Ausgabe Evangelischer Verband für Diakonie der Kirchenbezirke im LANDKREIS SCHWÄBISCH HALL Sommer 2016 Das Magazin Sommer 2016 Haller Diakoniestiftung Seite 2 Landesseite Seite 3 Service Seite 4 Neue Mitarbeitende Im Diakonieverband Schwäbisch Hall begrüßen wir fünf neue Mitarbeiterinnen und einen neuen Mitarbeiter: Susanne KnoblochBöltz hat am 01.04.2016 ihren Dienst beim Diakonieverband als Beraterin in der Arbeit mit Flüchtlingen angetreten. Sie wird am 12.6.2016 im Gottesdienst in St. Michael eingesetzt. „Bei uns läuft alles piccobello“ Annemarie Kühnle verstärkt seit 15.03.2016 das hauptamtliche Team im K.u.R.-Laden in Gaildorf. Sandra Klenk, neu im Team im K.u.R.Laden in Gaildorf seit 15.03.2016. Hans-Jörg Bauer, neu im Team der Sozialpädagogischen Familienhilfe in Blaufelden seit 01.04.2016. Petra Zott koordiniert seit 01.03.2016 die Ladenarbeit im Diakonieverband Schwäbisch Hall. Daniela Woitke wird ab 01.06.2016 die Nachfolge unserer langjährigen Leiterin im Brenzlädle, Hannelore Meißner, antreten. Diakonie-Magazin_01-2016_SCHW-HALL.indd 1 Landesheimbauverordnung fordert bauliche Veränderungen „W Und dennoch wird im Pflegeheim ie würde Matthias wohl kein Stein auf dem anderen Rebel gerne seinen bleiben können. Der Grund – und Lebensabend verbrinder gilt für alle Pflegeheime im gen? „Natürlich am liebsten so Land: Die Politik mischt sich ein, lange wie möglich daheim“, sagt er. zum Beispiel mit der LandesheimDoch wenn er ein gewisses Maß bauverordnung. Sie verlangt eine an Unterstützung bräuchte, dann Mindestgröße der Zimmer von könnte er sich vorstellen, ins Graf16 Quadratmetern. „Zehn unserer Gottfried-Stift in Gaildorf zu ziehen. Zimmer haben aber leider nur Dort leben Senioren in eigenen 15,29“, sagt Wohnungen, könRebel. „Die nen aber umfasEs ist wissenschaftlich müssen wir sende Hilfe bis hin erwiesen, dass manche wohl alle umzu leichter Pflege demenziell Erkrankte bauen.“ Dabei in Anspruch nehsei das Heim men. Und sie esbesser schlafen, wenn noch keine sen gemeinsam zu sie jemanden bei sich 20 Jahre alt Mittag. „Das ist für haben. und immer in viele eine wichtige Schuss gehalTagesstruktur“, ten. „Der Umbau bringt den Besagt Matthias Rebel. Er ist der Gewohnern kein Plus an Qualität. schäftsführer der Graf von PücklerAber uns hohe Kosten.“ Das gleiund Limpurg’schen Stiftung in Gailche gilt für die Mindestgröße der dorf, bei der Senioren unter drei Gruppen – sie darf laut Verordnung Wohnformen wählen können: Es zukünftig 15 Bewohner nicht übergibt 22 betreute Wohnungen im schreiten. Im Gaildorfer Heim leben Gräfin-Adele-Haus, 50 Plätze im aber pro Stockwerk 25 Bewohner Pflegestift und 45 Apartments in in Hufeisenform angeordnet, mit jenem Graf-Gottfried-Stift, das sich den Gemeinschafts- und FunktiRebel für sich selbst vorstellen onsräumen im Hufeisen-Bogen. könnte: „Diese Mischform zwischen „Wir wissen beim besten Willen Pflegeheim und betreutem Wohnen nicht, wie wir so umbauen können, haben wir selbst kreiert.“ dass die Gruppen kleiner werden“, Das Angebot der Graf-Pücklersagt Rebel und glaubt, dass Stiftung passt offenbar, denn die gerade diese Verordnung das Wartelisten sind lang.„Bei uns läuft Aus für viele kleine Pflegeheime alles piccobello“, sagt Rebel, „die sein kann. „Das ist schade, denn Qualität stimmt, die Motivation der viele machen eine gute Arbeit.“ Mitarbeiter auch. Wir sind gut aufDann ist da noch die Landesgestellt.“ » « personalverordnung. Ab 45 Bewohnern sieht sie für Pflegeheime eine zweite Nachtwache vor. Das Gaildorfer Heim hat aber 50 Plätze. Rebel: „Wir schaffen die Nacht mit einer Kraft und einer Rufbereitschaft gut. Denn einer unserer Schwerpunkte ist, die Bewohner so in die Nacht zu bringen, dass sie gut schlafen.