Großer Erfolg - Krankenhaus St. Barbara

einblick
Hauszeitung des Krankenhauses St. Barbara Schwandorf · Juni 2016
Großer Erfolg:
Barmherzige Brüder
Schülertag 2016
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Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
unter dem Motto „Miteinander. Beieinander. Füreinander“ haben sich rund
1.200 Schüler, Auszubildende und
Absolventen des Bundesfreiwilligendienstes sowie des Freiwilligen Sozialen Jahrs aus ganz Bayern sowie Wien
am 4. Mai 2016 bei den Barmherzigen
Brüdern in Reichenbach zum Schülertag getroffen. Ein Datum, auf das die
„Steuerungsgruppe Schülertag“ letztlich ganze zwei Jahre hingearbeitet hat.
In vielen Sitzungen haben sich Schülerinnen und Beschäftigte aus Straubing, Regensburg, Reichenbach und
Schwandorf darüber den Kopf zerbrochen, wie diese Veranstaltung zu einem ganz besonderen Erlebnis für die
Schüler werden kann. Pläne wurden
geschmiedet, intensiv diskutiert, abgewandelt und auch wieder verworfen.
Letztendlich ist es eine runde Sache
geworden. Unsere Schüler, Lehrkräfte
und Mitarbeiter, die mit dabei waren,
werden es Ihnen sicher gerne bestätigen: Der Aufwand hat sich gelohnt. Es
war ein besonderes Erlebnis, bei dem
man über den Tellerrand der eigenen
Ausbildung hinaussehen, neue Leute
kennenlernen und den HospitalitätsGedanken des Ordens live erleben
konnte.
Nicht nur ich habe am Ende eines langen, aber spannenden Tages das Fazit
gezogen: Der Barmherzige Brüder
Schülertag war ein Fest! Aber nicht
nur irgendeines, sondern ein Fest, bei
dem die Schüler miteinander reden und
Impressum
Ausgabe: 06/16
Herausgeber:
Krankenhaus St. Barbara
Steinberger Straße 24
92421 Schwandorf
Rosa steht auch Jungs
Schüler + Probe-Untersuchung in der ZNA = Boys` Day
Verantwortlich i. S. d. P.:
Dr. Martin Baumann
(Geschäftsführer)
Redaktion:
Marion Hausmann,
Sandra Wimmer
Dr. Martin Baumann
feiern, beieinander in den Workshops
Neues ausprobieren und sich gegenseitig Kraft geben konnten – auf einen
neuen erfolgreichen Schülertag 2019!
Ihr
Dr. Martin Baumann
Geschäftsführer
PS: Lesen Sie einen ausführlichen
Bericht über den Barmherzige Brüder
Schülertag 2016 in dieser Ausgabe der
„misericordia“.
Titelbild: Nicht nur diese Schülerinnen der Berufsfachschule für
Krankenpflege am Krankenhaus
St. Barbara werden den Barmherzige Brüder Schülertag 2016 in
Reichenbach in guter Erinnerung
behalten (Foto: Sandra Wimmer).
Fotos: Sandra Wimmer (S. 2, 3,
12, 14, 15, 16), Claudia Seitz (S.
2, 5, 9, 10, 16), © Brian Jackson –
fotolia.com, © FredFroese – istock.
com, © Brocreative – fotolia.
com, © vovan – fotolia.com, ©
AlexRaths – istock.com, © drubigphoto – fotolia.com, © Jochen
Sands – thinkstock.com, © Reicher
– fotolia.com (S. 4), Marion Hausmann (S. 6, 7, 12), Svenja Uihlein
(S. 6), Darren Jacklin (S. 8), privat
(S. 11), Stefan Hanke (S. 11), ©
Double AMR Image – istock.com
(S. 13)
Auflage: 550 Stück
Hinweise: Jeder Autor ist für
die Inhalte seines Artikels selbst
verantwortlich. Die Redaktion
behält sich vor, eingereichte Texte
stilistisch zu überarbeiten und zu
kürzen. Aus Gründen der besseren
Lesbarkeit der Texte wird bei Personennennung auf die ausführliche
Schreibweise „-er und -innen“
verzichtet.
Die Redaktion macht darauf
aufmerksam, dass die „einblick“
und die „misericordia“ im Internet
veröffentlicht werden. Dadurch
können sämtliche Inhalte durch
Suchmaschinen aufgefunden und
der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Drei Achtklässler und eine junge Dame
haben beim Boys` Day Ende April hinter die Kulissen des Krankenhauses
St. Barbara geblickt. Dabei ging es für
die Schüler vor allem um die eine Frage: Gesundheits- und Krankenpfleger,
wäre das nicht auch ein Beruf für mich?
alles, um den Nachwuchs für eine Ausbildung in der Berufsfachschule zu begeistern.
Und sollten sich die Schüler noch zu
einem richtigen Praktikum im Haus
entschließen, werden sie auf ein be-
kanntes Gesicht stoßen: Ariadne Dirmeier ist für die Betreuung von Praktikanten, FSJlern und Bufdis im Haus
zuständig und davon überzeugt, dass
rosa Kasacks auch Jungs gut stehen.
Marion Hausmann
Dass man bei dieser Berufswahl keine
ruhige Kugel schieben kann, wurde
den jungen Leuten spätestens in der
ZNA bewusst. Oberarzt Johannes
Liebl zeigte ihnen nicht nur, welche
Einblicke man in den menschlichen
Körper dank Ultraschall bekommt und
wie man mit Nadel und Faden Wunden näht, sondern berichtete auch von
knapp 2.000 Patienten, die hier jeden
Monat medizinisch versorgt werden.
Pflegedirektor Frank Hederer, sein
Stellvertreter Rainer Müller und Ariadne Dirmeier, Sekretärin der Pflegedirektion, gaben vier Stunden lang
Rainer Müller, Ariadne Dirmeier und Frank Hederer (v. l.) bereiteten den Boys`
Day-Teilnehmern einen abwechslungsreichen Vormittag
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In Grenzsituationen entscheiden
Palliativabend „Choosing wisely – Eine kluge Entscheidung“ stieß auf enormes Interesse
Auf großes Interesse stieß der Themenabend Palliativmedizin Ende April.
