Kolping Verbandszeitschrift Kolping Schweiz 4/16 Frauen bei Kolping 6 Sibylle erhält Standing Ovations 4 Irudayamary kämpft für die Rechte der Armen 8 Margrit leitet die Kontinentalversammlung Europa 12 Das Jahr der Barmherzigkeit Petrus fragt Jesus im Evangelium: «Wie oft soll man vergeben? – Siebenmal?» «Nein, siebenund siebzigmal» ist die Antwort Jesu. Er hätte auch gleich sagen können: immer! Ob Petrus und die übrigen Jünger mit dieser Antwort zufrieden wa ren? Ob sie sie verstanden haben oder eher Un verständnis zeigten, wird nicht weiter beschrie ben. Das ist vielleicht auch nicht so wichtig. Denn ent scheidend scheint mir in diesem Zusammenhang unsere eigene Reaktion. Was halten wir von der Antwort Jesu? Wie leicht oder wie schwer fällt es mir, anderen zu vergeben? Erinnerungen an erlebtes Unrecht oder an ganz besonders unangenehme Zeitgenossen laden oft eher dazu ein, nicht zu vergeben, sondern auf «mein Recht zu bestehen». Das war damals wohl nicht anders als heute. Die Hand zur Versöhnung wird meistens erst dann ausgestreckt, wenn be stimmte Bedingungen erfüllt sind. Man will sich ja auch nicht ausnutzen lassen und hat dann ja auch einen Ruf zu verlieren und mitunter ist doch auch Konsequenz angesagt … Solche Gedanken und Handlungsmuster kommen den meisten von uns wohl sehr bekannt vor. Allzu menschlich, aber eben nicht göttlich! Gott denkt und handelt anders. Jesus macht dies bei verschiedenen Gelegenheiten immer wieder sehr deutlich. Gottes Barmherzigkeit ist mit nichts zu überbieten. Deswegen widerspricht sie nicht selten allen menschlichen Rechtsempfindungen und bringt alte und neue Ordnungsmuster für eigenes Handeln völlig durcheinander. Gottes Barmherzigkeit ist allerdings auch alles andere als beliebig oder richtungslos. Gott ist nicht gönner haft gelangweilt, so als wären die Sündenfälle sei ner Geschöpfe nur Lächerlichkeiten für den über allem thronenden Herrn der Welten. Gott thront nicht auf den Wolken, Gott ist mitten unter uns, ist uns nahe, begleitet uns. Seine Barmherzigkeit hat die Entwicklung des Menschen, sein Reifen und Wachsen im Blick. Dieser Gott hat uns aber im Leben und Sterben seines Sohnes eine Leit schnur für unser Handeln gegeben. Jesus hat nicht nur von Barmherzigkeit geredet, er hat sie gelebt. Sein Umgang mit den am Rand der Gesell schaft stehenden Menschen, mit denen die an den Rand der Gesellschaft gedrängt wurden, war damals und ist heute beispielhaft mitunter her ausfordernd. Diese Art des Umgangs mit den Menschen ist die menschgewordene Liebe Got tes und damit das grösste Vorbild, das er uns ge schenkt hat. Diese Barmherzigkeit gilt – nicht nur im «Jahr der Barmherzigkeit». Msgr. Ottmar Dillenburg Generalpräses 2 Nachrichten VORSCHAU Internat. Friedenswanderung Prag, Tschechien Donnerstag, 4. bis Sonntag, 7. August 2016 http://fw.kolpingpraha.cz Familiensonntag auf dem Besinnungsweg, Hochdorf Sonntag, 28. August 2016 Frauenweekend in Muri Samstag/Sonntag, 10./11. September 2016 Erlebniswoche in Feldthurns/Südtirol Das Verbandssekretariat ist vom 15. Juli bis 16. August 2016 geschlossen. Wir sind während dieser Zeit immer per E-Mail ([email protected]) zu erreichen. Samstag, 8. bis Samstag, 15. Oktober 2016 on! Rom Hat immeR SaiS Impressum Verbandszeitschrift Kolping Schweiz 99. Jahrgang, Nr. 4/2016, Erscheinung: 11. Juli 2016 Zum Titelbild: Seit 50 Jahren können Frauen Kolping mitglied werden. Heute übernehmen sie vielerorts Verantwortung und treiben die Kolpingarbeit voran. Herausgeber/Redaktion/Inserate Kolping Schweiz, St. Karliquai 12, 6004 Luzern Tel. 041 410 91 39, Fax 041 410 13 28 [email protected], www.kolping.ch Und laufend... SondeRangebote KontaKtieren Sie unS. Druck und Versand Beagdruck, Emmenbrücke 3 Generalversammlung Kolping Schweiz am 4. Juni in Olten Ruhige und sachliche Versammlung Thomas Lanter, Verbandsleitung Der Tag begann mit dem Gottesdienst in der Pfarr kirche St. Marien. Mit der Eröffnung begrüsste Dia kon Andreas Brun alle Besucher aus nah und fern. Paul Bühler, Präses KF Solothurn, gestaltete mit dem ehemaligen Nationalpräses Dr. Jean-Marc Chanton den ganzen Gottesdienst. In seiner Pre digt ging Jean-Marc Chanton auf das ein, was uns Jesus und der selige Adolph Kolping vorgelebt ha ben: Die Liebe zu den Menschen und die echte gelebte Nächstenliebe. Vor dem Segen bedankte sich Jean-Marc Chanton für die immer wieder net te Gastfreundschaft der Oltener. Bildungsteil Bernhard Burger eröffnete den Bildungsteil mit dem Satz: «Von unserer Tradition her spricht we nig dafür, von der Gegenwart her spricht einiges dafür, auf die Zukunft hin gesehen spricht alles da für.» Dieser Bildungsteil wurde unter das Motto «Frauen bei Kolping» gestellt. Im Vorfeld des Bil dungsteils wurden aktive Frauen im Kolping zu verschiedenen Themen befragt. Diese Fragen wurden gesammelt und in einer Podiumsdiskus sion dann behandelt. Die vier Teilnehmerinnen berichteten von ihren Erfahrungen, als sie das ers te Mal mit Kolping in Berührung kamen. Die Generalversammlung Nach dem Mittagessen eröffnete der Nationalprä sident Erich Reischmann die Generalversammlung 2016. 140 Delegierte und Gäste waren im Saal ver treten. Nach den Grussworten der Gäste began nen die statutarischen Geschäfte. Gewohnt ruhig und sachlich erfolgte die Kenntnisnahme der verschiedenen Jahresberichte, die Abnahme der Rechnung 2015 mit dem Revisionsbericht sowie 4 die Genehmigung des Budgets 2017 und die Ent lastung des geschäftsführenden Vorstandes. Die BDO Olten wurde wiederum für das Geschäftsjahr 2016 als Revisionsstelle gewählt. Mit grossem Applaus wurde Erich Reischmann für vier Jahre in seiner Funktion als Präsident Kolping Schweiz bestätigt. Der restliche Vorstand der Ver bandsleitung wurde in globo für eine weitere Amtsperiode gewählt. Der wiedergewählte Präsi dent Erich Reischmann dankte für das ihm erneut entgegengebrachte Vertrauen und dankte der ganzen Verbandsleitung für die gute Zusammen arbeit während des vergangenen Jahres. Verabschiedung Sibylle Kühne Bernhard Burger berichtet aus dem Leben und Wirken von Sibylle. Aufgrund der damaligen und nachfolgenden Äusserung von Sibylle, erkennt man schnell, wie familienfreundlich der Verband Kolping Schweiz ist. Zitat Sibylle: «Ich war zehn Jahre in der Adventskalenderkommission, die Sit zungen waren jeweils am Nachmittag. Ich konnte meine Töchter, die damals noch klein waren, im mer mitnehmen, was ich sehr geschätzt habe.» 20 Ausgaben wurden in den Sommermona ten geschaffen, dann war Schluss. Nicht nur weil die Auflage Jahr für Jahr zurückging, auch weil der Ad ventskalender nur zu einem kleinen Teil in nerhalb der Kolpings familien und Kolping mitglieder verkauft wurde. Sehr schade, war es doch etwas vom Kreativsten, was Kolping Schweiz je geschaffen hatte und vielleicht wäre es auch eine Möglichkeit gewesen, an junge Familien zu gelangen. Es war eine schöne Aufgabe, wenn auch nicht immer einfach, mitten im Sommer in weih nachtlicher Stimmung zu sein. Sibylle war auch aktiv beim Mitgestalten von Frauenweekends. So sagte sie einmal: «Was würde Adolph Kolping wohl sagen, wenn er sehen würde, dass die Frauen ihr eigenes Weekend haben? Jede Frau, die schon einmal an einem Frauenweekend war, weiss, wie zufrieden und vielleicht auch nachdenklich man wieder nach Hause fährt. Viele Freundschaften wurden schon geschlossen, viele Problemchen – ob privat oder im Verein – gelöst. ‹Tankstelle› Frauenweekend hatte sie es benannt.» Einige Da Kolping Schweiz lanciert einen Kolpingpreis Neu vergibt Kolping Schweiz alle zwei Jahre einen Kolpingpreis mit einer Preissumme von CHF 10 000.00 an Personen und/oder Organisa tionen in der Schweiz. Ausgezeichnet werden Engagement und Aktionen im «Stillen», die den Grundlagen von Kolping entsprechen und eine soziale und nachhaltige Wirkung haben. Kolping Schweiz setzt sich dabei zum Ziel, die Marke «Kolping» zu fördern, auf lokaler Ebene Akzente zu setzen, mediale Aufmerksamkeit für Kolping zu gewinnen, sich als Sozialverband zu positionieren und dadurch auch Mitglieder zu gewinnen. ten aus Sibylles Kolpingleben: 1981 in der KF Genf als Mitglied aufgenommen; 1982–1986 im Vor stand der KF Genf; 1991–2016 im Regionalvorstand Aargau/Basel; Ehrenmitgliedschaft seit 2016; 1987–1992 Mitglied im Zentralvorstand Altkolping; 2002–2016 Mitglied der Verbandsleitung Kolping Schweiz; einige Jahre Delegierte von Kolping Schweiz im Kolpingwerk Europa. 