098-16 Standortgutachten ALM

Standortanalyse für Archäologisches
Landesmuseum liegt vor
Minister Brodkorb: Gutachten wurde von international
renommierten Museumsexpertinnen erstellt
Schwerin, 23. Juni 2016
Nummer: 098-16
Die Landesregierung treibt die Pläne für die Gründung
eines Archäologischen Landesmuseums weiter voran.
Ein Gutachten hat neun mögliche Standorte in
Mecklenburg-Vorpommern genauer unter die Lupe
genommen und sie im Hinblick auf die Erreichbarkeit,
Infrastruktur, Chancen und Risiken näher untersucht
sowie eine Konkurrenzanalyse vorgenommen. Das
Standortgutachten wurde gemeinsam von den
Beratungsagenturen MuseoConsult aus Stuttgart und
Studio Kernland in Maastricht (Niederlande) im Auftrag
des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur
erstellt.
„Das Ziel des Archäologischen Landesmuseum wird
sein, die archäologischen Schätze des Landes möglichst
vielen Menschen – Einheimischen und Touristen – zu
präsentieren und die Geschichte des Landes erlebbar zu
machen“, sagte Kulturminister Mathias Brodkorb.
„Wichtig ist, dass das Museum an einem Ort angesiedelt
ist, den viele Besucherinnen und Besucher gut
erreichen. Das Gutachten bietet eine sehr gute
Entscheidungsgrundlage und wurde von international
renommierten Museumsexpertinnen erstellt“, betonte
Brodkorb.
Das Standortgutachten untersucht die Städte Schwerin,
Rostock, Greifswald, Stralsund, Neustrelitz, Putbus, die
Gemeinde Bad Kleinen sowie das Tollensetal und den
Standort des Archäologischen Freilichtmuseums Groß
Raden. Nach Auffassung der Gutachterinnen bietet der
Standort Rostock ideale Voraussetzungen für ein
Archäologisches Landesmuseum. Die Mischung aus
Studierenden, Wirtschaft und Gesellschaft sowie
nationalen und internationalen Touristen generiere ein
hohes Potenzial an künftigen Besuchern.
Ministerium für Bildung,
Wissenschaft und Kultur
Mecklenburg-Vorpommern
Werderstraße 124
D-19055 Schwerin
Telefon: 0385 588-7003
Telefax: 0385 588-7082
[email protected]
www.bm.regierung-mv.de
V. i. S. d. P.: Henning Lipski
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Ein weiteres Gutachten beschäftigt sich mit dem
Standort Rostock. Die Stadt Rostock hat dem Land das
Angebot gemacht, ein vorhandenes Gebäude zur
unentgeltlichen Nutzung zur Verfügung zu stellen.
Dieses Gebäude wurde auf seine Eignung hin
untersucht. Sowohl Bad Kleinen als auch Putbus haben
dem Land ebenfalls in Aussicht gestellt, Gebäude bzw.
Flächen zur Verfügung zu stellen. Wegen des deutlichen
Punkteabstandes wurden diese Gebäude bzw. Flächen
jedoch
nicht
untersucht
(vgl.
„Ergebnis
Standortbewertung Makroanalyse“ im Hauptgutachten:
Rostock: 875 Punkte, Putbus; 484 Punkte, Bad Kleinen:
338 Punkte).
Außerdem formuliert das
Handlungsempfehlungen:
Gutachten
verschiedene
•
Das
Archäologische
Landesmuseum
Mecklenburg-Vorpommern benötigt für Dauerund Sonderausstellungen auskömmliche Flächen.
Vergleichbare Archäologische Landesmuseen
haben Flächengrößen von 1.500 Quadratmeter
für die Dauerausstellung und 500 Quadratmeter
für Sonderausstellungen.
•
Freiflächen
vor
dem
Museum
sind
wünschenswert, um das Museum als Treffpunkt
oder Ort des Erlebens und Erholens einzusetzen.
•
Für alternative Orte sollte der geplante Standort
innerstädtisch liegen und durch den öffentlichen
Personennahverkehr gut angebunden sein. So ist
gewährleistet, dass das Museum für alle
Zielgruppen, insbesondere für Schülergruppen,
gut erreichbar ist.
•
Museum und Depot sollten organisatorisch nicht
getrennt werden, so dass die Arbeit mit den
Sammlungen,
der
Leihverkehr
und
die
konservatorische Betreuung Hand in Hand laufen
können.
•
Für den Ausstellungsbetrieb benötigt das Museum
Kuratoren, die Ausstellungskonzepte entwickeln
und die Vermittlungsarbeit leisten können. Es
braucht Themen und Konzepte, die neu sind und
ein breites Publikum ansprechen.
3
•
Das Landesmuseum muss sich frühzeitig klar
positionieren hinsichtlich Ausrichtung, Zielgruppen
und
Programmatik.
Die
Beispiele
aus
Kalkriese/Osnabrück
und
Tongeren/Belgien
belegen dies. Das Konzept der „wandernden
Landesausstellungen“, wie derzeit vom Land
betrieben, wäre dafür sehr gut geeignet, da es
dies bisher noch nicht gibt. Das Landesmuseum
als „Mutterschiff“ entwickelt und präsentiert die
Sonderausstellungen zuerst, dann reisen diese
durch das Bundesland weiter.
•
Aufgrund der starken Beziehungen zum
Ostseeraum sollten frühzeitig Kooperationen zu
anderen
archäologischen
Museen
in
osteuropäischen Ländern, wie Polen oder den
baltischen
Staaten,
aufgebaut
werden.
Gemeinsame Projekte werden derzeit auch von
der EU gefördert.
•
Das Archäologische Landesmuseum sollte sich
für die Entwicklung der Dauerausstellung
ausreichend Zeit nehmen, und stattdessen mit
Sonderausstellungen beginnen. Diese könnten
die Interessen der Besucher und eine geeignete
Ausstellungsarchitektur für die zu bespielenden
Räume evaluieren.
Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur hat
das vollständige Standortgutachten und das Gutachten
für den Standort Rostock im Internet veröffentlicht.