„Choosing wisely“ lautete das Thema,
zu dem Chefarzt Dr. Christoph Balzer
versierte Experten auf dem Gebiet der
Palliativmedizin eingeladen hatte. Vor
einem voll besetzten Festsaal referierten neben Dr. Balzer auch Walli Meyer
und Michael Bach (beide in leitender
Position auf der Palliativstation des
Krankenhauses Barmherzige Brüder
Regensburg) sowie Pfarrer Dr. Christoph Seidl, Diözesanbeauftragter für
Hospizseelsorge, zu dieser komplexen
Thematik. Im Rahmen der verschiedenen Vorträge wurde schnell deutlich,
dass Leben und Sterben zusammengehören, dass die Beschäftigung mit
Palliativmedizin auch eine persönliche
Auseinandersetzung mit dem eigenen
Leben und Sterben darstellt; denn nur
dann sind Empathie und Wertschätzung gegenüber den Betroffenen auch
wirklich möglich.
Es ging an diesem Abend um Entscheidungsfindungen in Grenzsituationen, im
Spannungsfeld von Zeit- und Kostendruck, von medizinisch Machbarem
und menschlich Sinnvollem.
Ängste ausräumen
Die Palliativmedizin nimmt hierbei
einen wichtigen Stellenwert in der Betreuung von Patienten und ihren Angehörigen ein.
Michael Bach, Walli Meyer, Dr. Christoph Seidl und Dr. Christoph Balzer (v. l.)
zeigten auf, dass es immer eine gute Entscheidung ist, sich für die Palliativmedizin zu entscheiden.
Um die entscheidenden Fragen des Lebens mit dem Patienten besprechen zu
können, der Konfrontation mit einer
todbringenden Diagnose, mit Ängsten
zu begegnen, sollte man die Palliativmedizin nicht auf die Begleitung in den
letzten Stunden des Lebens reduzieren;
palliativmedizinische Begleitung muss
vielmehr zu einem viel früheren Zeitpunkt einsetzen, um Ängste und Kommunikationsbarrieren ausräumen zu
können, damit Gespräche „über das
Eigentliche“ angestoßen werden, um
ein „gegenseitiges Versteckspielen und
Schonen wollen“ zu vermeiden. Eine
wesentliche Voraussetzung hierfür ist
sicherlich eine gute Symptomkontrolle
bei den Patienten, damit diese zur Ruhe
kommen können. Generell steht in der
Palliativmedizin die Lebensqualität
über der Lebensquantität.
Anhand von sehr deutlichen Fallbeispielen referierten Walli Meyer und
Michael Bach über kreative und phantasievolle Pflege am Lebensende, bei
der die Würde des Patienten die Selbstbestimmung und die Wertschätzung
des Patienten wichtige Eckpfeiler des
Handelns darstellten.
Etwas gut sein lassen
Pfarrer Dr. Christoph Seidl fasste in
seinem Vortrag die Gedanken ausgehend von der Bedeutung des Begriffes
„Weisheit“ in der Antike und in der biblischen Geschichte folgendermaßen
auch nochmals anhand von drei Fallbeispielen aus der seelsorgerischen
Praxis, wie eine schwere Entscheidung
durch das Zusammenwirken aller Beteiligten zu einer guten letzten Wegstrecke führen kann.
zusammen: Manchmal sei es im Leben nötig, „etwas gut sein zu lassen“.
Eine weise Entscheidung versuche, vertrauensvoll von einem guten
Ende her zu denken und zu urteilen;
Dr. Seidl zitierte hierbei den Arzt
Viktor E. Frankl: „Wo wir eine Situation nicht ändern können, gerade dort
ist uns abverlangt, uns selbst zu ändern,
nämlich zu reifen, zu wachsen, über
uns selbst hinaus zu wachsen.“
Dies sei laut Dr. Seidl bis in den Tod
möglich. Abschließend erläuterte er
Der
Abend
zeigte
eindrücklich die Präsenz dieses Themas
in der Gesellschaft auf und führte
die Notwendigkeit, sich in solchen
Grenzsituationen auf ein Netzwerk von
Partnern stützen zu können, vor Augen.
Die enorme Resonanz und das positive
Feedback auf die Veranstaltung bestätigen den am Krankenhaus St. Barbara
eingeschlagenen Weg der palliativmedizinischen Betreuung von Patienten
in einer derartigen Situation. Auch
zukünftig wird die Hauptfachabteilung Gastroenterologie den Palliativund Hospizgedanken im Landkreis
Schwandorf aktiv mitgestalten und
weiter voranbringen.
Dr. Christoph Balzer,
Chefarzt Gastroenterologie,
Hepatologie und
Onkologische Gastroenterologie,
Palliativmediziner
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Ein eigener Prospekt. Das ist aller Ehren wert und war in der jeweiligen Situation auch richtig. Aber die nunmehr
angestrebte Professionalisierung der
Markenbildung und Markenführung
der Krankenhäuser der Barmherzigen
Brüder und des Verbundes kann nur
dann stringent verfolgt werden, wenn
man konsequent und sehr eng auf die
eigene Marke und das eigene Logo
setzt. Ein neues Corporate Design,
das für alle Gültigkeit besitzt – und im
Übrigen ab Ende 2016 auch von den
Behinderteneinrichtungen übernommen werden wird – ist somit auch eine
Chance, die Markenführung zu konsolidieren.
Die Argumentation dieses oder jenes
Logo sei aber gut bekannt, mag der
Realität entsprechen. Oftmals bringen
aber die Menschen, denen das Logo
und die damit verbundenen Leistungen
bekannt sind, nicht die Barmherzigen
Brüder damit in Verbindung. Doch genau das ist das Ziel von Marketing und
Markenführung. Es ist also gut, hier
eine Zäsur zu machen. Die bedeutet:
einheitliches Design als sichtbarster
Ausdruck der Zusammengehörigkeit.