35 Jahre Mitglied und eigentlich immer in einer Funktion im Dienste des Kolpingwerkes – alle Achtung, Sibylle, das schafft man nur, wenn man sich tatsächlich wohl fühlt. Sie konnte sich aber auch oft ärgern, immer dann, wenn sie nicht verstanden hat, dass andere nicht reagieren, nicht handeln, bei Dingen, die für sie absolut selbstverständlich waren und sind. Auch wenn Sibylle ihr Amt beendet, wird sie das Kolpingwerk weiterhin begleiten. Auch da wird sie wohl zu den Ausnahmen gehören. Im Namen der Verbandsleitung, im Namen aller Anwesenden im Saal sprach Bernhard Sibylle ein ganz herzliches Dankeschön für alles aus. Die Delegierten bekräf tigten dies mit einer stehenden Ovation. Informationen Martin Leutenegger, CEO Kolping-Krankenkasse, berichtet zu Neuigkeiten und der aktuellen Situa tion der Krankenkasse. Die Kolping-Krankenkasse hat sich der Krankenkasse Sympany angeschlos sen und wird aber unter eigenem Namen weiter am Markt auftreten. Die verschiedenen Veranstalter stellten die Anläs se, wie die Wallfahrt nach Ziteil, 150 Jahre KF St. Gallen, Frauenweekend in Muri, Familiensonn tag auf dem Besinnungsweg und die Familien woche im Südtirol, in den nächsten Monaten vor und luden zur Teilnahme ein. Um 16.20 Uhr schloss der Präsident die Versamm lung. Die nächste Generalversammlung findet am Samstag, 10. Juni 2017 in Weinfelden statt. Für die Auswahl und Vergabe des Kolpingprei ses wird eine Kommission gebildet, die zusam men mit der Verbandsleitung entscheiden wird. Die Preisverleihung ist immer öffentlich. Der Preis wird erstmals im Jahre 2017 vergeben. Die nächsten Schritte sind nun die Bildung einer Kommission und die Preistaufe am 4. Septem ber 2016 an der 150-Jahr-Feier der KF St. Gallen. 5 Bildungsteil an der Generalversammlung Kolping Schweiz Frauen bei Kolping Bernhard Burger «Von unserer Tradition her spricht wenig dafür, von der Gegenwart her spricht einiges dafür, auf die Zukunft hin gesehen spricht alles dafür.» «Es ist eine Wandlung, aber: Herr der Zukunft, wer sich wandeln kann!» Diese Sätze waren vor 50 Jahren, 1966 die Begrün dung eines Diözesanpräses zum Antrag, Frauen aufzunehmen. Diese Sätze waren auch der Ein stieg zum inhaltlichen Teil der Generalversamm lung zum Thema «50 Jahre Mitgliedschaft von Frauen im Kolpingwerk». Da man die Dinge ja immer in ihrer Zeit betrachten sollte, wurden in einem ersten Teil Ansichten zum Thema Frauen in Politik und Gesellschaft im Laufe der vergangenen Jahre aufgezeigt. Dies am Beispiel der Mit bestimmung/Wahlrecht und Stellung der Frauen zwischen 1848 und 1971. 1849 war die Gründung des ersten Gesellenvereines in Köln und 1971 die offizielle Aufnahme von Frauen bei Kolping Schweiz. Parallel dazu, die erste Bundesverfassung der Eidgenossenschaft von 1848 und 1971 die Einführung des Stimm- und Wahlrechtes auf Bun desebene für Frauen. Als einziges Land wurde die ses Recht mittels einer Volkabstimmung einge führt. Hier nur zwei Beispiele dazu: 1948 wurden im gan zen Land Feiern zum 100-jährigen Bestehen der Bundesverfassung durchgeführt. Die Heimat wur de als «Volk von Brüdern» gefeiert. Die Frauenver bände erklärten es zu einem «Volk von Brüdern ohne Schwestern». 1957 fand eine Abstimmung statt, in der Zivilschutzdienst für alle Schweizer 6 Frauen obligatorisch werden sollte. Es gab dazu einen Skandal da die Frauen einer Walliser Ge meinde auch abstimmten. Das Resultat dieser Ge meinde wurde von Bund annulliert. Statements von Schweizer Kolpingfrauen Dieser Verband sprengt – wenn wir es zulassen – viele Grenzen: zwischen den Generationen, den Geschlechtern, sozialen Gruppen/Schich ten, zwischen Ländern und Völkern. Kolping ist mir eine Art Heimat. Und Kolping ist für mich das positive Beispiel von Globalisierung. Theres Keiser Mich fasziniert die familienhafte Gemeinschaft von Kolping. In welchem Verein kann schon die ganze Familie mitmachen. Sibylle Kühne Eigentlich muss Kolping heute nichts anderes anbieten als je zuvor. Es ist einfach internationa ler geworden. Kolping muss sich treu bleiben und die Ideen des Gründers auf die sozialen Ver hältnisse der heutigen Zeit reflektieren. Marie-Louise Casutt 1972 kam ich nach Luzern und so war ich froh Menschen zu treffen, die sich Kolpingsfamilie nannten. Ich musste vor der Aufnahme noch eine Prüfung beim Präses ablegen. Beatrice Buchs Wenn viele dieser damals weit verbreiteten und auch offiziellen Ansichten uns heute sehr fremd vorkommen, sollte es uns aber bewusst sein, dass in fünfzig Jahren Ansichten von heute genauso fremd sein werden. Steter Wandel 120 Jahre lang war Kolping ein Männerverein. Es gab aber immer wieder Öffnungen bei der Mit gliedschaft. Kolping hatte ein klares Zielpublikum, die Handwerksgesellen. Später kam die erste Öff nung auf alle Berufe und jedes Alter. Dann die Auf nahme der Frauen, hin zur Kolpingsfamilie und zur familienhaften Gemeinschaft. Ebenso die Öffnung in die Welt. Ohne diese Entwicklungen gäbe es das Kolpingwerk nicht mehr. Darauf können wir stolz sein. Das Kolpingwerk und seine Mitglieder waren immer wieder fähig, sich zu wandeln. Wie sagte der Diözesanpräses 1966: «Herr der Zukunft, wer sich wandeln kann!» 1969 nimmt die KF Biel Frauen als Mitglieder auf. Der Kommentar damals zum pionierhaften Be schluss von Biel: Zwar beschränkt sich die Mit gliedschaft der Mädchen bis auf Weiteres auf den Ortsverein, doch wer weiss, ob im Laufe der Zeit die Entwicklung nicht dahin gehen wird, das «schwache» Geschlecht auch im Regional- und Zentralverband aktiv am grossen und bedeuten den Werk Kolping mitarbeiten und mitbestimmen zu lassen. 1971 war es dann so weit. Am 19. Juni wurde an der Zentralkonferenz in Wil dem Antrag zur Mit gliedschaft der Frauen zugestimmt. Der Anteil der Frauen bei Kolping Schweiz ist aktuell rund die Hälfte der Mitglieder. und nicht nur zum Kuchenbacken und Abwaschen wahrgenommen zu werden. So haben die aktiven Männer unseres Vereines an der Zentralkonferenz den Antrag für die Aufnahme der Frauen und Fa milien gestellt. Seit dieser Zeit, also von der ersten Stunde, bin ich Mitglied mit Stimmrecht und wur de als erste Frau in den Vorstand gewählt, was nicht von allen auf Anhieb goutiert wurde. Das erste Frauenweekend mit dem Thema ‹Schluss mit dem Männerverein› stiess bei den männlichen Mitgliedern auf grosse Skepsis.» Erstaunlich war die grosse Übereinstimmung und Einigkeit bei den Antworten zur letzten Frage: Was sollte Kolping heute tun? Für was steht Kolping heute für mich? Immer wieder kam die Antwort: Projektarbeit, die neueren Verbände draussen in der Welt und ihre Projekte unterstützen. Am deut lichsten sagt dies auch wieder Christa Zumbühl: «Durch den Mitgliederschwund und das mangeln de Engagement der Jungen sehe ich Kolping im mer mehr als Hilfsorganisation für die Entwick lungsländer.» 