Publikation 3

Die Energetische Implantatakzeptanz (E. I. A.) aus Sicht der
Systemtheorie
von G. Michel
Zusammenfassung
Die Energetische Implantatakzeptanz (E. I. A.) definiert sich aus Sicht der
Systemtheorie. Sie erfordert zu den klassischen klinischen Anforderungen zusätzliche
Parameter in der präimplantologischen Diagnostik, die zur Minimierung der
Mißerfolgsrate bei Implantaten beitragen. Jmplantationsort, Implantatmaterial und
Implantatoberjläche werden in ein ganzheitstheoretisches Gedankenkonzept
eingeordnet.
Schlüsselwörter: Energetische Implantatakzeptanz (E. I. A.), Systemtheorie,
präimplantologische Diagnostik
Summary
The "Energetic Implant Acceptance" (E. I. A.) is defined by system theory.
In addition to the classical clinical requirements, E. I. A necessitates defined
parameters ofpre-implantological dia gnosis, to minimize implant failure. Implant
site, implant type, and implant surface topography are organized in a "holistic
approach" type concept.
Key words: energetic implant acceptance (E. 1. A), system theory, preimplantological diagnosis
Implantate sind Fremdkörper, die in
den menschlichen Organismus integriert werden, um verlorengegangene
körpereigene Substanz und/oder
Funktion
wiederzuerlangen.
Ob
Herzschrittmacher,
Hörgeräte,
Hüftgelenkimplantate,
Zahnprothesen,
Kronen
oder
Zahnimplantate, für alle gilt die gleiche Forderung: Neben ihrer Funktion
und Biokompatibilität sollten sie vom
betreffenden Organismus akzeptiert
werden. Die Frage ist, was wir unter
Akzeptanz verstehen und
was
gemeint ist, wenn wir davon
sprechen, daß ein Implantat sich
klinisch bewährt hat? Was bedeutet
eine
(oft
zitierte)
klinische
Erfolgsquote von 96% und mehr in
der dentalen Implantologie,
und wie sind die Parameter definiert?
Primäre Forderungen an dentale Implantate sind die sogenannte Biokompatibilität und Funktionalität. Biokompatibilität wird definiert über die
klinisch-pathologische Histologie von
anatomischem
Implantatbett
und
Fremdmaterial. Als funktionell gilt ein
Implantat dann, wenn es dauerhaft im
Mund verbleibt und seine Aufgabe als
Substitut erfüllt.
Zusätzlich zu diesen Kausalfaktoren
tritt der ästhetische Aspekt, die sogenannte rote Ästhetik, immer stärker in
den Vordergrund. Somit ist das Management des periimplantären Weichgewebes
ebenfalls
zu
berücksichtigen. Letztendlich sind dies
aber Ansprüche, die mechanischen
und hygienischen Anforderungen
genügen müssen.
Aus energetischer Sicht sind diese
Forderungen
nicht
ausreichend.
Klinische Verweildauer ist nicht
gleichzusetzen
mit
Erfolgsquote,
Implantatverlust
ist
nicht
gleichzusetzen mit der Mißerfolgsrate.
Klinische
Funktionalität,
perfekte
Weichteilästhetik, ossäre Integration
etc. sind Forderungen, die erfüllt
werden müssen von einem dentalen
Implantat. Doch sind diese Parameter
ausreichend, wenn man den eigentlichen Erfolg einer Inkorporation
definiert? Die Akzeptanz eines Implantates aus energetischer Sicht
bleibt dabei völlig unberücksichtigt.
Der energetische Akzeptanzbegriff addiert zu den klinischen Kriterien die
Toleranz des Organismus gegenüber
dem Implantat ohne provozierende
Störungen fernab der Implantatposition im Sinne von akuten oder chronischen Beschwerden (Fernwirkungen).