Wie Flyer, Poster & Co ab jetzt auszusehen haben, wurde in einem
knapp 150 seitigen Corporate Design
Handbuch im Detail ausgearbeitet.
Dieser Leitfaden ist über die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit einsehbar. Alles vom Logo über Typografie,
Farben, Layout bis zur Bildsprache
wurde exakt definiert. Viele Beispiele
geben einen Eindruck davon, wie die
gegebenen Richtlinien sich in die Re-
alität der Kommunikationsmittel übersetzen werden.
Außerdem kann man dort einen kleinen
Eindruck davon bekommen, wie unser
Internet-Auftritt zukünftig gestaltet
sein wird. Der wirklich substantielle
Schritt nach vorne wird allerdings auch
im digitalen Bereich weniger der neue
Look sein, als vielmehr die wesentlich
verbesserte Benutzerfreundlichkeit sowie der einheitliche Auftritt aller Krankenhäuser der Barmherzigen Brüder.
Mit dem Go-Live der neuen InternetSeiten ist im Laufe des Jahres zu rechnen.
Dr. Jörg Kunz,
Leiter Marketing &
Öffentlichkeitsarbeit Verbund
Großzügiger und emotionaler
Das neue Corporate Design des Krankenhaus-Verbunds zeigt sich vielerorts: So sieht`s aus!
Anfang 2016 fiel im gesamten Krankenhausverbund der Barmherzigen
Brüder der Startschuss für ein neues
Corporate Design (CD), das 2015 zusammen mit der Regensburger Werbeagentur Janda + Roscher ausgearbeitet
wurde. Wir verändern unser äußeres
Erscheinungsbild. Nicht so viel, aber
doch deutlich. Das beginnt mit dem
Logo und umfasst letztlich alle analogen und digitalen Kommunikationsmittel. Einen ersten Vorgeschmack auf
das, was man im Marketing „Look &
Feel“ nennt, gab es bereits im letzten
Jahr im Rahmen der IntensivpflegeKampagne.
Vordergründiges Ziel der Modernisierung des Designs aus dem Jahr 2011
war es, unsere Botschaften, die wir zu
Patienten, Angehörigen, aktuellen und
potentiellen Mitarbeitern sowie allen
anderen Partnern unserer Krankenhäuser tragen, mit mehr Wärme, mehr
Emotionalität aufzuladen. Dies soll
in erster Linie durch die Verwendung
ausdrucksstarker Bilder und durch
eine deutlich großzügigere grafische
Gestaltung gelingen. Bereits zu sehen
ist das im Krankenhaus St. Barbara
beispielsweise bei aktuellen Veranstaltungsplakaten und einem Teil der
Flyer. Ergänzt werden die Bilder durch
die Verwendung klarer und – dort wo
sinnvoll – auch emotionaler Schriften.
Alles gefasst in einer aufgeräumten
Struktur.
Ein weitaus wichtigeres Ziel, als nur
hübsch auszusehen, liegt beim neuen
Corporate Design jedoch an anderer
Stelle. Die Barmherzigen Brüder bilden in Bayern einen starken Krankenhausverbund, der viele herausragende
medizinische und pflegerische Angebote für die Menschen bereithält. Und
einige dieser Dinge sind gerade deshalb möglich, weil wir solch ein starker Verbund sind. Doch nach außen hin
sichtbar wird dies nur begrenzt. Jeder
Flyer, jedes Poster, jeder Brief und jede
Präsentation ist eine Visitenkarte des
jeweiligen Krankenhauses, aber auch
für den Verbund. Deshalb ist es wichtig, dass wir optisch einheitlich daherkommen. Klingt nachvollziehbar.
Dennoch ist dieser Prozess in der Realität manchmal ein wenig schmerzhaft.
Er bedeutet nämlich auch, ein paar
liebgewordene Dinge zugunsten eben
dieser Einheitlichkeit aufzugeben. So
manche Marketingaktivität wurde in
der Vergangenheit mit viel Engagement und Herzblut in Eigenregie vorgenommen: Ein eigenes, kleines Logo.
Erst Schüler, dann Auditor (v. l.): Dominik Bock (Leitung OP-Pflege), Hans-Jürgen Drother (ZNA-Pflege), Nicole Lehmeier
(Intensivpflege), MUDr. Jan Melichar (Oberarzt Unfallchirurgie), Claudia Steinert (Oberärztin Chirurgie), Dagmar Alzinger
(OE/PS Straubing), Elisabeth Auburger (OE/PS Regensburg), Referent Georg Karl, Silvia Beer (Barmherzige Brüder Regensburg), Hannah Ertl (OE/PS), Susanne Held (Berufsfachschule) und Denise Duschner (Stationsleitung D1)
Wo drückt der Schuh?
Erst haben sie zwei Tage lang die Schulbank gedrückt, um sich als Auditor vom
Regensburger TÜV-Referenten Georg
Karl fit machen zu lassen. Dann haben
elf Mitarbeiter des Krankenhauses St.