45 Jahre Mitgliedschaft von Frauen bei Kolping Schweiz Der zweite Teil umfasste ein Podiumsgespräch mit den Frauen Gaby Bremgartner, Margrit Bachmann, Hildegard Holenstein und Margrit Unternährer. Sie kamen zu unterschiedlichen Zeiten zu Kolping und berichteten, wie sie Kolping kennen lernten und wie sie aufgenommen wurden. Weitere Fra gen betrafen ihr Engagement bei Kolping und was Kolping für sie ganz persönlich bedeutet. Verschiedenen Frauen wurden vor der Versamm lung Fragen gestellt, die schriftlich beantwortet wurden. In einer Präsentation wurden einige präg nante Aussagen gezeigt. Als Beispiel ein State ment von Christa Zumbühl, Ehrenmitglied von Kolping Schweiz und Frau der ersten Stunde: «Wir waren eine Gruppe von Frauen, denen es wichtig war, im Verein und Verband Mitsprache zu haben Tipografia / Offset • Isepponi • Poschiavo Die Druckerei aus Südbünden mit vielen zufriedenen Kunden in der ganzen Schweiz Grafik Druck Ausrüstung www.valposchiavo.ch Von der Idee über das Layout bis zum Druck 1-2-3-4 farbige Drucksachen bis Format A2 Schneiden, Falzen, Heften, Zusammentragen 7742 Poschiavo Tel. 081 844 05 06 Fax 081 844 10 28 E-mail: [email protected] 7 Frauen – die treibende Kraft der Entwicklung Erst vor 50 Jahren konnten Frauen Kolpingmitglied werden. Heute sind sie in vielen Ländern mit mehr als 70 Prozent unter den Kolpingmitgliedern vertreten. Sie übernehmen nicht nur Verantwortung für die eigene Familie, sondern sind oft auch im Verband der Motor für vielfältige Entwicklungen. Dr. Markus Demele, Generalsekretär Wenn es um die Zukunft der Kinder geht, um die Verbesserung der Lebensbedingungen der Fami lie, dann sind es meist die Frauen, die aktiv wer den. Ihrer sozialen Kompetenz, ihrem Gespür für die Bedürfnisse der Familie und der Menschen in ihrem Umfeld ist es oft zu verdanken, dass ein Projekt angestossen wird oder dass sich die Kolpingsfamilie für soziale Anliegen stark macht. Zu Recht gibt es das Sprichwort: Hilfst du einer Frau, dann hilfst du einem ganzen Land. Und in den letzten Jahren ist diese Weisheit auch wis senschaftlich untersucht worden. Das Ergebnis überrascht nicht: Frauen treffen meist sinnvollere Entscheidungen für die Verwendung der be grenzten finanziellen Mittel als Männer. Nicht Bier oder Tabak, sondern Schuhe für die Kinder 8 und gesunde Nahrung wird von ihnen beschafft. Zudem arbeiten Frauen auf der ganzen Welt mehr als Männer. Sie leisten rund doppelt so viel unbezahlte Familien- und Hausarbeit wie Män ner. In Indien beträgt die Rate sogar 10 : 1. Des halb ist es so wichtig, in die Talente und Fähigkei ten von Frauen zu investieren, vor allem aber auch, um ihre vielerorts benachteiligte Situation zu verändern. Erfolgreiches Kleinkreditprogramm in Argentinen … Ein erfolgreiches Beispiel ist das Kleinkreditpro gramm, mit dem Kolping in etlichen Ländern er folgreich Armut bekämpft. Das Projekt kommt vielerorts vor allem Frauen zugute, so beispiels weise in Argentinien, Ecuador, in verschiedenen afrikanischen Ländern oder in Indien. Mit einem Kleinkredit können sich die Frauen ein kleines Ge schäft aufbauen, ein bestehendes ausbauen oder in die Landwirtschaft investieren. In Argentinien liegt ein solcher Kleinkredit oft bei 500 Euro, in In dien reicht schon ein Betrag von weniger als 50 Euro, um ein kleines Gewerbe zu gründen. Mehr als 3500 Kleinkredite wurden alleine in Argenti nien in den letzten sechs Jahren vergeben. Für die Frauen ist es eine einzigartige Chance, die Armut hinter sich zu lassen. Daher ist die Nachfrage nach einer solchen Starthilfe enorm. Entscheidend ist der bewährte Ansatz der Hilfe zur Selbsthilfe, aber auch das gemeinsame Handeln stärkt und fördert die Frauen. In Argenti nien sind es meist vier oder fünf Frauen, die sich zusammenschliessen und gegenseitig für die erhaltenen Kredite bürgen. In Indien oder Ugan da organisieren sich die Frauen zu Sparvereinen und zahlen kleine Beträge auf ein gemeinsames Sparbuch. Für die einzelnen Frauen sind die monatlichen Beträge viel Geld, aber sie sind stolz auf ihre Eigenleistung und spüren, dass sie gemeinsam ihre Situation verändern können. Kolping belohnt die Sparanstrengungen mit einem doppelten Zuschuss. Aus dem gemein samen Fonds w erden dann Kleinkredite verge ben, die beispielsweise in eine Werkstatt zur Le derverarbeitung investiert werden, für einen Friseurladen, eine Nähwerkstatt oder eine Gar küche. «Dank der Starthilfe von Kolping hat sich unser Leben total verändert», berichtet Reine Gimenez aus Misiones, Argentinien. «Vorher besassen wir gar nichts, wir lebten in bitterer Armut, und es ging uns sehr schlecht. Doch dann bekam ich einen Kredit. Damit habe ich mir ein Geschäft ein gerichtet, verkaufe Lebensmittel, Haushaltsartikel und etwas Kleidung. Ich bin glücklich und dank bar, dass ich nun auf eigenen Füssen stehe und meine Familie ernähren kann.» Dank des Kleinkre ditprogramms wird die Armut an der Wurzel be seitigt, denn mit den kleinen Starthilfen werden Arbeit und Einkommen geschaffen. Dadurch wer den die Frauen unabhängig und können die Ver sorgung ihrer Familien langfristig sicherstellen. … und in Indien Auch in Indien ist das Kleinkreditprogramm ein Erfolgsmodell. Dabei bewirken selbst kleine Be träge sehr viel. So konnte Bijo Rojas mit nur zwölf Euro Startkapital eine Hühnerzucht starten und ist heute eine erfolgreiche Geschäftsfrau. Sie er wirtschaftet mittlerweile so viel, dass sie ihren Kindern eine gute Schulbildung finanzieren kann. Neben der materiellen Hilfe spielt die Bildungsar beit eine entscheidende Rolle. Dabei geht es zum einen darum, den Frauen grundlegendes be triebswirtschaftliches Know-how zu vermitteln, damit ihre Geschäfte langfristig Erfolg haben und auf dem Markt bestehen. Die Frauen lernen, eine einfache Buchhaltung zu organisieren, die Preise 9 ihrer Produkte richtig zu berechnen, Vermark tungsstrategien zu entwickeln. Vielerorts profitieren die Frauen auch durch ge meinsame Initiativen und Aktionen. In Argenti nien beispielsweise organisieren die Kleinunter nehmerinnen gemeinsame Verkaufsmessen, auf denen sie ihre Produkte präsentieren und dafür Werbung machen. Das ist viel günstiger und bringt viel mehr Erfolg, als wenn jede einzelne Unternehmerin für sich alleine eine Werbestrate gie verfolgen würde. Frauen treiben die Kolpingarbeit voran Neben den fachlichen Aspekten der Bildungsar beit steht vor allem die Stärkung des Selbstwert gefühls der Frauen im Mittelpunkt. Es geht d arum, ihnen Zuversicht zu vermitteln, sie zu ermutigen, an ihre Fähigkeiten zu glauben und sich etwas zu zutrauen. Vor allem in den ländlichen Gebieten sind Frauen oft benachteiligt, haben nicht den Mut, sich einzubringen, sich weiterzubilden und ihre alten Rollen zu überwinden. In den Seminaren von Kolping schöpfen sie Mut und werden motiviert, Verantwortung zu über nehmen, nicht nur für sich und ihre Familie, son dern beispielsweise auch im Vorstand einer Kol pingsfamilie. Viele Frauen nutzen diese Chance, bringen sich mit ihren Ideen ein und organisieren eine Vielzahl sozialer Aktivitäten. Das stärkt ihre Position und kommt dem Gemeinwohl zugute. In vielen unserer Partnerländer sind es die Frauen, die die Kolpingarbeit vorantreiben. Viele engagieren sich weit darüber hinaus, so auch in der Lokalpolitik. Irudayamary beispiels weise ist Kolpingmitglied und seit geraumer Zeit Präsidentin ihres Dorfparlamentes in Südindien. Dort kämpft sie für die Rechte der Armen. Das tut sie nicht nur, wenn es um politische Entscheidun gen geht, sondern sie kümmert sich auch ganz konkret um Familien in Not, besucht die Menschen, berät sie und steht ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Dass sie heute eine starke Führungspersönlichkeit ist, hat sie Kolping zu verdanken. Frauen zu för dern, zahlt sich also aus. Cavourstrasse 101, 39012 Meran – Italien Tel. +390473253200 – Fax +390473253280 [email protected], www.kolpingmeran.it Immer ein besonderes Erlebnis! Unsere Sommerwoche mit dem Pauschalpreis von 570 € pro