An die Mitglieder der Ausschüsse für Wirtschaft und Energie sowie Recht und Verbraucherschutz im Deutschen Bundestag Verbändebrief: Modell der regionalen Grünstromkennzeichnung nicht im EEG 2016 einführen Berlin, den 21. Juni 2016 Sehr geehrte Damen und Herren, viele Bürger und Unternehmen möchten echten Grünstrom aus Anlagen in Deutschland beziehen. Aktuell gibt es jedoch keine geeignete Möglichkeit, Ökostrom aus Anlagen, die über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert werden, direkt an Verbraucher zu liefern. Das Bundeskabinett hält das im Entwurf zum EEG 2016 enthaltene Modell einer regionalen Grünstromkennzeichnung dafür für geeignet. Aus Sicht von Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne), Bundesverband der Energie und Wasserwirtschaft(BDEW), Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE), Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK), Handelsverband Deutschland (HDE) und Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) ist dieses Modell jedoch nicht tauglich, da es in der Umsetzung einen hohen Aufwand verursacht und den Anforderungen der Kunden an ein regionales Grünstromprodukt nicht gerecht wird. Schon heute ist für Unternehmen und Verbraucher das bestehende System von Herkunftsnachweisen und Stromkennzeichnung kaum nachvollziehbar. Genau hier setzt aber das Modell der regionalen Grünstromkennzeichnung an und verkompliziert dieses durch „Regionalnachweise“. Diese regionale Herkunft auszuweisen und die Nachweise zu verwalten, bedeutet für die Vertriebe dabei einen enormen zusätzlichen Aufwand, der regionale Stromprodukte verteuern und für Verbraucher wenig attraktiv machen wird. Die Erwartung der Stromkunden, mit einem solchen Produkt einen spürbaren Beitrag zum Ausbau der erneuerbaren Energien vor Ort zu leisten, kann durch dieses Modell nicht erfüllt werden. Das Vertrauen der Kunden in dieses wichtige Marktsegment würde sinken. Der Akzeptanz der Energiewende wäre so nicht gedient. Die Einführung eines alternativen, einfach zu handhabenden und verbraucherfreundlichen Vermarktungsmodells für Grünstrom ist wünschenswert. Die Suche danach sollte daher fortgeführt und nicht durch die Einführung eines aus unserer Sicht nicht geeigneten Modells behindert werden. Sehr geehrte Damen und Herren, wir bitten Sie, sich dafür einzusetzen, dass die regionale Grünstromkennzeichnung im EEG 2016 nicht eingeführt wird. Mit freundlichen Grüßen Robert Busch Geschäftsführer Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne) Dr. Hermann Falk Geschäftsführer Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) Lars Reimann Referatsleiter Energiepolitik Handelsverband Deutschland (HDE) Dr. Maren Petersen Geschäftsbereichsleiterin Erzeugung und Leiterin Stabsstelle für Erneuerbare Energien Bundesverband der Energie und Wasserwirtschaft (BDEW) Dr. Hermann Hüwels Bereichsleiter Umwelt, Energie, Rohstoffe Deutscher Industrie- und Handelskammertag Ingmar Streese Leiter Geschäftsbereich Verbraucherpolitik Verbraucherzentrale Bundesverband
© Copyright 2024 ExpyDoc