Barbara Schwandorf, des Klinikums
St. Elisabeth Straubing sowie der Barmherzigen Brüder Regensburg bei einem
internen Audit am 27. April intensiv hingeschaut und detailliert nachgefragt. Im
Fokus stand diesmal das Thema Anforderungen zum Beispiel aus den Bereichen Röntgen, Labor oder Sozialdienst
mit besonderem Augenmerk auf Patientensicherheit, Patientenidentifikation
und Dokumentation in ORBIS. Aufgeteilt auf vier Teams haben die internen
Auditoren rund 40 Minuten lang unter
anderem in der ZNA, auf den Stationen
B2, C3 und E1 sowie in der Funktionsdiagnostik mit den Mitarbeitern gesprochen. Die Auditoren waren ganz Ohr für
die Probleme, die im täglichen Ablauf
auftauchen, und für Anregungen, die
auch bereits aus den Reihen der Mitarbeiter kamen. Aus den gesammelten Anregungen werden noch im Mai im Entwicklungsteam Maßnahmenvorschläge
an das Direktorium erarbeitet. Am Ende
des Tages zeigte sich Anne Maltz, Lei-
tung Organisationsentwicklung und Patientensicherheit, sehr zufrieden: „Die
Kombination einer Theorie-Schulung
mit anschließendem begleiteten Praxiseinsatz hat sich bewährt und kommt bei
den Teilnehmern sehr gut an. Alle Auditoren haben sich in den Gesprächen gut
geschlagen. Ganz besonders hat ihnen
der kollegiale Austausch im Verbund
gefallen. Eine Weiterentwicklung hin zu
verbundweiten internen Audits könnte
ich mir gut vorstellen.“
Marion Hausmann
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Körper und Seele betrachten
Respekt zollen, Verantwortung übernehmen, Raum für Spiritualität lassen:
Das Mehrdimensionale Zielsystem fordert alle Mitarbeiter in vielerlei Hinsicht heraus
Im Mehrdimensionalen Zielsystem
stehen die vier Orientierungswerte des
Ordens – Qualität, Respekt, Verantwortung und Spiritualität – den fünf
unterschiedlichen Perspektiven gegenüber, aus denen die einzelnen Ziele,
die sich das Krankenhaus St. Barbara
gesteckt hat, betrachtet werden: Patienten, Mitarbeiter, Prozesse, Finanzen und Interessenspartner.
Welche Ziele ergeben sich nun, wenn
die Orientierungswerte „Respekt“,
„Verantwortung“ und „Spiritualität“
aus den fünf verschiedenen Perspektiven heraus betrachtet werden? Im
Folgenden stellen wir die Ziele kurz
dar und erläutern mit einigen ausgewählten Beispielen, was man darunter
verstehen kann. Wie bereits in den vorhergehenden einblick-Ausgaben berichtet, bedeutet es nicht, dass wir alle
Ziele bereits komplett erreicht haben:
Einige Ziele haben wir nachweisbar
bereits voll umfänglich erreicht. Bei
anderen Zielen gibt es noch erheblichen Weiterentwicklungsbedarf, und
die Zielvorgabe zeigt uns auf, wo wir
uns in den kommenden Jahren noch
stärker engagieren müssen.
Patienten
Ziel P3: Wir respektieren jeden Patienten, achten sein Recht auf Selbstbestimmung und nehmen ihn in seiner
persönlichen Würde ernst.
Der Respekt gegenüber unseren
Patienten äußert sich schon in kleinen
Dingen wie der direkten Ansprache des
Patienten mit seinem Namen und darin, dass wir anklopfen, bevor wir ein
Patientenzimmer betreten. Wir achten
auf die Wahrung seiner Intimsphäre,
bieten – sofern nötig – Unterstützung
bei der Körperpflege an, drängen diese
aber nicht auf. Patientenverfügungen
und Vorsorgevollmachten sehen wir für
bindend an. Liegen diese nicht vor und
kann ein Patient seinen Willen nicht
mehr wörtlich oder schlüssig kundtun,
steht immer der mutmaßliche Patientenwille im Vordergrund. Im Zweifel
und bei ethischen Konflikten steht im
Krankenhaus St. Barbara das Ethikkomitee für ein Konsil zur Verfügung.
Vor, während und nach einer Behandlung werden den Patienten alle notwendigen beziehungsweise vorgenommenen Schritte verständlich erklärt.
Die Meinung unserer Patienten ist uns
wichtig: Über die Auswertung von
Patientenfragebögen und das Angebot
unserer Patientenfürsprecherin eruieren wir Schwachstellen und leiten daraus Verbesserungspotentiale ab.
Ziel P4: Wir übernehmen persönliche
Verantwortung für unsere Patienten.
Dazu gehören auch Sicherheit und Information.
Ausführliche, standardisierte und
dokumentierte
Anamnesegespräche
vor der Aufnahme sowie vor ambulanten Behandlungen gehören ebenso zu
unserem Sicherheitsstandard wie das
Patientenidentifikationsarmband, die
OP-Checkliste, CIRS sowie unser umfangreiches MRE-Screening – um nur
einige Beispiele zu nennen. Mit unserem klinischen Risikomanagementkonzept und dem daraus abgeleiteten
Patientensicherheitsteam als einem
Element von vielen sind wir bundesweit Vorreiter auf dem Gebiet der Patientensicherheit.
Ziel P5: Wir sehen den Patienten in
seiner Ganzheitlichkeit und bieten insbesondere auch seelische und religiöse
Begleitung und Hilfe an.
Der Patient besteht nicht nur aus
dem Körper, dessen Heilung unser
Auftrag ist. Zu einer ganzheitlichen
Versorgung bieten wir als katholisches Ordenskrankenhaus auch eine
seelsorgerische, mitmenschliche sowie bei Bedarf auch psychologische
Begleitung an. Dafür stehen unseren
Patienten auf Wunsch katholische und
evangelische Krankenhaus-Seelsorger,
ehrenamtliche Besuchsdienste sowie
die Besuchsdienste der umliegenden
Pfarreien und eine Diplom-Psycholo-
Klosternacht 2013: Raum für eigene spirituelle Erfahrungen und eine ganz besondere Atmosphäre in der Krankenhaus-Kapelle
gin (Psychoonkologin) zur Verfügung.
Regelmäßig stattfindende Gottesdienste in der Krankenhauskapelle, die auch
im Hausfernsehen übertragen werden,
runden dieses Angebot ab.
Mitarbeiter
Ziel M2: In einer offenen Atmosphäre
behandeln wir jeden Mitarbeiter mit
Wertschätzung und Höflichkeit. Wir
fördern Mitarbeiter in ihrer fachlichen
und persönlichen Entwicklung.
Wertschätzung und Höflichkeit beginnen mit einem freundlichen Gruß
in den Fluren und einem respektvollen
Umgang miteinander über alle Berufsgruppen hinweg. Das Krankenhaus
St. Barbara legt großen Wert auf eine
kontinuierliche Aus- und Fortbildung
seiner Mitarbeiter und bietet dazu vielfältigste Möglichkeiten an. Diese reichen von bedarfsorientierten internen
Veranstaltungen wie Ärztefortbildungen über sicherheitsrelevante Veranstaltungen (Datenschutz, Brandschutz,
Hygiene, etc.) bis hin zu speziellen
Fortbildungen auf Verbundebene für
die unterschiedlichen Berufsgruppen
im Tagungshaus Kloster Kostenz.
