnung mit den Schülerinnen und Schülern um eine gute Beziehung bemüht. Also bereits am ersten Schultag. 22,90 EUR, 127 Seiten ISBN 978-3-938304-16-7 „Ein Bilderbuch mit eindrucksvollen Zeichnungen. Nicht belehrend, nicht beängstigend, sondern sachlich und mit Herz. Ein schwieriges, tabuisiertes Thema kindgerecht präsentiert: bravo!“ (Ersatzkassen) Vorbereitung, Vorbereitung, Vorbereitung Damit gute Beziehungen gelingen, ist sehr gute Vorbereitung unumgänglich. Wichtige Elemente sind dabei z. B. gute Vorinformation über die zukünftigen Schülerinnen und Schüler einzuholen, eine störungsarme Struktur des Klassenzimmers herzustellen und die eigenen Erwartungen zu klären. Letzteres ist ein entscheidender Aspekt. Denn wenn eine Lehrperson z. B. nicht genau für sich geklärt hat, wie laut ihre Schülerinnen und Schüler während einer Kleingruppenarbeit miteinander flüstern dürfen, kann sie es ihnen auch nicht erklären. Klar, dass sie es dann auch nicht tun. In letzter Zeit ist mit Mama etwas anders: sie ist so kraftlos und niedergeschlagen. Auf diese „Traurigtage“ reagiert Mona wie viele Kinder psychisch kranker Eltern: Sie unterdrückt Gefühle von Wut oder Traurigkeit, übernimmt immer mehr Verantwortung und sehnt sich nach glücklichen „Sonnigtagen“ ... Schirin Homeier Aktion Springseil Ein Kinderfachbuch für Kinder, deren Eltern sich getrennt haben 22,90 EUR, 157 Seiten ISBN 978-3-940529-70-1 Fazit Classroom-Management ist ein präventiv ausgerichteter Ansatz, der für Schulpsychologinnen und Schulpsychologen in der Beratung von Lehrpersonen eine ganze Reihe hilfreicher, sehr konkreter Handlungsoptionen zur Verbesserung des Unterrichts eröffnet. Schirin Homeier, Andreas Schrappe Flaschenpost nach irgendwo Ein Kinderfachbuch für Kinder suchtkranker Eltern 22,90 EUR, 143 Seiten ISBN 978-3-940529-17-6 Dipl.-Psych. Christoph Eichhorn Schulpsychologischer Dienst, Graubünden, Schweiz Literatur: Bennet, B. & Smilanich, P. (1995): Classroom-Management. A Thinking and Caring Approach. Ontario: Bookation. Eichhorn, C. (2015): Classroom-Management: Wie Lehrer, Eltern und Schüler guten Unterricht gestalten. 8. Aufl. Stuttgart: Klett-Cotta. Eichhorn, C. & von Suchodoletz, A., (2014): Die Klassenregeln. Guter Unterricht mit Classroom-Management. Stuttgart: Klett-Cotta. Evertson, C. & Weinstein, C. (Eds.) (2006): Handbook of Classroom Management. Research, Practice and Contemporary Issues. Mahwah, N.J.: Lawrence Erlbaum Associates. Kounin, J. (2006): Techniken der Klassenführung. Münster: Waxmann. Pianta, R., La Paro, K., Hamre, B. (2011): Classroom Assessment Scoring System™: Manual K-3. Baltimore: Brookes Publishing. Zum Inhaltsverzeichnis Schirin Homeier, Irmela Wiemann st ugu ab A 016 2 Herzwurzeln Ein Kinderfachbuch für Pflege- und Adoptivkinder 22,95 EUR, 176 Seiten ISBN 978-3-86321-226-1 www.mabuse-verlag.de 9 Unsere Buchtipps Helmut Lukesch (Hrsg.) Auffälligkeiten im Erleben und Verhalten von Kindern und Jugendlichen Helmut Lukesch (Hrsg.) Auffälligkeiten im Erleben und Verhalten von Kindern und Jugendlichen Handlungsmöglichkeiten für Lehrkräfte Handlungsmöglichkeiten für Lehrkräfte 2016, 440 Seiten, € 39,95 / CHF 48.50 ISBN 978-3-8017-2746-8 Auch als eBook erhältlich Der Band vermittelt Lehrkräften notwendiges Hintergrundwissen und gibt Anleitung, wie Schülerinnen und Schüler mit psychischen Auffälligkeiten, Lernstörungen und andere Schwierigkeiten effektiv unterstützt werden können. Gerhard W. Lauth · Matthias Grünke Joachim C. Brunstein (Hrsg.) Interventionen bei Lernstörungen Förderung, Training und Therapie in der Praxis 2., überarbeitete und erweiterte Auflage Anja Görtz-Dorten Ratgeber aggressives und oppositionelles Verhalten bei Kindern Informationen für Betroffene, Eltern, Lehrer und Erzieher 3., überarbeitete Auflage Informationen für Betroffene, Eltern, Lehrer und Erzieher (Reihe: „Ratgeber Kinder- und Jugendpsychotherapie “, Band 3) 3., überarb. Auflage 2016, 47Seiten, Kleinformat, € 8,95 / CHF 11.90 ISBN 978-3-8017-2649-2 Auch als eBook erhältlich Der Ratgeber informiert über aggressives Verhalten bei Kindern und gibt Hinweise, wie man in Familie, Schule oder Kindergarten mit dieser Problematik besser klarkommen kann. In-Albon · Plener · Brunner · Kaess Ratgeber Selbstverletzendes Verhalten Informationen für Betroffene, Eltern, Lehrer und Erzieher 2., überarb. u. erw. Auflage 2014, 589 Seiten, € 49,95 / CHF 66.90 ISBN 978-3-8017-2486-3 Auch als eBook erhältlich Borderline-Störung im Jugendalter Ein Ratgeber für Jugendliche und Eltern Gunilla Wewetzer Martin Bohus BorderlineStörung im Jugendalter Ein Ratgeber für Jugendliche und Eltern 2016, ca. 120 Seiten, Kleinformat, ca. € 15,95 / CHF 21.50 ISBN 978-3-8017-2563-1 Auch als eBook erhältlich Der Ratgeber informiert Jugendliche und ihre Eltern über die Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten einer Borderline-Störung, dabei wird insbesondere auf die Dialektisch-Behaviorale Therapie für Jugendliche (DBT-A) eingegangen. Tina In-Albon / Paul L. Plener / Romuald Brunner / Michael Kaess Franz Petermann / Ulrike Petermann / Dennis Nitkowski Ratgeber Selbstverletzendes Verhalten Emotionstraining in der Schule Informationen für Betroffene, Eltern, Lehrer und Erzieher Ein Programm zur Förderung der emotionalen Kompetenz (Reihe: „Ratgeber