Der Organismus regelt diese Problematik Öfters von allein. Implantate gehen verloren, obwohl sämtliche klinische Parameter erfüllt wurden. Da
diese Prozentzahlen relativ klein sind,
die in der Literatur und auf
Kongressen angegebenen Zahlen
belaufen sich auf 2 bis 10%, werden
sie vernachlässigt. Implantathersteller
sprechen gern von einer Erfolgsquote
von 96% und mehr, wobei nicht ganz
klar ist, auf welchen
RegulationsMedizin 4, Heft 2 (1999)
Parametern diese Angabe beruht. Berücksichtigt man in Summation die
klassischen klinischen Anforderungen
wie knöcherne Integration, vertikaler
und horizontaler Knochenerhalt, Stabilität, Funktionalität und Ästhetik langfristig und unter Berücksichtigung der
unterschiedlichen Fähigkeiten und
Voraussetzungen
der
einzelnen
Anwender, darf die Erfolgsrate
deutlich niedriger angesetzt werden.
Also wird letztendlich der Erfolg
lediglich über die Verweildauer im
Mund
definiert.
Ursprüngliches
Anspruchdenken und erzielter Erfolg
sind in der Praxis selten identisch.
Fügt man den klassischen Kriterien
die Forderung nach energetischer
Akzeptanz hinzu, wird die Dimension
der Beurteilung von Implantaten eine
völlig andere.
Prüfen wir dentale Implantate mit den
Regeln der Systemtheorie, werden wir
erkennen, daß die Erfolgsquote erheblich kleiner wird. Der Grund hierfür
muß aber nicht unbedingt in den Implantaten selbst zu suchen sein. Klinisch erfolgreich inserierte und funktionierende Implantate können sich
durchaus als nicht akzeptabel herausstellen im Sinne eines Störfaktors oder
einer Therapieblockade für die körpereigene Regulation, obwohl sie lokal
einer kritischen Prüfung standhalten.
Der menschliche Organismus muß als
ein offenes biologisches komplexes
System mit vielen Subsystemen* verstanden werden (Abb. I). Es ist empfänglich gegenüber äußeren Einflüssen, die sein Regulationsverhalten
und somit seinen Energiehaushalt
negativ oder positiv beeinflussen im
Sinne von Wechselwirkungen, die das
subjektive Befinden der Patienten
nicht unbedingt sofort beeinträchtigen
mögen.
Hierbei handelt es sich um kybernetische Prozesse, deren Komponenten
sich in einem dynamischen Gleichge-
wicht (Homöostase) befinden (2). Es
erfolgt eine ständige Kommunikation
der menschlichen Zellen oder, ganz
allgemein ausgedrückt, der Systeme
und
Subsysteme
im
gesamten
Organismus
über
oszillierende
elektromagnetische Felder. Wird ein
Fremdkörper
in
eines
dieser
Subsysteme eingebracht, kommt es
durch
Resonanzphänomene
zu
Auswirkungen
im
Gesamtsystem
(Organismus), die positive oder negative Akzeptanz finden.
Ein Implantat kann also den regulären
klinischen Ansprüchen vollkommen
entsprechen, führt aber eventuell aufgrund seiner Resonanz zu einem klinisch-pathologischen Effekt "fernab"
von seiner Position, z. B. Herzrhythmusstörungen, Migräne etc. Diese Effekte können verzögert, ja zeitlich wesentlich später auftreten, da der Organismus (im Sinne eines Regelkreises)
über die Fähigkeit verfügt, negative
Einflüsse bis zu einem gewissen Grad
zu kompensieren (prämorbide Kompensationsfähigkeit [2]). Bei genügend
negativen Einflüssen (Belastungen)
jedoch kollabieren sämtliche Regelsysteme, und die Patienten werden
"krank". Welcher Kliniker, welcher
Fakultät auch immer angehörend, würde zum Beispiel ein klinisch stummes
Implantat dafür mit- oder allein verantwortlich machen? In der klinischen
Diagnostik schwierig, ja unmöglich. Ein
oder mehrere Subsysteme bzw.
Regelkreise können bereits gestört
sein, so daß das Einbringen eines Implantates zu einer Sofortsymptomatik
oder auch zu einem Implantatverlust
führen kann. Hier wäre das Implantat
dann der berühmte Tropfen Wasser,
der einen multikausalen Komplex aktualisiert. Das prämorbide Kompensationsverhalten wäre dann erschöpft.