Person im Doppelzimmer mit 7 Nächten mit Halbpension inkl. Autoabstellplatz, 7-Tages-Ticket für öffentliche Verkehrsmittel in ganz Südtirol, Tageskarte für die Therme Meran. Das Angebot gilt vom 9. Juli bis zum 28. August 2016 Unsere Herbstwoche mit dem Pauschalpreis von 600 € pro Person im Doppelzimmer mit 7 Nächten mit Halbpension inkl. Autoabstellplatz, 7-Tages-Ticket für öffentliche Verkehrsmittel in ganz Südtirol, Gutschein für einen Tagesausflug zum Gardasee. Das Angebot gilt vom 3. September bis zum 30. Oktober 2016. GERÜSTBAU Wir machen auch Ihr Bauvorhaben sicher. Fellstrasse 3 Tel. 056 225 11 41 5413 Birmenstorf Fax. 056 225 25 71 [email protected] sicher · schnell · stabil 10 TEXAID – Effizienz durch ökologische und soziale Nachhaltigkeit ÜBER 6 MILLIONEN FRANKEN FÜR DIE HILFSWERKE TEXAID hat das anspruchsvolle Geschäftsjahr 2015 erfolgreich abgeschlossen. Der Anteil am gesamten Nettoerlös, der den beteiligten Hilfswerken, Samaritervereinen, Kolpingfamilien und regionalen gemeinnützigen Organisationen ausgezahlt wurde, betrug 6.2 Millionen Franken. «In Anbetracht des herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds in wichtigen Absatzmärkten und der Loslösung des Schweizer Franken vom Eurokurs freuen wir uns sehr, dass wir unseren karitativen Partnern 2015 erneut mehr als 6 Millionen Franken für den guten Zweck zur Verfügung stellen konnten», erläutert Martin Böschen, CEO der TEXAID Textilverwertungs-AG. Gemeinsam mit ihrer Tochtergesellschaft Contex sammelte die Textilrecyclerin schweizweit insgesamt rund 130 Millionen gebrauchte Kleidungsstücke, Schuhe sowie Haushaltstextilien und führte sie einer sinnvollen Weiterverwertung zu. Die Alttextilien wurden in Containern, mittels Strassensammlung sowie über ein Inshop-Sammelsystem in ausgewählten Textilfachgeschäften erfasst und in eigenen Werken sowie von ausgewählten externen Partnern in der Schweiz als auch im Ausland sortiert. Von den rund 6.2 Millionen Franken, die 2015 an karitative Partner ausgeschüttet wurden, gingen ca. 1.7 Millionen an die beteiligten Hilfswerke und knapp 4.5 Millionen an die zahlreichen lokalen Kolpingfamilien, Samaritervereine sowie weitere gemeinnützige Organisationen. Ressourceneffizienz durch optimierte Nachhaltigkeitsstrategie TEXAID baut ihre Nachhaltigkeitsstrategie kontinuierlich aus und optimierte im vergangenen Jahr den Ressourcenverbrauch. So wurde das Unternehmen 2015 für sein Engagement im Bereich Umwelt- und Klimaschutz für den Umweltpreis der Schweizerischen Umweltstiftung nominiert und mit dem Gold-Label «CO ² Neutral» von Swiss Climate ausgezeichnet. www.texaid.ch Kolping macht Beine Vom 20. bis 22. Mai trafen sich 38 Delegierte aus 15. Kolpingverbänden zur jährlichen Kontinentalversammlung Europa in Wien Monika Burger Am Freitagabend eröffnete die Vorsitzende Margrit Unternährer den statutarischen Teil der Versammlung. Das Protokoll wurde einstimmig genehmigt und die verschiedenen Jahresberichte zur Kenntnis genommen. Der Jahresbericht von Margrit Unternährer enthielt viele Mut machende Aktivitäten aus den Verbänden. Aber ein Satz blieb mir besonders im Gedächtnis haften. Der kurze Überblick macht deutlich: Kolping versetzt Menschen in Bewegung. Sie bewegen sich nicht nur physisch, sondern auch geistig. Kolping macht Beine! Und wie! Lassen wir uns immer wieder neu von dieser Begeisterung an stecken. Im letzten Jahr hat die Versammlung den Vor stand beauftragt, sich Gedanken über die weitere Finanzierung von Kolping Europa zu machen, da mit im 2016 darüber abgestimmt werden kann. Nun lag ein schriftlicher Antrag über einen Sockelbeitrag und eine Erhöhung des Mitglieder beitrags um 0.03 Euro, auf 0.15 Euro pro Mitglied, vor. Dies ergibt Mehreinnahmen von 6000 Euro. Die Versammlung hat diesen Antrag einstimmig angenommen. Eigentlich wäre ein Wahljahr ge wesen. Durch die intensive Arbeit ist dem Vor stand dieser Tagesordnungspunkt total entfallen. Einstimmig wurde dem Antrag stattgegeben, diesen Punkt um ein Jahr zu verschieben. Somit ist gewährleistet, dass das Wahlgeschäft gut vor bereitet werden kann. Kolping 2017 Im Verbandsentwicklungsprozess Kolping 2017 wurde die Phase II begonnen. Bis jetzt haben wir über ein neues Dokument zum Selbstverständnis des Kolpingwerkes diskutiert und auch neu for muliert. Jetzt geht es darum, wie unsere Struktu ren in Zukunft aussehen sollen. Dazu soll uns im mer eine Frage mitbegleiten: Was soll durch unser Generalstatut für alle verbindlich und was soll in den Nationalverbänden möglicherweise auch unterschiedlich geregelt werden können. Zwei Themenbereiche beschäftigen uns besonders: – Mitgliedschaft und Gemeinschaft im Kolping werk – Organe und Rechtsträger im Internationalen Kolpingwerk Ehrungen an der Kontinentalversammlung (von links nach rechts): Reg. Rat Anton Salesny, Europapräses Josef Holtkotte, Mag. Othmar Karas, Dr. Walter Schwimmer und die Vorsitzende Margrit Unternährer. 12 Engagement wurde Mag. Othmar Karas und Dr. Walter Schwimmer das Ehrenzeichen von Kolping Europa verliehen. Vater Kolping lebe hoch Wer kennt ihn nicht. Diesen Satz aus dem Kolping lied. Ein bewegender Moment zum Schluss eines jeden Gottesdienstes im Kolpingwerk. Hier in Wien ganz besonders am Grab von Kardinal An ton Josef Gruscha. Dem treuen Wegbegleiter un seres seligen Adolph Kolping. Kolping in Europa Interessante Fragen. Wir dürfen gespannt sein, auf welche Antworten ein in über 60 Ländern, die unterschiedlicher nicht sein könnten, tätiger Ver band stösst. Generationen in Gemeinschaft Im letzten Jahr, in Frankfurt, tagten wir in einem Haus, das uns das Projekt Jugendwohnen näher brachte. 2016 beschäftigen uns unsere älteren Mitmenschen, die im Kolpinghaus «gemeinsam leben» von Kolping Österreich ein neues Zuhause gefunden haben. In diesen Häusern leben Jung und Alt unter einem Dach. Neben den Senioren finden hier auch alleinerziehende Mütter mit ihren Kindern ein vorübergehendes zuhause. So leben verschiedene Generationen zusammen und bereichern und unterstützen sich in ihrem Alltag. Es ist immer wieder bereichernd zu hören, wie und wo Kolping in Europa wirkt. Auch aus diesem Grund ist die Kontinentalversammlung wichtig. Es wird aus allen Ländern ein Leuchtturmprojekt vorgestellt und so erfährt man aus erster Hand wie vielfältig Kolping ist. Ehrungen In 33 Europaseminaren nahmen über 2500 Füh rungskräfte des Kolpingwerkes aus 18 europäi schen Staaten teil. Von 1979 bis 2011 konnten sie so am Sitz des europäischen Parlamentes, des Europarates und des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte in Strassburg «Europa» haut nah erleben. Mag. Othmar Karas hat als Mitglied und auch als Vizepräsident des europäischen Parlamentes das Patronat über eben diese jährlichen Europasemi nare jahrelang übernommen. Durch diese enga gierte Unterstützung war der Weg zu den erfor derlichen Finanzmitteln gegeben. Dr. Walter Schwimmer hat als Generalsekretär des Europa rates schützend seine Hand über die Europa tagungen des Kolpingwerkes gehalten. Für dieses 13 Ruhe und Erholung • Bade- und Heilkuren • Fitness und Wellness … … und die Seele baumeln lassen im Kolping-Hotel in Alsópáhok, Ungarn 10. bis 24. Januar 2017 Abfahrt/Abflug: Montag, 9. Januar 2017 mit Übernachtung in Wien Das Kolping-Hotel ist 30 Gehminuten von Héviz und wenige Kilometer vom Plattensee entfernt. PREISE (Kursschwankungen können den Preis verändern) Halbpension im Doppelzimmer Einzelzimmerzuschlag 18 Heilbehandlungen 30 Heilbehandlungen CHF 800.– CHF 130.– CHF 360.– CHF 500.– Dazu kommen die Reisekosten mit Übernachtung in Wien (ca. CHF 300.