Kinder- und Jugendpsychotherapie“, Band 19) 2015, 51 Seiten, Kleinformat, € 8,95 / CHF 13.50 ISBN 978-3-8017-2572-3 Auch als eBook erhältlich Der Ratgeber geht auf die Ursachen und Funktionen von Selbstverletzungen ein und erläutert, was Jugendliche selbst tun können, um selbstverletzendes Verhalten wie Ritzen nicht mehr auszuführen. www.hogrefe.com Förderung, Training und Therapie in der Praxis Gunilla Wewetzer / Martin Bohus Ratgeber aggressives und oppositionelles Verhalten bei Kindern Manfred Döpfner Interventionen bei Lernstörungen Die Neubearbeitung des Bandes beschreibt zahlreiche effektive Möglichkeiten der Lernförderung. Neben den wichtigsten Formen von Lernstörungen werden Interventionen zur Förderung spezifischer Lernleistungen sowie bereichsübergreifende Techniken dargestellt. Franz Petermann / Manfred Döpfner / Anja Görtz-Dorten Franz Petermann Gerhard W. Lauth / Matthias Grünke / Joachim C. Brunstein (Hrsg.) Franz Petermann Ulrike Petermann Dennis Nitkowski Emotionstraining in der Schule Ein Programm zur Förderung der emotionalen Kompetenz 2016, 244 Seiten, inkl. DVD, € 39,95 / CHF 48.50 ISBN 978-3-8017-2687-4 Auch als eBook erhältlich Mit Hilfe des Trainings können die emotionalen Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern der fünften bis siebten Klassenstufe gefördert werden. Praxis Schulpsychologie · Ausgabe 6 · Juli 2016 Aus Forschung und Praxis An der Schnittstelle von Wissenschaft und schulpsychologischer Praxis Das Kompetenzzentrum Schulpsychologie Baden-Württemberg Die Stunde null der Idee eines „Kompetenzzentrums Schulpsychologie“ in Baden-Württemberg lag schon einige Jahre vor dem tatsächlichen Beginn der Arbeit in Tübingen. Sie ist, wie viele Veränderungen in der baden-württembergischen Schulpsychologie, mit dem Amoklauf von Winnenden und Wendlingen verbunden, der sich im März 2009 ereignete. Viele Personen waren beteiligt und viele kleine und große Schritte waren von der Idee bis zum konkreten Start zu gehen. Der Sonderausschuss „Konsequenzen aus Winnenden und Wendlingen: Jugendgefährdung und Jugendgewalt“, der 2010 in der Folge des Amoklaufs seine Arbeit aufnahm, setzte sich mit den Ursachen von Jugendgewalt allgemein und Amokläufen an Schulen im Speziellen auseinander. Er empfahl u. a. den Stellenausbau für Schulpsycholog(inn)en und Beratungslehrkräfte, den Aufbau eines Konzepts für nachhaltige Prävention an Schulen sowie die Einrichtung eines „Kompetenzzentrums Schulpsychologie“. Mit dem Kompetenzzentrum Schulpsychologie würde eine wesentliche Grundlage für die nachhaltige Qualität der schulpsychologischen Beratung gelegt, so der Sonderausschuss. Ausgehend von den Empfehlungen des Sonderausschusses be schloss der Ministerrat die Etablierung eines Studienangebots im Bereich Schulpsychologie an einer Universität des Landes Baden-Württemberg, verbunden mit der Einrichtung einer W3- Professur. In einem von Wissenschafts- und Kultusministerium abgestimmten Bewerberverfahren setzte sich die Universität Tübingen durch. Im Juni 2012 konnten schließlich drei Mitarbeiter/-innen, die zuvor in Schulpsychologischen Beratungsstellen tätig waren, ihre Arbeit in Räumen der Universität aufnehmen. Einige Monate danach startete der Masterstudiengang Schulpsychologie, die W3-Professur wurde mit Frau Prof. Dr. Caterina Gawrilow besetzt. Organisatorische Einbettung Organisatorisch ist das Kompetenzzentrum eine Außenstelle des Kultusministeriums Baden-Württemberg und gehört dort zum Referat „Prävention und Schulpsychologische Dienste“. Auch die 2,5 Personalstellen sind somit Referentenstellen des Kultusministeriums. Um seinem Auftrag als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und schulpsychologischer Praxis besser nachkommen zu können, sind die Mitarbeiter/-innen räumlich an der Universität Tübingen beim Arbeitsbereich Schulpsychologie angesiedelt. Aufgaben des Kompetenzzentrums Die Aufgaben des Kompetenzzentrums werden vom Kultusministerium festgelegt und sind in der Landtagsdrucksache 14/7411 Zum Inhaltsverzeichnis vom Dezember 2011 dargestellt. Das Kompetenzzentrum hat u. a. folgende übergeordnete Aufgaben: • Konzeption von Fortbildungen auf der Grundlage aktueller wissenschaftlicher Forschungsergebnisse • Unterstützung bei der Weiterentwicklung der Arbeitsqualität in den Bereichen Schulpsychologie, Beratungslehrkräfte und Prävention • Austausch und Vernetzung mit Wissenschaftlern zu schulpsychologisch relevanten Themen • Erstellung von Informationsmaterialien für die schulpsychologische und pädagogische Arbeit • Beteiligung an der Evaluation von Präventionsprogrammen Mit dem Ziel, das Wissensmanagement für die Schulpsychologie in Baden-Württemberg zu verbessern, bietet das Kompetenz zentrum mittlerweile eine Reihe von Kommunikations- und Austauschmöglichkeiten. So erscheint seit 2013 dreimal jährlich ein elektronischer Infobrief, der Beiträge aus Wissenschaft und Praxis zu jeweils einem Schwerpunktthema veröffentlicht (bisher u. a. Mobbing, Hausaufgaben, Migration und Flucht) und zudem als Kommunikationsorgan für landesinterne Informationen wie Fortbildungen und Projektgruppen dient. Verlinkt ist der Infobrief mit dem Webportal des Kompetenzzentrums, über das die Fachbeiträge auch einer breiten interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Ein internes