“ Dennoch wird es schwierig, um eine zweite Nachtwache herumzukommen, wenn das Gesetz in Kraft tritt. „Es sieht zwar Ausnahmeregelungen vor, aber die Behörden tun sich äußerst schwer, diese zu genehmigen.“ Was im Übrigen auch für die gut gemeinte Forderung gilt, nur noch Einzelzimmer vorzuhalten. „Doch es ist wissenschaftlich erwiesen, dass manche demenziell Erkrankte besser schlafen, wenn sie jemanden bei sich haben.“ Auch in Sachen Nachtwache wünscht sich Rebel mehr Flexibilität und fordert mehr Spielraum für die Heimaufsichten in den Landratsämtern. „Die kennen ihre Einrichtungen doch. Man sollte ihnen ruhig mehr zutrauen.“ Editorial Liebe Leserinnen und Leser, der Bogen der präsentierten evangelischen Aktivitäten dieses Magazins ist wiederum weit gespannt. Die Kurznachrichten am Rande der ersten Seite deuten auf bemerkenswerte inhaltliche und personelle Neuerungen im Diakonieverband hin. Die Erweiterung des Arbeitsfeldes Flüchtlingshilfe und die Verstärkung und Neuorganisation unserer Ladenarbeit verdienen hierbei ein besonderes Augenmerk. Die Reihe „Diakonische Einrichtungen in unserer Nachbarschaft“ wird durch den Bericht über die segensreiche Arbeit der Graf von Pückler- und Limpurg’schen Stiftung in Gaildorf fortgeführt. Die besonderen Probleme in der stationären Hilfe für alte Menschen, jedoch auch die spürbare Freude im Miteinander werden hier deutlich. Der Bericht über das erste Stifterfest der Diakoniestiftung im Landkreis Schwäbisch Hall schildert die Begegnung zwischen Stiftenden, der Politik und der Kirche. Und schon schließt sich der thematische Kreis unseres Magazins mit der eindrucksvollen Beschreibung der Aufgaben unserer Familienkinderkrankenschwester. Wie immer viel Freude beim Lesen. Wolfgang Engel 04.05.2016 16:37:32 2 Das Magazin Sommer 2016 Sechsstellig in drei Jahren: gute Leistung Impuls Stiftungsfest mit Podiumsdiskussion Himmlische Gaumenfreuden D ie Diakoniestiftung Schwäbisch Hall hat die 100.000-Euro-Marke geknackt. Das wurde gefeiert und zwar mit Wirtschaftsminister a.D. Dr. Walter Döring und Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, dem Vorstandsvorsitzenden des Diakonischen Werks Württemberg. Sechsstellig in drei Jahren – keine schlechte Leistung! Da können die Stifter der Diakoniestiftung Schwäbisch Hall stolz sein. Sie feierten diesen Meilenstein Ende Oktober gebührend. Die Stiftung soll künftig Menschen in Not helfen, sagte der Vorsitzende des Haller Diakonieverbandes Dr. Winfried Dalferth. Doch dass diese Hilfe nicht im luftleeren Raum steht, machte beim Stiftungsfest eine Podiumsdiskussion deutlich, bei der es um das Thema „Sozialpolitik zwischen Charity, staatliIm Gespräch Moderatorin Angelika Hensolt/SWR, Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Dr. Walter Döring, Wirtschaftsminister a.D. cher Aufgabe und Armenfürsorge“ ging. Ein Problem hatte der Geschäftsführer Dieter Kaufmann und Wirtschaftsminisbeim Thema Agenda 2010 auseinanderNiveau haben. Staatlich subventionierte des Haller Diakonieverbandes Wolfgang ter a.D. Dr. Walter Döring aufeinanderklafften: Für Döring ist sie ein ErfolgsLöhne sind hier eine dringende NotwenEngel im Vorfeld trafen. Mit andemodell, das viele Menschen in Arbeit digkeit.“ benannt: „Sollen ren Worten: Ein gebracht hat. „Und Arbeit zu haben ist Auch sonst herrschte beim Thema Ein Diakoniker in der die Kirchen dem Liberaler, der auf ein Zeichen der Würde des Menschen.