Die enge Anbindung an das Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg
sowie die Klinik St. Hedwig fördert
sowohl den fachlichen als auch den
interdisziplinären Austausch unter den
Mitarbeitern.
Ziel M3: Wir gestalten unsere Arbeitsplätze ressourcengerecht und sicher
und fördern familienfreundliche Konzepte.
Regelmäßige Begehungen durch die
Arbeitssicherheitskommission, spezielle Angebote zur Wiedereingliederung
Langzeitkranker sowie für anerkannte
Schwerbehinderte gehören zum Standard. Zudem bieten wir vielfältige Teilzeitmodelle – besonders für Mütter und
Väter während und nach der Elternzeit
– sowie die Möglichkeit zur Telearbeit
an und arbeiten an einem Betreuungskonzept für Kinder an schulfreien Tagen. Eine Besonderheit in der Pflege
ist unser Pflegepool: Diese Mitarbeiter unterstützen in der Frühschicht die
einzelnen Stationen beim Abbau von
Überstunden.
Ziel M4: Wir fördern die christliche
Identität unserer Mitarbeiter durch spirituelle Angebote.
Wir fordern von jedem unserer Mitarbeiter die Identifikation mit den Zielsetzungen eines katholischen Krankenhauses. Dafür bieten wir nicht nur
modernste Medizin und bestmögliche
Therapie, sondern auch gelebte Herzlichkeit und christliche Nächstenliebe.
Seit mehr als 400 Jahren setzt sich der
Orden der Barmherzigen Brüder weltweit für diese Werte ein. Als freiwillige
Angebote stehen unseren Mitarbeitern
neben Gottesdiensten, Einkehrtagen
oder Klosternächten auch die Krankenhaus-Seelsorger für vertrauliche Gespräche jederzeit zur Verfügung.
Prozesse
Ziel PR4: Wir schaffen bedarfsgerechte
bauliche Strukturen, um unserem Auftrag gerecht zu werden und effiziente
Prozesse zu ermöglichen.
Seit der Übernahme des Krankenhauses St. Barbara durch die Barmherzigen Brüder im Jahr 2010 wurde kontinuierlich in eine verbesserte bauliche
Situation sowie eine stets moderne medizintechnische Ausstattung investiert.
So haben die Barmherzigen Brüder
unter anderem beim Neubau der ZSVA
2010 und deren Erweiterung 2015,
beim Linksherzkatheterlabor 2011, der
Erweiterung von OP und Aufwachraum sowie dem Anbau, der auch das
MVZ im Park beherbergt 2014 sowie
der kontinuierlichen Sanierung der
Flure nicht unerhebliche Eigenmittel in
die Hand genommen.
Eine weitere große Baustelle steht vor
der Tür: Der geplante Neu- und Erweiterungsbau soll unter anderem eine
Zentrale Elektive Aufnahme für Patienten mit geplanten stationären Aufenthalten, eine akutgeriatrische Abteilung und eine erweiterte Intensivstation
mit Intermediate Care-Einheit beherbergen. Mit der geplanten Baumaßnahme gehen auch eine Erweiterung
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der Allgemeinpflege sowie die Verlagerung des Zentrallabors und des Herzkatheterlabors einher.
Ziel PR5: Unsere Prozesse berücksichtigen die ethischen Bedürfnisse unserer
Patienten.
Unser Anspruch bei diesem Ziel ist,
dass spirituelle aber auch ganz allgemein ethische Bedürfnisse bei den Abläufen mitbedacht werden. Aus diesem
Grund haben wir ergänzend zur Seelsorge beispielsweise die Kooperation
mit einer externen Psychologin aufgebaut.
einblick 06/16 11
wir auch die enge Vernetzung in unserem Krankenhausverbund.
Wir beobachten intensiv, welche medizinischen Angebote unseres
Hauses in welchem Umfang von den
Patienten nachgefragt und angenommen werden. Zudem versuchen wir
unser Leistungsspektrum konstant in
Richtung all derjenigen Bereiche zu
erweitern, die von einem Zentralversorger für die Stadt und den Landkreis
erwartet werden. Die Einrichtung eines
Handelns. Das wollen wir über alle anderen Ziele sicherstellen. Uns ist darüber
hinaus aber auch wichtig, dass unsere
Identität auch nach außen sichtbar wird.
Deshalb bezieht sich unser Corporate
Design auf das Logo des Ordens – den
stilisierten Granatapfel auf blauem
Grund. Sowohl die Wort- als auch
die Bildmarke benennen den Orden
„Barmherzige Brüder“ vor dem Namen des Krankenhauses „Krankenhaus
St. Barbara Schwandorf“. Wir setzen
die Bild- und Wortmarke also sehr
Do you speak … ?
Fremdsprachenkenner und -könner am Krankenhaus St. Barbara …
Hebräisch
Dr. Miriam Leiderer,Assistenzärztin Unfallchirurgie, Orthopädie und
Sportmedizin, verbrachte ihr letztes Studienjahr bis vor einem Jahr
in Israel. Als Vorbereitung auf ihr Auslandsjahr eignete sie sich
Grundkenntnisse der hebräischen Sprache bereits an der Universität
München an.
In Israel mitten im Krisengebiet angekommen, machte sich ihre
Mutter zu Hause aber größere Sorgen um sie als sie selbst, da die
Stadt Tel Aviv gut abgesichert war. Leider waren ihre HebräischKenntnisse im Schwandorfer Krankenhaus bislang noch nicht gefordert.
Zur spirituellen Teilhabe wollen wir
den Patienten auch die Teilnahme am
Gottesdienst über unser Hausfernsehen
ermöglichen. Patienten aus anderen
Kulturkreisen sowie mit einer anderen
Religionszugehörigkeit treten wir mit
Respekt entgegen und versuchen, auf
deren besondere Wünsche einzugehen
(zum Beispiel beim Speisenangebot für
muslimische Patienten).