Es muß also nicht unbedingt das Implantat selbst verantwortlich gemacht
werden, es sitzt vielleicht nur zur
falschen Zeit am falschen Ort.
Die Energetische Implantatakzeptanz zu beachten, bedeutet, die entsprechende
gewünschte
Lokalisation
* bezieht sich auf die Summe von
Teilen (Organe, Organabschnitte),
die informativ untereinander vernetzt
sind, miteinander kommunizieren (I)
(Subsystem), den Implantationsort
und seine kommunikativen Vernetzungen auf oder durch andere Regelkreise prae operationem zu
überprüfen.
Um eine ungestörte Akzeptanz eines
Implantates erreichen zu können, muß
ein belastungsfreies Subsystem ohne
negative Interaktionen vorliegen. Es
muß sichergestellt werden, daß die Implantation nicht durch ein multikausales Wechselspiel gefährdet oder durch
den Vorgang selbst eine auslÖsende
Irritation initiiert wird. Das bedeutet
praktisch, der regulären klassischen
Implantatdiagnostik (Knochenqualität,
Knochenquantität, Statik, Funktion,
Ästhetik usw.) folgt eine zusätzliche
Überprüfung des gewünschten Implantatortes umd Implantattyps unter systemtheoretischen Vorstellungen. Das
Resonanzverhalten des Implantates im
entsprechenden Subsystem wird prae
implantationem abgefragt. Hierfür steht
eine
hervorragende
nichtinvasive
Diagnosemöglichkeit zur Verfügung,
die elektronische Systemdiagnostik
nach Beisch auf der Basis der Elektroakupunktur nach Voll. Sie ermöglicht
eine ganzheitstheoretische Zustandsbestimmung sämtlicher Subsysteme
sowie die Beurteilung von Fremdeinflüssen auf solche. Mit anderen Worten, ob ein Implantat, welcher Implantattyp und an welcher EmpfängersteIle
vom Organismus akzeptiert wird, kann
vorab und nichtinvasiv zuverlässig
ermittelt werden - ein entscheidender
Vorteil in der Risikominimierung und
Erfolgsaussicht bei Implantationen.
Es gilt, das ausgewählte Implantat in
die betreffende Multikausalität einzuordnen bzw. durch systemimmanente
Therapie die energetisch schwachen
Subsysteme zu entlasten und eine ungestörte Regulation zu gewährleisten.
Dabei müssen die direkt betroffenen
Subsysteme und ihre Vernetzungen
(Kommunikationen) auch unter Berücksichtigung der 5 Wandlungsphasen (Abb. 2) und der sogenannten ho-
2.
rizontalen Schichtung (Abb. 3) beachtet werden, Denkmodelle der TCM,
die
es
erlauben,
artifizielle
Zusammenhänge, Strukturen eines
Krankheitsbildes zu erkennen und
therapeutisch umzusetzen.
Solche ganzheitlichen Denkansätze
führen zu schichtungsinvarianten Aussagen, gelten also gleichermaßen für
Atome, Menschen, Planetensysteme
(3), sie sind jedoch insofern begrenzt
interpretierbar, je weniger es dem Betrachter (als Teil des Systems) gelingt,
sein (anerzogenes) reduktionistisches
Denkverhalten zu eliminieren.
Der Markt biete! zur Zeit unterschiedlich strukturierte und bearbeitete Implantate. Ein Faktor, der die
energetische
Implantatakzeptanz
entscheidend beeinfIußt, zeigt sich in
der
Strukturierung
der
ImplantatoberfIächen.
Prinzipiell
handelt es sich um eine absolut
individuelle Problematik, d. h., es kann
nicht von einer generell guten oder
generell schlechten Verträglichkeit
ausgegangen werden. Anhand der
beim Autor im Test vorgekommenen
Ahb. I: Bearheitete und erl{änzte Tabelle der Wechselbeziehunl{en nach Voll und Kramer, der chinesischen 5-Elemente-Lehre und der Nieren-NebennierenBeziehunl{ nach Beisch (BearbeitunI{ VOll G. S. Hanzl) (Medizinisch Literarische Verlagsl{esellschaft, Uelzen).