“ Flüchtlinge Einigkeit: Eine europaweite praktischen Arbeit ist Staat Aufgaben die SelbstregulieKaufmann wandte hingegen ein, dass Lösung müsse her, forderten beide. kein Sozialromantiker. abnehmen? Kann rung der Märkte sich die Situation der LangzeitarbeitsDöring: „Mir wäre es im Sinne einer es sein, dass sich setzt, diskutierte losen kaum verändert hat: „Wir von Bürgergesellschaft am liebsten, wenn Dieter Kaufmann spricht aus Erfahrung der Staat aus der mit einem, der der Diakonie würden uns einen aktiven jede Familie für einen Flüchtling eine Fürsorge zurückzieht?“ Dies war der sich der Wohlfahrt verpflichtet sieht. Beitrag zu ArPatenfunktion Blickwinkel, unter dem Oberkirchenrat Kein Wunder, dass die Ansichten schon beitsplätzen übernimmt.“ » « » Die Agenda 2010 gibt es wünschen.“ Das „Fremde beherjetzt schon ein paar Jahre. bergen“ – das sei sinnvoller als Man kann sie also gut ein passiver sei freilich eines Zuschuss zum der sieben Werke einmal der veränderten Lebensunterhalt. der BarmherzigSituation anpassen. Beim Thema keit. Dieter KaufWalter Döring zu fälligen Reformen Mindestlohn mann hatte sie lagen die beiden zuvor in seinem Herren nicht weit auseinander. Denn Festvortrag dargestellt. Allerdings beDöring musste zugeben, dass die dürfe es des genauen Hinsehens, des Debatte im Vorfeld „bescheuert“ war diakonischen Sehens, um Not zu erkenund mit der Wirklichkeit in den Benen, „denn die im Dunkeln sieht man trieben nichts zu tun gehabt habe. nicht“, sagte Kaufmann. Benachteiligte, „Aber ich habe eine Sorge: Wer Leuten „marginalisierte“ Menschen gebe heute Löhne vorschreibt, schreibt mores auch in reichen Gesellschaften. gen Preise vor.“ Allerdings befürwortet Umso wichtiger, dass es Stiftungen Döring Subventionen – für Flüchtlinge: wie die Diakoniestiftung Schwäbisch „Wenn man sie in Arbeit bringen will, Hall gebe, die hier Linderung zum brauchen sie eine Zeit, bis sie unser Ziel haben. « Dr. Winfried Dalferth 1. Vorsitzender im Diakonieverband und Dekan in Crailsheim Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Württemberg Neue Stifter sind willkommen S Diakonie-Magazin_01-2016_SCHW-HALL.indd 2 eben doch so viel, dass die Stiftung sechsstellig werden konnte. Das Stiftungskapital ist vor allem in der Landeskirchenstiftung angelegt. „Dort ist es in guten Händen“. Ausgewiesene Fachleute kümmerten sich darum, erläuterte Egner. fest. Denn eines sei klar: Zugestiftet werden kann jederzeit. Auch neue Stifter seien herzlich willkommen. Denn die 100.000 Euro seien zwar viel, aber nicht genug, um mit den Erträgen viel zu erreichen. Dafür langen die Zinsen eben nicht. Zugestiftet werden kann jederzeit Stiftungen sind langfristig Die Stiftung hat mittlerweile zahlreiche Stifter gefunden. Über die Hälfte von ihnen stiftete einen Betrag bis 500 Euro. Gut ein Drittel spendete bis 2.500 Euro, gut fünf Prozent waren mit bis zu 5.000 Euro dabei. 2,7 Prozent der Stifter lagen sogar noch darüber. „Vielleicht motiviert Sie das, den eigenen Anteil zu erhöhen“, sagte Egner mit einem Augenzwinkern zu den Stiftern am Stiftungs- Dies enttäuschte im Übrigen auch die Stifter, die angesichts der niedrigen Zinsen meinten, sie hätten ihr Geld doch sinnvoller anderswo spenden können und schlugen vor, das Stiftungskapital anzugreifen. Doch dies sei nicht Sinn einer Stiftung, erklärte der Geschäftsführer des Haller Diakonieverbandes Wolfgang Engel. „Ich plädiere für einen langen Atem“, sagte er. Die Haller Diakoniestiftung befinde sich Alle Bewohner, die in diesem Raum sitzen, sind auf Hilfe angewiesen. Beim einen mögen die Knie nicht mehr und die eigene Wohnung ist im Dachgeschoss. Bei der anderen hat der Mann die Pflege zu Hause nicht mehr leisten können, es wurde einfach zu viel. Die meisten haben Schmerzen und leiden darunter, dass