Auftragseingang 2015 erneut zurückgegangen

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Dr. Thomas Isajiw
PRESSE-INFORMATION
23. Juni 2016, Düsseldorf
SMS group: Auftragseingang 2015 erneut zurückgegangen –
Umsatz annähernd auf Vorjahresniveau – Maßnahmen zur
Kostensenkung greifen – Aufwendungen für Restrukturierung
belasten Ergebnis – mittelfristig wieder moderates Wachstum
auf niedrigem Niveau erwartet
Kapazitätsanpassungen im Stammgeschäft des metallurgischen
Anlagen- und Maschinenbaus – Ausbau der Wachstumsfelder
Digitalisierung, Modernisierung, Service, Elektrik und
Automation sowie Energie und Umwelttechnik – Chancen im
Iran
Bei der SMS group ging der Auftragseingang im abgelaufenen
Geschäftsjahr 2015 auf 2,758 Mrd. EUR zurück (2014: 3,167 Mrd.
EUR). Der Umsatz lag mit 3,310 Mrd. EUR annähernd auf dem
Niveau des Vorjahres (2014: 3,406 Mrd. EUR).
Das Ergebnis der SMS group ging auf 7 Mio. EUR vor Steuern
zurück (2014: 31 Mio. EUR). Neben der allgemein schwachen
Marktverfassung haben Aufwendungen für die Restrukturierung das
Ergebnis 2015 belastet.
Im metallurgischen Anlagen- und Maschinenbau wurde ein
Auftragseingang von 2,476 Mrd. EUR (Vorjahr: 2,921 Mrd. EUR)
realisiert. Während das Anlagengeschäft auf 1,882 Mrd. EUR
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zurückging (Vorjahr: 2,406 Mrd. EUR), wuchs das Servicegeschäft
auf 594 Mio. EUR (Vorjahr: 515 Mio EUR).
Die Gruppe elexis einschließlich Elotherm verzeichnete mit
295 Mio. EUR einen leichten Anstieg beim Auftragseingang
(Vorjahr: 260 Mio EUR).
Zurzeit hält die SMS GmbH 95,52 Prozent der Aktien an der
Elexis AG. Auf der am 28. Juni 2016 stattfindenden
Hauptversammlung soll der Squeeze-out der Minderheitsaktionäre
beschlossen werden. Die vollständige Übernahme der Anteile an der
Elexis AG durch die SMS group erhöht die Flexibilität und spart
Kosten.
Die regionale Verteilung des Umsatzes in der Gesamthöhe von
3,310 Mrd. EUR stellte sich wie folgt dar: Europa 33 Prozent
(Vorjahr: 30 Prozent), Russland 3 Prozent (Vorjahr: 2 Prozent), Asien
33 Prozent (Vorjahr: 45 Prozent), Nord- und Südamerika 29 Prozent
(Vorjahr: 22 Prozent), Afrika 2 Prozent (Vorjahr: 1 Prozent).
Aufgrund des geringeren Auftragseingangs lag auch der Auftragsbestand in Höhe von 4,018 Mrd. EUR unter dem Vorjahreswert
(2014: 4,613 Mrd. EUR).
Die Anzahl der im Jahresdurchschnitt 2015 in der SMS group
beschäftigten Mitarbeiter einschließlich der Auszubildenden lag bei
14.342 (Vorjahr: 14.003). Die Erhöhung ist im Wesentlichen auf den
Ausbau des Servicegeschäftes und den Mitarbeiteraufbau im
Ausland zurückzuführen. Dem steht ein Abbau von Mitarbeitern in
Deutschland gegenüber.