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ReguialionsMedizin 4. Heft 2 (1999)
FEUER
Herz - Dünndarm
Gefäße
Sommer Bitter
3.
HOLZ
Leber -Gallenblase
Muskulatur
Frühjahr
Sauer
WASSER
Niere - Blase
Knochen
Winter
Salzig
ERDE
MilzlPankreas –Magen
Bindegewebe
Spätsommer
Süss
YANG
Dünndarm-------------- TAE YAN G------------------------BIase
3-Erwärmer ----------CHA0 YANG-----------------GalIenblase
Dickdarm-------------- YANG MING------------------------Magen
YIN
Lunge-----------------------YAE
YIN---------------MiIz/Pankreas
Kreislauf------------------ TSUN YIN--------------------------Leber
Herz -----------------------CHAO YIN --------------------------Niere
METALL
Lunge -- Dickdarm
Haut
Herbst
Pikant-Scharf
Abb. 2: Modell der 5 Wandlungsphasen aus der TCM.
Das Denkmodell der 5 Wandlungsphasen erlaubt zusätzlich zur
Meridianlehre eine artifizielle Vorstellung der Energie aus breitung
im menschlichen KÖrper. In der TCM wurde die Erde aus dem
Zentnun der harmonischen Betrachtungsweise herausge1/IIlIIlIIen.
/:'in Gesetz der Ordnung 5 bleibt in sich im Gleichgewicht. du eine
gewisse Polarität ZUlllnächsten Element besteht. Stiirungen dieses
Gleichgewichtesführen zu pathologischen Er.\cheillllllgen. da sich die
5 Wandlungsphasen sowohl in physiologischer als auch in
pathologischer Hinsicht gegenseitig beeinf/ussen.
Häufigkeit (Verteilung) von positiver
oder
negativer
Resonanz
bei
unterschiedlichen
Probanden
(Patienten)
mit
unterschiedlicher
Krankenhistorie soll hier auf ein
Hauptkriterium bei der Selektion von
Implantaten hingewiesen werden.
Berücksichtigen wir, was sich technisch und klinisch bewährt hat, so ist
das Ausgangsmaterial der Wahl für
Implantate das sogenannte Reintitan,
welches in Stangenform - je nach V
orgabe des Herstellers - zur unterschiedlichsten Be- und Verarbeitung
gelangt und nach entsprechenden
Sterilisationsverfahren zur
Anwendung kommt. Es ist also
Grundvoraussetzung, daß zunächst
dieses Material vom metallurgischen
Aspekt her gesehen beim
entsprechenden Testprobanden eine
positive Resonanz findet. Der
wesentliche implantatspezifische
Faktor, der Einfluß auf die E. I. A.
Abb. 3: Modell der horizontalen Schichtung aus der TCM.
Das Denkmodell der horizontalen Schichtung ist behilf/ich bei der
Erkennung der (Tief<'n- )Struktur eines Krankheitsbildes im
menschlichen Organismus. Die jeweiligen Yang- und YinSchichten
nehmen von oben nach unten in ihrer Tielenstruktunerung zu.
nimmt, ist die Art und Weise der Vergrößerung der Implantatoberfläche.
Dies geschieht durch z. B. Sandbestrahlen, Plasmabesprayung, Titanoxid- oder Hydroxylapatitbeschichtung
der maschinell hergestellten glatten
Implantatoberflächen
oder
durch
Mikroätzung
mit
HCL/H,S01.
Implantate, deren Gewindegänge
durch ein HCL/H,S04-Bad aufgerauht
werden, erhalten eine um 39%
vergrößerte Oberfläche gegenüber
glattwandigen Gewindegängen. Das
bedingt ebenso wie bei Implantaten,
die
mit
Hilfe
von
Zusatz
beschichtungen
eine
Oberflächenmaximierung erfahren, bereits
aus klinischer Sicht eine weitaus
größere
Kontaktfläche
zum
umgebenden Knochen. Allerdings ist
der energetische Effekt der MiniRauhigkeiten (I bis 2 Mikron) einer
geätzten
Implantatoberfläche
signifikant
höher
zu
bewerten.