Wissensportal stellt den Schulpsycholog(inn)en Materialien aus Arbeitsgruppen, Fortbildungen und Fachtagen zur Verfügung und bietet über ein Forum die Möglichkeit zum direkten Austausch untereinander. Einmal im Jahr richtet das Kompetenzzentrum einen Fachtag mit wissenschaftlichen Vorträgen zu einem Schwerpunktthema aus, bei dem auch Studierende des Masterstudiengangs Schulpsychologie ihre aktuellen Forschungsprojekte präsentieren. Zielgruppe sind neben den Schulpsycholog(inn)en aus Baden- Württemberg Wissenschaftler/-innen und Studierende der Universität Tübingen. Neben dem Angebot aktueller wissenschaftlicher Informationen zu einem schulpsychologisch relevanten Themengebiet wird so auch eine Möglichkeit zum Austausch zwischen Wissenschaftlern und Praktikern geschaffen. Darüber hinaus ist das Kompetenzzentrum in verschiedenste Projekte eingebunden, hier eine kleine Auswahl: Im Bereich Beratungslehrkräfte sollten insbesondere das Auswahlverfahren, die Ausbildung, der Tätigkeitsbericht sowie die regionale Weiterbildung qualitativ weiterentwickelt und stärker vereinheitlicht werden. Dabei sollten neben berufsbiographischen Erfahrungswerten auch neuere wissenschaftliche Er- 11 Praxis Schulpsychologie · Ausgabe 6 · Juli 2016 Aus Forschung und Praxis kenntnisse einfließen. Das Kompetenzzentrum hat hier bei der Weiterentwicklung und der Abstimmung landesweit einheitlicher Standards unterstützt. Entlang der Frage, welche psychologischen Kenntnisse und Konstrukte für die Bereiche Prävention und Gesundheitsförderung bei Schüler(inn)en relevant sind, konnte das Kompetenzzentrum aktuelle Überlegungen aus der Psychologie in die Entwicklung des neuen Bildungsplans für Baden-Württemberg mit einbringen. So stellt die im Bildungsplan enthaltene „Leitperspektive Prävention und Gesundheitsförderung“ z. B. die Wichtigkeit der Selbstregulation für (schulisches) Lernen in den Mittelpunkt. Im Bereich Fortbildung wurden und werden aktuell vielfältige Angebote zur Unterstützung und Integration von neu zugewanderten Kindern und Jugendlichen erarbeitet, die sich an Schulpsycholog(inn)en und Lehrkräfte richten. Das Kompetenzzentrum ist hierbei sowohl in der Konzeption als auch in der Durchführung aktiv. Die im Zeitraum 2014–2016 von der Universität Klagenfurt durchgeführte Evaluation des landesweiten Präventionskonzeptes „stark.stärker.WIR.“ wird vom Kompetenzzentrum seit Beginn organisatorisch und inhaltlich begleitet und unterstützt. Nicht zuletzt ist das Kompetenzzentrum dem Arbeitsbereich Schulpsychologie unter der Leitung von Prof. Dr. Caterina Gawrilow über Angebote wie Lehrveranstaltungen, die Beratung von Masterstudierenden sowie die Beratung bei angewandten Forschungsprojekten eng verbunden. Über aktuelle Themen wie z. B. die Integration von neu zugewanderten Kindern und Jugendlichen in der Schule und hilfreiche Gespräche und Beratung im Kontext Schule ergeben sich zunehmend auch mit weiteren Arbeitsbereichen der Psychologie, der Sportwissenschaft und der Erziehungswissenschaft an der Universität Tübingen Anknüpfungspunkte für Austausch und Kooperation. Tipp www.kompetenzzentrum-schulpsychologie-bw.de Das Team des Kompetenzzentrums Schulpsychologie Baden-Württemberg, Tübingen Literatur: Bericht über die Umsetzung der Beschlussempfehlungen des Sonderausschusses „Konsequenzen aus dem Amoklauf in Winnenden und Wend lingen: Jugendgefährdung und Jugendgewalt“, Erstes Handlungsfeld: Ausbau der schulpsychologischen Beratung sowie deren Qualifizierung (2011, Dezember 29). Zugriff am 11.3.2016 unter www.landtag-bw.de/files/live/ sites/LTBW/files/dokumente/WP14/Drucksachen/7000/14_7411_D.pdf Ein kurzer Reisebericht Inklusion in Südafrika Allen Länder der Welt, die die Behindertenrechtskonvention unterschrieben haben, agieren unter der gleichen Überschrift: Wie können alle Kinder trotz unterschiedlicher Voraussetzungen gleichen Zugang zu Bildung erhalten? Bildung in Südafrika Südafrikas Geschichte ist sowohl durch Kolonialismus als auch die Apartheidspolitik geprägt, dies hat bis heute Auswirkungen auf das Bildungssystem. Seit 1994 ist Südafrika eine Demokratie. Der „South African Schools Act 84“ von 1996 garantiert das Recht aller Kinder auf eine angemessene Bildung und das 2005 in Kraft gesetzte Curriculum beinhaltet eine inklusive Perspektive, die die gemeinsame Bildung von Schülerinnen und Schülern mit unterschiedlichen Förderbedarfen umfasst. Gleichzeitig ist es Zum Inhaltsverzeichnis Schüler/innen der Tsoelopele Primary School in Sharpeville 12 Praxis Schulpsychologie · Ausgabe 6 · Juli 2016 Aus Forschung und Praxis bis heute eine große Herausforderung, diese Perspektive umzusetzen. Noch immer ist die Einschulungsrate, gerade bei armen Bevölkerungsgruppen – die immer noch überproportional häufig schwarz sind – nicht ausreichend. Dies gilt auch für die Grundbildung und die Lernleistungen der Schülerinnen und Schüler. In Südafrika geht es um die Frage: Wie kann es gelingen, dass arme Kinder und Jugendliche und solche mit Förderbedarfen eine angemessene Schulbildung erhalten? Stickerei einer geistig behinderten Schülerin der Eureka School in Gauteng Südafrika ist immer noch ein traumatisiertes Land, das mit den Auswirkungen von Kolonialismus und Apartheid zu kämpfen hat. Das führt zu Ängsten und Vorbehalten zwischen