Wirksame Wissensvernetzung zwischen den Generationen Jede Generation hat ihre eigenen Erfahrungen und Stärken. Wie können wir dieses Wissen in einen wirksamen Austausch bringen? Der 10. NESTORGOLD Vernetzungsdialog am 2. Juni im Sozialministerium war wieder sehr gut besucht und befasste sich mit dem Thema Wirksame Wissensvernetzung zwischen den Generationen in österreichischen Unternehmen und Organisationen. Der Einstiegs-Impuls erfolgte durch Susanne Oberleitner-Fulmek, NESTORGOLD Lehrassessorin. Sie hob hervor, dass die Vielfalt und das Wissen der unterschiedlichen Generationen mittels Mentoring ausgezeichnet genutzt werden können. Aktive Wissensvernetzung unterstützt den Erhalt des Wissens aus Weiterbildungsprogrammen und fördert den Transfer in die Praxis. Mentoring-Programme stärken die Bindung an das Unternehmen – für die Älteren, weil sie sich gewürdigt fühlen, für die Jüngeren, weil sie sich als Nachwuchs und in ihren Talenten wertgeschätzt fühlen. Ein strategisches Mentoring-Programm kann z.B. durch Cross Business Vernetzungen einen wichtigen Beitrag zur Unternehmensentwicklung leisten und Raum für Kooperation, Offenheit und Austausch jenseits von Hierarchien und Organisationseinheiten schaffen. In den Impulsvorträgen aus der Praxis informierte Alexandra Müller-Stingl, Leiterin der Mentoring Programme der ERSTE Group über ihr cross-dimensionales Mentoring Programm adressiert an jüngere MitarbeiterInnen mit Führungspotentialen. Die MentorInnen rekrutieren sich aus unterschiedlichen Abteilungen und Funktionen. Das Matching der Mentoring Paare erfolgt durch ein 3er Team der Abteilung für Personalentwicklung. Die Laufzeit des Programms beträgt ein Jahr mit rund sechs Treffen. Essentiell sind die gute Vorbereitung der Mentees und MentorInnen sowie die gezielte Auswahl der MentorInnen. Besonders hervorzuheben ist zudem die Kompetenzerweiterung, welche die angehenden als auch erfahrenen Führungskräfte durch Mentoring erhalten. Danach Martina Bahardoust-Baumann, Leiterin der Personalentwicklung der Wirtschaftskammer Österreich berichtete über ihr Reverse Mentoring Programm, bei dem MitarbeiterInnen mit besonderer Digitaler Kompetenz Führungskräfte in der Verwendung neuer digitaler Kommunikation (Facebook, Twitter u.a.m.) unterstützen. Der Ansatz bei diesem Programm lautet „„die Maus gehört dem Mentee“ – learning by doing“. Der Zeitaufwand für Mentees beträgt rund 10 Stunden. Der Nutzen für die Führungskräfte liegt in der zeiteffizienten Schulung direkt am Arbeitsplatz. Das Pilotprogramm wurde von allen Beteiligten sehr positiv beurteilt. „Es war eines der besten Projekte in der WKÖ“; so urteilt einer der TeilnehmerInnen. Abschließend präsentierte Gregor Neubacher, Leiter der Personalentwicklung der VAMED-KMB Krankenhausmanagement und Betriebsführung sein Mentoring Programm, bei dem Lehrlinge als Wissensträger im EDV-Bereich FacharbeiterInnen der VAMED in der Benützung des neuen PC Betriebsprogramms einschulen. Die Wertschätzung, welche den Lehrlingen über diese Form der Wissensweitergabe erbracht wird, wirkt noch lange nach und mobilisierte die jungen MitarbeiterInnen. Im anschließenden Austausch zwischen TeilnehmerInnen und den ImpulsgeberInnen wurden die möglichen Herausforderungen für die Einführung dieser verschiedenen Mentoring Programme behandelt. Wesentlich ist es, vorhandene Wiederstände aktiv zu bearbeiten, die teilnehmenden Personen sichtbar zu machen (z.B. Intranet, MitarbeiterInnen Zeitung) und die Organisation der Programme flexibel zu halten. Wie immer, werden aktuelle neue Themenvorschläge für nächste Vernetzungsdialoge 2017 gesammelt: Fokus auf Potenziale in externen und internen Rekruitingprozessen, Führen von MA in Organisationen ohne größere Fluktuation und damit Veränderungschancen Kultur als Motor für den nötigen Wandel im Umgang mit MitarbeiterInnen in unterschiedlichen Lebensphasen insbesondere auch mit der älteren Generation. Nächster Vernetzungsdialog am: 30.3.2017
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