Vergleichend zeigt sich hier ein
extrem
positives Resonanzverhalten mit deutlich erhöhter E. I. A (Abb. 4).
In weiteren klinischen Studien wird zur
Zeit der Frage nachgegangen, wie
sich
dieses
unterschiedliche
Resonanzverhalten von veränderten
Oberflächen
bei
gleichem
Ausgangsmaterial erklären läßt. Da
die Oberflächenvergrößerung durch
die Mikroätzung ohne zusätzliche
Materialbeschichtung erfolgt, ist der
Materialaspekt auf das Reintitan
reduziert. Titanplasmabesprayte oder
hydroxylapatitbeschichtete Implantate
haben somit eine zusätzliche Ummantelung. Ihre Oberflächenstruktur liegt
ebenso wie bei TiO- oder HF/NO,behandelten Implantaten bei 30 bis 40
Mikron (Abb. 5).
Der klinische Erfolg von mikrogeätzten Implantaten ist in schwächerem
Knochen des Typs 3 und 4 größer als
bei glattwandigen Implantaten. Bei
dieser Klassifizierung handelt es sich
9
0
80
7
0
6
0
50
40
30
20
10
1
n
2
3
4
= 167"Implantate" im Sinne
o von Fremdkörpern. die in den Organismus
Abb. 4: Unterschiedliche Implantatoberflächen im Vergleich. Energetische Testung mit Elektroakupunktur nach Voll.
Ermittlung der energetischen Implantatakzeptanz von unterschiedlichen Implantatoberflächen bei 167
Probanden mittels elektronischer Systemdiagnostik. I = mikrogeätzte Ober.fläche R4%, 2 = HAplasmabesprayte Oberfläche 39%, 3 = titanplasmabesprayte Ober.fläche 3F/C;, 4 = maschinell
gedrehte, glattwandige Ober.fläche 9%.
Abb. 5: Elektronenmikroskopische Aufnahmen unterschiedlicher Implantatoberflächen.
Oberflächenstrukturen von Implantaten, deren Oberfläche unterschiedlich behandelt wurde.
Elektronenmikroskopische Darstellung der neugeschaffenen Größenverhältnisse und Gestaltung
maschinell gedrehter, glattwandiger Implantate durch (oben links) Perlstrahlung, (oben rechts)
Korundstrahlung, (unten links) H2S0,/HCL-Mikroätzung und (unten rechts) HA - Plasmabesprayung.
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um ein volumen- und qualitätsreduziertes Knochenangebot aufgrund von
Restostitiden, Druckatrophien etc., also energieschwachen Arealen. Neben
mechanisch-funktionellen
Vorteilen,
wie höhere Schneidleistung und
größeren Knochenkontakt, muß das
positive
Resonanzmuster
dieser
Oberflächenstruktur
mit
dazu
beitragen, auch in ungünstigen
anatomischen
Verhältnissen
mechanisch und energetisch zu bestehen.
Gleiches
gilt
für
nachoperierte, regenerierte, ehemals
ostitisch veränderte Knochenareale.
Die vergrößerte Oberfläche wird nicht
nur durch die Rauhigkeit, sondern generell durch Erhöhung des Implantatdurchmessers erreicht. Daher gilt, je
größer der Implantatdurchmesser und
je mikrorauher die Oberfläche, desto
größer ist die energetische Implantatakzeptanz unter den vorgegebenen
systemtheoretischen Parametern .
Erfreulicherweise entsprechen diese
Vorgaben sowohl den klinischen als
auch den energetischen Forderungen,
denn selbstverständlich ist der Kliniker
an einem möglichst großen ImplantatKnochen-Kontakt interessiert.
Sind die zur Implantation vorgesehenen Kieferareale (als Teile von Subsystemen und deren kommunikativen
Partnern) frei von Irritationen, kann
die metallurgische und strukturelle
Überprüfung der Implantate und ihrer
Positionierung
erfolgen.