den Menschen unterschiedlicher Hautfarbe. Noch immer existieren Wohnviertel und Schulen mit überwiegend weißen oder schwarzen Schülerinnen und Schülern. In der Nähe von Johannesburg habe ich im Rahmen des Symposium on Teacher Education for Inclusion in Southafrica zwei Schulen besucht: eine Schule für weiße und schwarze Kinder mit Förderbedarf und eine Grundschule in einem Township, in der nur schwarze Kinder unterrichtet werden. Beide Schulen befinden sich in der Nähe von Sharpeville, wo am 21.03.1960 16210 162104 6 4 invocem die Polizei bei einer Demonstration das Feuer gegen schwarze Demonstranten eröffnete. Heute erinnert eine Gedenkstätte an das Massaker, bei dem 69 Menschen zu Tode kamen. Wie bei uns geht es auch in Südafrika darum, wie die Lehrkräfte ausgebildet werden können, um der Herausforderung Inklusion gewachsen zu sein. Dabei zeigt sich, dass das Thema der Gleichheit und Gerechtigkeit in Südafrika sehr intensiv diskutiert wird. Als zentralen Aspekt nehme ich aus meinen Beobachtungen mit, dass gerade in den Schulen das Bemühen um mehr Bildungs gerechtigkeit von besonderer Bedeutung ist. „Education is the great engine of personal development“, sagte einst Nelson Mandela, der sich zeitlebens für eine gemeinsame Bildung für alle Schwarze und Weiße, Arme und Reiche, Mädchen und Jungen eingesetzt hat. Südafrika hat durch seine spezifische Geschichte und seine existierenden großen sozialen Unterschiede andere Probleme als viele europäische Länder. Andererseits finden wir dort ähnliche Themenstellungen: Wie können Lehrkräfte gut ausgebildet, aber auch motiviert werden, um mit heterogenen Lerngruppen erfolgreich zu arbeiten, in denen sich Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen sozialen, kulturellen und sprachlichen Hintergründen, mit und ohne Behinderungen befinden? Wie kann Diskriminierung minimiert und soziale Partizipation und individuelle Bildungschancen verbessert werden? Fazit In Südafrika konnte ich über den Tellerrand schauen und bin begeistert wiedergekommen aus einem Land, das große Schwierigkeiten hat, aber diese mit Motivation und Engagement mit oft geringen Mitteln versucht zu meistern. Im Mittelpunkt aller Bemühungen steht das Ziel, Bildungsgerechtigkeit herzustellen und so das friedliche Miteinander zwischen allen sozialen Gruppen zu unterstützen. Dipl.-Psych. Dr. Meltem Avci-Werning Hannover Inspirations- und Motivationskunst Rabat t für eder BDP-Mitgli Geschenke mit Substanz und Charisma, Stil und Symbolik! Mit den Kunstobjekten von invocem zeigt man seine persönliche Verbundenheit, Empathie und Sympathie. So bereitet das Schenken Freude! 20% W W W. P S YC H O LO G E N V E R L AG . D E / I N VO C E M Zum Inhaltsverzeichnis 13 DOWNLOAD FÜR BDP- MITGLI EDE R Auszug gesetzliche Regelungen · www.bdponline.de Praxis Schulpsychologie · Ausgabe 6 · Juli 2016 Rechtsfrage n Dürfen Schulpsychologen nebenberuflich als Therapeuten tätig werden? Psychotherapie als Nebentätigkeit Frage: Darf ich als Angestellter im öffentlichen Dienst oder als verbeamtete Schulpsychologin nebenberuflich als Therapeut arbeiten? Und wenn ja, darf ich mit dieser Tätigkeit Geld verdienen? Welche gesetzlichen Regelungen müssen beachtet werden? ANTWORT: Schulpsychologinnen und Schulpsychologen sind bei den Bundes ländern verbeamtet oder Angestellte im öffentlichen Dienst. Insbesondere wenn sie nur in Teilzeit beschäftigt sind, besteht oft ein großes Interesse an einem Zusatzverdienst aus einer Nebentätigkeit. Obwohl förmlich eine klare Trennung zwischen Schulpsychologie und (Kinder- und Jugendlichen-)Psychotherapie gilt, gibt es Überschneidungen der Kompetenzen, sodass einige Schulpsychologinnen und Schulpsychologen auch als Psychologische/r Psychotherapeut/in bzw. Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut/in approbiert sind, ohne diesen Beruf in der Schulpsycho logie auszuüben. Auch wenn faktisch die erworbenen psychotherapeutischen Kompetenzen in der schulpsychologischen Tätigkeit nicht bedeutungslos sind, zeigen sie sich als psychopathologisch orientierte Vertiefung der (schul)psychologischen Kompetenzen der Diagnostik und der Intervention und der Kommunikation, also als Ausübung des Psychologenberufs. Die gesetzlichen Regelungen Einige Schulpsychologinnen und Schulpsychologen, die persönlich auch als Psychotherapeuten tätig werden dürfen und wegen ihrer Teilzeittätigkeit auch über die nötigen Kapazitäten verfügen, überlegen, in einer Privatpraxis, ggf. einer Kassenpraxis oder als Angestellte eine psychotherapeutische Nebentätigkeit auszuüben. Beamtete Schulpsychologen bedürfen für eine solche Tätigkeit eine Genehmigung des Dienstherrn. Die landesbeamtenrechtlichen Regelungen verweisen teilweise auf landesrechtliche Nebentätigkeitsverordnungen. Es gibt zudem eine Bundesnebentätigkeitsverordnung. Zusammengefasst darf die beantragte Nebentätigkeit nur abgelehnt werden, wenn dienstliche Interessen beeinträchtigt sind. Konkretisiert wird dies teilweise durch Kriterienkataloge, die aber vielfach ebenfalls mit weiteren unbestimmten Rechtsbegriffen versehen sind. Öffentlich angestellte Schulpsychologen unterliegen dem Tarif vertrag der Länder (TVL) oder dem TVöD bei kommunalen Schulpsychologen und müssen eine geplante Nebentätigkeit nur anzeigen. Der Arbeitgeber kann die