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SMS group bleibt Anbieter der gesamten metallurgischen
Prozesskette
Das Know-how der über Altersteilzeit ausscheidenden erfahrenen
Mitarbeiter wird in einem geregelten Übergangsprozess auf jüngere
Mitarbeiter im Sinne der Sicherung der Zukunftsfähigkeit des
Unternehmens übertragen. Damit ist gewährleistet, dass die
Kapazitäten im Kerngeschäft des Anlagenbaus einerseits an den
rückläufigen Auftragseingang angepasst werden, und die
SMS group GmbH andererseits ihre Fähigkeit beibehält, auch
weiterhin als Komplettanbieter alle Produkte und Leistungen der
gesamten metallurgischen Prozesskette weltweit kompetent
abzudecken.
Neue Geschäftsfelder erschlossen
Bereits ein Jahr nach Abschluss des Lizenzvertrages mit Kobe Steel,
Ltd., Japan, zum Bau von Midrex-Direktreduktionsanlagen ist es Paul
Wurth gelungen, einen ersten Referenzauftrag in Algerien zu
erhalten. Ein weiterer Auftrag wurde Mitte Juni von Algerian Qatari
Steel (AQS) an Midrex Technologies, Inc., und Paul Wurth vergeben.
Der Vertrag umfasst Konstruktion, Lieferung und den technischen
Service für eine der bislang weltweit größten Direktreduktionsanlagen.
Die beiden im Logistikbereich tätigen Tochtergesellschaften
CTI Systems S.A., Luxemburg, und die SMS Logistiksysteme GmbH,
Deutschland, werden zu einer größeren Geschäftseinheit
zusammengefasst. Ziel ist der Ausbau des Geschäfts in dem
wachsenden Markt logistischer Anwendungen für die Cargo-Branche
– zum Beispiel im Bereich Luftfracht.
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Die SMS group GmbH, Deutschland, und die Mettop GmbH,
Österreich, haben das Joint Venture „PolyMet Solutions GmbH“
gegründet. Damit erweitert die SMS group ihr Produkt- und
Dienstleistungsportfolio um die Planung und Lieferung von
Ausrüstungen und Anlagen zur Produktion von Kupfer, Blei, Zink,
Zinn und weiteren Nichteisen-Metallen. Die PolyMet Solutions wird
innovative Prozesse und Lösungen für Konzentrat-Primär-Schmelzer,
Konverter (u. a. Peirce Smith-Konverter) und Anodenöfen anbieten.
So sollen komplette Prozessketten bis hin zur Elektrolyse und
anschließender Verarbeitung der Halbprodukte angeboten werden.
Chancen der Digitalisierung nutzen
Der höchste Mehrwert für unsere Kunden ergibt sich dadurch, dass
wir auf Basis der langjährigen gemeinsamen Zusammenarbeit
flexibler und schneller auf branchenspezifische Anforderungen
eingehen können, als dies klassische Internet-Unternehmen können.
Für die Industrie sind dabei folgende Elemente der digitalen
Transformation für den Erfolg entscheidend: Das Internet der Dinge
in der industriellen Wertschöpfungskette, neue Geschäftsmöglichkeiten, die über digitale Plattformen und Dienstleistungen
entstehen, und die breite Nutzung von Big Data für vorausschauende
Analysen.
Gründung und Kauf von Start-up-Unternehmen
Mit der SMS digital GmbH ist eine direkt bei der SMS Holding GmbH
angegliederte, wirtschaftlich und unternehmerisch selbstständig
tätige Tochtergesellschaft gegründet worden. Sie hat die Aufgabe,
auf der Basis der bereits innerhalb der SMS group geleisteten
Vorarbeiten, weitere digitale Produkte im direkten Kontakt mit
unseren Kunden zu entwickeln und zu vermarkten.
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Daneben hat die SMS group Mehrheitsanteile am Start-up
QuinLogic GmbH in Aachen, Deutschland, erworben. Das
Unternehmen entwickelt Software-Lösungen für ein optimiertes
Qualitätsmanagement für die Stahl-, Aluminium- und Papierindustrie.
Dazu gehören Qualitätssicherungssysteme für Flachstahl, Edelstahl,
Spezialstahl und Nichteisen-Metalle.
