Gendersensibilisierung im Rahmen gemischtgeschlechtlicher Mentoring-Programme am Beispiel des KIT Simone Belgardt* Theoretischer Hintergrund aufgrund der Fraunhofer-Studie1 »Mentoring, das ist ja auch ganz wichtig, wenn man Frauen in Führungspositionen will, muss man die auch mal bildlich gesprochen an die Hand nehmen und sagen, ich gebe dir jetzt mal ein Bild, was es eigentlich heißt, Führungskraft zu sein, was gebe ich dir für Tipps, was musst du noch verbessern, was machst du schon ganz gut. [...] Gerade diesen Mentoringprozess finde ich wichtig, um auf Dauer Frauen zu motivieren und zur rechten Zeit eine Hilfestellung zu geben.« 1 „.... Das Mentoringprogramm finde ich auf jeden Fall interessant. Aber jetzt kommen wieder die Fragen, warum das nur für Frauen ist. Das ist ja auch richtig, weil männliche Kollegen es sicher genauso nötig haben. Ich habe ein bisschen Angst davor, dass jetzt Programme losgetreten und kommuniziert werden, die nur für Frauen sind. Ich weiß nicht, ob man den Frauen damit einen Gefallen tut. Wir haben jetzt auch eine Initiative [für Frauen in Führung]. Da gehen die Frauen dann hin und alle männlichen Kollegen lachen und feixen.“1 Fazit der Fraunhofer Studie bezüglich Karrierefördermaßnahmen Sowohl an Männer als auch an Frauen adressieren Männer in die Kommunikation der Maßnahmen miteinbeziehen Nutzen für die Individuen und die Organisation verdeutlichen KIT-Ansatz der Gendersensibilisierung am Beispiel des Mentoring-Programms X-Ment Weg von Enabling2 Ansätzen der Frauenförderung… …hin zur Verankerung im hochschulspezifischen Kontext Konfliktmanagement weniger emotional! besseres Selbstmarketing! Selbstbewusster! Kommunikation Frauennetzwerke durchsetzungsstärker! Frauenförderprogramme Work-LifeBalance Führung Kontextbezogene, integrative Gendersensibilisierung durch Rollenspiele, Diskussionen, Studien etc. Mitarbeiter/ Innen- Auswahl etc… Vereinbarkeit Beruf und Familie Anlässe der Gendersensibilisierung bei X-Ment • Auftaktveranstaltung: typische Karriereverläufe in der Wissenschaft aufzeigen • Mentor/innen-Suche: Reflexion über das Geschlecht von Mentor/in • Workshop Kommunikation: Reflexion über Kommunikation und die persönliche Haltung zum Einsatz von Sprache/Formulierungen • Workshop Selbstmarketing: Geschlechterspezifische Unterschiede im Selbstmarketing • Workshop Führung: Nehmen Männer und Frauen Führungsrollen unterschiedlich wahr? 1 Fraunhofer Praxis-Tipp Gendersensibilisierung auf den Kontext beziehen und in die Workshop-Inhalte integrieren z.B. Informieren z.B. gestützt durch Studienergebnisse, Diskussionen anregen, durch Rollenspiele reflektieren. Wichtig: Nicht als „Sensibilisierungs-Einheit“, sondern am Thema orientiert gestalten. Studie: Kaiser, Simone, Katharina Hochfeld, Elena Gertje, und Martina Schraudner. 2012. „Unternehmenskulturen verändern – Karrierebrüche vermeiden“. Stuttgart: Fraunhofer Verlag. 2 Enabling-Ansätze verfolgen das Ziel, Karrierechancen der Frauen durch die Vermittlung erfolgskritischer („typisch männlicher“) Kompetenzen zu erhöhen. Diese werden in der Regel im Rahmen der Frauenfördermaßnahmen vermittelt und bestätigen auf diese Weise indirekt die unterstellten Defizite der Frauen. *Kontakt: [email protected]
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