es nicht mehr so geht wie früher. Aber beim Kuchenbacken waren alle dabei. „Hört mir zu, die ihr von mir getragen werdet von Mutterleibe an und vom Mutterschoße an mir aufgeladen seid: Auch bis in euer Alter bin ich derselbe, und ich will euch tragen, bis ihr grau werdet“, heißt es beim Propheten Jesaja (Jes 46,3-4). Gott sorgt sich um uns Menschen von der Geburt bis ins hohe Alter. Von ihm bekommen wir unser Leben geschenkt, er ist unser tragender Grund. Diese Beziehung zu Gott macht unsere Würde aus, nicht wie viel wir schaffen können. Ob als Säugling, Erwachsener oder Seniorin – wir leben nie im luftleeren Raum, sondern immer in Beziehungen zu Gott und zu unseren Mitmenschen. Auch wenn wir uns das nicht gerne eingestehen: Hilfe braucht jeder von uns und das ein Leben lang. Gerade das macht unsere Menschlichkeit aus. Diese Einsicht befähigt uns dazu, selbst zu helfen und dem anderen mitfühlend zu begegnen. Im Wissen darum, dass Gott uns trägt, bis wir grau werden. Beim Kuchenbacken haben wir gespürt – zusammen geht es gut. Jeder trägt bei, was er kann und sei es nur ein Lob. Und am Ende bekommen alle ein Stück ab. Der Kuchen hat himmlisch geschmeckt. Der erste Schritt ist geschafft penden haben in der evangelischen Kirche eine große Tradition. Schon Luther plädierte für einen „gemeinen (im Sinne von allgemeinen) Kasten“, in den die Wohlhabenden Geld für die Armen legen konnten. Ein solcher Kasten ist die Diakoniestiftung Schwäbisch Hall. Martin Egner, Rechner des Diakonieverbandes, kennt die Zahlen: Danach hat sich das Einlagekapital der Stiftung in den ersten drei Jahren ihres Bestehens auf 99.700 Euro gesteigert. Zusammen mit den Zinsen, die ebenfalls dem Stiftungskapital zugeschlagen wurden, ergab sich 2015 der Schritt über die 100.000-Euro-Marke. Zinsen? Immerhin rund 250 Euro! Denn obwohl das Geld konservativ angelegt ist, gab es trotz niedrigen Zinsniveaus Wir sitzen gemeinsam im Aufenthaltsraum der Altenpflege, die Kaffeetassen auf dem Tisch, in der Mitte steht ein prächtiger Apfelkuchen. Den haben wir gerade zusammen gebacken, zwei Bewohnerinnen haben die Äpfel geschnitten, eine hatte schwer mit dem elektrischen Rührgerät zu schaffen, während ihr Nachbar die Schüssel festhielt. Manche schauten zu. Und alle haben sich gefreut über den Duft des Kuchens im Backofen. Wir sind stolz, dass der Kuchen so gut geworden ist. noch in der Aufbauphase. Stiftungen seien langfristig, oft auf ewig angelegt. Viele Stiftungen in Deutschland machen das vor: Hierzulande gibt es rund 250 Stiftungen, die älter als 500 Jahre sind. Dennoch war im Gespräch, im kommenden Jahr wenigstens die Hälfte der Zinsen für den Stiftungszweck – Hilfe für Menschen in Not – zu verwenden. „Wir brauchen ja auch Öffentlichkeit, um neue Stifter zu finden“, sagte eine Stifterin. Wer gerne stiften möchte: VR-Bank IBAN: DE14 6229 0110 0004 1000 00 BIC: GENODES1SHA Sparkasse IBAN: DE57 6225 0030 0001 8567 41 BIC: SOLADES1SHA Pfarrerin Julia Alius Spenden geben – diakonische Arbeit ermöglichen Für die Arbeitsbereiche im Diakonieverband Schwäbisch Hall IBAN: DE38 6225 0030 0005 1411 15 BIC: SOLADES1SHA Für den Förderverein Frauen- und Kinderschutzhaus Schwäbisch Hall e.V. IBAN: DE38 6225 0030 0001 9494 45 BIC: SOLADES1SHA 04.05.2016 16:37:33 3 Das Magazin Sommer 2016 Landesseite Woche der Diakonie vom 12. bis 19. Juni 2016 An der Seite derer, die Hilfe und Schutz suchen Was Landeskirche und Diakonie in Württemberg für Flüchtlinge tun K irche und Diakonie stellen sich an zu bekämpfen und Menschen eine die Seite der Hilfesuchenden und Perspektive vor Ort zu geben. Schutzbedürftigen. Sie haben ihr EngaIn allen