Die SMS group setzt QuinLogic-Produkte bereits bei Kundenprojekten wie Big River Steel, USA, oder Shandong Iron & Steel,
China, erfolgreich ein. Dabei wird die Software-Lösung der QuinLogic
um das Prozess-Know-how der SMS group bei der Produktion
ergänzt, um hochwertige Endprodukte bei konstanter Qualität und
Prozessstabilität zu produzieren.
Personalabbau erfolgt überwiegend sozialverträglich
Vor dem Hintergrund der weltweit anhaltenden Krise in der Stahl-,
Kupfer- und Aluminiumindustrie und dem damit verbundenen
Auftragsrückgang hatte die Geschäftsführung der SMS group GmbH
bereits im Jahr 2014 angekündigt, das Auslegungsvolumen des
Unternehmens im Stammgeschäft des Anlagen- und Maschinenbaus
in Deutschland in zwei Abbauschritten zu reduzieren.
Die Kapazität in Deutschland wird von – Stand Anfang 2014 – rund
5.250 Arbeitsplätzen bis 2017 um insgesamt 1.200 auf rund 4.050
reduziert.
Gemeinsam mit dem Betriebsrat ist es in sozialpartnerschaftlicher
und konstruktiver Abstimmung gelungen, den Großteil der Personalreduktion über Regelungen zur Altersteilzeit, der Rente mit 63 für
langjährig Versicherte, einen Einstellungsstopp und Versetzungen in
das weiter wachsende Servicegeschäft umzusetzen. Auf diese Weise
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können in der Mehrzahl der Fälle betriebsbedingte Kündigungen
vermieden werden.
Die SMS group wird trotz der Kostensenkungsprogramme an ihrem
überdurchschnittlichen Engagement bei der Ausbildung junger Nachwuchskräfte festhalten. So stellt die SMS group vor dem Hintergrund
des demografischen Wandels sicher, dass der Unternehmensverbund auch in Zukunft über ausreichend qualifiziert ausgebildete
Fachkräfte verfügt.
Ausblick
Burkhard Dahmen, Vorsitzender der Geschäftsführung: „Aufgrund
der weltweit vorhandenen Überkapazitäten sind unsere Kunden
weiter zurückhaltend bei Investitionen in neue Anlagen. Zusätzlich
belasten die weiter anhaltenden politischen Unsicherheiten in den für
uns wichtigen Absatzmärkten Russland und Ukraine das Geschäft.
Im Iran hingegen bieten sich uns nach der schrittweisen Öffnung des
Landes Chancen, in absehbarer Zeit unseren Beitrag bei der
Modernisierung und dem Neuaufbau der Stahlindustrie zu leisten.
Vor diesem Hintergrund haben wir bereits Absichtserklärungen über
Projekte im Volumen von über 1 Mrd. EUR unterzeichnet. Daneben
haben wir soeben mit einem iranischen Unternehmen ein Joint
Venture im Bereich Technischer Service und Reparaturen gegründet.
Wir sehen weiterhin großes Potenzial bei Modernisierungen hin zu
energieeffizienter und umweltorientierter Anlagentechnik, im Bereich
Digitalisierung sowie im gesamten Feld der Serviceleistungen.
Insgesamt erfordert die Marktlage aber eine Konsolidierung und
Reduzierung der Kapazitäten.
Vor diesem Hintergrund rechnen wir auch für das laufende
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Geschäftsjahr 2016 nur mit einem Auftragseingang auf dem Niveau
des Vorjahres. Der Umsatz wird wegen des rückläufigen
Auftragsbestands geringer ausfallen.
Beim Ergebnis vor Steuern erwarten wir aufgrund des Rückgangs der
Restrukturierungsaufwendungen eine moderate Verbesserung.“
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Die SMS group ist eine Gruppe von international tätigen Unternehmen des Anlagenund Maschinenbaus für die Stahl- und NE-Metallindustrie. Über 14.000
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erwirtschaften weltweit einen Umsatz von rund
3,3 Mrd. EUR.