Informationen gemäß Robert-Koch-Institut Stand: 02/2016 ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Kopflausbefall Erreger: Insekten: mehrere Entwicklungsstadien vom Ei (= Nisse, ca. 1 mm groß) über Larvenstadien bis zur erwachsenen Laus (ca. 3 mm groß) leben in der Regel permanent auf dem Menschen im Kopfhaar saugen Blut (Nahrung), bringen zugleich Speicheldrüsensekrete in die Wunde ein: Folge ist Juckreiz und Fremdkörperreaktion überleben fern vom Kopfhaar bei Zimmertemperatur meist nicht mehr als 1 bis 2 Tage Kopfläuse sind weltweit verbreitet, sie übertragen keine Krankheiten Infektionsweg: Kopflausbefall hat nichts mit fehlender Sauberkeit zu tun, da Kopfläuse durch das Waschen der Haare mit gewöhnlichem Shampoo nicht beseitigt werden Kopfläuse können nicht springen, Verbreitung über enge zwischenmenschliche Kontakte („Haar zu Haar“): vor allem in Gemeinschaftseinrichtungen für Kinder und Jugendliche, z. B. Kita, Schule indirekte Übertragung über Gegenstände, die mit Kopfhaaren in Berührung kommen und gemeinsam benutzt werden (Kämme, Haarbürsten, Schals, Kopfbedeckungen; u. U. bis hin zum Fahrradhelm, Bettwäsche usw.) weitaus seltener Ansteckung möglich, solange die Betroffenen mit lebenden Läusen befallen und noch nicht ausreichend behandelt sind Symptome: durch Stiche der Kopfläuse (ca. alle 4 bis 6 Stunden) entstehen Pünktchen, selten hochrote quaddelförmige erbsengroße Verdickungen Leitsymptom: starker Juckreiz mit entsprechenden Kratzspuren (bakterielle Entzündung möglich) Läuse und Nissen sind vor allem hinter den Ohren und im Nacken zu finden Maßnahmen: unverzüglich korrekt durchgeführte Behandlung mit einem zur Beseitigung des Kopflausbefalls geeigneten Mittel: vor der ersten Behandlung Haarpflegespülung ins Haar geben (erhöht die Wirksamkeit des Mittels) 1. Behandlung Abtötung vor allem der Kopfläuse + ausgeschlüpften Larven 2. Behandlung (nach 8 bis 10 Tagen) Abtötung nachgeschlüpfter Larven + Jungläuse plus Anwendung von reichlich Haarpflegespülung (nicht auswaschen!) im angefeuchteten Haar löst Nissen, leichtere Anwendung des feinzinkigen Läusekammes: zum Auffinden der Läuse / Nissen Haare systematisch Strähne für Strähne kämmen (vom Haaransatz bis zu den Spitzen), Kamm zwischendurch auf einem Küchenpapier ausstreichen, Reste der Haarpflegespülung ausspülen Informationen gemäß Robert-Koch-Institut Stand: 02/ 2016 ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- gründliches Auskämmen ist sehr wichtig, um möglichst alle Nissen zu entfernen (mehrere Sitzungen erforderlich) Textilien und Gebrauchsgegenstände, die mit Kopfhaaren in Berührung gekommen sein könnten, waschen bzw. für 3 Tage in verschlossenem Plastikbeutel aufbewahren (Insektizid-Sprays sind nicht nötig) sorgfältige Untersuchung und gegebenenfalls Behandlung aller Personen, zu denen näherer Kontakt bestand (Familie, Kita-Gruppe, Schulklasse usw.) Eltern von Betroffenen sind verpflichtet der Gemeinschaftseinrichtung Mitteilung über einen Kopflausbefall zu geben, kein ärztliches Attest erforderlich nach dem Infektionsschutzgesetz schließt festgestellter Kopflausbefall eine Betreuung oder eine Tätigkeit in einer Gemeinschaftseinrichtung aus; Wiederzulassung nach korrekt durchgeführter Erstbehandlung + nassem Auskämmen (s. o.) (sachgerechte Zweitbehandlung ist trotzdem unbedingt erforderlich) Leitungen von Gemeinschaftseinrichtungen sind verpflichtet, das Gesundheitsamt zu benachrichtigen, wenn es zu einem wiederholten Kopflausbefall oder einem gehäuften Auftreten kommt bei wiederholtem Kopflausbefall dürfen die Betroffenen erst dann wieder die Gemeinschaftseinrichtung besuchen, wenn nach dem Urteil des behandelnden Arztes oder des Gesundheitsamtes eine Weiterverbreitung nicht mehr zu befürchten ist
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