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Pressemitteilung
Industrielle Gesundheitswirtschaft für Berlin-Brandenburg von außerordentlicher
ökonomischer Bedeutung
Studie zeigt erstmals hohen Stellenwert der Branche für Wachstum, Beschäftigung
und Außenhandel in der Region auf
Welchen ökonomischen Impact hat die industrielle Gesundheitswirtschaft (IGW) auf den
Wirtschaftsstandort Berlin-Brandenburg? Die Antwort darauf gibt erstmalig ein umfassendes
Branchenmonitoring mit dem Titel „Der ökonomische Fußabdruck der Industriellen
Gesundheitswirtschaft in Berlin-Brandenburg“, das auf der Gesundheitswirtschaftlichen
Gesamtrechnung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) basiert.
Die Studie verdeutlicht, dass die Unternehmen der IGW durch ihre Wirtschafts- und
Innovationskraft einen bedeutenden Beitrag zur regionalen Wertschöpfung sowie zum
Arbeitsmarkt leisten, zeigt aber auch konkreten Handlungsbedarf für die Weiterentwicklung
der Branche auf.
Berlins Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer betont, im Rahmen der Vorstellung der
Studienergebnisse, dass die Gesundheitswirtschaft maßgeblichen Anteil daran habe, dass
Berlin zurück ist auf der Landkarte technologiestarker Industriestandorte. In den vergangenen
fünf Jahren habe Berlin mehr als 100 Mio. Euro aus den Wirtschafts- und
Innovationsförderungsprogrammen in den Gesundheitssektor gelenkt. Auch in Zukunft wolle
die Hauptstadt dessen Innovationskraft weiter stärken durch einen zügigen Transfer von
Forschungsergebnissen in therapeutische Lösungen. Auch wolle Senatorin Yzer die
Digitalstärke der Hauptstadt nutzen, damit Berlin zur E-Health-Metropole wird.
Initiiert und getragen wird das Branchenmonitoring von den in Berlin und Brandenburg
ansässigen Unternehmen Bayer AG, Dr. Kade Pharma, Heyl Chemisch-pharmazeutische
Fabrik GmbH & Co. KG, medphano Arzneimittel GmbH, Pfizer Deutschland GmbH, Sanofi
Deutschland, und Takeda Pharma Vertrieb GmbH & Co.KG als Akteure der Branche sowie
den Verbänden VCI Landesverband Nordost, BPI und vfa. Die kontinuierliche Unterstützung
durch die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung sowie das Ministerium
für Wirtschaft und Energie des Landes Brandenburg spiegeln die politische Bedeutung des
Themas wider.
Das Wirtschaftsforschungsinstitut WifOR hat den etablierten Ansatz des „ökonomischen
Fußabdrucks“ erstmals länderübergreifend angewendet und so die wirtschaftliche
Verflechtung zweier Bundesländer im Rahmen einer Branchenanalyse der IGW dargestellt.
Ansprechpartner
Dr. Matthias Hanisch, VCI Landesverband Nordost, Tel. 030 / 343816-25, [email protected]
Zentrale Ergebnisse der Studie:
Der „Hidden Champion“ IGW ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für
Berlin/Brandenburg: Die Branche im Allgemeinen wie auch deren produzierende
Schwerpunkte im Speziellen besitzen eine außerordentlich hohe Ausstrahlwirkung auf die
Gesamtwirtschaft
und
erzeugen
dabei
bedeutende
Wachstumsund
Beschäftigungsimpulse für die Region.
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IGW fast so bedeutend wie IKT in Berlin: IGW sorgt mit Wertschöpfungseffekten in
Höhe von insgesamt 9,2 Mrd. € für bedeutende Wachstumsimpulse
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IGW stärkt industriellen Sektor: In der Region B/BB entstehen rund 5,4 % der
gesamten Wertschöpfungs- und Beschäftigungsbeiträge der IGW in Deutschland.
Das ist jeder 5. Arbeitsplatz (57.600) des verarbeitenden Gewerbes innerhalb der
IGW. Stagnierende Wertschöpfungsbeiträge im Bereich Produktion zeigen
zunehmenden Wettbewerbsdruck der letzten Jahre.
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Pharmaindustrie als struktureller Schwerpunkt: Pharmaindustrie (Herstellung von
Humanarzneiwaren) überdurchschnittlich bedeutend für Wachstum, Beschäftigung
und Export. Hoher Verflechtungsgrad von Pharma generiert bedeutende
Ausstrahleffekte. Aber Beschäftigung in diesem Teilbereich in den vergangenen
Jahren rückläufig.
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IGW Brandenburg „Made by Mittelstand“: Kleine und mittlere Unternehmen sind
die tragende IGW-Säule in Brandenburg.
Aus der Region für die Welt; IGW ist Exportmotor: Jeder 6. Euro an Exporten kommt
aus der IGW. Mit einem Anteil an den Gesamtexporten von 14,3 % liegen die PharmaExporte hierbei weit über dem nationalen Vergleichswert. Der jährliche Anstieg von 4,5%
macht die IGW zum Exporttreiber und stärkt die Außenhandelsbilanz der Region.
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Forschung & Entwicklung der IGW als zentraler Impulsgeber: Die hohe
Forschungsintensität generiert weitreichende und überdurchschnittliche Wachstumsund Beschäftigungseffekte in der gesamten Region.
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F&E ist zentrale Säule der IGW: Forschung und Entwicklung trägt 17 % zu
Wirtschaftskraft und Arbeitsmarkt der IGW bei. Durch Forschung und Entwicklung in
der IGW entstehen insgesamt 1,3 Mrd. EUR Bruttowertschöpfung in der Region.
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Berlin ist „Pharma F&E Hub“ und „Start-up-Schmiede“ Deutschlands: Die enge
Kooperation von Wissenschaft, Industrie und Akteuren der Gesundheitsversorgung
am Standort erzeugt überdurchschnittliche Wertschöpfungsimpulse in der Region.
Insbesondere Kleinstunternehmen und Start-ups zeichnen sich durch hohe Dynamik
im F&E Bereich und eine enorme Innovationskraft aus.
E-Health/Digitalisierung als wichtiges Zukunftsfeld: Jährliche Wachstumsraten von
4,4 % bei der Bruttowertschöpfung und 8,3 % bei den Erwerbstätigenzahlen seit 2010
sowie eine hohe Dynamik insb. der kleinen Unternehmen machen den Bereich E-Health
zum zentralen Potenzialfeld.
Diese Ergebnisse wollen Industrie und Politik zum Anlass nehmen, um gemeinsam für bessere
Rahmenbedingungen zu sorgen, damit die IGW nicht nur weiter stabil bleibt, sondern künftig
weiterwachsen kann. Es gilt, die Innovationskraft aus Forschung und Entwicklung in Produkte
und Wertschöpfung zu übersetzen. Dabei kann das Cluster Gesundheitswirtschaft BerlinBrandenburg als Klammer fungieren und die erforderlichen Initiativen in die Arbeit
implementieren.
Ansprechpartner
Dr. Matthias Hanisch, VCI Landesverband Nordost, Tel. 030 / 343816-25, [email protected]