–) und fakultative Ausflüge. Wir fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Anmeldung bis 31. August 2016 an Hildegard Holenstein, Belpstrasse 51, 3007 Bern oder E-Mail [email protected] Unter dieser Adresse sind zusätzliche Informationen erhältlich. Ich melde mich / wir melden uns für das Gruppenangebot an: Doppelzimmer Einzelzimmer Ich/wir buche/n 18 Heilbehandlungen 30 Heilbehandlungen Ich/wir fahre/n mit dem Tageszug Zürich–Wien mit GA mit Halbtaxabo (bitte Zutreffendes ankreuzen) I ch/wir buche/n den Flug nach Wien und zurück selber und schliessen uns der Busfahrt an. Name/Vorname Adresse TelefonE-Mail Im Preis inbegriffen sind • Nichtraucher-Doppelzimmer mit Dusche/WC, Balkon, Telefon, Mikrowellenofen, Zimmersafe, Haarföhn, Farbfernseher mit Satelliten-Programmen und Minibar (Benutzung als Einzelzimmer: Zuschlag) • Begrüssungscocktail • Für Kurgäste: 1 Flasche Wein und 1 Flasche Wasser pro Zimmer • Reichhaltiges Frühstücksbuffet • Abendbuffet mit internationaler Küche, ungarischen Spezialitäten, Diät- und vegetarische Kost • Benützung der Adolph-Kolping-Kapelle • Bademantel- und Badetücher-Benutzung • Thermalbecken und Schwimmbad in der kinderfreien Zone mit bequemen Ruheräumen • Wellnesspark im Familien-Erlebnis-Hallenbad mit Dampfbad, finnischer und Aroma-Bio-Sauna, Salzkabine und Ruheraum • Saunalandschaften im Erwachsenenbereich • Fitnessstudio mit Technogym-, Kardio- und Fitnessgeräten • Gymnastikraum mit täglichen Angeboten • Hoteleigenes Freizeitprogramm • WiFi im Zimmer, im Empfangsgebäude und im Bobo Café & Bar • Hoteleigener Parkplatz Zahnarztbehandlung Neu bietet das Kolping-Hotel bei «Hodent Dental» in Hévíz eine zahnärztliche Untersuchung inklusive kostenlosem Preisangebot und Gratistransfer an. Aus eigener Erfahrung kann ich Dr. Riedling – auch in Héviz – bestens empfehlen. Auch er bietet die zahnärztliche Untersuchung inklusive Preisangebot kostenlos an. Bis anhin waren alle, die mit mir zu ihm pilgerten, bestens zufrieden. Ich melde ihm jeweils die Anzahl bisheriger/neuer Kunden im Voraus, damit er für uns am ersten oder zweiten Tag Zeit reserviert. Ansprache von Europapräses Pfr. Josef Holtkotte während der Kontinentalversammlung Europa in Wien Es gibt zu viele Flüchtlinge, sagen die Menschen. Es gibt zu wenige Menschen, sagen die Flüchtlinge. Ernst Ferstl Aufgrund unseres christlichen Glaubens, des biblischen Erbes, des Auftrags von Adolph Kolping und des Vorbildes von Papst Franziskus, ein Appell an ein Europa der Einheit und der Hoffnung, der Brücken und des Friedens – ein Zwischenruf. Liebe Schwestern und Brüder, Es fügt sich in guter Weise hier in Wien, meinem geistlichen Wort und den Gedanken zum Thema Flucht, ein Zitat von Prof. Paul Michael Zulehner aus seinem Buch «entängstigt euch» voran zu stellen. Es lautet: «Wir brauchen jetzt vernünftige Mutmacher, Hoffnungsspender, Realisten, die sehen, dass jede Krise eine grosse Chance in sich birgt.» Jede und jeder von uns kann einen wert vollen Beitrag leisten. Das wird uns umso eher ge lingen, wenn diffuse Angst in rationale Besorgnis gewandelt wird. Begründete Sorge kann kraftvol le Energie für eine zukunftsfähige Politik und einen nachhaltigen Einsatz freisetzen. Die Formel lautet: «Wird (diffuse) Angst kleiner, kann (lieben de) Solidarität grösser werden.» Dann aber heisst die grosse Zumutung der heutigen Zeit: «Entängs tigt euch!» Diesem «entängstigt euch» möchte ich ein geistli ches Wort anschliessen, welches sich an der Aus sage von Adolph Kolping «Wo das Christentum ist, soll sich’s am Unglücklichen zuerst erweisen. Die Jugend ist nicht christlich, die nicht barmherzig zu sein weiss» orientiert. Verzweiflung und Zuver sicht erkennen wir bei den Menschen, die als Flüchtlinge zu uns kommen. Verzweiflung über das, was sie in ihren Heimatländern Schreckliches erleben mussten, und Zuversicht darüber, dass sie jetzt ein neues Leben beginnen können. Wie ste hen wir dazu? Lassen wir die vielfältige Not, das Elend (noch) an uns herankommen? Ist uns das Wort Adolph Kolpings «Wo das Christentum ist, soll sich’s am Unglücklichen zuerst erweisen. Die Tugend ist nicht christlich, die nicht barmherzig zu sein weiss» Richtschnur in unserem Denken und Handeln? Der Unglückliche, von dem Adolph Kol ping spricht, ist immer dieser einzelne Mensch, mit seiner persönlichen Geschichte. Es zählen nicht Alter, Geschlecht, Religion oder Hautfarbe; sondern es zählt der Mensch an sich. Bleiben wir betroffen vom vielfältigen Leid, engagiert in unse rer Hilfe oder stumpfen wir langsam ab? In seiner Dankesrede für den Friedenspreis des deutschen Buchhandels sagte der Schriftsteller Navid Kermani: «Wer vergessen hat, warum es Europa braucht, muss in die ausgemergelten, erschöpften, verängstigten Gesichter der Flücht linge blicken, die alles hinter sich gelassen, alles aufgegeben, ihr Leben riskiert haben für die Verheissung, die Europa immer noch ist. (…) … wenn ich das Desinteresse unserer Öffentlich keit an der schon endzeitlich anmutenden Kata strophe in jenem Osten erlebe, den wir uns durch Stacheldrahtzäune, Kriegsschiffe, Feindbilder und geistige Sichtblenden fernzuhalten versuchen. Nur drei Flugstunden von Frankfurt entfernt wer den ganze Volksgruppen ausgerottet oder ver trieben, Mädchen versklavt, viele der wichtigsten Kulturdenkmäler der Menschheit in die Luft ge sprengt, …» Ja, wir sind gefordert – auch weiterhin. Es geht um die hoffenden Menschen, um Frauen, Männer und Kinder, es geht um Barmherzigkeit und Men schenwürde und damit um die Mitte unseres christlichen Glaubens. An anderer Stelle sagt Adolph Kolping: «Wahre Humanität, wenn sie nämlich christlich ist, hat einen wahrhaft christli chen Grund und ein wahrhaft christliches Ziel und erweist sich dadurch allein auch als wahrhaft menschlich.» 15 Wo das Christentum ist, soll sich’s am Unglücklichen zuerst erweisen. Die Tugend ist nicht christlich, die nicht barmherzig zu sein weiss. Adolph Kolping Sehr wichtig sind unser Sprechen und Handeln, unsere Reaktionen darauf, wenn wir mitten in un seren Gesellschaften erleben, dass Hass gepredigt und zu Gewalt aufgerufen wird, anstatt Zusam menhalt zu leben und Gemeinschaft zu erfahren. Adolph Kolping machte den Menschen Mut, sich selbst und damit die Zustände zu verbessern. Das fordert uns konkret heraus, in den Fragen unserer Zeit und in den Brennpunkten des heutigen Le bens. Sein Wort bleibt uns dabei Richtschnur: «Wo das Christentum ist, soll sich’s am Unglücklichen zuerst erweisen. Die Tugend ist nicht christlich, die nicht barmherzig zu sein weiss.» Christliche Über zeugungen und Werte bleiben die Grundlage für unseren Einsatz. Sie sind das Gegenteil von Hass und Hetze. Gottes Liebe zu allen Menschen ist der Kern des Christentums. Dies zu leben – darin bleibt uns Adolph Kolping ein Vorbild. Soweit meine ersten Betrachtungen in diesem eher geistlichen Wort. Ich möchte im Folgenden das Thema Flucht in Europa vertiefen. Es ist gut, dass wir das Thema Flucht auf der Kontinentalver sammlung ansprechen. Dieses Thema ist eines der aktuell meistdiskutierten in Europa und birgt eine Menge Herausforderungen, aber zugleich auch Möglichkeiten. Deswegen glaube ich fest daran, dass es für uns als Kolpingwerk Europa sehr wich tig ist, ein gemeinsames Verständnis und gemein same Ziele für die Thematik zu entwickeln. Allgemein gesprochen ist das Thema von Flucht nicht neu. Schon seit den biblischen Tagen kennt unsere Welt Fluchtbewegungen. Aber was für uns hier in Europa neu ist, ist das mehr geflohene Menschen versuchen sich in Europa ein neues Le ben aufzubauen. Doch wenn wir uns die Zahlen genau anschauen, stellen wir fest, dass die meis ten Geflüchteten noch immer in den krisener schütterten Regionen im mittleren Osten oder in Afrika bleiben und in der Regel in ihre Nachbar länder fliehen. Trotzdem fühlen und sehen wir deutlich, dass auch Europa