Dr. Miriam Leiderer
Tschechisch, Slowakisch und Polnisch
Wie sein Onkel in Österreich wollte auch der in Tschechien geborene
Michal Kirschbaum Krankenpfleger im Ausland werden. Sein Ziel
konnte er vor drei Jahren verwirklichen. Bedingt durch die Nähe zur
tschechischen Grenze kann der Anästhesiepfleger rund
zweimal im Monat mit Patienten auf Tschechisch
oder Slowakisch sprechen.
Finanzen
Ziel F1: Wir sichern die Zukunftsfähigkeit des Hauses durch einen verantwortungsbewussten Umgang mit
Ressourcen und nachhaltiger Investitionstätigkeit. – siehe dazu die Ausführungen in der einblick-Ausgabe 02/16
Interessenspartner
Ziel I2: Wir begegnen den Erwartungen unserer Interessenspartner durch
Information, aktive Kommunikation
und verbindliche Absprachen.
Wir arbeiten mit sehr vielen Interessenspartnern eng zusammen. Dazu gehören beispielsweise niedergelassene
Ärzte, Rettungsdienste, Krankenkassen sowie Politik, Behörden, Verbände und viele mehr. Es ist hier unser
Anspruch, dass wir – soweit möglich
– immer schnell und klar kommunizieren. Darüber hinaus sollte man sich auf
unsere Haltung und unsere Aussagen
verlassen können.
Ziel I3: Wir stellen die Versorgung der
Patienten in der Region Schwandorf
über bedarfsgerechte Angebote heute
und in Zukunft sicher. Hierzu nutzen
Auch mit Polnisch kann Michal Kirschbaum aushelfen, da diese Sprache dem
Tschechischen stark ähnelt.
Die Zusammenarbeit mit den KUNO-Kinderärzten ist nur ein gutes Beispiel für
die enge Verzahnung im Verbund.
Linksherzkatheterlabors oder die Umwandlung der Gynäkologie und Geburtshilfe in eine Hauptfachabteilung
sind Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit, die geplante Akutgeriatrie
und die Intermediate Care-Einheit Beispiele aus der nahen Zukunft. All dies
rundet ein intensiver fachlicher und
personeller medizinisch-pflegerischer
Austausch mit den anderen Verbundkrankenhäusern ab.
Als Beispiele hierfür sind unter anderem die Kooperation mit dem Regensburger Neurologen Horatiu Biber oder
die pädiatrische Versorgung unserer
Neugeborenen über die KUNO Kinderklinik St. Hedwig zu nennen.
Ziel I4: Unser Krankenhaus wird in der
Öffentlichkeit als ein Krankenhaus der
Barmherzigen Brüder wahrgenommen.
Bei diesem Ziel geht es weniger
um den inhaltlichen Kern unseres
deutlich ein und bitten die Ordensbrüder so häufig wie möglich am
Standort Schwandorf präsent zu sein.
Michal Kirschbaum
Mit dem Abschluss unserer dreiteiligen
Serie konnten wir hoffentlich anschaulich vermitteln, dass im Mehrdimensionalen Zielsystem für das Krankenhaus
St. Barbara nicht nur anspruchsvolle
Ziele für den Unternehmenserfolg verankert sind, sondern dass wir uns auch
schon auf einem guten Weg befinden,
diese zu erfüllen. Herzlichen Dank
Ihnen allen, dass Sie diesen Weg
mitgehen.
Russisch
und Ukrainisch
PS: Wir stellen das Mehrdimensionale
Zielsystem in Roxtra ein, um Ihnen die
Einsicht auch in Zukunft jederzeit zu
ermöglichen.
Dr. Juri Lifschits
Dr. Martin Baumann,
Geschäftsführer,
und Marion Hausmann
Mit 23 Jahren kam Dr. Juri Lifschits, Oberarzt Kardiologie und Pneumologie, von
Russland nach Deutschland – zuerst mit
seinem Bruder, danach folgten die Eltern.
Jüdischen Einwohnern bot sich damals
eine unkomplizierte Möglichkeit der
Umsiedlung. Fast jeden Tag kann der
Oberarzt seine Muttersprache im
Krankenhaus anwenden. Alle Patienten, die über 30 Jahre alt sind und
aus der ehemaligen UDSSR stammen
sprechen Russisch.
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einblick 06/16 13
Arabisch, Französisch, Rumänisch
Halb Französin, in Marokko geboren, in Rumänien Medizin auf Französisch
studiert und jetzt praktizierende Ärztin der Gastroenterologie in Deutschland: Die
multikulturelle Ärztin Dr. Salma Samie ist vor einem Jahr mit ihrem Mann nach
Deutschland gezogen.
Ihr Onkel war bereits in Regensburg wohnhaft. Ihre arabischen Sprachkenntnisse
konnte Dr. Samie bereits viermal bei Patienten einsetzen. Ihre Französisch- oder
Rumänisch-Kenntnisse waren bisher am Krankenhaus St. Barbara noch nicht
gefordert.
Schwindel,
Schweiß,
Schlafstörung
Wechseljahre sind oftmals mehr als nur
Wehwehchen – Mutter Natur und die
moderne Medizin lindern die Beschwerden
Dr. Salma Samie
Dänisch
Lena Brandt, Pflegerin der Notaufnahme, stammt aus Schleswig-Holstein. Dort ist
es üblich, die Kinder auch auf dänische Schulen zu schicken. Die Eltern der Pflegerin der Notaufnahme hatten das so beschlossen, und so konnte sich Lena Brandt
fortgeschrittene Kenntnisse in der dänischen Sprache aneignen.
Bei ihrem ehemaligen Arbeitgeber, dem Städtischen Krankenhaus in Kiel, kamen
sie ab und an zum Einsatz. Seit den zwei Jahren, in denen sie nun in Bayern wohnt,
kann Lena Brandt ihre Dänisch-Kenntnisse aber nur noch im Urlaub in Dänemark
oder in Norwegen einsetzen.