Nebentätigkeit untersagen oder mit Auflagen versehen. Voraussetzung hierfür ist aber, dass Zum Inhaltsverzeichnis die Möglichkeit besteht, arbeitsvertragliche Pflichten der Beschäftigten oder berechtigte Interessen des Arbeitgebers könnten durch die Nebentätigkeit beeinträchtigt werden. Obwohl betont wird, dass im Tarifrecht bzgl. der Nebentätigkeit eine arbeitsrechtlich und nicht wie im Beamtenrecht eine dienstrechtlich orientierte Betrachtung stattfindet, wird im Weiteren wegen letztlich doch vergleichbarer Fragestellung die beamtenund die tarifrechtliche Situation zusammengefasst: Wann darf die Nebentätigkeit einer psychotherapeutischen Praxis oder Anstellung abgelehnt werden? Verweigerung bzw. Untersagung einer Nebentätigkeit Da die Verweigerung der Genehmigung bzw. die Untersagung der Nebentätigkeit ein Eingriff in die Grundrechte ist (Art. 2 und Art. 12 GG), ist sie nur rechtmäßig, wenn sie wegen überwiegender öffentlicher Belange verhältnismäßig ist. Ein Versagungsgrund kann der zeitliche Umfang der Nebentätigkeit sein. Insbesondere bei einer kassenzugelassenen Praxis besteht kraft Zulassung eine sogenannte Präsenzpflicht. Allerdings beinhaltet auch das Zulassungsrecht seinerseits Regelungen, aus denen heraus die schulpsychologische Tätigkeit als Nebentätigkeit zur psychotherapeutischen Kassenpraxis nicht vereinbar ist, sei es inhaltlich (sogenannte „abstrakte Kollisionsgefahr“, § 20 Abs.2 Ärzte-ZV), sei es kapazitätsmäßig (§ 20 Abs.1 Ärzte-ZV). Praktisch dürfte eine Voll-Zulassung als Psychotherapeut neben einer schulpsychologischen Tätigkeit nicht gelingen. Denkbar ist dagegen die sogenannte Teilzulassung, die zumindest kapazitätsmäßig eine parallele schulpsychologische Tätigkeit von bis zu 26 Stunden pro Woche ermöglicht. Allerdings ist zu befürchten, dass der Zulassungsausschuss eine abstrakte Kollisionsgefahr – dazu Bundessozialgericht vom 30.1.2002 Az: B 6 KA 20/01 R – annimmt. Bezogen auf eine private Praxis, in der Selbstzahler, privatversicherte und gelegentlich kassenversicherte Patienten im Wege der Kostenerstattung gemäß § 13 Abs. 3 SGB V behandelt werden sollen, ist das genannte Zulassungsrecht irrelevant: Der Umfang der privaten Praxis ist flexibel und kann bei Anzeige oder Beantragung der Nebentätigkeit „passend“ zur schulpsychologischen Arbeitszeit beziffert werden. Gleichermaßen kann eine geplante Nebentätigkeit in Anstellung von der Arbeitszeit passend zur schulpsychologischen Wochenarbeitszeit beantragt werden, sodass in der Summe die Maximalarbeitszeiten des Bundesarbeitszeitgesetzes nicht überschritten werden würden. 14 Praxis Schulpsychologie · Ausgabe 6 · Juli 2016 Rechtsfrage n Ablehnung aus inhaltlichen dienstlichen Gründen Der Arbeitgeber/Dienstherr kann auch inhaltliche dienstliche Gründe gegen eine psychotherapeutische Nebentätigkeit vortragen. Die Befürchtung gesundheitlicher Überlastung dürfte kein Gegenargument sein; das wird bereits über das Bundesarbeitszeitgesetz erfasst. Auch eine Konkurrenzsituation – sonst klassischer Ablehnungsgrund gegen eine Nebentätigkeit – wird in aller Regel nicht vorliegen, weil in der Schulpsychologie keine (Kinder- und Jugendlichen-)Psychotherapie erfolgt. Hingegen dürfte die Annahme für Diskussion sorgen, Personen, die den Schulpsychologen im Rahmen seiner schulpsychologischen Tätigkeit kennen gelernt haben, seien (teilweise) das Klientel für seine psychotherapeutische Nebentätigkeit. Diese Befürchtung an sich ist noch kein Ablehnungsgrund, da jeder Patient die freie Wahl hat und haben soll, einen Behandler zu wählen, den er schon aus einem anderen Kontext kennt. Berechtigte Interessen des Dienstgebers sind aber auch beeinträchtigt, wenn sich die Nebentätigkeiten seiner Mitarbeiter negativ auf seine Wahrnehmung in der Öffentlichkeit auswirken bzw. eine Gefährdung oder Beeinträchtigung der Interessen des Arbeitgebers anzunehmen ist. Deshalb ist damit zu rechnen, dass sowohl dienstrechtlich als auch arbeitsrechtlich der Einwand diskutiert wird, die Belange des Arbeitgebers/Dienstherrn wären beeinträchtigt, weil eine Vermischung des Klientels – und sei es auch nur hypothetisch – dem Ansehen des öffentlichen Schulwesens schaden könne und dieser Belang schwerer wiege als die Grundrechte des Schulpsychologen. Dabei wird dem Einwand der Rufbeeinträchtigung öffentlicher Einrichtungen vermutlich eher wenig Wahrheitsbeweis abverlangt. Einzelfall entscheidet Pauschal wird dieser Einwand nicht überwiegen, sondern es wird im Einzelfall von folgenden Faktoren abhängen: Wie weit ist die Praxis räumlich vom Ort schulpsychologischer Tätigkeit entfernt? Wie weit ist die psychotherapeutische Spezialisierung der Praxis inhaltlich von der Schulpsychologie „entfernt“? Handelt es sich bei dem Klientel der Praxis um ein anderes als das in der Schulpsychologie? Lässt sich durch Auflagen der angenommenen Gefahr begegnen? Z. B. könnte die Nebentätigkeit unter der Auflage genehmigt werden, dass nur Kinder und Jugendliche außerhalb der örtlichen Zuständigkeit der schulpsychologischen Dienststelle und keine Lehrkräfte behandelt werden. Jan Frederichs Rechtsanwalt, Berlin Zum Inhaltsverzeichnis 15 Praxis Schulpsychologie · Ausgabe 6 · Juli 2016 Aus dem Ve rband Kommunen und Land in NRW tragen gemeinsam die Schulpsychologie Jubiläum der Kommunalen Schulpsychologie