sich verändert, da im mer mehr Menschen zu uns kommen. Die neue Flüchtlingsbewegung bringt Herausforderungen nach Europa, welcher nur mit einer gemeinsamen ethischen Haltung begegnet werden darf. Beson 16 ders in diesem Punkt können die Kirchen und das Kolpingwerk eine herausragende Rolle spielen. Wie schon der Heilige Vater in seiner Bulle zur Ein berufung des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit (Misericordiae Vultus) ausdrückte: «Es gibt Augen blicke, in denen wir aufgerufen sind, in ganz be sonderer Weise den Blick auf die Barmherzigkeit zu richten und dabei selbst zum wirkungsvollen Zeichen des Handelns des Vaters zu werden. Ge nau darum habe ich ein ausserordentliches Jubi läum der Barmherzigkeit ausgerufen. Es soll eine Zeit der Gnade für die Kirche sein und helfen, das Zeugnis der Gläubigen stärker und wirkungsvol ler zu machen.» Papst Franziskus macht immer wieder deutlich, dass Flüchtlingsbewegungen als strukturelle Rea lität unserer Zeit zu sehen sind und der Fokus dar auf liegen muss, Programme, welche die Fluchtur sachen bekämpfen, zu finden und gleichzeitig die Veränderungen in den Herkunftsländern nicht aus dem Blick zu verlieren. Dazu brauchen wir Einheit. Als Christinnen und Christen können wir Vorbilder für unsere Gesellschaft sein, indem wir uns mit den Gründen und Veränderungen aktiv auseinan dersetzen; eine besondere Bekundung unserer christlichen Identität kommt gerade dann zustan de, wenn alle zu uns kommenden geflüchteten Menschen mit Würde behandelt und gastfreund lich empfangen werden. Wie es schon im Mat thäus-Evangelium heisst: «Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich aufge nommen» (Mt 25, 35). Dieser Vers zeigt deutlich, dass jede und jeder von uns seinen Teil zu den derzeitigen Fluchtbewegungen beitragen kann. Auch zeigt die Bibel immer wieder deutlich, dass Fremdenfeindlichkeit und Rassismus nicht mit dem christlichen Menschenbild vereinbar sind. Das kirchliche Engagement für Geflüchtete liegt meist in menschlichen Begegnungen, persönli cher Unterstützung und humanitären Aktionen. Da viele Freiwillige aus der (katholischen) Kirche kommen, besteht das Engagement gleichzeitig auch darin, ein Vorbild für andere zu sein. Natür lich ist uns bewusst, dass die Kirche und auch wir als Kolpingwerk nur einer der vielen Akteure in der derzeitigen Situation für Geflüchtete sein können und das wir auch kein Ersatz für funktio nierende Strukturen in unseren Staaten darstellen können. Jedoch sollten wir unser Bestes geben und dort helfen und unterstützen, wo es uns möglich ist. Wie schon Adolph Kolping sagte: «Wer Mut zeigt, macht Mut.» Dies kann durch direkte Handlungen und starke Verpflichtungen geschehen. Wie uns Papst Fran ziskus in seiner Botschaft zum Welttag der Mig ranten und Flüchtlinge erinnert: «Jesus Christus ist immer in der Erwartung, in den Migranten und den Flüchtlingen, in den Vertriebenen und den Heimatlosen erkannt zu werden.» So sollten wir uns immer daran erinnern, dass unsere Handlun gen immer die individuelle Würde eines jeden Geflüchteten – unabhängig seiner oder ihrer Her kunft, von sozialem Status, Religion oder Ge schlecht – berücksichtigen; denn vor Gott sind wir alle gleich. Wir als Christen sollten immer die individuellen Biografien der Geflüchteten be rücksichtigen und sie niemals als blosse Zahlen, sondern immer als Personen behandeln. In seiner Rede auf Lesbos stellte Papst Franziskus heraus, dass nicht vergessen werde dürfe, dass es sich bei Geflüchteten nicht um blosse Zahlen handelt, sondern es allen voran Menschen sind. Schon 2014 stellte der Papst heraus: «Migranten und Flüchtlinge sind keine Figuren auf dem Schach brett der Menschheit. Es geht um Kinder, Frauen und Männer, die aus verschiedenen Gründen ihre Häuser verlassen haben oder gezwungen sind, sie zu verlassen, Menschen, die den gleichen legiti men Wunsch haben, mehr zu lernen und mehr zu besitzen, vor allem aber mehr zu sein» (Rede zum Welttag des Migranten und Flüchtlings). Er spricht jedoch nicht nur über die Thematik von Flucht, sondern lässt seinen Worten auch direkt Hand lungen folgen. Während seines Besuchs der Insel Lesbos in diesem Jahr nahm er zwölf syrische Flüchtlinge aus drei Familien (alle Muslime) mit in den Vatikan. «Alle Geflüchteten sind Kinder Got tes», sagte er auf dem Rückflug nach Rom. Wir spielen manchmal etwas herunter und wollen einer Tatsache dadurch die Bedeutung nehmen, indem wir sagen: «Das ist doch nur ein Tropfen auf dem heissen Stein.» Der Papst hat einen ganz anderen Blick. Er sagt: «Diese Geste war ein Trop fen in den Ozean, ein Ozean der hoffentlich nie mehr derselbe sein wird.» Also: Alle Veränderung geschieht durch kleine Zeichen, kein Zeichen ist vergeblich oder schwach . Adolph Kolping sagt: «Was man im Grossen nicht schafft, soll man im Kleinen nicht unversucht lassen.» Was sind die nächsten Schritte? Im Moment ste hen wir vor der Situation, dass die Zahlen der zu uns kommenden Menschen nicht so hoch sind wie noch im vergangenen Jahr, jedoch wird die Situation an den Grenzen immer schwieriger und gleichzeitig gibt es bereits viele Menschen, die bei uns ein neues Leben beginnen möchten. Im Buch Leviticus heisst es: «Und wenn ein Fremd ling bei dir weilt in eurem Lande, so sollt ihr ihn nicht bedrücken. Wie ein Eingeborener unter euch soll euch der Fremdling sein, der bei euch weilt, und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn Fremdlinge seid ihr gewesen im Lande Ägypten» (Lev 19, 33–34). Ich wundere mich darü ber, dass gerade diejenigen, denen die Aussagen der Bibel und die verantwortungsvolle Auslegung der Bibel in anderen Bereichen sehr wichtig ist, beim Thema Flucht solch grundsätzliche Aussa gen ausblenden. Integration muss der nächste grosse Schritt auf unserer Agenda sein. Natürlich birgt die Integra tion von Menschen mit einem anderen kulturel len und religiösen Hintergrund einige Herausfor derungen für unsere Gesellschaft. Jedoch sollten wir nicht die gleichen Fehler begehen, welche be reits vor einigen Jahren mit Geflüchteten und Mi grant/innen gemacht wurden im Sinne der Ab schottung und der Parallelkultur. Wenn wir zusammen handeln und uns unserer Verantwor tung bewusst sind, können wir einen grossen Teil dazu beitragen, dass der soziale Integrationspro zess gelingt. Ich bin mir sicher, dass wir alle darin übereinstimmen, dass die bei uns lebenden Ge flüchteten unsere Sprachen lernen, einen Zugang Was man im Grossen nicht schafft, soll man im Kleinen nicht unversucht lassen. Adolph Kolping 17 zu Bildung erhalten und die Möglichkeit bekom men, einen Zugang zum Arbeitsmarkt zu er halten. Gleichzeitig ist Integration als multi-dimensiona ler Prozess zu betrachten, es ist ein gegenseitiger Prozess für Migrant/innen und die Aufnahmege sellschaft. Papst Franziskus erinnert uns daran, was in der jetzigen Situation die Aufgabe für alle Christen ist: Den Menschen Hoffnung zu geben, die in ihrer Heimat alles verloren haben. Dies kann durch Unterstützung allgemein, pastorale Fürsor ge, Unterkunft, Gesundheitsvorsorge und psy chosoziale Unterstützung geschehen, aber auch durch die Herausbildung von Fähigkeiten von Ge flüchteten und die Unterstützung von Freiwilli genarbeit für Geflüchtete in den Kirchen. Dies sind alles Handlungen, welche bereits auf ver schiedenen Ebenen im Kolpingwerk stattfinden. Ich rufe diese Kontinentalversammlung dazu auf, all unsere Mitglieder darin zu unterstützen, den Menschen in Not zu helfen und uns selbst immer wieder an unsere christlichen Werte und den Hin tergrund von Adolph Kolping zu erinnern. Aus dem Handwerk kommend, können wir Geflüchte te dabei unterstützen, durch Arbeit und Bildung ein aktiver Teil der Gesellschaft zu werden. Dies