Presseinformation Verdi

Düsseldorf, den 20. Juni 2016
Amazon: Heute Streiks in Rheinberg und Werne
Beschäftigte wollen über Gesundheitsrisiken reden
Beim weltgrößten Online-Versandhändler Amazon gibt
es wieder Streiks. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat die Beschäftigten heute mit Beginn der
Frühschicht um 5:30 Uhr in Werne und 8 Uhr in Rheinberg zu einem zweitägigen Warnstreik aufgerufen. Amazon will weiterhin keinen Tarifvertrag für seine Beschäftigten abschließen und verweigert entsprechende Gespräche mit der Gewerkschaft.
Vereinte
Dienstleistungsgewerkschaft
Landesbezirk
Nordrhein-Westfalen
Während des Streiks wollen die Beschäftigten auch über
die wachsende Arbeitsbelastung bei Amazon sprechen.
Eine Befragung am Weltgesundheitstag im April hat erschreckende Ergebnisse geliefert. Danach ist der Krankenstand bei Amazon auch an den Standorten Rheinberg und Werne überdurchschnittlich hoch. Viele Beschäftigte dort sind langzeiterkrankt. Die Gewerkschaft
führt das auf die hohe körperliche Belastung und den
ständigen Leistungsdruck zurück.
In Rheinberg gaben 97 Prozent der Befragten an, dass
die Leistungsanforderungen zu hoch seien. Trotzdem
würde ständig noch mehr Einsatz von ihnen verlangt.
Glatte 100 Prozent der Befragten in Werne und 95 Prozent in Rheinberg leiden unter den mangelhaften Erholungsphasen. Auch die Schichtenregelung wird von 95,2
Prozent der Mitglieder in Werne und 90 Prozent in
Rheinberg als Problem gesehen, da kein ausgewogener
Wechsel zwischen Früh- und Spätschicht stattfindet.
„Lediglich auf Gesundheitsrisiken durch Übergewicht und
Bluthochdruck hinzuweisen und einmal im Jahr eine
Grippeschutzimpfung anzubieten, zeugt eher von einem
hohen Maß an Ignoranz gegenüber den krankmachenden Arbeitsbedingungen bei Amazon“, sagt die ver.di
Landesfachbereichsleiterin für den Handel in NRW, Silke
Zimmer. Die Beschäftigten würden jeden Tag schwer
arbeiten und hätten dafür einen wertschätzenden Umgang verdient.
V.i.S.d.P.:
Günter Isemeyer
Pressesprecher
ver.di NRW
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