Schulpsychologie als gemeinsame Aufgabe Die Schulministerin des Landes NRW, Sylvia Löhrmann, dankte in ihrer Ansprache den Kommunen für ihr jahrzehntelanges Engagement für die Schulpsychologie in NRW und verwies auf die 20 neu eingerichteten Landesstellen zur Unterstützung der Schulen beim Umgang mit neu zugewanderten Kindern und Jugendlichen. Den unverzichtbaren Nutzen der Schulpsychologie für eine Kommune stellte Burkhard Hintzsche, Stadtdirektor der Landeshauptstadt Düsseldorf, dar. Dabei betonte er insbesondere die Möglichkeiten der engen Kooperationen mit anderen städtischen Institutionen. Die besondere geschichtliche Entwicklung der Schulpsychologie in NRW stellte Klaus Hebborn, Beigeordneter beim Städtetag NRW, dar. Ende der 1950er-Jahre entstanden in NRW die ersten Schulpsychologischen Dienste in Köln, Düsseldorf und Dortmund als rein kommunale Dienste. Die jeweiligen Städte wollten für ihre Bürger ein kommunales Beratungs- und Unterstützungsangebot für schulische Fragen schaffen. In den 1970er-Jahren begann dann auch das Land sich langsam im Zuge der Gründung von Gesamtschulen im Bereich der Schulpsychologie zu engagieren und Stellen zu schaffen, erreichte aber lange nicht die Anzahl der kommunalen Stellen. Erst seit 2007 stockte das Land seine Stellen erheblich auf und führte ein einzigartiges Matching-Modell ein: Für jede kommunale Stelle sollte eine Landesstelle eingerichtet werden. NRW verfüge jetzt über zuverlässige vertragliche Vereinbarungen zwischen jeder Kommune und dem Land NRW zur Ausstattung mit kommunalen und Landesstellen vor Ort. Auf die Lage der Schulpsychologie in Deutschland und die Einordnung der Situation in NRW ging Stefan Drewes in seinem Beitrag ein und stellte konkret dar, wie die Schulpsychologie in den letzten 15 Jahren auf neue gesellschaftliche Herausforderungen schnell und fundiert Konzepte und Angebote entwickelte. Zum Inhaltsverzeichnis v.l.n.r.: Klaus Hebborn, Städtetag NRW, Stefan Drewes, AK Kommunale Schulpsychologie, Sylvia Löhrmann, Schulministerin NRW, Burkhard Hintzsche, Stadtdirektor Stadt Düsseldorf Beratungsstellen in allen Kreisen und Städten Eine beeindruckende Ausstellung zeigte die verschiedenen Flyer aller schulpsychologischen Beratungsstellen nach Bezirksregierung sortiert. Auch wurde ein neuer Film über die Schulpsychologie in NRW präsentiert, der vom Zentrum für Schulpsychologie Düsseldorf gemeinsam mit dem Landesverband Schulpsychologie NRW und dem LVR-Zentrum für Medien und Bildung entwickelt wurde. © Zentrum für Schulpsychologie Düsseldorf An der Jubiläumsveranstaltung nahmen die Leitungen der Schulpsychologischen Dienste der 53 Kreise und kreisfreien Städte in NRW sowie Vertreter der kommunalen Spitzenverbände und der Lehrer- und Elternverbänden in NRW teil. © Zentrum für Schulpsychologie Düsseldorf Auf der 100. Vollversammlung des Arbeitskreises der Leiterinnen und Leiter kommunaler Schulpsychologischer Dienste beim Städtetag NRW am 10. Mai 2016 in Düsseldorf wurde das besondere Modell der Schulpsychologie in Nordrhein-Westfalen gewürdigt. Mit 304 Vollzeitstellen verfügt NRW über die größte Anzahl von Schulpsychologen unter den Bundesländern. Die Stellen werden je zur Hälfte von den Kommunen und dem Land getragen. Ausstellung aller Flyer der Schulpsychologischen Beratungsstellen Fazit Die Jubiläumsveranstaltung machte deutlich, dass in NRW Kommunen und Land gemeinsam Verantwortung für die Ausstattung der Schulpsychologie übernehmen und verlässliche Vereinbarungen getroffen haben. Auch die Vertretungen der Verbände, wie der Verband der Beratungslehrkräfte, die Landesarbeitsgemeinschaft Schulsozialarbeit oder die Elternschaft der Gymnasien zeigten sich beeindruckt von den Angeboten der Schulpsychologie und vereinbarten weitere vertiefende Kooperationen. Dipl.-Psych. Stefan Drewes Zentrum für Schulpsychologie der Stadt Düsseldorf Vorsitzender des AK Kommunale Schulpsychologie beim Städtetag NRW 16 Praxis Schulpsychologie · Ausgabe 6 · Juli 2016 Aus dem Ve rband Auf zum 22. Bundeskongress für Schulpsychologie – 28.–30. September 2016 Der 22. BUKO in Berlin weckt großes Interesse bei den Schulpsycholog/innen, nicht nur in Deutschland. Zum Ende des Frühbucher tarifs am 15. Juni haben sich bereits 309 Teilnehmer angemeldet, die am gesamten Kongress in Berlin teilnehmen wollen. 33 Vorträge und Workshops sind bereits ausgebucht. Interessenten können aber aus weiteren 95 Beiträgen noch ihr persönliches Kongressprogramm zusammenstellen. Neben den fachlich interessanten Beiträgen kann an einem Abend Berlin mit dem Schiff, dem Bus oder zu Fuß erkundet werden. Wählen Sie und lassen Sie sich von Berliner Kolleginnen und Kollegen die Stadt zeigen. Der zweite Tag endet mit einer liebgewonnenen Tradition. Dieses Jahr findet die Kongressdisco in den alten Osram-Werken in Berlin Wedding statt. In Kooperation mit dem Wirtschaftsdienst des BDP e.V. bietet die Deutsche Bahn einen Sonderpreis von 99,- EUR für die Hin- und Rückfahrt an. (js) Details und alles Wichtige zum Kongress finden Sie hier: www.bdp-schulpsychologie.de/buko2016 3. Forum Inklusion/ Film über die Arbeit Integration: Integration der Schulpsychologie von Flüchtlingen in NRW und Moderation l Krämer, Präsident des BDP uano, BDP-Landesgruppe Niedersachsen abeth Götzinger, erweiterter