kann zum Beispiel durch Schulungen, Ausbil dungsplätze, Kindergartenplätze, Schulen und Bildung für Erwachsene funktionieren. Im Jahre 2015 rief der Papst dazu auf, dass jede Diözese in Europa eine Flüchtlingsfamilie aufneh men sollte, ein Appell, der weitgehend keine Be achtung fand. Doch genau dieser Appell ist das, was wir brauchen. Das Thema Flucht ist ein euro päisches Thema. Kein Land kann die Herausfor derung alleine bewältigen. Wir als Kolpingwerk Europa müssen zusammenstehen und das Thema Flucht gemeinsam bearbeiten, um somit die In tegration von Geflüchteten auf verschiedenen Ebenen zu fördern. Das ist es, das wir auch von unseren europäischen Politikern und Politikerin nen erwarten sollten: gemeinsam als Einheit auf zutreten. Wie Papst Franziskus in seiner Rede am Weltflüchtlingstag im Jahre 2015 herausstellte: «Auf die Globalisierung des Phänomens der Mig ration muss mit der Globalisierung der Nächsten liebe und der Zusammenarbeit geantwortet wer den, um die Lage der Migranten menschlicher zu gestalten.» Natürlich muss eine gemeinsame europäische Handlungslinie auf politischer Ebene verabschie det werden. Dabei ist wichtig, dass kein europäi sches Land mit den Herausforderungen in der Flüchtlingsfrage alleine gelassen wird. Polemiken, Populismen und Nationalismen sind kontrapro duktiv. Vereinfachungen, Banalisierungen errei chen zwar die Menschen, führen aber letztlich zu Verunsicherung, fördern das Infragestellen der gleichen Menschenwürde aller, schaffen neue Gräben. Deshalb möchte ich noch einmal heraus stellen, wie wichtig es ist, dass wir alle zusammen arbeiten, gemeinsame Ziele und Lösungen für die Geflüchteten finden, für die, die schon da sind, und für die, die noch kommen werden, und wir uns gleichzeitig auf lange Sicht gesehen auch mit Fluchtursachen und den Schlepperbanden ausei nandersetzen. Mit unserer Solidarität und unse ren Handlungen können wir richtungsweisend für die Politik sein, andere Töne in die politische Kul tur bringen. Ich möchte meine Gedanken mit dem Gleichnis vom barmherzigen Samariter (Lukas 10, 25–37) beenden, welches sicherlich gut bekannt ist. Kurz zusammengefasst geht es darum, dass ein Mann von Räubern ausgeraubt und geschlagen, auf einer Strasse liegen bleibt. Einige Menschen ge hen an ihm vorbei und bieten ihm keine Hilfe an, darunter befinden sich auch ein Priester und ein Levit. Doch die nächste Person, die vorbeikommt, ein Samariter (ein Fremder, mit dem kein Umgang gepflegt wurde), sieht den Mann, verbindet seine Wunden, nimmt ihn mit in eine Herberge, gibt dem Besitzer Geld und bittet ihn, sich um den Mann zu kümmern. Das Gleichnis vom barmherzi gen Samariter ist nur eine der vielen Geschichten in der Bibel, welche sich auf die heutige Flücht lingsfrage übertragen lässt. Sie soll als Beispiel da für dienen, warum wir als Christen in selbstver ständlicher Weise allen bedürftigen Personen Unterstützung bieten müssen. Nur wer in Liebe dient, baut den Frieden auf. Papst Franziskus in seiner Rede auf Lesbos 18 metaloop.ch Herzlichen Dank unseren Kolping Kunden Viele von Ihnen sind bereits seit Jahrzehnten bei uns versichert. Gerade auch in den letzten Jahren, als wir mit einigen organisatorischen Problemen zu kämpfen hatten, sind Sie uns treu geblieben. Ihre Loyalität ist für uns ein wertvolles Geschenk und wir möchten Ihnen dafür herzlich danken. Unser wertvollstes Gut Unsere Kunden sind uns wichtig ganz besonders in der heutigen Zeit, in der sich viele Anbieter um steigende Versichertenzahlen buhlen, sind sie unser wertvollstes Gut. Von ihnen hängt unser Fortbestehen grundlegend ab. Um zu analysieren, wie Sie als Kunde uns wahrnehmen und in welchen Bereichen Verbesserungspotential besteht, haben wir im Mai eine Kundenumfrage gestartet. Unsere wichtigsten Erkenntnisse Über 57% unserer Kunden sind sehr zufrieden mit der Kolping Krankenkasse. Die Qualität des Kundendienstes wird von unseren Versicherten zu über 82% als gut bis sehr gut und sehr sachkundig (54%) bewertet. Ein besonderer Vertrauensbeweis ist für uns, dass über 64% der Umfrage-Teilnehmer seit mehr als 10 Jahren bei Kolping Krankenkasse versichert Kolping Krankenkasse AG Markt Wallisellenstrasse 55 8600 Dübendorf sind. Viele von Ihnen sind über die Kolping-Familie zu unseren Kunden geworden und manche bereits seit über zwanzig oder dreissig Jahren, manche sogar seit Ihrer Geburt bei uns versichert. Ihre zahlreichen schriftlichen Kommentare und Wünsche nehmen wir uns zu Herzen. Es ist uns ein Anliegen Ihre Anfragen in Zukunft noch schneller und sachkundiger zu bearbeiten. Auch setzen wir uns dafür ein, unsere Verwaltungskosten so tief wie möglich zu halten und damit unseren Beitrag an tragbare Prämien zu leisten. Unsere Zukunft Der Verwaltungsrat der Kolping Krankenkasse hat entschieden, die Aktien an die Basler Krankenversicherung Sympany zu übertragen. Die beiden Versicherer verbindet Ihre über 100-jährige Tradition und ihre sozialen Werte. Kolping wird als Tochtergesellschaft von Sympany weiter bestehen. Für Sie als Kunde ändert sich damit nichts. Sie können auch in Zukunft auf unsere Produkte und Dienstleistungen zählen. Für Ihr Vertrauen in uns danken wir Ihnen. Tel. 044 824 80 70 [email protected] 19 Kolpingsfamilien Baden Aargauer helfen einem brandgeschädigten Bauern Nach dem letztjährigen Arbeitseinsatz im Sertig tal entschied sich die KF Baden für einen Einsatz in Habkern im Berner Oberland. In der letzten Aprilwoche halfen 13 Senioren aus der Region Ba den/Brugg und Muri einer Bauernfamilie. Deren Scheune brannte 2014 ab. Mit diesem frühen Ein satztermin wird es möglich, das diesjährige Heu in die neu gebaute Scheune einzubringen. Unter der Bauleitung des örtlichen Zimmermanns arbeiteten auf der Baustelle die Aargauer zusam men mit den andern Handwerkern. Der Zimmer mann stellte grosszügig den Vorarbeiter auf eige ne Rechnung für diese Woche zur Verfügung. Ein schönes Zeichen von Solidarität! Zum Glück war das Dach kurz vor der Ankunft der Gruppe fertig. So kam sie auch bei Schneefall und tiefen Tempe raturen in der ersten Wochenhälfte gut voran. Stimmung und Motivation waren trotz der Wet terkapriolen ausgezeichnet. Die Gruppe wie auch die Handwerker vor Ort schätzten die gute Zu sammenarbeit. Unfälle und Krankheitsfälle gab es zum Glück keine. Zweierteams der Gruppe erstellten den Belüf tungsraum für das Heu, verkleideten die Kabine des Heulüfters, richteten die Tränke für das Vieh ein, sicherten den Heuboden mit einem Geländer. Der Schreinermeister baute zwei Treppen, die zwei Elektriker waren zusammen mit dem Elektri ker der Baustelle für die Beleuchtungseinrichtung besorgt. In der Zimmerei halfen zwei Teams einen halben Tag beim Zuschneiden von Bauelementen und konnten so für sie Neues von der Zimmer mannsarbeit erleben. Die Bohlhütte des SAC Interlaken diente als Unter kunft. Der Vereinspräsident sorgte dort mit seiner Frau für reichhaltiges und schmackhaftes Essen. Da der Arbeitsplatz in der Nähe war, konnten sich die Teilnehmer beim Mittagessen hier wieder auf wärmen und sich etwas erholen. Die KF Baden, die katholische Kirchgemeinde Ba den und die Schweizer Berghilfe beteiligten sich an den Kosten. «bergversetzer» – Koordinations stelle Arbeitseinsätze im Berggebiet in Brugg ver mittelte und betreute den Einsatz. Mit diesem Freiwilligeneinsatz können Baukosten eingespart und so die finanzielle Belastung merk lich reduziert werden. Der Sohn, der den Hof übernehmen wird, und sein Vater haben mit die sem Neubau eine hoffnungsvolle Zukunft vor sich. Die Gruppe ist mit der geleisteten Arbeit zu frieden und freut sich, einer Bergbauernfamilie, die es nicht leicht hat, eine Last etwas kleiner ge macht zu haben. WH 20 St. Peter und Paul Zürich