Lena Brandt
Französisch
Andreas Binder
Der Gesundheits- und Krankenpfleger Andreas Binder (Station D1)
konnte während seiner 16 Dienstjahre am Krankenhaus St. Barbara
seine Französischkenntnisse bisher
nur drei bis vier Mal einsetzen. Dabei waren die Patienten Franzosen,
bei denen es auf der nahe gelegenen
Wackersdorfer Kartbahn krachte.
Andreas Binder lernte die französische Sprache klassisch am Gymnasium mit praktischer Vertiefung im
Rahmen eines Schüleraustausches in
Bordeaux und einem vierwöchigen
Urlaub in Paris.
Interviews: Sandra Wimmer
Irgendwann zwischen dem 40. und dem
55. Geburtstag teilen sich die Frauen in
drei Gruppen: Während an dem einen
Drittel die Wechseljahre nahezu spurlos vorübergehen, plagt sich das zweite
Drittel mit kleinen Wehwehchen. Jede
dritte Frau aber leidet unter solch starken Beschwerden, dass der Besuch
beim Frauenarzt unumgänglich ist.
Damit betroffenen Frauen diese Beschwerden nicht als Schicksal abtun
und leidend hinnehmen, haben Dr. Susanne Merl, Dr. Wolfgang Schneider
und Eva-Maria Boßle bei einem Patientenforum auf die vielfältigen therapeutischen Möglichkeiten von Natur
und Medizin hingewiesen.
Hitzewallungen, Schweißausbrüche,
Schwindel oder Schlafstörungen sind
für die Betroffenen höchst unangenehm. Dennoch ist das Klimakterium
– umgangssprachlich auch Wechseljahre genannt – keine Krankheit, sondern eine natürliche Phase im Leben,
die jede Frau ab einem gewissen Alter
durchläuft. Dr. Susanne Merl, Chefärztin Gynäkologie und Geburtshilfe,
sprach offen über die Wechseljahre
und darüber, was in dieser Zeit mit
dem weiblichen Körper passiert. Laut
dem Berufsverband der Frauenärzte
leiden rund zwei Drittel aller Frauen
im Alter von 45 bis 54 Jahren unter
dem klimakterischen Syndrom: 90 Prozent von ihnen klagen über Nervosität
und Reizbarkeit, fast ebenso viele über
Erschöpfung und Leistungsabfall. Sieben von zehn Frauen sind von Hitzewallungen oder Schweißausbrüchen
sowie depressiven Verstimmungen betroffen. Mehr als die Hälfte stellt eine
Gewichtszunahme fest. Aber auch
Schlafstörungen, Gelenk- und Muskelschmerzen, Herzbeschwerden oder
Darmträgheit schränken die Lebensqualität der Patientinnen ein.
Ärztlicher Leiter des MVZ im Park,
vor allem auch auf den Nutzen bei starken Wechseljahres-Beschwerden.
Die Forschung habe in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht, so dass inzwischen für jede Frau
Die Heilpraktikerin Eva-Maria
Boßle legte den
Frauen in dieser
Situation auch
die natürlichen
Wirkstoffe der
Traubensilberkerze, des Rotklees und des
Mönchspfeffers
in Form von Tabletten und Tees
ans Herz. Diese Chefärztin Dr. Susanne Merl, MVZ im Park-Leiter Dr. WolfPflanzen haben gang Schneider und die Heilpraktikerin Eva-Maria Boßle
ebenfalls eine ös- referierten vor über 150 interessierten Frauen.
trogenartige Wirkung. Zur Stimmungsaufhellung bei ein auf ihre Bedürfnisse abgestimmtes
leichten psychischen Problemen hat Präparat in geeigneter Dosierung zur
sich auch Johanniskraut aus der Natur- Verfügung stehe. Klagt eine Frau nur
apotheke bewährt. Ihre Botschaft lau- über leichte Beschwerden, kämen auch
tet ganz klar: Nicht den Mut verlieren! Methoden wie die Traditionelle ChineDenn gegen wechselnde Stimmungen sische Medizin oder die Pytotherapie
und schwankende Temperaturen ist tat- in Frage. Bei der Pytotherapie werden
sächlich ein Kraut gewachsen.
Isoflavonen – östrogenähnliche Substanzen, die von Pflanzen selbst hergeAuch wenn Laien über Risiko und stellt werden – eingenommen. Sie sind
Nutzen einer Hormonersatztherapie vor allem in Sojabohnen, Rotklee und
regelmäßig
diskutieren,
verweist Rhabarber enthalten.
Dr. Wolfgang Schneider, Facharzt für
Gynäkologie und Geburtshilfe sowie
Marion Hausmann
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einblick 06/16 15
Schülertag
2016
Schön war`s!
Roswitha Fietz,
stellvertretende Leitung
Berufsfachschule
Mario Steger (19),
Schüler
„Ich liebe den Schülertag! Schon zum dritten Mal war ich
bei der Veranstaltung dabei. Jedes Mal wieder bedeutet das
für mich ein Highlight. Ich genieße die kreative Atmosphäre der zahlreichen Workshops und die lockere Gemeinschaft mit den Schülern, Auszubildenden und Kollegen an
diesem Tag. Die Erlebniswelt eines Schülertags und dessen
Auswirkungen auf die Klassen-, Schul- und Arbeitsgemeinschaft im Verbund der Barmherzigen Brüder ist ein wertvoller Beitrag zur Entwicklung einer Identität mit dem Träger.
Allein das Motto „Miteinander – Füreinander – Beieinander“ spricht für sich. Die Wertschätzung, die den Schülern
und Auszubildenden der Barmherzigen Brüder hierdurch
ausgesprochen wird, fördert die Zufriedenheit, die Motivation und das „Wir-Gefühl“ untereinander und zum Orden
der Barmherzigen Brüder.“
„In meinem Workshop haben wir sehr viel gelacht: Express Yourself –
Improvisationstheater. Uns wurden die Themen vorgegeben und immer
mal wieder Zettel vom Publikum zugeschoben, auf denen stand, was
wir machen sollen. So kam es zum Beispiel zur rumpöbelnden Großmutter. Der Tag heute ist sehr schön, wenn auch anfangs etwas kalt aber
zum Glück gab es ja das warme Zelt. Mit den verschiedenen Lokalitäten
war der Tag auch besonders abwechslungsreich: Der Vormittag wurde
im Zelt verbracht, dann war man am Workshop auf dem Gelände, anschließend zur Pause draußen auf der Wiese und dann im Innenhof zum
Gottesdienst. Ich habe mir die Veranstaltung nicht so groß vorgestellt.