Kirchenbezirken engagieren gement für Flüchtlinge in den vergangesich Gemeinden und die Diakonie nen drei Jahren massiv verstärkt. Über vor Ort. Die Vielzahl und Vielfalt der 16 Millionen Euro stehen zusätzlich für Angebote kann sich sehen lassen: Flüchtlinge zur Verfügung – je zur Hälfte Sprachkurse, Patenschaften, Fahrradfür Württemberg und für die Unterstütsammelaktionen, Projekte und Initiazung in den Herkunfts- und Transittiven gegen gruppenbezogene regionen. Das Geld kommt inFlüchtlingsarbeit WürttemMenschenfeindlichkeit, Sprach- und Kirchlich-diakonische in Württemberg Stand: 07.03.2016Nähcafés, Sozialführerschein für Ehrenberg Projekten und Personalstellen zur Unterstützung von Kirchengemeinamtliche, die Flüchtlinge besuchen den und Ehrenamtlichen zugute. und begleiten möchten. Ebenso ist es der Kirche und In Ergänzung zu den ihrer Diakonie ein großes Asylpfarrämtern in Anliegen, FluchtStuttgart und Reutursachen vor Ort lingen gibt es in den Prälaturen Heilbronn und Ulm Kirchlich-diakonische Flüchtlingsarbeit in Württemberg Stand: 07.03.2016 zwei Flüchtlingsdiakonate, die Kirchengemeinden und Ehrenamtliche in ihrem Engagement unterstützen. 18 regionale Koordinierungsstellen für die Flüchtlingsarbeit sind bei den Bezirks- und Kreisdiakoniestellen eingerichtet. Zur Zeit erfolgt der Ausbau für alle Kirchenbezirke. Zwei mobile Beratungsdienste beraten Flüchtlinge, Ehrenamtliche und Kirchengemeinden bei psychosozialen Fragestellungen und ressourcenorientierten Angeboten für Flüchtlinge. Insgesamt bestehen in Kirche und Diakonie viele Stellendeputate für Hauptamtliche in der Flüchtlingsarbeit. Zusätzlich gibt es ein Netzwerk von ehrenamtlichen „Kirchenbezirksbeauftragten für Asyl und Migration“. Ein Fonds für Kleinprojekte in Kirchengemeinden fördert Angebote für Flüchtlinge wie zusätzliche Deutschkurse, Asylcafés oder Freizeitangebote unbürokratisch und schnell mit bis zu 2.000 Euro. Die württembergische Diakonie ist auch in der Verfahrens- und Sozialberatung in den Landeserstaufnahmeeinrichtungen (LEA) Ellwangen, Meßstetten, Sigmaringen und Wertheim tätig und bereit, in weiteren LEAs Dienste zu übernehmen. Ebenso sind diakonische Träger in der Flüchtlingssozialarbeit im Rahmen der „Vorläufigen Unterbringung“ in den Landkreisen engagiert. Inzwischen sind mehr als 2.000 Flüchtlinge in kirchlichen und diakonischen Immobilien im Bereich der Landeskirche untergebracht. Diakonische Einrichtungen betreuen über 1.200 Kinder und Jugendliche („unbegleitete minderjährige ausländische Kinder und Jugendliche“, UMA) – an über 50 Standorten in 26 Stadt- und Landkreisen. „Weiter Beschäftigung fördern statt Arbeitslosigkeit finanzieren“ Diakonie-Pilgerweg in Esslingen Appell der Diakonie an die neue Landesregierung Unterwegs mit Prälat Ulrich Mack am 26. Juni 2016 D ass Langzeitarbeitslose mit der für einen Beschäftigungsplatz. Dazu passenden Hilfe wieder dauerhaft addiert sich der Gewinn, den der Bein die Arbeitswelt finden, hat sich in schäftigte erwirtschaftet. Diese Summe Baden-Württemberg bestätigt. Dank ist ausreichend für einen sozialversichedes Passiv-Aktiv-Tauschs (PAT), einer rungspflichtigen Lohn. Die rechtliche Idee der Diakonie Württemberg, die Zulässigkeit hat ein Fachgutachten mittlerweile auch auf Bundesebene bestätigt. „Die Möglichkeit, solche Bebreiten Zuspruch findet. Die Diakonie schäftigungsplätze zu schaffen, sollte appelliert an die neue allen Firmen offensteLandesregierung, das hen“, so OberkirchenWas diakonisch Landesarbeitsmarktrat Dieter Kaufmann, und menschlich programm und den PAT Vorstandsvorsitzender sinnvoll ist, ist auch des Diakonischen fortzuführen. volkswirtschaftlich Werks Württemberg. Öffentlich geförderte Beschäftigung ist „An diesem Rechenevernünftig. machbar und finanzierxempel zeigt sich: Was bar. Das haben die Diakonie Württemdiakonisch und menschlich sinnvoll ist, berg und die Evangelische Landesist auch volkswirtschaftlich vernünftig.