Auffahrtsbummel Nach über 30 Jahren fand der Auffahrtsbummel der KF St. Peter und Paul Zürich vielleicht zum letzten Mal in der Sparenhütte statt. Aus diesem Grund begrüssten wir die Mitglieder und Gäste der KF Zürich, der KF Dietikon und der KF Freiburg im Breisgau mit einem Apéro. Mit unserem Präses Franz Stampfli feierten wir Gottesdienst. Sepp Abstreiter bereicherte mit Alphornklängen die Feier. Zum Abschluss sangen wir das Kolpinglied. Nun wurden die ungefähr 60 Anwesenden mit einem köstlichen Braten, zubereitet von Yvonne und Bruno Eith, verwöhnt. Für die Getränke war Ursula Hungerbühler mit ihrem Team besorgt. Zum Kaffee konnten wir von einem reichhaltigen Kuchenbuffet auswählen. Einen herzlichen Dank an alle backfreudigen Spendern. Bei herrlichem Wetter machten sich einige auf den Weg zum Gottschalkenberg. Die anderen ge nossen den Nachmittag mit regen Unterhaltun gen und einigen Jasspartien. Bruno Atzrodt 21 M EiN u n G Mut zur Veränderung fehlt Die Schweiz hat abgestimmt. Die Mehrheit der Wähler und Wählerinnen haben «Nein» gesagt zu einem bedingungslosen Grundeinkommen für alle. Eigenartig, nicht? Da bekommt man ein Ein kommen auf dem Silbertablett serviert und lehnt es staubtrocken ab. Nicht finanzierbar, fördert die Faulheit, ökonomisch unsinnig, die Kreativität gehe verloren – alles Gegenargumente. Wer fi nanziert eigentlich die vielen Kriege, die Umwelt schäden aus unserem Lebensstil? Und Hand aufs Herz, wer spielt Woche für Woche Lotto? Wenn 1000 Menschen je 2500 Franken Einkom men haben, was machen sie damit? Sie werden das Geld zwangsläufig wieder ausgeben. 2,5 Mio. kommen wieder zurück in den Kreislauf. Und das macht Tidjane Thiam mit seinem Monatssalär eher nicht. Beim ökonomischen Unsinn bin ich mir keines Falls sicher, wo der genau liegt. Alles Argumente und Gegenargumente, über die man sich sehr ausgedehnt unterhalten kann – egal auf wessen Seite man steht. Eine Vielzahl von Menschen haben gegen sich entschieden. Wie auch bei den 6 Wochen Ferien, bei der 1 : 12-Ini tiative, beim Mindestlohn, sogar unsere persön liche Freiheit haben wir mit der Ablehnung der Personenfreizügigkeit eingeschränkt aus purer Fremdenfeindlichkeit. Haben wir uns derart ent fremdet von unserem persönlichen Bewusstsein, dass wir stets in einen gemeinsamen Chor verfal len und gegen unsere Interessen stimmen? Ha ben wir eine narzisstische Persönlichkeitsstörung? (Hannes Stein, Korrespondent in «Die Welt»: Wer von ihr befallen ist, leidet unter innerer Leere, gleichzeitig hat er Allmachtfantasien und glaubt an sein naturgegebenes Recht, sich zu vergnügen und andere auszubeuten.) Oder sind wir so clever und smart und wissen, was Sache ist? Das Kollektiv lässt sich einwickeln und alles, was eine einschneidende Änderung bringt, wird so fort torpediert. Die Worte «Neu» und «Verände rung» scheinen in der Schweiz eine Giftwolke zu verbreiten. Wer hat das nicht selbst schon erlebt? An einem Tisch sitzend in lockerer Gesprächsrun 22 de, man erwähnt eine Idee und sieht sich plötz lich in der Defensive wild gestikulierend die Idee verteidigen, während die Mehrheit erklärt, dass das nie und nimmer aufgehen wird. Und ich bin überzeugt, auch Adolph Kolping hat von allen Seiten gehört, wie abstrus seine Idee der sozialen Reform sei. Und er hat es durchgezogen. Hätte er gesagt, wir werden einmal der grösste Sozialver band der Welt, in 60 Ländern aktiv Akzente set zen – man hätte gesagt: Nicht finanzierbar. Wo bleibt der Abenteuergeist der Menschen, der Schweiz? Visionen müssen wieder eine Disziplin im Alltag werden, es muss Platz geben für Ideen, Freiraum für Veränderungen. Der Wertezerfall hat Europa längst heimgesucht. Und mit Wertezerfall meine ich keineswegs Veränderungen in Bezug auf Traditionen und kulturelle Eigenheiten. Der Wertezerfall in Form von systemischer Ausbeu tung, das Wiedererstarken sklavenähnlicher Zu stände, flächendeckende Gewaltbereitschaft in allen Ausprägungen. Es scheint, als ob eine permanente Existenz-Angst der Bevölkerung innewohnt und wir alles mit einem kaum wahrnehmbaren Kopfnicken durch winken, wenn bloss das Wort «Job» fällt. Und trotzdem hört man von Seiten der Strippenzieher immer wieder, wie man sich eben anpassen müs se und sich fit machen für die Zukunft. Selbst der Vize des Vermögensverwalters Black Rock, Philipp Hildebrand, fordert die Schweiz auf, die Bildung muss sich fit machen für die Wirtschaft. Hilde brand verliert wenig überraschend keine Silbe da rüber, wie sich die Wirtschaft fit macht für den Menschen. Neue Ideen braucht das Land. Nein, wir brauchen keine neuen Ideen – die sind da. Wir brauchen den Mut, neuen Ideen Freiraum zu geben. Wir brauchen Mut, sie entgegen dem Mainstream umzusetzen. «Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich – und dann gewinnst du» (Mahatma Gandhi). Felix Rütsche Präseswort Der schönste Monat im Jahr – oder stimmt das etwa nicht? Liebe Kolpingfamilien Sicher sind bei Ihnen auch alle froh, dass dieses «Abstimmungsfieber» etwas gedämpft wird und Sie sich den «Ferien-Abstimmungen in der Fami lie zuwenden können. Oder, wenn Sie dies schon getan haben, sich in der «Vorschau» darauf freuen können. So ab und zu kommen wir uns doch schon wie in einem Schraubstock vor, immer die se Forderungen, Entscheide zu treffen, die uns mehr belasten, als das Gefühl geben, etwas er reicht zu haben. Aber – Hand aufs Herz – ist das nicht das «Leben»? Schon früh am Morgen beginnt dieses Ja oder Nein: Will ich aufstehen oder nicht? Nehme ich mein Frühstück mit oder esse ich mit der Familie? Dies geht weiter bis zum Abend: Schau ich mir noch diesen Film an oder verbringe ich den Abend im Kreise der Familie? Beim Vorbereiten der Sonntagsliturgie sind mir diese Gedanken so richtig bewusst geworden, denn da sagt Jesus in einem Gespräch mit den Aposteln: «Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich; wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut» (Mt 12, 30). Mit anderen Worten: ich muss mich als Christ auch immer wieder entscheiden. Sind mei ne Gedanken im Sinne der Frohbotschaft Jesu oder eben nur so, wie ich sie gerne für mich hät te? Die richtige Entscheidung, sie braucht Geduld, um mich damit auseinanderzusetzen, und Zeit, dass ich den rechten Weg gehen kann. Könnte dies nicht auch ein Markenzeichen von uns wer den? Betrachten wir das Leben von Adolph Kol ping, dann finden wir doch gerade in seinen Ent scheidungen immer wieder seine Geduld und sein Gottvertrauen. Ich wünsche euch allen – gerade in den Ferien – den Mut, den Augenblick wahrzunehmen, die Zeit, eine Entscheidung zu treffen, die unserem Christ- und Kolpingsein entspricht, und die Zuver sicht, dass der, der mit uns geht, dazu seinen Se gen gibt. Allen eine schöne und gesegnete Som mer- und Ferienzeit! Regionalpräses Kolping Westschweiz Jean-Marie Juriens 23 Familiensonntag auf dem Besinnungsweg Sonntag, 28. August Programm 10.30 Uhr Gottesdienst in der Kirche Hochdorf 11.30 Uhr Wir gehen auf dem Adolph-KolpingBesinnungsweg 13.00 Uhr Verpflegung und Aufenthalt auf dem Biobauernhof von Christina und Christian Meier Kosten für Essen und Getränke CHF 20.00. Kinder kostenlos. Der Sonnenhof – ein Bauernhof mit vielen Tieren. Ein tolles Erlebnis nicht nur für Kinder. Für die An- und Abreise mit dem Zug fahren bei den Bahnhöfen Hochdorf und Baldegg Kloster Züge jede halbe Stunde in beide Richtungen. Vom Bauernhof zum Bahnhof Baldegg Kloster sind es 20 Minuten zu Fuss. Es besteht auch die Möglichkeit, in der Institutskirche Kloster Baldegg beim Adolph-KolpingAndachtsraum zu verweilen. Da diesmal die Verpflegung angeboten wird, ist eine Anmeldung wichtig. Anmeldungen bis 16. August 2016 an [email protected]
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