Noch keine Überhitzung in Sicht

 Erster Immobilienmarktbericht Bayern vorgestellt
Noch keine Überhitzung in Sicht
Bayerns Innen- und Bauminister Joachim Herrmann stellt den ersten 'Immobilienmarktbericht Bayern' des
Oberen Gutachterausschusses vor: Transparenz am Immobilienmarkt sei eine wichtige Grundlage für
Wirtschaft, Verwaltung und Politik.
„Allein im Jahr 2014 betrug der Umsatz aller Immobilien und Grundstücke in Bayern rund 36 Milliarden Euro.
Eine hohe Transparenz auf dem Markt ist deshalb von zentraler Bedeutung", hat Bayerns Innen- und Bauminister
Joachim Herrmann bei der Vorstellung des ersten 'Immobilienmarktberichts Bayern' in München betont.
Dem Bericht ist beispielsweise zu entnehmen, dass die Preise auf dem Immobilienmarkt in Bayern zwar steigen,
eine 'Überhitzung' jedoch nicht zu beobachten ist. „Bezogen auf die Jahre 2000 bis 2015 ergibt sich bei
Immobilien im Durchschnitt eine jährliche Wertsteigerung von drei Prozent. Eine Immobilienblase ist also nicht in
Sicht“, sagt Herrmann. Als hochinteressant bilanzierte Bayerns Bauminister auch die Auswirkungen des
demografischen Wandels auf die Immobilienpreise: „Wächst die Bevölkerung um nur ein Prozent, sind
Preissteigerungen bei Wiederverkäufen von etwa 15 bis sogar 45 Prozent der Regelfall." In Regionen mit
Bevölkerungsrückgang sei die Entwicklung hingegen völlig unterschiedlich. Während die Preise in Oberfranken
nahezu durchwegs zurückgingen, bewege sich die Preisentwicklung in anderen Regionen zwischen einem Minus
bis zu einem Plus von rund 30 Prozent.
Hier setzt Herrmann an: „Wir wollen Leerstand mit Hilfe unserer Städtebauförderung reduzieren und für mehr
Lebensqualität auch im ländlichen Raum sorgen. Wir helfen dabei Gemeinden beim Bau von
Flüchtlingsunterkünften genauso wie wir jungen Familien mit der staatlichen Wohneigentumsförderung zum
Eigenheim verhelfen." Neben dem Wohnungspakt Bayern setzt sich Bayerns Bauminister auch für bessere
Bedingungen in der Privatwirtschaft ein. Herrmann: „Die Grunderwerbssteuer soll bei niedrigen 3,5 Prozent
bleiben. Und die Sonderabschreibung für neue Mietwohngebäude muss endlich kommen. Auch unser
Immobilienmarktbericht bestätigt, dass wir mehr Wohnraum für alle brauchen und zwar schnell. Es kann nicht
sein, dass hier der Bund mit wichtigen Entscheidungen hinterher hinkt."
Rund 400.000 Datenfelder der örtlichen Gutachterausschüsse aus den Landkreisen und kreisfreien Städten
Bayerns hat der Obere Gutachterausschuss gesammelt und ausgewertet. Im Immobilienmarktbericht sind diese
Daten auf rund 140 Seiten gebündelt. Er spiegelt somit den bayernweit kompletten Bestand aller Transaktionen
von Immobilien und Grundstücken wider. Herrmann: „Die Daten sind eine wichtige Grundlage für
Entscheidungen im Bereich der Politik, Wirtschaft und Verwaltung." Herrmann dankte dem Oberen
Gutachterausschuss für die Erstellung des Immobilienmarktberichts und hob dabei besonders auch den tatkräftigen
Einsatz des Landshuter Oberbürgermeisters Hans Rampf hervor. Denn die Stadt Landshut stellt der Regierung von
Niederbayern die Geschäftsstelle und den Vorsitzenden ihres örtlichen Gutachterausschusses zur Verfügung. Der
Obere Gutachterausschuss mit Sitz in Landshut setzt sich aus einem Vorsitzenden und 25 ehrenamtlichen weiteren
Gutachtern zusammen. Das Sachverständigengremium arbeitet selbstständig und unabhängig. Die Herausgabe des
Berichts erfolgt ab sofort jeweils in geraden Jahren, spätestens zum 30. Juni.
Aufteilung des Marktes
Die größten Marktanteile des gesamten Immobilienmarktes liegen im Bereich der kreisfreien Städte mit 59,6
Prozent bei den Verkäufen von Wohnungs- und Teileigentum. Im Bereich der Landkreise nimmt hier der
individuelle Wohnungsbau mit 31 Prozent den größten Anteil ein.
Umsatzzahlen für unbebaute Baugrundstücke
Im Weiteren konnten die Vertrags-, Flächen- und Geldumsätze von unbebauten Grundstücken analysiert werden.
Hierbei wurde der Markt in den Bereich des individuellen Wohnbaulands und der Gewerbegrundstücke gegliedert.
Bebaute Grundstücke
Bei der Analyse des Marktsegments der bebauten Grundstücke wurde neben der Darstellung der Gesamtumsätze
auch die Entwicklung des individuellen Wohnungsbaus und der Mehrfamilienhäuser dargestellt. Hieraus konnten
die mittleren Preisniveaus von Ein- und Zweifamilien- sowie von Reihenhäusern und Doppelhaushälften
(Weiterverkäufe) abgeleitet werden. Einsamer Spitzenreiter ist auch in diesem Bereich der urbane Bereich
München mit einem mittleren Preisniveau bei Ein- und Zweifamilienhäusern von 1,2 bis 1,5 Millionen Euro. Auch
bei den Doppelhaushälften und Reihenhäusern liegt München mit 760.000 Euro bis 800.000 Euro an der Spitze.
Die günstigen Objekte dieser Marktsegmente können in den ländlichen Bereichen Oberfrankens und der Oberpfalz
erworben werden.
Der vollständige Immobilienmarktbericht Bayern 2016 kann als PDF für 40 Euro unter www.boris-bayern.de
heruntergeladen werden.
Dieser Artikel erschien am 23.06.2016 unter folgendem Link:
http://www.dieimmobilie.de/-erster-immobilienmarktbericht-bayern-vorgestellt-1466676199/
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