“ kirche mit ihren BeschäftigungsgutIm Rahmen des Förderprogramms sind scheinen gezeigt. Fast 500 Mal haben aus 500 Beschäftigungsgutscheinen sie Perspektiven geschaffen und lang150 sozialversicherungspflichtige Bezeitarbeitslosen Menschen Beschäftischäftigungsverhältnisse geworden. gungsgutscheine ausgestellt. GrundIn 256 Fällen waren wegen fehlender lage dafür ist die Idee des Passiv-AktivEingliederungsmittel der Jobcenter nur Tauschs (PAT): Alle Gelder, die für einen Ehrenamtspauschalen oder Minijobs Langzeitarbeitslosen gezahlt werden möglich. Die Evangelische Landeskir(Arbeitslosengeld II, Unterkunftskosten che stellte für die Jahre 2013 bis 2015 etc.) bilden das finanzielle Fundament insgesamt 1,5 Millionen Euro bereit. » « Diakonie-Magazin_01-2016_SCHW-HALL.indd 3 Herzliche Einladung • 10.30 Uhr Gottesdienst in der Stadtkirche St. Dionys mit dem Stuttgarter Prälaten Ulrich Mack, dem Esslinger Dekan Bernd Weißenborn, der Stellvertreterin des Vorstandsvorsitzenden des Diakonischen Werks Württemberg Eva-Maria Armbruster und Mitarbeitenden der Diakonie • Führung durch das Ausgrabungsmuseum in der Unterkirche der Stadtkirche • Einblick in den Diakonieladen mit einfachem Mittagessen • Burg Esslingen • Kaffee im Theodor-Rothschild-Haus und Vorstellung der Einrichtung • Auf der Pliensaubrücke Blick zum Berberdorf und Bericht über das Berberdorf • ca. 17.15 Uhr: Abschluss auf der Pliensaubrücke Start- und Endpunkt des DiakoniePilgerwegs liegen nur fünf Gehminuten von der S-Bahnstation Esslingen entfernt. „Kommt gut an“ – das Motto der Woche der Diakonie 2016 ist eindeutig doppeldeutig. Es ist ein Wunsch für die Menschen, die in Deutschland Heimat suchen. „Kommt gut an“ – das gilt auch für diakonische Angebote. Die Menschen, denen die Diakonischen Bezirksstellen mit persönlicher Beratung, Zuwendung und finanzieller Unterstützung helfen, sehen Licht am Horizont und eine neue Perspektive für ihr Leben. Diakonische Einrichtungen bieten ein Zuhause, sinnvolle Arbeit und Hilfe im Alltag. Auch die vielen Ehrenamtlichen packen engagiert mit an. All dies kommt gut an bei denjenigen, denen dies zugute kommt. „Kommt gut an“ – das ist eine Aufforderung an uns alle, sagt Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Württemberg. „Sie lebt vom Geist Christi, der danach fragt und darum ringt, was allen Menschen dient. Den Einzelnen und ihrem Miteinander.“ Er bittet um Unterstützung der diakonischen Angebote „durch Ihr Gebet, mit Ihrem Engagement, mit Ihrer Spende. Damit unsere Arbeit auch Woche der Diakonie 2016 Kommt gut an. www.diakonie-wuerttemberg.de/wdd weiterhin ‘gut ankommen’ kann. Dafür danken wir Ihnen herzlich“. Die Diakonischen Werke in Baden und Württemberg begehen die Woche der Diakonie wieder gemeinsam. Die landesweite Eröffnung ist am 11. Juni mit einem ganztägigen Bühnenprogramm und Markt der Diakonie auf der Landesgartenschau in Öhringen. Der Festgottesdienst zum Abschluss wird am 19. Juni in 69429 Waldbrunn, evangelische Kirche in Schollbrunn, sein. www.diakonie-wuerttemberg.de/ woche-diakonie Unterwegs zu einer Welt Das Brot für die Welt-Mobil: informieren und mitmachen D as Informations- und Aktionsmobil von Brot für die Welt ist in Württemberg „unterwegs zu einer Welt“ und lädt auf seinen Stationen ein zum Informieren und Mitmachen. Das ganze Jahr über besucht das Aktionsmobil