Vorstand der estellte und Beamtete Psychologen/innen abeth Noeske, Vorstandsmitglied der sche Psychologie ke Hess, Vorstandsvorsitzende der BDPyern lo Andreas Pota, Erweiterter Vorstand der estellte und Beamtete Psychologen/innen ch Schübel, Vorstandsmitglied der BDPtspsychologie ed Spall, BDP-Landesgruppe Bayern 6 unter Angabe Ihres Namens, Adresse, snummer, E-Mail-Adresse [email protected] megebühren agessen und Pausengetränken 50 l 60 l gsort Hotel Frankfurt Neue Oper er-Str. 6 (Willy-Brandt-Platz) Main tment-hotel-frankfurt-neue-oper. ainhotel.com/de Titelbild © Jonathan Stutz, fotolia.com ung 400 0701 0166 2500 XX eck: 3. Forum Inklusion Schon immer flohen und fliehen Menschen aufgrund von Kriegen oder schweren Unruhen aus ihrer Heimat. Sie hoffen in einem Einladung zum 3. Forum Inklusion / Integration anderen Land ihr Leben gesichert fortfühIntegration von Flüchtlingen: Eine Herausforderung ren zu können. Dabei setzen sie sich großen auch für die Psychologie Gefahren und später vielem Fremden und 17. September 2016 Ungewohnten aus. Für die vielen im verganFrankfurt / Main genen Jahr zu uns gekommenen Flüchtlingen, von denen nicht wenige durch Erlebnisse in ihrem Heimatland und auf der Flucht traumatisiert sind, ist die Not groß. Viele brauchen dringend Hilfe und Unterstützung. Ohne intensive fremde Hilfe gelingt es ihnen nicht, sich in der neuen Umgebung zurechtzufinden und aus eigener Kraft zurechtzukommen. Das Zentrum für Schulpsychologie Düsseldorf hat in Kooperation mit dem Landesverband Schulpsychologie NRW und dem LVR-Zentrum für Medien und Bildung einen 9-minütigen Film mit einigen Beispielen der Arbeit der Schulpsychologie in NRW erstellt. Der Film ist im Youtube-Kanal der Stadt Düsseldorf zu sehen. (js) Der Präsidiumsarbeitskreis Inklusion zeigt in seinem 3. Forum Inklusion/Integration auf, welche psychologischen Hilfen im Bereich der Schule, in der Arbeitswelt und in der Unterstützung für diejenigen, die sich als Helfer in der Flüchtlingsarbeit engagieren, erforderlich sind. (js) Weitere Informationen finden Sie hier: http://www.bdp-klinische-psychologie.de/service/ downloads/Flyer%20Programm%203.%20Forum%20 Inklusion%2017.09.2016.pdf Zum Inhaltsverzeichnis Video: https://www.youtube.com/watch?v=ak3ufXg-AD0 17 Praxis Schulpsychologie · Ausgabe 6 · Juli 2016 Ve rans taltungsk ale nde r 20. bis 23. Juli 2016 18. bis 22. September 2016 22. Oktober 2016 38th ISPA Conference Ort: Amsterdam Thema: School Psychology 3.0: A World of Connections www.ispaweb.org/conferences/july2016 50. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie Ort: Leipzig www.dgpskongress.de Seminar „Die Trainingsraum-Methode – Ein Schulprogramm zum respektvollen Umgang mit Unterrichtsstörungen“ Ort: Berlin www.psychologenakademie.de/produktansicht/cat/67/veranstaltung/1251/ 22. bis 24. September 2016 31st International Congress of Psychology (ICP 2016) Ort: Yokohama (Japan) Thema: Diversity in Harmony: Insights from Psychology www.icp2016.jp 16. Wissenschaftliche Jahrestagung der DGSF Ort: Frankfurt Thema: Systemisch – Wirksam – Gut: Bewährte und innovative Methoden systemischer Veränderungsarbeit www.dgsf-tagung-2016.de 9. September 2016 26. bis 29. September 2016 Interdisziplinäre Fachtagung „Schule – Nein, Danke!“ Ort: Klagenfurt (Österreich) Thema: Schulangst und Schulabsentismus www.vpa.at/vpa/tagung.php 27. September 2016 24. bis 29. Juli 2016 10. und 11. September 2016 67. Kindertherapietage an der Universität Bremen Ort: Bremen Thema: Kinderverhaltenstherapie, Prävention, psychologische Diagnostik www.zkpr.uni-bremen.de/ kindertherapietage/termine/ 15. bis 17. September 2016 32. Bundeskongress der Deutschen Gesellschaft für Sprachheilpädagogik Ort: Hannover Thema: Sprache – Inklusion als Chance?! Expertise, Interdisziplinarität und Innovation für Kita, Schule und Praxis www.dgs-bundeskongress.de 32. Pädagogische Woche Ort: Oldenburg www.uni-oldenburg.de/pw2016 Mitgliederversammlung der BDP-Sektion Schulpsychologie Ort: Humboldt-Universität, Unter den Linden 6, 10099 Berlin www.bdp-schulpsychologie.de 28. bis 30. September 2016 22. Bundeskongress für Schulpsychologie Ort: Berlin Thema: Psychologie für die Schule www.bdp-schulpsychologie.de/ buko2016 14. bis 16. Oktober 2016 1. Europäischer Mindsight Kongress Ort: Berlin www.akjf.at 16. September 2016 21. Oktober 2016 Fachtag „Kinder- und Jugend psychologie“ Ort: Dortmund www.bdp-klinische-psychologie.de/ fachgruppen/gruppe19.shtml Seminar „Notfall Schülersuizid – Risikofaktoren, Prävention, Intervention“ Ort: Berlin www.psychologenakademie.de/produktansicht/cat/67/veranstaltung/1247/ 17. September 2016 21. und 22. Oktober 2016 3. Forum Inklusion des BDP Ort: Frankfurt/Main Thema: Inklusion von Flüchtlingen und psychologische Unterstützung der Helfer www.bdp-klinische-psychologie.de/ fachgruppen/P101-Forum-Inklusion 3. Riegeler Impulswerkstatt Ort: Riegel Thema: Defizite an sich gibt es nicht! – Plädoyer für eine stärkenorientierte Pädagogik www.lbz-stanton.de/fachkongress Zum Inhaltsverzeichnis 20. bis 22. Oktober 2016 Kongress Essstörungen 2016 Ort: Alpbach (Österreich) www.netzwerk-essstoerungen.at 3. bis 5. November 2016 Jahrestagung des BKJPP 2016 Ort: Regensburg Thema: Sprache(n) in der Kinderund Jugendpsychiatrie – Kommunikation und