Implantationsort,
Implantatmaterial
und Implantatstruktur (Oberfläche)
sind wichtige Faktoren, die das
Meßergebnis direkt beeinflussen.
Unter
diesen
Voraussetzungen
können
diagnostisches
(theoretisches)
Ergebnis
und
implantologisch-prothetische
Planungen des oder der Behandler
oder eventuelle Wunschvorstellungen
der Patienten disharmonieren.
Bei diesen Überlegungen spielt die
prothetische Planung bereits in dieser
Phase eine wichtige Rolle. Es ist
anzuraten, in die präimplantologische
Diagnostik
die
prothetischen
Vorstellungen miteinzubringen und
unter dem energetischen Aspekt zu
überprüfen.
Auch
prothetische
Konstruktionen sind
RegulationsMedizin 4, Heft 2 (1999)
integriert werden, und unterliegen
ähnlichen
energetischen
Überlegungen wie Zahnimplantate
selbst. Sie sind selbstverständlich
different positioniert und kontaktiert.
Eine implantatgetragene prothetische
Konstruktion unterliegt nicht direkten
SchmelzDentin-Kontakt, bringt aber
metallurgische,
verarbeitungstechnische
und
konstruktive Aspekte mit in die Testung ein.
Die Problematik der Materialverträglichkeit ist aus der Prothetik hinlänglich
bekannt und gilt für sämtliche
Komponenten einer Suprakonstruktion
gleichermaßen (Goldlegierungen, Verblendmaterialien, Schrauben, Zemente). Ein weiterer Punkt, den es zu
beachten gilt, ist die primäre und
sekundäre Verblockung von unterschiedlichen Subsystemen im Oberoder Unterkiefer oder Überkreuzungen
der Medianlinie durch metallhaltige
Suprakonstruktionen. Mechanistisch
orientiertes Denken gibt die Erhöhung
der Implantatstabilität mittels Verblokkung der aufgesetzten Kronen untereinander vor. Systemtheoretische Testungen zeigen, daß hier eine interessante Problematik zu erkennen ist. Da
maximal zwei Zahnpositionen pro Kieferhälfte einem Subsystem zugehörig
sein können, haben in Reihe stehende
Mehrfachimplantationen und ihre prothetische Versorgung Interaktionen der
benachbarten Subsyteme zur Folge.
Mißachtung solcher Faktoren können
zu erheblichen Regulationsstarren (4)
und somit zu Erkrankungen oder Therapieblockaden führen.
An dieser Stelle soll nochmals deutlich
gemacht werden, daß das Umsetzen
systemtheoretischen Wissens das klinische bzw. praktische Vorgehen in
der Implantologie nicht vereinfacht
und oft in Abweichungen von den
praktikablen Vorstellungen bzw. in
Kompromißlösungen endet.
Dem energetischen Testergebnis
sollte jedoch Rechnung getragen
werden.
Gestörte
(belastete)
Subsysteme müs-
sen
präimplantologisch
saniert
werden. Hierbei kann es sich um
lokale Störungen handeln oder um
Irritationen
im
betreffenden
Subsystem, also auch fernab des
Operationsgebietes,
oder
um
weitreichende Störeinflüsse eines
multikausalen Komplexes. Lokale ostitische Prozesse können ebenso wie
erkrankte Organe oder Organteile als
auch exogene Einflüsse, wie Viraltoxikosen, Mykotoxikosen, metallurgische
Irritationen etc., hierfür verantwortlich
sein. Dementsprechend sollte eine Sanierung mittels mesenchymaler Vorund Begleitbehandlung konzipiert und
durchgeführt werden, um eine ungestörte Energetische Implantatakzeptanz zu erreichen.
Wenn in der klinischen Implantologie
heute eine Verweildauer der Implantate von 15 bis 20 Jahren angestrebt
wird, ist es von Vorteil, zusätzliche
Aspekte, wie zum Beispiel die Energetische Implantatakzeptanz, zu berücksichtigen. Wie angeführt, ist hierbei die
Stabilität der Subsysteme des biologischen Gesamtsystems Mensch anzustreben, um die prämorbide Kompensationsfähigkeit
zu
erhöhen.