Kirchengemeinden, Schulen sowie diakonische Einrichtungen und Dienste in Württemberg. Die Besucher können fair gehandelten Kaffee, Tee und Kakao genießen und ins Gespräch kommen. Schwerpunkte des Brot für die WeltMobils sind weltweite Gerechtigkeit, Landwirtschaft, Ressourcen, Ernährung und Konsum sowie Flucht und Fluchtursachen. Ernährung und Konsum, Handy und Kleidung, Ressourcen – das sind nur einige Beispiele der konkreten Themen für unterschiedliche Zielgruppen. Termine und Orte unter www.brotmobil.de Mit Rückenwind gegen Armut Diakonie Fund Racing Team startet in neue Saison 439 Starts, 112 Radfahrer, 50 Läufer, 32 nationale und internationale Radrennen, drei hochkarätige Läufe und Spenden von rund 50.000 Euro für den Fonds „Diakonie gegen Armut“ – das Diakonie Fund Racing Team der Diakonie Württemberg knüpft in dieser Saison an Erfolge an. Im Trikot des Nothilfefonds „Diakonie gegen Armut“ macht das Team auf den Fonds aufmerksam. An den Start gehen die Aktiven beispielsweise beim Stuttgart-Lauf am 19. Juni und beim 33. Alb-extrem-Radmarathon am 26. Juni 2016. „Das Diakonie Fund Racing Team setzt sichtbar Zeichen gegen Armut und für Solidarität. Die Fahrer und Läufer zeigen, dass jeder sich mit den ihm anvertrauten Talenten für soziale Gerechtigkeit, für tätige christliche Nächstenliebe einsetzen kann“, so Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Württemberg. www.fundracingteam.de www.diakonie-wuerttemberg.de/ aktionen-spenden/fonds-diakoniegegen-armut/ Spendenkonto IBAN: DE31 5206 0410 0000 1717 19 BIC: GENODEF1EK1 04.05.2016 16:37:35 4 Das Magazin Sommer 2016 Schrozberg Wir sind Mitglied im Verbund Diakoniestiftung Diakonischer Stiftungen in Hohenlohe im Landkreis Schwäbisch Hall Blaufelden Rot am See LangenGerabronn burg Braunsbach Kirchberg/ Jagst Wolpertshausen Ilshofen Wallhausen Satteldorf Crailsheim Schwäbisch Hall Kreßberg Michelfeld Diakonieverband Schwäbisch Hall Diakonieverband Geschäftsstelle Mauerstraße 5, Schwäbisch Hall Telefon 0791/9 46 74-0 Telefax 0791/9 46 74-2929 www.diakonie-schwaebisch-hall.de · Allgemeine Sozial- und Lebensberatung · Schwangeren- und Schwangerenkonfliktberatung und Online-Beratung · Ehe-, Familien-, Lebensberatung · Kimi – Kinder im Mittelpunkt · Psychosoziale Beratung im Kontext pränataler Diagnostik · Suchtberatungsstelle (Terminvereinbarung in Schwäbisch Hall) · Brenzlädle (Kleiderladen) · „Tiefer Brunnen“ – Hilfe für traumatisierte Flüchtlinge · Frauen- und Kinderschutzhaus Telefon 0791/9 46 44 64 · Beratung für Hörgeschädigte · Flexible Hilfen „Friedenspfeife“ Lange Straße 18, Schwäbisch Hall Telefon 0791/9 78 28 02 Diakonieverband am Standort Blaufelden Hauptstraße 11, Telefon 0 79 53/8 86 15 · Allgemeine Sozial- und Lebensberatung · Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) Telefon 0 79 53/8 86 16 mit Trägerschaft Offenbar, Gerabronn · Begleitung von Ehrenamtlichen im Freundeskreis Asyl Diakonieverband am Standort Crailsheim Kurt-Schumacher-Straße 5, Telefon 0 79 51/9 61 99-10 · Allgemeine Sozial- und Lebensberatung Mainhardt Rosengarten Michelbach/ Bilz Vellberg Frankenhardt Obersontheim Fichtenau Stimpfach Bühlertann Oberrot Gaildorf Bühlerzell Fichtenberg SulzbachLaufen Wir sind Mitglied im Verbund Diakonischer Stiftungen in Hohenlohe Den Menschen Gutes tun Werden Sie Mitglied in der Gemeinschaft der Stifterinnen und Stifter der Diakoniestiftung · Schwangeren- und Schwangerenkonfliktberatung · Ehe-, Familien-, Lebensberatung · Kurberatung Mütter- und Mutter-Kind-Kuren · Hospiz Crailsheim und Satteldorf · Arbeitslosenselbsthilfe „Kontakt“ · Wohnung Burgbergstraße Diakonieverband am Standort Gaildorf · Diakonielädle (Haushaltswaren) · Sprachförderung Gaildorf · Schwangeren- und Schwangerenkonfliktberatung · Ehe-, Familien-, Lebensberatung Weitere Einrichtungen und Beratungsstellen finden Sie im Internet unter www.diakonie-schwaebisch-hall.de Schwäbisch Hall. Wir freuen uns über Ihre Zustiftung und stellen Ihnen gerne eine Zuwendungsbestätigung aus. Für Ihre Fragen bitten wir Sie um Kontaktaufnahme unter: Diakonieverband Schwäbisch Hall Uhlandstraße 25 Telefon 0 79 71/68 91 · Allgemeine Sozial- und Lebensberatung · K.u.R. Kauf und Rat und Filiale Obersontheim (Lebensmittel) Diakoniestiftung Mauerstraße 5 74523 Schwäbisch Hall Wolfgang Engel Frühe Hilfen Mit Babys kuscheln üben D Mit der Familienkinderkrankenschwester unterwegs ie Familienkinderkrankenschwester Katja Schneider ist tätig im Rahmen der Konzeption „Familienhebammen und Familienkinderkrankenschwestern im Landkreis Schwäbisch Hall.“ Das Angebot ist Teil des Netzwerkes „Frühe Hilfen“ und bietet Familien in belasteten Lebenslagen Information, Anleitung und Unterstützung an. Ziel ist, dass die Eltern eine gute und sichere Bindung zu ihrem Kind aufbauen können. „O ft komme ich zu einer Mutter, die ihrem Kind gerade die Flasche gibt. Nicht selten liegt das Baby dabei auf dem Sofa. Die Mutter sitzt daneben, ist aber mit etwas anderem beschäftigt“, sagt Katja Schneider. Nun ist die Familienkinderkrankenschwester Katja Schneider wird am 19. Juni 2016 im Gottesdienst in St. Michael eingesetzt. Impressum Das Magazin Redaktion: Wolfgang Engel, Claudia Mann Texte: Ute Schäfer, Claudia Mann Fotos: Diakonie Schwäbisch Hall, Diakonie Württemberg und Deutschland, Ute Schäfer Diakonie-Magazin_01-2016_SCHW-HALL.indd 4 w.engel@diakonie- schwaebisch-hall.de. gefragt: „Die Beziehung zwischen Mutter und Kind entsteht in den ersten Monaten, es ist wichtig, wie Mütter mit ihrem Baby umgehen.“ Doch viele wissen nicht, wie sie das tun sollen. „Wer als Kind selbst keine Zuwendung erhalten hat, kann sie nicht automatisch weitergeben“, weiß Katja Schneider. Deshalb zeigt sie den Müttern, wie man mit den Babys kuschelt, wie man sie liebevoll füttert. „Und ich sage oft: Machen Sie den Fernseher aus und reden Sie mit Ihrem Kind.“ Und wenn Katja Schneider die Babys dann regelmäßig wiegt und den unsicheren Müttern zeigt, dass alles gut läuft, trauen sie sich mehr zu. „Und das kommt auch dem Kind zugute.“ Fordern Sie unsere neue Stiftungsbroschüre an. www.diakonie-schwaebisch-hall.de Christa Albrecht Das Angebot wird gerne angenommen Herausgegeben vom Diakonischen Werk der evangelischen Kirche in Württemberg e.V., Heilbronner Straße 180, 70191 Stuttgart und dem Diakonieverband Schwäbisch Hall, Mauerstraße 5 74523 Schwäbisch Hall Druck: m.o. druck, Schwäbisch Hall Telefon: 0791 94674-0 Mit Babywaage und großer Tasche zeigt Familienkinderkrankenschwester Katja Schneider den Müttern, wie man sich um Babys kümmern kann Zwei Familienkinderkrankenschwestern gibt es im Kreis Hall und zwar seit gut zwei Jahren. Die Stellen werden vom Kreis finanziert, im Herbst sind sie auf 40 Prozent aufgestockt worden. Dabei ist Sandra Leitgeb bei der Caritas angestellt. Katja Schneider arbeitet für die Diakonie. 25 Stunden können sie bei einer Familie verbringen und unterstützen die Eltern, etwa weil ihr Baby eine Operation hatte oder sie selbst noch jung sind. Oder sie haben Zwillinge, Schreibabys oder behinderte Babys. Oder es gibt sonst Probleme und Belastungen. Katja Schneider: „Das Angebot ist niedrigschwellig, freiwillig und wird sehr gut angenommen.“ Dr. Winfried Dalferth Wolfgang Engel 04.05.2016 16:37:36
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