Kooperation www.bkjpp-jahrestagung.de 3. bis 6. November 2016 8. Kindertagung (Workshoptagung) Ort: Heidelberg Thema: Kindheit 2.0 – Aufwachsen im digitalen Zeitalter www.cx-services.com/htx12/ kindertagung16.php 5. und 6. November 2016 15. DGVT-Praxistage der Kinderund Jugendlichenpsychotherapie Ort: München Thema: Einer für alle? Alle für einen! Arbeit mit Bezugspersonen www.dgvt-fortbildung.de/tagungen/ praxistage 11. und 12. November 2016 16. Kongress für Erziehung und Bildung Ort: Göttingen Thema: Vertrauen, Offenheit & Mut – Bausteine für ein gutes Zusammenleben www.goe-keb.de 28. und 29. April 2017 2. BVKJ-Kongress Ort: Berlin www.bvkj.org 18. bis 21. Mai 2017 Kongress der Akademie Heiligenfeld 2017 Ort: Bad Kissingen Thema: Liebe www.kongress-heiligenfeld.de 18 Praxis Schulpsychologie · Ausgabe 6 · Juli 2016 INFORMATIONEN Testvorstellung: SON-R 6-40 – Non-verbaler Intelligenztest E P.J. Tellegen, J.A. Laros, F. Petermann: SON-R 6-40 Non-verbaler Intelligenztest 4. Überarbeitung des Snijders-Oomen non-verbalen Intelligenztests. Technisches Manual. Göttingen: Hogrefe Verlag Zu beziehen über Testzentrale – Hogrefe Verlag Gesamtpreis: 2.076 € (inkl. Auswerteprogramm) In Anwendung seit 2012 Mit dem SON-R 6-40 erschien 2012 endlich eine neu normierte und modifizierte Version des veralteten SON-R 5 ½-17 mit seinen rein niederländischen Normen. Die Normierung erfolgte im Zeitraum von 2009–2011 in Deutschland und den Niederlanden anhand einer repräsentativen Gesamtstichprobe von N = 1933 Kindern. Es liegen Normen für 17 Altersgruppen von 6,0 bis 40,11 Jahren vor. Das Test material wird im bewährten Hartschalenkoffer geliefert und ist sehr ansprechend gestaltet. Grundkonzept: Es handelt sich um ein sprachfreies Individualverfahren zur adaptiven Erfassung der allgemeinen fluiden Intelligenz. Testaufbau: Anhand der vier Untertests Analogien, Mosaike, Kategorien, Zeichenmuster werden die Bereiche logisches Denken und räumliches Vorstellungsvermögen erfasst. Die Untertests bestehen aus mehreren Reihen mit jeweils ansteigendem Schwierigkeitsgrad und können zu einem Gesamt-IQ zusammengefasst werden. Mittels des Auswertungsprogramms lässt sich zudem ein Referenzalter bestimmen. Gegenüber der Vorgängerversion wurde die Anzahl der Subtests und somit die Durchführungsdauer auf 50–60 Minunten reduziert. Die adaptive Darbietung vermeidet Über- und Unterforderungen. Fazit: Mit dem SON-R 6-40 erhält man einen gut aufgemachten und ökonomischen Test, was Einarbeitung, Durchführung und Auswertung erleichtert. Die Erweiterung des Altersbereichs eröffnet zudem neue Einsatzmöglichkeiten z. B. für Schüler an beruflichen Schulen. Als einer der wenigen Tests ermöglicht der SON-R auch eine sprachfreie Durchführung. Damit eignet er sich zur Anwendung bei vielen als schlecht „testbar“ geltenden Personen wie Menschen mit Behinderungen, Hörgeschädigten, Mutismus, ASS, Migrationshintergrund und hier besonders für die zunehmende Zahl von Flüchtlingskindern an Schulen. Dipl.-Psych. Peter Vollmer Staatliches Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit Internat, Markgrönigen Impre ssum 2. Jahrgang, 2016, Ausgabe 6 www.praxis-schulpsychologie.de Herausgeber: Sektion Schulpsychologie im BDP e.V. Sektionsgeschäftsstelle: Postfach 10 15 08 40006 Düsseldorf E-Mail: [email protected] www.bdp-schulpsychologie.de V.i.S.d.P.: Stefan Drewes, Düsseldorf Fachredaktion: Dr. Meltem Avci-Werning, Stefan Drewes, Dr. Helen Hertzsch, Dr. Isabel TrenkHinterberger, Natalie Waschke Redaktionsleitung: Jörg Schmidt (js), Andernach Kontakt zur Redaktion: [email protected] Gestaltung: Tanja Bregulla, Aachen Titelfoto: © Michael Tieck – Fotolia.com Zum Inhaltsverzeichnis Verlag: Deutscher Psychologen Verlag GmbH Geschäftsführerin: Ina Jungbluth Am Köllnischen Park 2, 10179 Berlin Tel.: 030/20 91 66-410 Fax: 030/20 91 66-413 E-Mail: [email protected] www.psychologenverlag.de Anzeigen: Deutscher Psychologen Verlag GmbH Am Köllnischen Park 2, 10179 Berlin Tel.: 030/20 91 66-410 E-Mail: [email protected] www.praxis-schulpsychologie.de Gültig ist die Preisliste Nr. 1 vom 01. März 2015 Anzeigenschluss: Ausgabe 7 26.09.2016 (erscheint am 15.10.2016) Ausgabe 8 28.11.2016 (erscheint am 10.12.2016) Ausgabe 9 15.03.2017 (erscheint am 03.04.2017) Leserservice: Deutscher Psychologen Verlag GmbH Tel.: 0228/95 50 210 Fax: 0228/36 96 210 E-Mail: [email protected] „Praxis Schulpsychologie“ erscheint viermal jährlich und ist ein periodisches Informationsmedium des DPV. Zweck der Publikation ist die Verbreitung von Fachinformationen zum Thema Schulpsychologie. Der Bezug des Onlinedienstes „Praxis Schulpsychologie“ ist kostenfrei. Wir gewährleisten einen verantwortungsvollen Umgang mit Ihren Adressdaten. Sollten Sie „Praxis Schulpsychologie“ nicht mehr beziehen wollen, bitte wir Sie, uns Ihre Abmeldung (www.praxis-schulpsychologie.de/ abmeldung) zu senden. Wichtig: Sobald Sie Ihre Adresse in den Abmeldelink eingetragen haben, wird Ihre E-Mailadresse automatisch aus der Datenbank gelöscht. © Deutscher Psychologen Verlag GmbH, 2016 Vorschau Praxis Schulpsychologie Ausgabe 7, Oktober 2016 Geplante Themen: • Was ist eigentlich Schulpsychologie? • Einwanderung und Migration • Fortbildung zum Thema Mobbingprävention 19
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