Daneben gelten bei der Auswahl der
zur Zeit zur Verfügung stehenden Implantate folgende Kriterien:
I. Das allgemein als biokompatibel
anerkannte Material der Wahl als
Ausgangsprodukt ist Reintitan.
4. Je größer die Implantatoberfläche,
desto höher die E. 1. A.
5. Implantate mit mikrorauher Oberfläche zeigen eine deutlich höhere
energetische Akzeptanz als Implantate mit maschinell gedrehten glatten Gewindeoberflächen.
6. Implantate mit zusätzlichen Materialbeschichtungen sind den maschinell gedrehten Implantaten
überlegen, erreichen jedoch nicht
die Werte der rein mikrogeätzten
Implantate.
7. Aus energetischer Sicht ist die Verblockung von Implantaten nicht
wünschenswert, Einzelzahnversor-
gungen (auch in Reihe stehend)
sind zu bevorzugen.
6. Zusätzliche Materialien, wie Deckschrauben, Abutments, eventuelle
prothetische Materialien etc., sind
im Verträglichkeitstest mitzuprüfen.
7. Eine Kontrolltestung ist empfehlenswert, sie kann sofort nach Implantation (theoretisch intra operationern) durchgeführt werden.
Aus dem Summationsergebnis läßt
sich die Energetische Implantatakzeptanz (E. l. A.) definieren.
Antworten sämtliche in Betracht kommende Meßpunkte postoperativ, postprothetisch mit einem Idealzustand,
kann von einer optimalen E. l. A. zum
Status guo ausgegangen werden. Dieser Wert wird in der Regel nicht unbedingt stabil bzw. konstant bleiben. Zivilisationsbedingte multikausale Irritationen des offenen "Systems Mensch"
bedingen unausweichlich Veränderungen des energetischen Zustandes und
somit des individuellen Regulationsverhaltens. Aufgrund der Kompensationsvorgänge können die Kontrolltestungen unregelmäßige Abweichungen vom Idealwert bringen. Generell
wird die Abweichumg (Ist-Zustand)
vom Idealwert (Soll-Zustand) zunehmen, Energie zeigt sich immer wieder
als beeinflussendes Element des Körpers (5).
Dieses Phänomen ist bei jeder zeitlich
definierten energetischen Zustandsbestimmumg zu beobachten. Es gilt, die
Wertigkeit der Einzelergebnisse zu definieren und gegebenenfalls durch entsprechende mesenchymale Therapie
verlorengegangenes Kompensationspotential wiederherzustellen. Gelingt
dies im Gesamtsystem Patient, kann
eine dauerhafte E. l. A. angestrebt
werden.
Die moderne Implantologie fordert
heute eine komplexe Fallstudie prae
implantationern, die sowohl das funktionelle und das ästhetische Ergebnis
als auch die prothetische Komponente
voraussagbar definiert. Dem Patienten
wird der Anspruch zugestanden, seine
RegulalionsMedizin 4, Heft 2 (1999)
Entscheidungsfindung von dem vorhersagbaren klinischen und ästhetischen
Erfolg abhängig zu machen. Mit dieser
"Vorabgarantie"
(evidencebased
predictability) impliziert der Patient in der
Regel
auch
die
Akzeptanz
("
Verträglichkeit") des Implantats.
Patienten und Implantologen sind gut
beraten, die Forderungen der E. I. A. in ihre
Überlegungen einzubeziehen.
8.
Literatur
Anschrift des Verj'assers:
1. Beisch, K.: Systemdenken in der Medizin. In: Naturmedizin heute IV (1988).
2. Hand, G.: Das neue medizinische Paradigma. Haug-Verlag, 1995.
3. Zycha, H.: Organon der Ganzheit.
Haug- Verlag, 1996.
4. Henning, P.: Persönliche Mitteilungen,
1989.
5. Huf; H.: Von der Wechselbeziehung zum
Systemdenken. Panta 5, Heft 4 (1994).
Or. med. Guenter Michel, Zahnarzt
Hausertorstraße 47
0-35578 Wetzlar