Aber trotz der vielen Leute herrscht eine entspannte Atmosphäre. Wegen unserer sozialen Berufe finde ich das Motto auch gut getroffen.“
Alexandra Schmid (19),
Schülerin
„Ich fand den Schülertag super! So viele Leute zu organisieren, bedeutet
viel Arbeit und wurde sehr gut gelöst. Ich konnte mir die Veranstaltung
vorher gar nicht richtig vorstellen. Zum Glück brauchten wir den Regenponcho nicht, der in unserer Schülertagstasche war, und konnten die Sonne genießen. Ich freue mich auch über meinen Engel aus Gotteslob, den
ich im Workshop gestaltet habe. Es ging sogar relativ einfach. Mir gefiel
das Fahnengestalten mit den anderen Schülern am besten. Dort ist man ins
Gespräch gekommen und erfuhr auch einmal etwas über andere Berufe,
zum Beispiel über die Ausbildung der Heilerziehungspfleger.“
„Die Veranstaltung gefiel mir sehr gut. Zeitlich war sie bestens geplant, das Essen war lecker und ich konnte in meinem
Workshop etwas über ätherische Öle erfahren. Mich hat das
Thema schon immer interessiert, da die Öle in der Pflege
oft zur therapeutischen Anwendung kommen. Jetzt weiß
ich auch darüber Bescheid, worauf man bei der Auswahl
achten muss und dass der Duft nur einer von sehr vielen Bestandteilen ist. Aber am besten fand ich die Clowns, die im
Zelt richtig Stimmung machten und das „Miteinander“ des
Mottos unterstrichen, indem sie die Leute alle zusammen
bewegen ließen. Das Motto „Miteinander – Füreinander –
Beieinander“ war gut gewählt, denn Pflege bedeutet wie in
vielen sozialen Berufen kooperative Teamarbeit.“
Zarina Zaripova (25),
Schülerin
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Auf einen Blick ...
Beherzte Vorschläge
Mehr Licht am Haupteingang und selbsthaftende Schilder
Melanie Schüle
Grüezi mitenand
Melanie Schüle (36) unterstützt seit
April Dr. Martin Baumann und
Michael Enzmann als Referentin der
Geschäftsführung. Die gelernte Krankenschwester
und
diplomierte
Krankenhausbetriebswirtin hat in
den vergangenen Jahren in unterschiedlichen Krankenhäusern an
Veränderungsprozessen mitgewirkt.
Warum `Grüezi`? Vor fünf Jahren hat
es Melanie Schüle zum Leben und
Arbeiten in die Schweiz verschlagen.
Doch Heimweh „nach dem schönen
Bayern“ hat sie zu einem Wechsel
nach Schwandorf veranlasst. Aus
ihrer Zeit in der Schweiz bringt sie
nicht nur „einen wertvollen Erfahrungsschatz“, sondern auch den zweijährigen Sohn Janic mit: „Er ist ein
echter Wirbelwind und hält mich den
ganzen Tag auf Trab.“
„
Der Schweizer Dialekt ...
… ist in der St. Galler-Region vom
Bayrischen gar nicht so weit entfernt.
Hervorzuheben sind die Schweizer
Essenszeiten, die erstrecken sich
vom Zmorge, über de Znüni, de Zmittag, de Zvieri und de Znacht. Und
d´Brotwurscht wird nicht gegrillt,
sondern grilliert.
Beim Autofahren höre ich …
... Antenne Bayern, und wenn mein
Sohn mal nicht an Bord ist, dann höre
ich gern auch mal ganz laut Helene
Fischer.
Günther Edenhart (l.) und Michael Enzmann (r.) haben das Engagement von
Dr. Juri Lifschits (2. v. l.) und Dr. Dominik Uihlein mit Einkaufsgutscheinen belohnt.
Der stellvertretende Geschäftsführer
Michael Enzmann und MAV-Vorsitzender Günter Edenhart haben in
Vertretung für die 3V-Kommission
Einkaufsgutscheine als Anerkennung
für Verbesserungsvorschläge an die
beiden kardiologischen Oberärzte
Dr. Dominik Uihlein und Dr. Juri
Lifschits überreicht. Die Ärzte hatten
vorgeschlagen, Wahlleistungsessen in
der Mitarbeiter-Cafeteria anzubieten
sowie selbsthaftende Schilder für Patienten-ISO-Zimmer und Kleiderhaken
vor den ISO-Zimmern anzubringen.
Der Kinderkrankenschwester Conny
Geschke (Station C3) wurde der Gutschein für den Vorschlag, für eine
bessere Beleuchtung am Haupteingang
zu sorgen, nach ihrem Urlaub ausgehändigt.
Sandra Wimmer
Forum der Chirurgen
Operationen an Schilddrüse, Gallenblase und bei Hernien
Dr. Detlef Schoenen, Chefarzt Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie,
und sein Oberarztteam laden am 22.
Juni 2016 zum viszeralchirurgischen
Patientenforum in den Festsaal ein. Das
Thema der Veranstaltung lautet „Knoten in der Schilddrüse, Steine in der
Galle, Leisten- oder Bauchwandbruch
– Operieren: Wann? Warum? Wie?“.
Betroffene, Angehörige und Interes-
sierte erfahren dabei von den Chirurgen
aus erster Hand, warum im Falle einer
vergrößerten Schilddrüse, von Gallensteinen oder Brüchen in der Leiste beziehungsweise der Bauchwand operiert
werden muss, wann dafür der richtige
Zeitpunkt ist und wie es dem Patienten im Anschluss geht. Dabei stehen
besonders die neuesten OP-Techniken
im Fokus.